Birnen nicht mit Äpfeln vergleichen
Im Volksmund heisst es, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen soll. Und doch haben die beiden Früchte einiges gemeinsam. In beiden Fällen handelt sich um Kernobstgewächse, die zur Familie der Rosengewächse gehören. Sie wachsen an Bäumen, erstrahlen in denselben Farbtönen – von blassgelb über grün bis hin zu feuerrot, können samt Schale gegessen werden und so manche Birne ist sogar rund wie ein Apfel.
Wenn man in eine der beiden Früchte hineinbeisst, merkt man sofort, womit man es zu tun hat. Denn Birnen haben ein feineres Aroma und schmecken aufgrund des geringeren Säuregehalts süsser. Zudem hat ihr Fruchtfleisch eine ganz andere Konsistenz. Dies beruht darauf, dass im Fruchtfleisch der Birne sog. Steinzellen verteilt sind, während sich diese beim Apfel nur im Kerngehäuse befinden.
Es gibt etwa 28 Birnenarten und mehr als 5.000 Sorten.
Die Herkunft
Birnen sind uralte Früchte, die bereits in der prähistorischen Zeit gern verspeist wurden. Laut Studien ( 3 ) an der Nanjing Agricultural University stammt die Frucht ursprünglich aus dem Südwesten Chinas, von wo aus sie sich ihren Weg nach Zentral- und Westasien und schliesslich bis nach Europa bahnte.
Da die Zucht in Asien und Europa ganz unabhängig voneinander stattgefunden hat, unterscheidet man zwischen asiatischen und europäischen Birnen. Unsere Kulturbirne (Pyrus communis L.) ist bereits in der Steinzeit aus diversen Wildarten entstanden. Die Wild- oder Holzbirne ist von Westeuropa bis zum Kaukasus auch heute noch in Gebirgs- und Auenwäldern anzutreffen.
Die Nashi-Birne
Die Nashi-Birne ist kugelrund und sieht aus wie ein Apfel.
Sie wird auch als Chinesische oder Japanische Birne bezeichnet und zählt zu den asiatischen Birnen.
Es handelt sich hierbei also keineswegs um eine Sorte unserer Kulturbirne, sondern um eine eigenständische Birnenart, die inzwischen auch in Europa ihre Freunde gefunden hat.
Die Nashi stammt ursprünglich aus China und ist heute in ganz Ostasien weit verbreitet.
Allein in Japan gibt es mehr als 1.200 Sorten. Das japanische Wort "Nashi" bedeutet im Übrigen nichts anderes als "Birne".
Seit einigen Jahren wird die Nashi auch in europäischen Ländern wie Deutschland und Italien angebaut.
Mythen und Legenden
Im alten China war der Birnbaum ein Symbol für ewiges Lebens und die alten Griechen haben den Kultbaum als Göttergabe in den Mythen verewigt. Die alten Römer befassten sich hingegen bereits intensiv mit der Züchtung. Der Gelehrte Plinius der Ältere erwähnte beispielsweise bereits 38 Birnensorten.
Im Mittelalter war der Birnbaum ein gern gesehener Gast in den Klostergärten und die Adeligen erfreuten sich an den edlen Früchten. Ausserdem diente er als Liebesorakel: Während die Jünglinge den Apfelbaum befragten, suchten junge Mädchen beim Birnbaum um Rat. Der Barock war für die Kulturbirne – insbesondere in Frankreich – ein goldenes Zeitalter: Es entstanden hunderte neue Sorten.
Die wilden Birnbäume hingegen wurden lange zwiespältig betrachtet. Sie galten als Wohnstätten von Drachen, Dämonen und Hexen, wurden aber auch als Heilpflanzen angesehen. So wurde Birnbaumblütentee bei Nierenbeckenentzündungen und Birnblütenhonig bei Kopfschmerzen angewandt. Der Saft diente als Kur zur Entgiftung des Körpers.
Tafel-, Koch- und Mostbirnen
Birnensorten werden je nach Verwendung drei Gruppen zugeordnet:
Tafelbirnen
Tafelbirnen werden auch als Speise-, Butter- oder Edelbirnen bezeichnet, da sie selbst in roher Form intensiv duften und wunderbar süss schmecken. Zu den bekannten Sorten gehören z. B. die Williams Christ und Alexander Lucas.
