Mögliche Ursache für Arthrose: Zucker in der Ernährung
Arthrose bezeichnet das Schwinden des Gelenkknorpels, so dass die Knochenenden im Gelenk nun schmerzhaft aufeinanderreiben. Weltweit sind viele Millionen Menschen betroffen und erhalten meist starke Medikamente, um die Schmerzen einzudämmen. Viele Orthopäden gehen auf Fragen des Patienten nach einer bestimmten Ernährung, die ihre Arthrose bessern könnte, so gut wie gar nicht ein.
Inzwischen zeigen aber immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen, dass es gerade die richtige Ernährung ist, die eine Arthrose sehr positiv beeinflussen kann. Schon in einer Studie von 2017 hat sich gezeigt, dass sich mit einer ballaststoffreichen Ernährung nicht nur das Arthroserisiko reduzieren lässt, sondern dass sich damit auch eine bestehende Arthrose lindern lässt. Denn je mehr Ballaststoffe die Betreffenden verzehrten, umso weniger Schmerzen hatten sie.
Im August 2018 veröffentlichten Forscher der Oklahoma Medical Research Foundation OMRF eine weitere Studie ( 1 ) zu diesem Thema (im Fachjournal Disease Models & Mechanisms). OMRF-Wissenschaftler Dr. Tim Griffin entdeckte, dass es die Art der Kohlenhydrate ist (nämlich Zucker), die aus einer Ernährung eine gelenkschädliche Ernährung machen kann – und zwar völlig unabhängig davon, ob eine Person nun Übergewicht hat oder nicht.
Zucker schadet den Gelenken
Bisher hatte man gedacht, dass eine zucker- und fettreiche Ernährung das Arthroserisiko deshalb steigen lasse, weil sie zu Übergewicht führt und Übergewicht wiederum die Gelenke belastet. Griffin und Team konnten nun aber zeigen, dass die Art der Ernährung das Arthroserisiko auch unabhängig vom Körpergewicht beeinflusst.
“Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für Arthrose”, sagte Griffin. „Allerdings sind die therapeutischen Möglichkeiten einer übergewichtbedingten Arthrose sehr begrenzt. Denn man kennt die tatsächliche Ursache nicht.”
Griffin wollte nun herausfinden, wie genau Übergewicht die Gelenke schädigt und zu einer Arthrose beiträgt. Dazu erhielten verschiedene Mäusegruppen verschiedene Ernährungsformen, teilweise fettreiche, aber auch fettarme Diäten.
Zucker verursacht Arthrose, Ballaststoffe schützen vor Arthrose
Nun zeigte sich aber, dass schon allein die fettarme, aber zuckerreiche Diät – die eigentlich als Kontrollgruppe hätte dienen sollen – dazu ausreichte, eine Arthrose zu verursachen, obwohl die Tiere damit nicht einmal ein Übergewicht entwickelten.
Reduzierte man nun den Zuckergehalt (es handelte sich um gewöhnlichen Haushaltszucker) und erhöhte gleichzeitig den Ballaststoffgehalt der Diät, besserte dies sofort die Arthrose der Tiere. Erhöhte man den Zuckergehalt, verstärkte dies umgehend die Entzündung im Gelenk. Erhöhte man hingegen den Ballaststoffgehalt, dann änderte diese Ernährungsumstellung sogar die Expression der Knorpelgene sowie bestimmte zelluläre Stressreaktionen auf eine Weise, dass die Arthrose wieder besser wurde.
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Gesunde Ernährung schützt auch dann, wenn ein Übergewicht vorliegt
Zwar handelt es sich hier um eine Mäuse-Studie, doch ist Griffin der Ansicht, dass sich die Ergebnisse letztendlich auch auf den Menschen übertragen lassen, man also davon ausgehen könne, dass Zucker negative Einflüsse auf die Gelenkgesundheit hat, während eine vollwertige zuckerarme und ballaststoffreiche Ernährung die Gelenke schützt, auch dann, wenn bereits ein Übergewicht vorliegt.
Eine Erklärung für diese Ergebnisse könnte die folgende sein: Ballaststoffe fördern eine gesunde Darmflora, während Zucker die Darmflora schädigt. Die Zusammensetzung der Darmflora jedoch hat sich in einer weiteren Studie als Schlüsselelement in der Arthroseentstehung gezeigt. In dieser Untersuchung konnte man eine Arthrose bessern, indem man die Darmflora durch die Einnahme eines Präbiotikums so beeinflusste, dass sich verstärkt nützliche Darmbakterien bildeten. Auch hier trat die Besserung der Beschwerden trotz Übergewichtes ein.
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Ernährung ohne Zucker gegen Arthrose
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Da bei Arthrose eine gesunde Ernährung ohne Zucker so wichtig ist, gelangen Sie hier zu einem Ernährungsplan, der speziell für Arthrosepatienten entwickelt wurde. Die dort beschriebene Ernährung ist ferner ballaststoffreich und hilft dabei, eine gesunde Darmflora aufzubauen.
Mit „Zucker“ ist übrigens nicht nur der Zucker aus der Zuckerdose gemeint, sondern auch jener Zucker, der im Kuchen steckt, in den Keksen, in der Marmelade, dem Schokoriegel, dem Ketchup, dem Softdrink, dem fettarmen Fruchtjoghurt, dem Rotkohl im Glas, den Gewürzgurken, dem Fertigsmoothie, dem Dosenobst und dem Fertig-Krautsalat. Halten Sie die Augen daher offen, wenn Sie Fertigprodukte einkaufen und werfen Sie immer einen Blick auf die Inhaltsstoffliste.
Gesunde Zuckeralternativen finden Sie im vorigen Link. Auch die natürlichen Süssstoffe Luo Han Guo oder Stevia sind eine Möglichkeit, Zucker zu ersetzen.