Bio-Gemüse selbst anbauen – Der Anfang
Die besten Lebensmittel sind die aus dem eigenen Garten. Regionaler, saisonaler und vor allem frischer geht es nicht. Da es ausserdem gar nicht schwierig ist, das eigene Gemüse anzubauen – ob im Garten oder auf dem Balkon – beginnen Sie am besten sofort damit :-)
Wie wäre es für den Anfang mit einer Mischkultur aus grünen Salaten, Radieschen, Zwiebeln, Kohlrabi und Tomaten? Bio-Garten-Fachfrau Astrid Späth erklärt Ihnen, wie es geht und worauf Sie achten müssen, um bald das erste selbst geerntete Bio-Gemüse geniessen zu können.
Gemüse anbauen - Das richtige Grundstück finden
Falls ein neues Grundstück zum Gärtnern gepachtet werden soll, dann gilt es darauf zu achten, dass genügend Sonne für den Gemüseanbau vorhanden ist. Mindestens halbtags muss Sonnenlicht auf die Beete fallen, sonst ist die Auswahl der Gemüsearten zu sehr eingeschränkt.
Des Weiteren ist die Wasserversorgung sehr wichtig. Es hat sich in der Praxis nicht bewährt, das nötige Wasser beispielsweise mit Kanistern in den Garten zu transportieren. Es sollte daher ein Wasseranschluss oder ein Brunnen vorhanden sein.
Achten Sie auch auf Ihre Gartennachbarn. So sollten Sie natürlich nirgendwo Gemüse anbauen, wenn daneben ein konventioneller Landwirt regelmässig Pestizide ausbringt. Auch in Schrebergartenanlagen sprechen Sie am besten vorab mit den Gartennachbarn und erkundigen sich, wie diese ihre Gärten bewirtschaften – bio oder nicht.
Die Bodenstruktur des neuen Biogartens ist ebenfalls wichtig. Neben einem Neubau könnte der Boden aufgrund der kürzlichen Baumaschinenaktivitäten zu stark verdichtet sein, was es schwierig macht, darauf Gemüse anzubauen. Spezielle natürliche Bodengegebenheiten können jedoch häufig verbessert werden:
Gemüse anbauen - den Boden verbessern
Wer Gemüse anbauen will, muss seinen Boden gut kennen und ist auch ständig damit beschäftigt, diesen zu versorgen und zu optimieren.
Sandiger Boden etwa kann ausgeglichen werden durch die Beimischung von reifem Kompost und durch eine sorgfältige Pflege der Bodenlebewesen (Mikroorganismen, Regenwürmer, Insekten etc.). Dies geschieht hauptsächlich durch ständiges Abdecken der Erde mit einer Mulchschicht aus Gras, Laub oder gehäckseltem Gartenmaterial. Mikroorganismen und Regenwürmer finden hier genügend Nahrung und Schutz. Der Boden bleibt auch in Trockenzeiten länger feucht und gut belüftet.
Lehmiger Boden kann verbessert werden durch die Zugabe von Sand und auch hier besonders durch Massnahmen, die den Bodenlebewesen das Dasein verschönern (Kompost, Mulch).
Wie Sie die Fruchtbarkeit Ihres Gartens und die Widerstandsfähigkeit Ihrer Pflanzen mit Effektiven Mikroorganismen erhöhen können, haben wir hier erklärt: Der Bio-Garten
Gemüse anbauen, aber nur auf gesundem Boden
Da Lebensmittel immer nur so gesund sein können wie der Boden, in dem sie wuchsen, ist es eine gute Idee, die Bodenqualität mit einer entsprechenden Bodenanalyse überprüfen zu lassen - und zwar bevor Sie beginnen, Ihr Gemüse anzubauen. Nicht dass Ihr Boden mit Schwermetallen belastet ist, die dann auch in Ihr Obst und Gemüse gelangen würden.
Sie können ganz einfach eine Bodenprobe nehmen, diese einsenden und erfahren dann in wenigen Tagen, ob Ihr Gartenboden möglicherweise mit Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Quecksilber, Kupfer oder Arsen belastet ist.