Kochbirnen
Zu den Kochbirnen zählen vordergründig alte Sorten wie etwa die Gieser-Wildeman. Sie eignen sich nicht, um roh verspeist zu werden, da sie weder süss noch saftig und selbst im reifen Zustand ziemlich hart sind. Werden die würzigen Kochsorten allerdings gekocht oder gebacken, schmecken sie wunderbar. Sie sind ein fester Bestandteil der traditionellen norddeutschen Küche.
Mostbirnen
Mostbirnen sind hingegen ein Mittelding zwischen Wild- und Speisebirnen. Roh schmecken die sauren Früchte zwar gar nicht, doch sie sind ideal, um Most und Obstweine herzustellen. Sie werden oft auf Streuobstwiesen kultiviert. Während veredelte Birnbäume im Schnitt 70 Jahre alt werden, können Mostbirnbäume ein Alter von 200 Jahren erreichen. Zu den alten Sorten zählen z. B. die Gelbmöstler und die Oberösterreicher Weinbirne.
Die Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe
Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung der Nährwerte der Birne, die pro 100 Gramm Frucht 52 Kilokalorien (kcal) aufweist sowie die Inhaltsstoffe an Vitaminen und Mineralstoffe.
Die Glykämische Last
100 Gramm Birnen haben eine geringe Glykämische Last (GL) von 4,7 (Werte unter 10 gelten als niedrig). Die Früchte haben deshalb nur einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und die Ausschüttung von Insulin.
Im Vergleich dazu liegt die Glykämische Last von beispielsweise 100 Gramm Weissbrot bei 38,8. Dies zeigt ganz klar, warum Sie als Snack für zwischendurch anstelle z. B. eines Brötchens besser ein Stück Obst essen könnten.
Birnen in der Low Carb und der ketogenen Ernährung
Sowohl bei Low Carb als auch bei der ketogenen Ernährung wird die Kohlenhydratzufuhr reduziert. Der Unterschied der beiden Ernährungsformen liegt darin: Bei Low Carb sollten zwischen 50 und 130 Gramm Kohlenhydrate pro Tag verzehrt werden und bei der ketogenen Diät maximal 50 oder auch nur 30 Gramm.
Wenn 100 Gramm Birne bereits 15 Gramm Kohlenhydrate liefern, können Sie sich selbst ausrechnen, dass Sie die Früchte bei den Low-Carb-Ernährungsformen eher nicht essen können, schon gar nicht bei der ketogenen Ernährung.
Rezepte mit Birnen
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Hier finden Sie unsere Rezepte mit Birnen
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Nachkochen und einen ausgezeichneten Appetit!
Besser nicht schälen
Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 enthalten Birnen phenolische Verbindungen wie z. B. die antidiabetische und blutdrucksenkende Chlorogensäure und auch Triterpenoide wie z. B. die entzündungshemmende und antikarzinogene Ursolsäure (2) - allesamt insbesondere in der Schale.
Im Jahr 2017 haben französische Forscher die Schale und das Fruchtfleisch von 19 Birnensorten analysiert. Der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen (phenolischen Verbindungen) schwankte dabei pro Kilogramm zwischen 0,1 und 8,6 Gramm im Fruchtfleisch und zwischen 1,6 und 40,4 Gramm in der Schale. Es ist demnach nicht zu empfehlen, die Früchte zu schälen, da die Schale sogar eine bessere Quelle für sekundäre Pflanzenstoffe darstellt als das Fruchtfleisch.
Diese Sorte ist die beste
Wie eine Studie gezeigt hat, ist der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in der Schale und im Fruchtfleisch von Birnen sortenabhängig. Unter den 19 untersuchten Sorten fanden sich 8 aus Tunesien, 8 aus Europa (alles Tafelsorten) und 3 französische Mostbirnen.
In der Sorte Plant De Blanc fanden sich am meisten sekundäre Pflanzenstoffe im Fruchtfleisch, während in puncto Schale die Sorte Arbi Chiheb als Sieger hervorging (9). Ausserdem wiesen die französischen und tunesischen Sorten einen höheren Gehalt an oligomeren Procyanidinen (OPC) auf. OPC können u. a. die positiven Wirkungen von Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E verstärken sowie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs hilfreich sein.
Deshalb sind manche Birnen rot
Birnen wie die Rote Williams Christ haben eine rote Schale. In diesem Fall erkennt man die sekundären Pflanzenstoffe an der Färbung. Es handelt sich um Anthocyane. Die roten, violetten oder blauen Farbstoffe gehören zur Gruppe der phenolischen Verbindungen – genauer gesagt zu den Flavonoiden – und zeichnen sich durch ihre starke antioxidative Wirkung aus.
