Was man bei Durchfall tun kann
Wir erklären Ihnen, was Sie bei Durchfall (auch Diarrhö oder Diarrhoe genannt) tun können, wie Sie mit natürlichen Mitteln und Massnahmen einerseits akuten Durchfall natürlich beheben können und wie Sie andererseits Ihren Darm so fit machen können, dass er künftig für eine Diarrhö nicht mehr so empfänglich ist.
Die Symptome einer Diarrhö
Akuter Durchfall ist durch häufigen Stuhldrang gekennzeichnet, flüssigen Stuhl und meist auch durch Bauchkrämpfe. Da an eine Nahrungszufuhr kaum gedacht werden kann, ohne dass Übelkeit auftritt – insbesondere, wenn die Angelegenheit mit Beteiligung des Magens einhergeht (Magen-Darm-Infekt) – kommt es im Laufe der Erkrankung zu einem Schwächegefühl, das zur Ruhe zwingt.
Durchfall besteht offiziell dann,
- wenn man (täglich) dreimal oder öfter zur Toilette muss,
- wenn sich die Darmpassagezeit der Nahrung dabei deutlich verkürzt,
- wenn sich die Stuhlmenge erhöht und
- wenn der Flüssigkeitsgehalt des Stuhles steigt.
Ursachen für akuten Durchfall
Falls sich die oben beschriebene Situation nach einigen Tagen wieder bessert, spricht man von einem akuten Durchfall. Ausgelöst wird er
- durch Infektionen (Viren, Bakterien, Parasiten),
- durch Lebensmittelvergiftungen (Salmonellen, Kolibakterien z. B. EHEC, Campylobacter, Listerien etc.),
- durch ungewohnte Mengen bestimmter Lebensmittel z. B. "kiloweise" Kirschen (oder anderes Steinobst), zu viele Trockenpflaumen, ein scharfes Essen im indischen Restaurant o. ä.
- durch Medikamente
- durch eine zu hohe Abführmitteldosis,
- durch den Verzehr grösserer Mengen Diät-Produkte, die mit Zuckeraustauschstoffen (Sorbitol, Maltit, Xylit (etc.) gesüsst sind,
- durch Angst- und Stresssituationen,
- durch Koffein und/oder Alkohol sowie
- durch Reisen in ferne Länder, wo für europäische Menschen fremdartige und daher ungewöhnliche Keime und Bakterien die Lebensmittel und das Wasser besiedeln.
Tritt das Problem innerhalb von vier Wochen häufig auf, und klingt er auch dann nicht endgültig ab, so spricht man von einer chronischen Diarrhö.
Warten Sie bei Durchfall aber bitte nicht vier Wochen lang ab, schon gar nicht, wenn Sie Blutbeimischungen im Stuhl bemerken, sondern lassen Sie die Sache spätestens nach 5 Tagen – vor allem, wenn keine Ihrer durchgeführten Massnahmen Wirkung zeigt – diagnostisch abklären (bei Kindern bereits nach 3 Tagen oder – je nach Schwere der Diarrhö – auch früher).
Denn eine Diarrhö kann eine Dehydrierung des Körpers verursachen, da bedeutende Mengen an Wasser und Mineralstoffen verloren gehen, was für kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem schnell lebensbedrohliche Ausmasse annehmen kann.
Ursachen für chronischen Durchfall
Mögliche Krankheiten, die mit chronischen Durchfällen einhergehen bzw. Ursachen, die zu chronischen Durchfällen führen können, sind:
- Morbus Crohn: Diese chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) beginnt im unteren Dünndarm und kann in Schüben den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen. Symptome: Darmfisteln, Fissuren, Fieber, Bauchschmerzen und Durchfallattacken (bis zu 15-mal am Tag)
- Colitis ulcerosa: Diese chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist hauptsächlich auf den Dickdarm beschränkt. Hier zeigen sich oft blutige Durchfälle (bei Morbus Crohn sind sie unblutig) mit Geschwürbildung. Weitere Symptome: Blutarmut und deren Folgen wie Müdigkeit, Antriebsschwäche, Haut- und Gelenkerkrankungen.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. gegen Milch (Laktose) oder Fructose)
- Zöliakie (Glutenunverträglichkeit, Gluten = Getreideeiweiss)
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung),
- Komplikationen nach einer Darmoperation, z. B. nach Entfernung von Darmabschnitten.