*Einen solchen Bodentest finden Sie z. B. hier: Mineral-Check Boden
Sie erhalten nach der Bestellung des Mineral-Checks einen Brief mit einer Anleitung für die Probennahme, einen Beutel, in den Sie Ihre Bodenprobe einfüllen und einen etikettierten Rückumschlag, mit dem Sie die Probe an das Labor senden. Innerhalb kurzer Zeit erhalten Sie per E-Mail die Analysenergebnisse oder können diese online abrufen.
Gemüse anbauen - die ideale Beetgrösse
Wenn Sie nun ein geeignetes Gartenland zum Gemüseanbau gefunden haben und die Bodenanalyse ein gutes Ergebnis brachte, können Sie Ihr Gemüse anbauen. Wie gehen Sie jetzt am besten vor?
Eine in der Praxis sehr bewährte Beetbreite ist 1,20 Meter. Bei diesem Mass kann man vom Beetrand noch gut die Mitte erreichen, ohne das Beet betreten zu müssen. Wenn erwachsene Personen auf einem Beet laufen, wird die Erde dadurch zu sehr verdichtet, besonders nach Regen, wenn der Boden noch nicht wieder genug abgetrocknet ist.
Die Länge des Beetes kann sehr stark variieren und richtet sich nach den Gegebenheiten vor Ort. Hier kommt es sehr auf die Platzverhältnisse an, aber mit Längen zwischen 2 und 5 Metern liegt man immer richtig.
Gemüse anbauen - den Boden mulchen
Idealerweise war das Beet im Winter mit einer Mulchschicht abgedeckt. Das schützt einerseits die Bodenlebewesen vor den Elementen und ist gleichzeitig auch ihr Futter. Durch Winderosion auf unbedeckter Erde würden im Winter wertvolle Humusanteile weggeweht, was nun dank der Mulchschicht verhindert wird. Auch Starkregen kann bei gemulchtem Boden keinen grossen Schaden mehr anrichten.
Im Frühjahr wird diese Bedeckung nun mit einem Rechen zur Seite geharkt. Wenn Sie Gemüse anbauen möchten, wird der Boden nun belüftet.
Wenn der Boden nackt in den Winter gegangen ist, dann hat die Natur inzwischen schützender Weise für Bewuchs gesorgt. Diese Beikräuter müssen jetzt entfernt und auf den Kompost gegeben werden. Viele dieser Pflanzen sind auch essbar und können schon früh im Jahr Ihre Salate, Suppen und Gemüse bereichern, z. B. Löwenzahn, Vogelmiere, Winden etc.
Gemüse anbauen - den Boden belüften mit der Grabegabel
Zur Bodenbelüftung ist nicht unbedingt ein Spaten und mühevolles Umgraben erforderlich. Im Gegenteil. Durch das Umgraben mit dem Spaten wird das sorgfältig aufeinander abgestimmte Bodengefüge unnötig auf den Kopf gestellt und in Unordnung gebracht.
Auch wenn viele Gärtner (bevor Sie Ihr Gemüse anbauen) den Boden im Herbst und dann wieder im Frühjahr umgraben, bedeutet dies jedes Mal eine erhebliche Störung für den Boden und seine Bewohner, die Mikroorganismen.
Belüftung kann genauso praktiziert werden, ohne die Schichten zu wenden. Dies macht der Gärtner am besten mit der Grabegabel. Das ist ein langstieliges Gartengerät mit 4 Zinken, die nicht gebogen sind. Mit dieser Grabegabel wird in sehr regelmässigen Abständen von ca. 10 cm in die Erde gestochen und 2- bis 3-mal gewackelt. Das ist ausreichend für die Belüftung. Alles andere ist ein Eingriff, der das Gangsystem der Regenwürmer zerstört und damit auch die Wasser-und Luftzirkulation unterbindet.
Doch kommt es natürlich auch auf Ihren Boden an. Wenn er sehr hart, also lehmhaltig oder womöglich steinig ist, hilft die Grabegabel zunächst wenig und kann erst in ein oder zwei Jahren - wenn Sie Ihren Boden verbessert haben, er dadurch lockerer ist und sich dann auch Regenwürmer ansiedeln - mit der Grabegabel bearbeitet werden. In den Anfangszeiten kann also der Spaten durchaus nötig sein.