Im Rahmen einer Studie an der University of East Anglia mit 2.375 Probanden wurde untersucht, inwiefern sich diverse Flavonoide auf Entzündungen auswirken. Die Anthocyane schnitten dabei am besten ab. Die Forscher kamen zum Schluss, dass sich ein regelmässiger Genuss von Birnen, Äpfeln, Erdbeeren und roten Trauben positiv auf die Entzündungswerte auswirkt und somit das Risiko für chronische Erkrankungen mindert (17).
Bei Diabetes Typ 2
Lange wurde Menschen mit Diabetes Typ 2 von Obst abgeraten, da dieses Zucker enthält. Doch man müsste schon regelmässig täglich kiloweise Birnen essen, damit sich ein negativer Effekt einstellt. Die Früchte zählen überdies nicht zu jenen Obstarten mit sehr hohem Zuckergehalt wie z. B. reife Bananen und sind somit für Diabetiker eine sehr gute Nahrungsquelle.
Auch haben die Früchte nur wenige Kalorien, eine geringe Glykämische Last und enthalten wertvolle Ballaststoffe sowie viele bioaktive Substanzen. Dazu kommt, dass der Zucker in den Früchten hauptsächlich aus Fructose besteht und nur wenig Glucose enthält, sodass der Blutzuckerspiegel beim Verzehr nur geringfügig ansteigt. Im Gegensatz zur natürlichen Fructose im Obst (Fruchtzucker) ist industriell hergestellte Fructose (Bestandteil zahlreicher Softdrinks und Konserven) äusserst ungesund.
Es häufen sich die Studien, die besagen, dass Obst sogar vor Diabetes Typ 2 schützen kann (22). Forscher an der Zhejiang University haben aufgezeigt, dass das Diabetesrisiko durch den regelmässigen Genuss von Birnen und Äpfeln um 18 Prozent reduziert werden kann. Schon eine einzige dieser Früchte pro Woche senkt das Risiko um 3 Prozent.
Zudem hat eine epidemiologische Studie ( 24 ) mit 24.808 Probanden Folgendes ergeben: Menschen, die regelmässig Birnen essen, leiden im Vergleich zu jenen, welche dieses Obst verschmähen, viel seltener an Übergewicht (24). Die Früchte dienen somit auch zur Prävention von Erkrankungen wie Diabetes, die durch Übergewicht verursacht werden können.
Doch selbst Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt sind, können von den Früchten profitieren – so Forscher von der University of Massachusetts. Laut einer Studie kann das Obst dazu beitragen, dass Diabetes im Frühstadium sehr viel einfacher kontrolliert und die Dosis von Diabetesmedikamenten reduziert werden kann (20).
Gut für Magen und Darm
Birnen sind bekömmlicher als Äpfel, da sie weniger Säure enthalten. Insbesondere Menschen mit empfindlichem Magen können davon profitieren. Des Weiteren hat die soeben erwähnte Studie an der University of Massachusetts gezeigt, dass fermentierter Birnensaft das Bakterium Helicobacter pylori hemmt, das zu Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie Magenkrebs führen kann.
Die Früchte wirken sich in der Regel sehr positiv auf die Darmgesundheit aus, da sie wertvolle Ballaststoffe enthalten. Bei Verstopfung können sie hilfreich sein, da sie eine leicht abführende Wirkung haben. Forschern zufolge sind dafür aber nicht nur die Ballaststoffe verantwortlich, sondern auch der hohe Fructose-Gehalt (24).
Bei Fructoseintoleranz
Wer an einer Fructoseintoleranz leidet, verträgt Birnen gerade aufgrund des hohen Fructose-Gehalts meist nicht. Dazu kommt, dass die Früchte kaum Glucose enthalten, sodass das Fructose-Glucose-Verhältnis sehr unausgewogen ist. Dadurch wird die Verträglichkeit zusätzlich verschlechtert.
Bei Histaminintoleranz
Birnen enthalten zwar kein Histamin, werden bei einer Histaminintoleranz aber dennoch nur mässig vertragen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in den Früchten histaminähnliche Stoffe stecken, die entweder direkt oder durch die Behinderung des Histaminabbaues Beschwerden auslösen können.
Ausserdem sind die Früchte sogenannte Histaminliberatoren. Das bedeutet, dass sie im Körper unspezifisch Histamin freisetzen. Die Symptome sind aber meist nur geringfügig. Zumindest ein gelegentlicher Konsum kleiner Mengen wird oft toleriert.