- Schilddrüsenüberfunktion
- Chronischer Stress
- Reizdarm
So verläuft eine normale Verdauung
Während des normalen Verdauungsvorganges gelangt die Nahrung vom Magen in den Dünndarm. Dort werden die Nährstoffe aus der Nahrung resorbiert und an das Blut weitergegeben. Der übrig gebliebene Speisebrei wird mit Hilfe der Darmperistaltik (den Darmbewegungen) in den Dickdarm befördert. Seine Aufgabe besteht nun u. a. darin, das im Speisebrei vorhandene restliche Wasser in den Körper aufzunehmen und die nun zu einem "Würstchen" geformten unverwertbaren Nahrungsbestandteile wiederum mittels peristaltischer Bewegungen zum Enddarm zu schieben, wo sie als Stuhl ausgeschieden werden.
Das geschieht bei Durchfall
Bei Durchfall wird das Wasser aus dem Speisebrei nicht in den Körper aufgenommen (und die Nährstoffe meist auch nicht). Dafür hat der Darm im Falle einer Diarrhö überhaupt keine Zeit.
Hier geht es darum, den Darminhalt schnellstmöglich wieder hinaus zu befördern. Zu diesem Zwecke wird das Wasser im Stuhl belassen. Doch nicht nur das. Zusätzliches Wasser und Mineralsalze werden aus dem Körper in den Darm abgegeben. Der Stuhl wird immer flüssiger und der Stuhldrang immer nachdrücklicher.
Durchfall – wenn er akut über uns hereinbricht – ist meist eine Schutzmassnahme des Körpers. Er befördert die Nahrung deshalb so schnell wieder hinaus, weil ihm irgendetwas darin äusserst suspekt vorkommt, mit der Nahrung also irgendetwas aufgenommen wurde, was dem Körper – würde es in die Blutbahn geraten – ernsthaften Schaden zufügen könnte.
Viren können Durchfall auslösen
Dies trifft besonders bei Infektionen mit Viren und Bakterien zu. Viren sind die häufigste Ursache für infektiöse Durchfallerkrankungen. Viren können die Schleimhaut des Dünndarms schädigen und dadurch die normale Absorption von Wasser und Nährstoffen beeinträchtigen, wodurch eine Diarrhö entsteht.
Bakterien und Parasiten
Bakterien, wie z. B. E.coli oder Salmonellen, aber auch Darmparasiten werden normalerweise über kontaminiertes Wasser oder entsprechend belastete Nahrungsmittel aufgenommen. Sie sondern Giftstoffe ab, die den Darm dazu veranlassen, Wasser und Salze abzugeben. Dadurch wird der Stuhl wässrig und es kommt zu einer Diarrhö.
Diarrhö durch Lebensmittelvergiftung
Bei Lebensmittelvergiftungen lebten die Bakterien oft bereits in den Speisen, vermehrten sich dort und reicherten sie mit ihren Stoffwechselendprodukten (Bakteriengiften) an. Diese können für den menschlichen Körper - je nach Bakterienart - hochgiftig sein und lassen sich auch durch Erhitzen nicht entfernen.
Bei einer EHEC-Infektion kommt es nicht nur zur Bildung von äusserst toxischen Bakteriengiften, sondern ausserdem zu einer Zerstörung der Darmschleimhautzellen.
Antibiotika können Durchfall auslösen
Nimmt jemand Antibiotika aufgrund einer bakteriellen Infektion im Zahn oder einer Blasenentzündung ein, so werden mit dieser Therapie nicht nur die bösen Bakterien im Zahn oder die in der Blase vernichtet, sondern auch die guten und nützlichen Bakterien im Darm. Dadurch können sich schädliche Bakterien z. B. Durchfall verursachende Bakterien rasch vermehren. Ein weiterer Grund, warum sich bei einer Antibiotikaeinnahme häufig Durchfall als Nebenwirkung einstellen kann, ist die peristaltikfördernde Wirkung mancher Antibiotika.