Gemüse anbauen - Das erste Beet für Anfänger
Natürlich können Sie auch mit anderen Gemüsearten beginnen, die gut miteinander harmonieren. Beispielhaft soll hier die Mischkultur aus Zwiebeln, Salat, Radieschen, Kohlrabi und Tomaten vorgestellt werden - ideal für Leute, die zum ersten Mal ihr Gemüse anbauen möchten.
Diese Mischkultur lässt sich sogar in Kübeln auf einem sonnigen Balkon oder auch gut auf einer Terrasse anbauen. Allerdings werden die Tomaten dabei in ein eigenes Gefäss gesetzt. Als preiswerter Einstieg zum Ausprobieren eignen sich Mörtelwannen aus dem Baumarkt, die dann noch einige Abzugslöcher im Boden brauchen. Natürlich gibt es schönere Pflanzgefässe, aber für den Einsteiger sind sie gut geeignet.
In diesen Abständen wird ab Ende März/Anfang April gepflanzt/gesät
Wichtig sind die richtigen Abstände, damit sich die Pflanzen gut entfalten können. Als Anfänger in Sachen Gemüse anbauen neigt man dazu, alles viel zu dicht zu setzen/säen. Lassen Sie also ausreichend Platz zwischen den Pflanzen bzw. den Samen:
- 15 cm vom Rand: Steckzwiebeln
- 35 cm vom Rand: Salat und Radieschen im Wechsel
- 60 cm vom Rand: Kohlrabi
- 90 cm vom Rand: Tomaten (Pflanzzeit erst nach den Eisheiligen, ca. Mitte Mai)
- Übriger Platz zum anderen Rand: 30 cm
- Auf diese Weise erhalten Sie in Ihrem Beet vier Gemüsereihen.
Gemüse anbauen: Zwiebeln
Wenn Sie Ihr eigenes Gemüse anbauen möchten und sich noch nicht gut auskennen, sind Zwiebeln für den Anfang besonders gut geeignet. Dazu können Sie Steckzwiebeln kaufen, die es in kleinen Netzen beim Gärtner gibt. Wenn das Steckgut von guter Qualität ist, wachsen Steckzwiebeln sehr zuverlässig an.
Zwiebeln stecken
Steckzwiebeln werden in jenem Abstand in den Boden gesteckt, den die ausgewachsene Zwiebel später benötigt, das sind in der Regel 8-10 cm. Nun kommen sie so tief in den gelockerten und belüfteten Boden, dass die Spitze noch fast zu einem Drittel hinaus schaut.
Sehr schnell beginnen die kleinen Zwiebelchen zu treiben, und nach ca. einer Woche lugt schon das erste frische Zwiebelgrün heraus. Wenn es länger wird, könnte man davon sogar eine kleine Menge als Beigabe zu einem frischen Salat schneiden. Das Laub hat eine köstliche süss-zwiebel scharfe Geschmacksnote. Allerdings darf dies nicht zu oft und zu üppig geschnitten werden, sonst leidet das Wachstum der unterirdischen Zwiebel.
Die grössten Steckzwiebeln neigen am meisten zum Schossen, d.h. zum frühzeitigem Blühen. Das ist nicht gewünscht, da die Zwiebel dann keine schöne Knolle ausbildet und ihre guten Würzeigenschaften einbüsst. Wenn Sie daher das Zwiebelgrün ernten möchten, nehmen Sie das Grün von den eher dicken Steckzwiebelchen.
Zwiebeln richtig giessen
Im Laufe des Frühsommers müssen die Zwiebeln bei Trockenheit gewässert werden, andernfalls blühen sie vorzeitig und die Zwiebel bildet sich nicht richtig aus und kann auch nicht gelagert werden. Den höchsten Wasserbedarf haben Zwiebeln von Anfang Juni bis Ende Juli. Am besten ist es, das Wasser morgens zu geben, da das Zwiebellaub möglichst abgetrocknet in die Nacht gehen sollten. Das beugt Pilzbefall vor.
Zwiebeln ernten
Wenn im August die Zwiebelschlotten (Zwiebelblätter) abknicken und das Laub langsam verwelkt, dann wird nicht mehr zusätzlich gegossen, das würde sich nicht gut auf die Lagerfähigkeit auswirken.
Zum sofortigen Verzehr sind die Zwiebeln ca. Ende Juni soweit. Die Ernte der ausgereiften Lagerzwiebeln findet je nach Anbauort ab Ende August/September statt.