Birnen schützen vor Harnsteinen
Harnsteine können diverse Ursachen haben. Dazu zählen z. B. Entzündungen der Nieren oder der ableitenden Harnwege und Diabetes. Forschern von der University of Ferrara zufolge kann die Bildung von Harnsteinen durch eine Umstellung der Ernährung verhindert oder zumindest eingeschränkt werden.
Citrate zählen zu den wichtigsten Stoffen, welche calciumhaltigen Harnsteinen entgegenwirken. Birnen enthalten einerseits viele antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe und andererseits eine signifikante Menge an Apfelsäure, einer Vorstufe von Citraten.
Die Wissenschaftler empfehlen deshalb Birnen zu essen, um die Entstehung von Harnsteinen zu verhindern oder einer erneuten Steinbildung vorzubeugen (13). Denn bei 50 Prozent aller Betroffenen tritt die Erkrankung erneut auf. Zudem sollte der Fleisch- und Salzkonsum reduziert werden.
Bessere Leistung im Sport
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass durch Bananen beim Sport die Leistung optimiert werden kann. Amerikanische Wissenschaftler haben untersucht, ob auch in Birnen dieses Potential steckt. An der Studie nahmen 20 männliche Athleten teil.
Jeder der Probanden legte an drei unterschiedlichen Tagen jeweils eine Strecke von 75 Kilometern mit dem Rad zurück. Dabei konsumierten sie vor dem Training entweder nur Wasser oder Bananen und Wasser oder Birnen und Wasser. In Folge wurde festgestellt, dass die Leistung durch den Genuss von beiden Früchten gesteigert werden konnte. Zusätzlich wurde die Regenerationsphase nach dem Training verbessert (15).
Der Studienleiter Dr. David Nieman kritisierte, dass viele Sportler vor dem Training und vor Wettbewerben ausschliesslich Wasser zu sich nehmen. Denn die Leistungsfähigkeit kann mithilfe von natürlichem Fruchtzucker und bioaktiven Wirkstoffen optimiert werden (23).
Gegen das Altern
Chinesische Forscher haben im Jahr 2018 13 Inhaltsstoffe der Frucht unter die Lupe genommen. Insbesondere der sekundäre Pflanzenstoff Quercetin wies eine ausserordentlich starke Wirkung gegen freie Radikale auf (5). Die Wissenschaftler kamen zum Schluss, dass Birnen bei der Prävention von altersbedingten Erkrankungen hilfreich sein können .
Bei einer im Jahr 2019 an der Islamia University of Bahawalpur in Pakistan durchgeführten Studie wurde untersucht, ob ein Gel mit 5 Prozent Birnenextrakt die Haut verjüngen kann. 13 Probanden nutzten für 3 Monate das Gel oder ein Placebo-Produkt. Es wurde untersucht, wie sich die Anwendungen auf Rötungen, Melanin, die Feuchtigkeit, den Talg und die Elastizität der Haut auswirken. Das Birnen-Gel konnte im Gegensatz zum Placebo in jedem Bereich punkten (1).
So machen Sie eine Maske für die Haut
Wenn Sie an einer trockenen und sensiblen Haut leiden, kann eine Birnen-Maske hilfreich sein. Gehen Sie bei der Herstellung und Anwendung einfach wie folgt vor:
- Schälen Sie eine reife Birne, schneiden Sie sie in Viertel und entfernen Sie das Kerngehäuse.
- Zerkleinern Sie die Obststücke im Mixer.
- Geben Sie 2 EL Naturjoghurt dazu.
- Fügen Sie 1 TL Maisstärke hinzu.
- Vermischen Sie alle Zutaten gut.
- Tragen Sie die Maske aufs Gesicht auf und lassen Sie sie für 20 Minuten einwirken.
- Waschen Sie Ihr Gesicht gründlich mit lauwarmem Wasser ab.
Anbaugebiete und Saison
Pro Jahr werden weltweit rund 24 Millionen Tonnen Birnen geerntet. China ist mit 16 Millionen Tonnen der wichtigste Erzeuger. In Europa werden jährlich etwa 4 Millionen Tonnen der gesunden Früchte geerntet. Hier zählen Conferénce, Williams, Abate Fetel und Blanquilla zu den meistangebauten Sorten. Die wichtigsten europäischen Anbauländer sind Italien, Spanien und die Niederlande. Doch Sie können auch auf regionale Birnen zurückgreifen (Saison ist von August bis Januar). Die leckeren Früchte werden im gesamten deutschsprachigen Raum fleissig angebaut.