Medikamente mit der Nebenwirkung Diarrhö
Abgesehen von Antibiotika gibt es noch andere Medikamente, deren Nebenwirkungen u. a. Durchfall mit einschliessen. Dazu gehören:
- Antidepressiva
- Blutdrucksenker
- Säureblocker
- Schilddrüsenhormone
- Eisenpräparate
- Chemotherapeutika und natürlich
- der übermässige Gebrauch von Abführmitteln.
Zuckeraustauschstoffe führen oft zu Durchfall
Zuckeraustauschstoffe wie Sorbitol, Xylitol, Maltitol etc. können zu Diarrhö mit Blähungen und Bauchkrämpfen führen. Wenn Kaugummi-Freaks also unter chronischem Durchfall leiden, sollten sie abchecken, ob die Kaugummis mit Zuckeraustauschstoffen gesüsst sind. Häufig sind auch Diabetikersüssigkeiten oder Diätprodukte mit Zuckeraustauschstoffen versehen.
Während es von den meisten Zuckeraustauschstoffen eine bestimmte Höchstmenge gibt, von der man weiss, dass ein Überschreiten bei den meisten Menschen zu Durchfall führt, ist Xylitol hier eine Ausnahme. Der menschliche Organismus kann sich langsam an steigende Xylitolmengen gewöhnen. Bei Sorbitol und anderen Zuckeraustauschstoffen ist das nicht möglich.
Diarrhö bei Psychischen Belastungen
Viele Menschen reagieren auf psychische Belastungen mit erhöhter Darmtätigkeit und Diarrhö. Auslöser können z. B. Prüfungsangst, Ärger oder Stress sein.
Koffein und Alkohol
Koffein und Alkohol stimulieren die Darmpassage. Dadurch wird der Stuhl zu schnell durch den Darm transportiert, so dass die normale Flüssigkeitsabsorption gestört wird und wässriger Stuhl entsteht.
Durchfall durch Unverträglichkeiten
Oft verfügen neuzeitliche Menschen darüber hinaus noch über Verdauungssysteme mit wahrlich steinzeitlichen Ansichten. So sind manche Därme immer noch der Meinung, Kuhmilch sei keine Nahrung für erwachsene Menschen, gerade bei einer Laktoseintoleranz, andere lehnen Getreide oder Früchte ab, weil es in der Steinzeit weder Weizenfelder noch süsse Granny-Smith-Äpfel gab ( Zöliakie und Fructoseintoleranz ).
Solche Därme reagieren dann, wenn diese Lebensmittel dennoch verzehrt werden, äusserst missgelaunt, nämlich mit einer Diarrhö – in diesen Fällen mit einer chronischen Form.
Ist Cola mit Salzstangen bei Durchfall gut?
Das beliebteste Hausmittel bei akutem Durchfall ist Cola mit Salzstangen, was daher rührt, dass man bei einer Diarrhö stets empfiehlt, dringend den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust des Körpers auszugleichen. Man solle daher Wasser, Elektrolyte (Mineralsalze, insbesondere Natrium und Kalium) und auch gleichzeitig etwas Glucose (Traubenzucker) zu sich nehmen, heisst es oft. Die Glucose hat dabei die Funktion, die Aufnahme des Wassers durch die Darmschleimhaut zu erleichtern.
In Cola und Salzstangen nun ist Salz, Wasser und Zucker enthalten und scheint somit ein ideales Durchfall-Hausmittel zu sein. In Wirklichkeit ist es jedoch nur eine Notlösung, die leider nicht einmal funktioniert. Schuld daran ist der viel zu hohe Zuckergehalt in der Cola ( 18 ), der noch mehr Wasser im Darm bindet und damit die Diarrhö noch kräftig schürt. Die Folgen sind ein Natriumüberschuss im Blut und ein nach wie vor nicht gedeckter Kaliumbedarf, da in Salzstangen bevorzugt Natrium, aber kein Kalium steckt.