Besonders in regnerischen Sommern wird schon dann geerntet, wenn mehr als die Hälfte der Zwiebeln geknickt sind und auch noch hellgrünes Laub haben. Sie werden anschliessend in der Sonne nachgetrocknet und später trocken und kühl gelagert.
Gemüse anbauen: Salate und Radieschen
Auch Salate und Radieschen sind für Gartenneulinge ideale Gemüse, die sich leicht selber anbauen lassen. Junge Salatsetzlinge bekommt man in den verschiedensten Sorten im Fachhandel: Kopfsalat, Eissalat, Eichblattsalat, Batavia, Endiviensalat, Römersalat, Lollo – also alles, was das Herz des Salatliebhabers höher schlagen lässt.
Viele Hobbygärtner wählen ihre Gemüsepflanzen jedoch nicht mehr nach dem eigenen Geschmack aus, sondern danach, was Schnecken mögen bzw. was diese eben nicht mögen. Denn gerade Salat steht bei den kleinen Tierchen hoch im Kurs. Am beliebtesten bei den Schnecken sind die Kopfsalat und Eissalat, die besonders zarte und auch bitterstofffreie Blätter haben. Lediglich die roten und braunen Sorten (beim Kopfsalat) sind etwas weniger beliebt bei den Tieren.
Denken Sie immer daran, dass Schnecken nicht aus Bosheit Ihren Salat fressen, sondern weil dieser meist geschwächt aus den Gewächshäusern kommt und Schnecken glauben, er sei sowieso nicht lebensfähig. Erst wenn er gut angewachsen ist, hat er eine andere Ausstrahlung und lockt die Tierchen auch nicht mehr so an.
Wie Sie trotz Schneckenpopulation und dennoch ohne Schneckengift reiche Gemüseernten einfahren können, erklärt Ihnen Astrid Späth hier: Frieden mit den Schnecken schliessen
Die gekauften Salat-Setzlinge werden nun im Abstand von 20 bis 25 cm ins Beet gesetzt und zwar nur so tief, dass die Blätter und das Herz in der Mitte nicht unter der Erde liegen. Wer zu tief setzt, erntet Fäulnis. Danach werden die Setzlinge vorsichtig angegossen.
Genau zwischen die Jungpflanzen in derselben Reihe kann noch zusätzlich ein wenig Radieschensamen gesät werden. Wenn der Salat anfängt, richtig gross zu werden, sind die Radieschen längst geerntet und aufgegessen, da sie meist nur 25 bis 30 Tage bis zur Ernte benötigen.
Wer befürchtet, dass ihm die Schnecken den Salat wegfressen könnten, der kann für ca. eine Woche abends die Jungpflanzen mit einem Glas/Frühbeetkasten schützen und das Glas dann am Morgen wieder entfernen (der Kasten kann stehen bleiben). Nach einer Woche sind die jungen Salate soweit angewachsen, dass sie eine kräftige Ausstrahlung haben und nicht mehr so attraktiv für Schnecken sind. Der Salat wird etwa im Juni abgeerntet und könnte nun von anderem Gemüse, z. B. Rote Beten abgelöst werden.
Radieschen kann man nicht in Vorkultur als Setzling kaufen. Sie werden immer direkt ausgesät. Das Loch für die Radieschensamen kann mit dem Finger ca. 1 cm tief vorgestupst werden. Dort hinein kommen höchstens 2 bis 3 Samenkörner und werden mit etwas Erde bedeckt. Die Samen gehen bei guter Qualität alle auf, drängen sich im Laufe des Wachstums sanft zur Seite und finden so auch genügend Platz.
Gemüse anbauen: Kohlrabi
Kohlrabi ist ein ausgezeichneter Mischkulturpartner für Salate und Tomaten und fühlt sich zwischen diesen beiden sehr wohl. Optisch ein Hingucker ist der gemischte Anbau von blauen und weissen Kohlrabis, aber auch ausschliesslich die blauen Sorten, z. B. Azur Star, bringen eine wunderbare Farbe ins Beet.
Auch sie werden als kleine Jungpflanzen beim Gärtner angeboten. Natürlich kann man Salate und Kohlrabis auch selbst ziehen, aber das würde den Rahmen dieses Artikels für Anfänger sprengen.