Bio-Früchte sind besser
Laut dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart sollten Bio-Früchte den konventionell erzeugten Früchten vorgezogen werden. Denn diese sind sehr häufig mit Pestiziden belastet. 48 Birnenproben wurden im Jahr 2018 analysiert, 11 davon stammten aus Deutschland.
Nur eine einzige Birne aus Italien wies keinerlei Rückstände auf. Bei den restlichen 47 Proben wurden Mehrfachrückstände nachgewiesen, wobei in 3 Fällen der gesetzlich zugelassene Höchstgehalt sogar überschritten wurde. Dabei handelte es sich um folgende Wirkstoffe:
- Das Fungizid Captan kann laut der Umweltschutzbehörde United States Environmental Protection Agency zu einer Dermatitis führen und ist höchstwahrscheinlich karzinogen (26).
- Das Insektizid Chlorantraniliprol wirkt auf Insekten wie z. B. Bienen und Wasserlebewesen hoch toxisch.
- Nicotinoide werden als Insektizide angewandt. Im Jahr 2018 forderten 233 Wissenschaftler ein weltweites Verbot, da diese Stoffe nützlichen Insekten schaden und weltweit zu einem massiven Verlust der Biodiversität beitragen (25).
Im Vergleich zu den konventionell angebauten Früchten schneidet Bio-Obst in der Regel sehr gut ab. Bei einem Test, den die Umweltschutzorganisation Global 2000 im Jahr 2015 durchgeführt hat, waren alle Bio-Birnen rückstandsfrei (27).
So lagern Sie die Früchte
Eine polnische Studie hat gezeigt, dass zahlreiche Faktoren wie z. B. der Zustand der Schale, die Anzahl der Steinzellen sowie der Gehalt an Stärke und Tanninen darüber entscheiden, wie lange Birnen gelagert werden können (19). Grundsätzlich gilt, dass sich späte Sorten dafür am besten eignen.
Sollten Sie über einen kühlen und dunklen Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit verfügen, ist dies der beste Ort, um das Obst zu lagern. Da Die Früchte nicht kälteempfindlich sind, liegt die ideale Lagertemperatur bei knapp über 0 °C. Wenn Sie keinen geeigneten Keller haben, können Sie auf den Boden flacher Holzkisten eine Schicht Wellpappe legen, die Früchte darauf nebeneinander ausbreiten und auf dem Balkon lagern.
Wenn Sie das Obst nur kurzfristig lagern möchten, ist das Gemüsefach im Kühlschrank dafür der perfekte Ort. Hier hält es sich – je nach ursprünglichem Reifegrad – mindestens 5 Tage lang. Wenn Sie möchten, dass Ihre Birnen nachreifen, können Sie sie für 2 oder 3 Tage bei Raumtemperatur aufbewahren. Früchte, die faulen oder schimmeln, sollten Sie unabhängig vom Ort der Lagerung umgehend entsorgen.
Bedenken Sie bei der Lagerung, dass reifende Birnen genau wie Äpfel Ethylen freisetzen. Kommen sie in Kontakt mit anderem Obst und Gemüse, sorgt das Ethylen dafür, dass auch dieses vorzeitig reift. Werden die Früchte bei niedrigen Temperaturen – z. B. im kühlen Keller oder Kühlschrank – gelagert, wird die Ethylen-Freisetzung gehemmt.
Wenn Sie die Früchte einfrieren möchten, müssen Sie sie zuvor zu Mus oder Kompott weiterverarbeiten. Die Haltbarkeit liegt dann etwa bei 10 Monaten. Rohe Birnen können nicht eingefroren werden; sie würden matschig werden.
So verwenden Sie die Früchte in der Küche
Für den rohen Verzehr eignen sich nur Edelbirnen. Sie werden gern pur gegessen, sind aber auch eine tolle Zutat von leckeren Smoothies, Obstsalaten sowie Müslis und machen zudem in bunten Salaten eine wunderbare Figur.
Ob Kuchen oder Kompott: Aus der Dessertküche sind die süssen Früchte nicht wegzudenken.
Die begehrte "Birne Helene" beispielsweise ist ein altes Rezept, das noch immer zu verzaubern weiss.
Es wurde von Auguste Escoffier um 1870 kreiert, als in Paris die Operette "Die schöne Helena" aufgeführt wurde.
Hierbei werden die geschälten Früchte im Ganzen pochiert und nach dem Auskühlen auf Vanilleeis angerichtet. Dazu wird eine heisse Schoko-Sauce gereicht.