Wie sich Hausmittel im Laufe der Geschichte wandeln
Der Begriff Hausmittel bezeichnet Mittel, die für jeden leicht zugänglich sind, die man also im Garten pflücken kann, die man jederzeit im Supermarkt besorgen kann oder die man bereits im Haus hat – und zwar immer, ob man nun gesund oder krank ist. Früher, als es (vor allem auf dem Land) noch keine Supermärkte gab, bestanden Hausmittel aus Kräutern, Alkohol, selbst hergestellten Tinkturen oder speziell zubereiteten Lebensmitteln (bei Durchfall z. B. "lang gekochte Moro'sche Karottensuppe", Rezept siehe weiter unten unter 3.).
Dass heute Cola und Salzstangen zu den Hausmitteln gehören, zeigt prima den derzeitigen kulinarischen und auch botanischen Entwicklungsstand unserer Gesellschaft an. Cola und Salzstangen hat jeder jederzeit im Haus (und offenbar sonst nichts Besseres), während kein Mensch mehr den Kräutern im Hinterhof über den Weg traut, geschweige denn weiss, wie man eine bei Durchfall hilfreiche Karotten- oder Reissuppe kocht.
Natürliche Massnahmen bei Diarrhö
Da der Sinn der meisten Durchfälle darin liegt, schädliche Substanzen möglichst schnell auszuscheiden, sollten vorerst keine Massnahmen ergriffen werden, die eine Diarrhö stoppen, ohne die Ursache zu bekämpfen. Ein beliebtes Medikament (mit dem Wirkstoff Loperamid), das es rezeptfrei in jeder Apotheke gibt, gehört zu den opioiden Medikamenten. Es hemmt die Darmbewegungen ( 19 ).
Zwar ist der Patient erst einmal glücklich, weil die Diarrhö offenbar verschwunden ist, doch ist diese Behandlung äusserst gefährlich, da jetzt die Krankheitserreger und die Bakteriengifte, die eigentlich durch den Durchfall schnellstmöglich ausgeschieden werden sollten, im Darm verbleiben und dort erst recht Schäden anrichten. Bei den folgenden ganzheitlichen Massnahmen geht es also nicht darum, den Durchfall radikal zu stoppen, sondern die Ursachen des Problems zu beheben, dem Körper bei der Ausscheidung der verursachenden Keime zu helfen und ihn dann in einen starken Zustand zu versetzen, damit er sich selbst wieder regenerieren kann.
1. Vermeidbare Ursachen finden und ausschalten
Tritt Durchfall auf, so versucht man zuerst abzuklären, was die Ursache dafür sein könnte. Vermutet man eine vermeidbare Ursache als Übeltäter (nimmt man gerade Medikamente ein oder ass man bestimmte ungewohnte Lebensmittel oder zu viele Diät-Produkte mit Zuckeraustauschstoffen o. ä.), so besprechen Sie das Absetzen der Medikamente mit Ihrem Therapeuten und essen die verdächtigten Lebensmittel in den nächsten Tagen probeweise nicht mehr.
2. Erste-Hilfe-Massnahme bei Durchfall: Bentonit
Als "Erste-Hilfe-Massnahme" bei akuter Diarrhö - und zwar ganz gleich, durch was ausgelöst - gibt es kaum etwas Besseres als dreimal täglich einen Teelöffel Bentonit mit einem Glas Wasser einzunehmen. Oft genügt schon allein diese Massnahme, um den Durchfall schnell zu beheben.
Bentonit gehört in jede Haus- und Reiseapotheke. Diese natürliche Mineralerde absorbiert Gifte aller Art und rettete schon Kindern das Leben, die Giftpflanzen gegessen hatten. Bei Diarrhö saugt Bentonit nicht nur Bakteriengifte auf, sondern verbessert darüber hinaus auch das Milieu im Darm, so dass sich dort bald wieder eine ausgewogene Darmflora ansiedeln kann.