Die Setzlinge kommen 25 cm von der Salatreihe entfernt in eine neue Reihe, untereinander im Abstand von 25 cm. Sie dürfen nicht zu tief gesetzt werden, der Blattansatz muss komplett oberirdisch bleiben. Auch hier wird direkt nach dem Pflanzen angegossen und idealerweise zwischen den beiden Reihen gemulcht.
Besonders gut eignet sich unkrautfreier Grasschnitt, das ist gleichzeitig Regenwurmfutter. Sind die Regenwürmer aktiv, produzieren sie Humus, der wiederum den Boden fruchtbar macht und zu üppigen und gesunden Gemüsepflanzen führt.
Kohlrabi richtig giessen
Kohlrabis sollten sehr gleichmässig mit Wasser versorgt werden. Auf starke Schwankungen in der Wasserversorgung könnte die Kohlrabi mit dem Aufplatzen der Knolle reagieren. Durch das Mulchen des Beetes hält sich in jedem Fall die Feuchtigkeit viel besser im Erdreich, so dass diese Massnahme auch das Risiko des Aufplatzens mindert.
Die Kohlrabi ist ansonsten sehr anspruchslos und lässt sich daher auch im Kübel gut ziehen, besonders die frühen Sorten im Frühling sind ideal dafür. Wenn Sie also selbst Ihr Gemüse anbauen möchten, dann können Sie dies teilweise auch auf dem Balkon in Töpfen/Kübeln tun.
Gemüse anbauen: Tomaten
Wer Gemüse anbauen möchte, träumt meist in erster Linie von eigenen Tomaten. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings reichlich Sonne, die diese Südländer brauchen.
Tomaten lassen sich hervorragend im Topf anbauen. Dieser sollte jedoch nicht weniger als 10 Liter fassen. Grössere Gefässe sind in jedem Fall besser. Während häufig die Beetkultur den Pflanzen besser gefällt, ist das bei Tomaten nicht immer so. Denn bei nasser Witterung tritt gerne der Braunfäulepilz auf.
Wenn man daher seine Tomaten in mobilen Töpfen stehen hat, kann man sie bei Regenwetter unter ein Vordach stellen und die Pflanzen bleiben geschützt.
Bewährt hat sich für die Topfkultur von Tomaten eine qualitativ hochwertige torffreie Erde. Das lohnt sich sehr, da diese Erde auch noch im nächsten Jahr unter gewissen Bedingungen verwendet werden kann.
Tomaten pflanzen
Im Beet brauchen die jungen Tomaten mindestens 50 cm Abstand zur nächsten Tomate, vom Kohlrabi sind sie 30 cm entfernt, genau wie vom andern Rand. Diese sehr frostempfindlichen Pflanzen dürfen erst dann ins Freiland gesetzt werden, wenn kein Nachtfrost mehr droht. Das ist in der Regel nach den Eisheiligen der Fall – also etwa Mitte Mai. Auf dem Balkon in Töpfen könnte man etwas früher schon Anfang Mai pflanzen und die dann noch sehr kleinen Pflanzen notfalls über Nacht mit dem Topf herein holen.
Wenn Sie daher selbst Ihr Gemüse anbauen, dann ist der Wetterbericht und insbesondere die Frostansage ab sofort Pflicht und darf nicht versäumt werden - andernfalls kann es sein, dass Ihre jungen Pflänzchen nachts erfrieren.
Tomaten werden sehr tief gesetzt, mindestens bis zu den Keimblättern, das sind die untersten, länglichen Blätter. Der Stamm ist überzogen mit feinsten Haaren, die bei Erdkontakt neue Wurzeln ausbilden können.
Wenn Tomatenpflanzen daher tief gesetzt werden, bilden sie mehr Wurzeln und wachsen auf diese Weise zu kräftigen und gesunden Pflanzen heran, die Ihnen einen viel höheren Ertrag bringen.
Im Garten und Gewächshaus brauchen die meisten Tomatensorten eine Stütze, viele werden 2 Meter hoch und höher und müssen gegen Windbruch gestützt werden. Auch sind sie mit Früchten so schwer, dass sie brechen würden. Dazu wird der Stab schon bei der Pflanzung gesetzt.