Schälen und entkernen
Waschen Sie die Birnen vor der Zubereitung stets gründlich unter fliessendem kaltem Wasser oder reiben Sie sie mit einem feuchten Tuch ab. Sie können die Früchte mit oder ohne Schale essen bzw. zubereiten. Wenn Sie sie unbedingt schälen möchten, verwenden Sie dazu am besten einen Sparschäler. Wenn Sie die Früchte im Ganzen zubereiten, z. B. wenn Sie sie füllen oder im Backteig zubereiten möchten, dann eignet sich ein Kernausstecher perfekt, um das Kerngehäuse zu entfernen.
Backen, dünsten und grillen
Zum Kochen, Garen und Backen können Sie sowohl Edel- als auch Kochbirnen verwenden. Letztere eignen sich aufgrund ihres besonders würzigen und nur leicht süssen Geschmacks sehr gut für herzhafte Gerichte wie Suppen sowie Eintöpfe, als Beilage oder Chutney.
Backen
Backen Sie die Früchte am Stück mit Schale bei 190 °C für 20 bis 30 Minuten. Sie können das Fruchtfleisch dann wunderbar aus der Schale herauslöffeln.
Dünsten
Schneiden Sie die Birnen in Viertel oder Würfel und dünsten Sie sie unter minimaler Zugabe von Flüssigkeit wie Wasser, Brühe oder Wein für einige Minuten im eigenen Saft. Das Gargut sollte nicht komplett von Flüssigkeit bedeckt sein, der Deckel muss geschlossen bleiben.
Pochieren
Beim Pochieren handelt es sich um eine besonders sanfte Garmethode in heisser, aber nicht kochender wässriger Flüssigkeit. Sie können die Früchte im Ganzen pochieren oder in Viertel schneiden. Die Temperatur liegt bei 65 bis 75 °C, die Pochierzeit bei 8 bis 15 Minuten.
Grillen
Schneiden Sie die Früchte in Scheiben und grillen Sie sie etwa 5 bis 8 Minuten.
Sautieren
Wenn Sie das Obst sautieren möchten, dann geben Sie etwas Öl mit hohem Rauchpunkt wie z. B. Erdnussöl in eine Pfanne mit hohem Rand. Braten Sie die in Scheiben geschnittenen Birnen bei einer hohen Temperatur von ca. 160 bis 240 °C für 3 bis 5 Minuten kurz an. Wichtig ist, dass das Gargut nebeneinander liegen kann, sodass es die Hitze rasch aufnimmt. Wenden Sie die Scheiben, indem Sie die Pfanne schwenken. Es wird keine Flüssigkeit dazugegeben.
Birnen richtig würzen
Für Desserts aus den köstlichen Früchten eignen sich Gewürze wie Zimt, Nelken oder Ingwer besonders gut. Bei herzhaften Birnengerichten können Sie je nach Vorliebe Gewürze wie Rosmarin, Thymian, Kurkuma bis hin zu feurigem Chili ausprobieren. Wenn Sie das Fruchtfleisch mit Zitronensaft beträufeln, behält es seine helle Farbe.
Birnen trocknen
Getrocknete Birnen sind eine verführerische Delikatesse. Sie können ein Dörrgerät verwenden oder die Früchte im Backofen trocknen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Schneiden Sie das Obst in gleichmässig dicke Scheiben oder Ringe und tauchen Sie diese in Zitronenwasser (1 Zitrone auf ½ Liter Wasser).
- Belegen Sie ein Rost mit Backpapier und legen Sie die Birnenstücke nebeneinander darauf.
- Geben Sie die Früchte bei 40 °C und leicht geöffneter Ofentür für 30 Minuten ins Backrohr.
- Anschliessend wird die Temperatur auf 70 °C erhöht. Das Dörren dauert bei Umluft ungefähr 6 Stunden. Bei Ober- und Unterhitze müssen Sie etwa 12 Stunden einkalkulieren, die Backofentür sollte einen Spalt geöffnet sein.
- Wenden Sie die Fruchtscheiben mehrmals, damit sie gleichmässig durchtrocknen können.
- Die Scheiben werden gedörrt, bis sie ledrig und biegsam, aber nicht mehr feucht sind. Wenn Sie sie zwischen zwei Fingern drücken, darf kein Saft mehr austreten.
- Lassen Sie die Dörrbirnen vollständig auskühlen, bevor Sie sie luftdicht in Einfrierbeuteln verpacken oder in Schraubgläser füllen. Die Haltbarkeit liegt bei 1 Jahr.