3. Moro'sche Karottensuppe kochen
Karotten sollten immer im Kühlschrank sein. Denn im Falle eines Falles kocht man daraus die sog. Moro'sche Karottensuppe. Dazu schält man 500 g Karotten und schneidet sie klein, kocht sie in 1 Liter Wasser mindestens 1,5 Stunden lang, füllt nach dem Kochen auf 1 Liter auf, gibt 3 g Salz hinzu und püriert die Suppe. Sie wird nun am besten schon gleich zu Beginn des Durchfalls löffelweise über den Tag verteilt eingenommen. Wir haben für Sie eine genaue Anleitung für die Moro'sche Karottensuppe veröffentlicht.
4. Flohsamen einnehmen
Die Wirkung von Bentonit kann durch die Einnahme von Flohsamenschalen optimiert werden. Flohsamen gehören zu den sog. Quellstoffen bzw. Schleimdrogen. Wie auch Bentonit absorbieren sie Bakterientoxine, aber auch überschüssige Flüssigkeit und schützen ausserdem die Darmschleimhaut vor Reizungen.
Nehmen Sie ein- bis mehrmals täglich (falls Sie essen, dann 1 Stunde vor oder ca. 2 Stunden nach den Mahlzeiten) einen Shake aus Flohsamenschalen und Bentonit ein. Geben Sie dazu einen Teelöffel Bentonit mit 100 ml stillem Wasser in einen verschliessbaren Becher oder in einen Twister (ein mobiler batterienbetriebener Minimixer) und schütteln Sie diese Mischung kräftig durch. Füllen Sie dann weitere 100 ml stilles Wasser in Becher oder Twister und geben Sie dann einen Teelöffel Flohsamen hinzu.
Schütteln oder mixen Sie noch einmal kurz und trinken Sie den entstandenen Shake sofort aus, da die Flohsamen sehr schnell andicken, woraufhin die Konsistenz schleimig wird, was das Trinken schwierig macht. Trinken Sie anschliessend noch einmal 200 ml stilles Wasser oder Kräutertee.
5. Darmflora mit Probiotika stärken
Durchfall kann nur dann eintreten, wenn die körpereigene Abwehr irgendwo eine Schwachstelle hat. Da ein Grossteil unseres Immunsystems im Darm in Gestalt einer (hoffentlich ausgewogenen) mikrobiellen Darmflora lokalisiert ist, muss unser besonderes Augenmerk der Sanierung dieser Darmflora gelten. Durch die Einnahme hochwertiger Probiotika (nützlicher Darmbakterien in flüssiger oder Kapselform) wird der Darm mit gesunden Darmbakterien besiedelt. Diese verdrängen schädliche Keime und sorgen auf diese Weise für eine künftig stärkere Abwehrkraft unseres Verdauungssystems.
Nehmen Sie zweimal täglich jeweils zwei Kapseln Darmbakterien, z. B. Combi Flora ein (wenn Sie essen, dann zu den Mahlzeiten). Combi Flora Kapseln oder auch Combi Flora als flüssiges Probiotikum können hervorragend mit Bentonit und Flohsamen kombiniert werden. Besonders Bentonit fördert das gesunde Darmmilieu, in dem sich die nützlichen Darmbakterien überhaupt erst wohl fühlen.
6. Fasten
Normalerweise hat man bei Durchfall keinen Appetit, weshalb das Fasten kein Problem sein wird. Problematisch dagegen können Mütter oder Grossmütter sein, die der Meinung sind, man müsse unbedingt etwas essen und man sterbe, wenn man einen Tag lang nichts isst.
Beauftragen Sie hartnäckige "Betreuer" mit dem Kochen der Moro'schen Karottensuppe (siehe Punkt 3). Ansonsten gilt: Bleiben Sie hart! Essen Sie nichts, solange Sie keinen Appetit haben. Je weniger der Körper mit Nahrung belastet wird, umso mehr kann er sich auf die Eliminierung der pathogenen Keime und Toxine konzentrieren. Trinken jedoch ist das A und O, vor allem, WAS sie trinken, ist wichtig.
7. Flüssigkeit aufnehmen
Konzentrieren Sie sich auf Quellwasser oder gefiltertes Leitungswasser. Versetzen Sie dieses mit einem halben Teelöffel Sole-Lösung. Sole ist die gesättigte Lösung aus reinem Wasser mit Stein- oder Kristallsalz. (Die Anleitung zur Herstellung einer Sole finden Sie unter dem vorigen Link). Auch Heilkräutertees tragen zur Minderung des Flüssigkeitsverlustes bei (siehe Punkt 10).