Im Gewächshaus können Sie die Pflanzen auch an Seilen ziehen - brauchen dazu aber eine Querstrebe im Gewächshaus, wo Sie die Seile/Schnüre anbringen können. Für den Balkon gäbe es auch Buschtomaten, die keine Stütze brauchen.
Tomaten düngen
Die Nährstoffe auch von guter Pflanzerde werden von den Tomaten, die als Starkzehrer grossen Appetit haben, bald verbraucht und es muss mindestens noch 1-2 Mal nachgedüngt werden. Es sei denn, es wurde schon bei der Pflanzung entweder Kompost, abgelagerter Pferdemist oder andere Vorräte der Erde beigemischt.
Ein schnell wirksamer Dünger kann auch aus Brennnesseln selbst hergestellt werden. Dazu wird eine Schüssel mit jungen Brennnesseltriebspitzen (bis maximal 15 cm) gefüllt und im Küchenmixer mit Wasser zerkleinert. Diese kräftig schäumende stickstoffreiche Flüssigkeit wird noch einmal stark mit Wasser verdünnt und kann den Tomaten dann einmal im Juni und dann noch einmal im Juli gegeben werden.
Der Dünger wird rund um die Pflanze gegossen - ohne Blätter und Stängel zu benetzen.
Tomaten richtig giessen
Die Tomate hat einen relativ hohen Wasserbedarf und wird im Topf im Hochsommer fast täglich gegossen. Im Freiland halten sie länger durch, aber auch hier muss bei Trockenheit gut gewässert werden. Lieber 2-mal pro Woche sehr durchdringend als jeden Tag ein bisschen. Giessen Sie keinesfalls von oben auf die Blätter, sondern immer direkt aufs Erdreich, ohne die Blätter zu benetzen.
Mit der Tomatenernte kann bei guten Bedingungen ab ca. Ende Juli gerechnet werden.
Tomaten ausgeizen - ja oder nein?
Da die Tomate so starkwüchsig ist, hat es sich bewährt, nur den Hauptstamm wachsen zu lassen. Die kleinen Geiztriebe, die andauernd aus den Blattachseln spriessen, werden am besten morgens (da ist die Tomate noch fest und gibt nicht so schnell nach) mit einer ruckartigen Bewegung abgebrochen und als Dünger an den Fuss der Tomate gelegt.
Wenn man das nicht macht, dann bildet sich so viel Blattmasse, dass diese bei Regen nicht gut abtrocknen kann, weil der Wind nicht so gut durchkommt, was wieder die Gefahr von Pilzerkrankungen mit sich bringen würde.
Im Gewächshaus könnten Sie die eine oder andere Pflanze zweistämmig wachsen lassen, also gleich am Anfang einen Seitentrieb stehen lassen. Dieser erhält einen eigenen Stab. Wenn Sie fruchtbaren Boden haben bzw. richtig düngen, dann können Sie auf diese Weise von einer einzigen Pflanze die doppelte Ernte einfahren.
Nach der Tomatenernte im September kann auf dieser Fläche Feldsalat gesät werden, der auch im Winter geerntet werden kann und mit den von den Tomaten übrig gelassenen Nährstoffen zurecht kommt.
Tomatenanbau - Online-Kurs
Sollten Sie sich den Tomatenanbau noch nicht zutrauen oder in der Vergangenheit damit noch nicht so viel Erfolg gehabt haben, dann könnten Sie den Onlinekurs "Tomatenglück leicht gemacht" absolvieren. Damit gelingt der Tomatenanbau auch blutigen Anfängern.
Bio-Gemüse anbauen ist nicht schwer
Sie sehen: Es ist gar nicht so schwer, das eigene Gemüse anzubauen und jeder, der einen geeigneten Platz hat, sollte es unbedingt ausprobieren.
Wenn Sie sich nun für weitere Mischkulturbeete interessieren, dann ist das E-Book von Astrid Späth eine empfehlenswerte Lektüre für Sie. Das Buch ist bebildert und versorgt Sie mit vielen Praxis-Tipps rund um das Thema "Bio-Gemüse anbauen" im eigenen Garten.
Dieser Artikel ist ein Gemeinschaftswerk von Astrid Späth und der ZDG-Redaktion.
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