In unserem Artikel über Osmosewasser lesen Sie, ob es sich lohnt, eine entsprechende Umkehrosmoseanlage anzuschaffen und ob es eine gute Idee ist, Osmosewasser zu trinken.
Zur Versorgung mit Kalium eignen sich selbst gekochte Gemüsebrühen (ohne herkömmliche Brühwürfel) aus verschiedenen Gemüsen (z. B. Karotten, Sellerie, Kräutern), die Sie - wenn Sie nichts Festes essen können - nach dem Kochen herausnehmen. Falls Sie Appetit haben, können Sie sich Gemüsesuppen zubereiten bzw. zubereiten lassen. Zur Not können spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke verwendet werden (die jedoch zumeist nicht schmecken)( 18 ). Allerdings zeigten Untersuchungen, dass die Moro'sche Karottensuppe offenbar besser hilft als die genannten Elektrolytlösungen.
8. Was Sie bei Durchfall keinesfalls trinken sollten
Meiden Sie
- koffein-, tein- und alkoholhaltige Getränke (also auch Kaffee, Schwarz- und Grüntee),
- zuckerhaltige Getränke (Softdrinks),
- Diätgetränke,
- Früchtetee und
- Milchprodukte.
9. Bei Durchfall Schonkost essen
Falls Sie trotz Diarrhö Appetit haben, dann können Sie sich folgende Mahlzeiten schmecken lassen, die auch als Aufbaunahrung nach Abklingen der Diarrhö dienen:
- Mit der Schale fein geriebene Äpfel: Äpfel enthalten Pektine ( 18 ), die - wie Flohsamen - zu den Schleimstoffen gehören und daher die Darmschleimhaut schützen, das Wachstum pathogener Keime hemmen und Gifte adsorbieren. Es ist absolut möglich, während Durchfallattacken von nichts weiter zu leben, als von 1 bis 2 Pfund Äpfeln.
- Getrocknete Heidelbeeren (frische Heidelbeeren führen ab)
- Zerdrückte Bananen
- Gekochte und pürierte Gemüse (z. B. Karotten, Zucchini, Pastinaken, Sellerie, Kürbis etc.) und/oder Kartoffeln.
- Toast oder Haferschleim
- Getreideprodukte sind bei manchen Durchfallerkrankungen probeweise zu meiden. Gerade bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stellen sich oft sensationelle Erfolge ein, wenn eine naturbelassene und insbesondere getreidefreie Ernährungsweise praktiziert wird.
10. Mineralstoffversorgung
Durchfall - ob akut oder chronisch - zieht die körpereigenen Vitalstoff- und Mineralstoffvorräte in ziemliche Mitleidenschaft. Müdigkeit und Energielosigkeit sind die ersten Folgen. Spätestens nach Abklingen der Diarrhö sollte daher die Ernährung besonders vitalstoff- und mineralstoffreich gestaltet oder mit entsprechenden ganzheitlichen Nahrungsergänzungsmitteln angereichert werden.
Besonders empfehlenswert ist hier die Sango Meeres Koralle, die mit Magnesium und Calcium in leicht verwertbarer und naturbelassener Form versorgt sowie chlorophyllreiche Grasdrinks und/oder Mikroalgenpräparate wie Spirulina, Chlorella und die Rotalge. Mikroalgen liefern Vitalstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente, die u. a. das Immunsystem stärken. Besonders die Chlorella-Alge kann ferner Schadstoffe aufnehmen und zu deren Ausleitung beitragen, was den Darm, der eben eine Durchfallattacke hinter sich hat, spürbar entlastet. Wer Mikroalgen jedoch nicht gewöhnt ist, kann darauf auch mit einer Diarrhö reagieren, weshalb man hier vorsichtig dosieren muss.
11. Heilkräuter
Kräutertees können bei einer Diarrhö ausserordentliche Erfolge erzielen. Man verwendet dazu die sog. Gerbstoffdrogen. Gerbstoffe wirken sowohl keimhemmend als auch zusammenziehend. Sie dichten die Darmschleimhautoberfläche ab und erschweren dadurch die Resorption toxischer Substanzen. Zu den bei Durchfall ganz besonders geeigneten gerbstoffhaltigen Kräutern gehören:
- Brombeer- und Himbeerblätter,
- Johanniskraut,
- Odermennig sowie die
- Blutwurz.
Parallel dazu kann ein entzündungshemmender Kamillentee getrunken werden.
Die Zubereitung der Tees erfolgt auf diese Weise:
1 bis 2 TL Kräuter pro 150 - 200 ml heisses Wasser, 10 Minuten ziehen lassen und mehrmals täglich eine Tasse trinken.
12. Einläufe bei Durchfall
Obwohl Einläufe sehr beliebt sind, wenn es um die Behebung von Verstopfung geht, ist der Sinn von Einläufen nicht allein die Ankurbelung der Stuhlausscheidung. Auch bei Diarrhö bieten Einläufe eine grossartige Unterstützung. Einläufe reinigen den Darm, beschleunigen die Ausscheidung von Bakterien und deren Giften, verdünnen die oft brennende Durchfallflüssigkeit, so dass es seltener zu entzündetem Enddarm/After kommt und versorgen den Körper überdies noch mit Flüssigkeit.
Letzteres erreicht man, indem man nach einem richtigen Darm-Einlauf und dessen vollständiger Ausscheidung noch einmal eine kleine Menge Wasser in den Darm laufen lässt. Die Menge sollte so klein sein, dass sie keinen Stuhldrang auslöst (50 – 100 ml). Ein Einlauf ist zu Hause sehr leicht mit einem kleinen handlichen Irrigator durchzuführen.
So kann man einer Diarrhö vorbeugen
Durchfallerkrankungen müssen nicht sein. Ihnen kann wirkungsvoll vorgebeugt werden. Dies gelingt oft schon mit einer naturbelassenen basischen Ernährungsweise und einer gesunden Lebensweise. Die Pflege des Darmes hat hier einen ganz besonderen Stellenwert. So kann beispielsweise eine regelmässige Darmreinigung (mit Bentonit, Flohsamen und wirkungsvollen Probiotika) sowie eine kontinuierliche Mineralstoffversorgung (z. B. mit der Sango Meeres Koralle) in Kombination mit der erwähnten basenüberschüssigen Ernährungsweise zu einer kraftvollen und kaum antastbaren Darmgesundheit führen.
Durchfall durch Antibiotika
Hier ist natürlich besonders wichtig, Antibiotika-Therapien – so weit wie möglich – zu meiden. Achten Sie darauf, dass Ihnen nicht auf gut Glück Antibiotika verschrieben werden, sondern vor einer Antibiotika-Einnahme eindeutig geklärt ist, welche Bakterien damit bekämpft werden müssen.
Oft genug kommt es vor, dass Menschen beispielsweise an schmerzenden Halsinfektionen leiden, dagegen Antibiotika verschrieben bekommen und die Wirkung ausbleibt, weil es sich um eine Pilzinfektion handelt, was jedoch vorab nicht abgeklärt wurde. Der Hals schmerz weiter und dazu ist jetzt auch noch die Darmflora aufgrund der Antibiotika-Einnahme im Eimer.
Lassen sich Antibiotika-Therapien nicht umgehen, dann sollte gleichzeitig ein Aufbau der Darmflora mit den oben genannten Hilfsmitteln stattfinden (Bentonit, Flohsamenschalen und Probiotika). Eine solche Darmsanierung ist sehr leicht in jeden Alltag zu integrieren. Mehr über eine effektive Darmsanierung lesen Sie hier. Denken Sie jedoch daran, Medikamente (und so auch das Antibiotikum) nicht zeitgleich, sondern zeitversetzt (Abstand mind. 3 Stunden) zu Bentonit und Flohsamenschalen einzunehmen, da diese andernfalls die Wirkung des Antibiotikums mindern könnten.