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  • Brokkoli - Kohlgemüse
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Indol aus Gemüse hilft bei der Bekämpfung der Fettleber

Mit diesem Stoff können Sie Ihre Fettleber abbauen! Die Substanz kommt in bestimmten Gemüsearten vor und kann nicht nur die Fetteinlagerungen in der Leber abbauen, sondern ausserdem chronische Entzündungen lindern.

Aktualisiert: 06 Februar 2023

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Zwei Faktoren sind für den Abbau der Fettleber wichtig

Ein besonderer Stoff, der in manchen Gemüsearten vorkommt, kann die Fettleber bekämpfen – so die Ergebnisse einer neuen Studie, die von Forschern der Texas A&M AgriLife Research (Forschungsagentur für Agrar- und Biowissenschaften des US-Bundesstaates Texas) im Fachmagazin Hepatology veröffentlicht wurde. ( 1 )

Die Studie zeigt, wie die Fetteinlagerungen der nicht-alkoholischen Fettleber von Indol-Verbindungen langsam aber sicher abgebaut werden können. Indole sind bereits für ihre entzündungs- und krebshemmenden Eigenschaften bekannt. Sie werden einerseits von Darmbakterien produziert (beim Abbau der Aminosäure Tryptophan), finden sich aber auch in bestimmten Gemüsearten – und zwar in den sog. Kreuzblütengewächsen, also in Kohlgemüse, Rucola, Senf, Meerrettich, Radieschen, Rettich und Kohlrabi.

Die beiden für den Abbau einer Fettleber wichtigen Faktoren sind also – neben Bewegung, Alkoholkarenz und dem Abbau von Übergewicht – eine gesunde Darmflora und eine Ernährung, die reichlich Kreuzblütengemüse enthält.

Fettleber kann gefährliche Folgen haben

Von einer nicht-alkoholischen Fettleber spricht man, wenn sich Fett in der Leber einlagert – und zwar ohne dass der Betreffende Alkohol trinken würde. Meist ist eine ungesunde Ernährung dafür verantwortlich – in Verbindung mit Übergewicht und Bewegungsmangel.

Gerade bei Übergewichtigen ist die Gefahr für eine Fettleber stark erhöht, nämlich 10-mal höher als bei Normalgewichtigen. Übergewicht verursacht überdies chronische Entzündungsprozesse im Körper, die nun wiederum zu verstärkten Leberschäden führen.

Bleibt die Fettleber unbehandelt und frönt man weiterhin der genannten ungünstigen Lebensweise, kann sich daraus eine lebensbedrohliche Leberzirrhose oder sogar ein Leberkrebs entwickeln.

Auf die richtige Darmflora kommt es an

Allerdings können nicht alle Darmbakterien Indole herstellen, so dass eine gesunde und ausgewogene Darmflora das A und O ist. Selbst Würmer, denen indolproduzierende Darmbakterien fehlen, haben – so eine Studie – ein schwaches Immunsystem, sind weniger fruchtbar und nicht so langlebig wie jene, die indolproduziernde Bakterien in ihrem Darm beherbergen. ( 3 )

Eine gesunde Darmflora lässt sich einerseits mit Hilfe der passenden Ernährung, aber auch über die Einnahme von Probiotika (Präparate mit nützlichen Darmbakterien) erzielen. Probiotika können die Lebergesundheit sogar über mindestens drei Mechanismen verbessern, wie wir schon hier beschrieben hatten: Wie Probiotika bei der Fettleber helfen können

Wie Indole der Leber helfen können

Die aktuelle Studie untersuchte die Wirkungen unterschiedlicher Indolkonzentrationen bei Menschen, in Tiermodellen und auch in einzelnen Zellen – und zwar in Bezug auf die Fettleber sowie bei Entzündungsprozessen in der Leber.

Als Teilnehmer kamen 137 Patienten mit einer Fettleber zum Einsatz. Es zeigte sich, dass Personen mit höherem BMI (also mit Übergewicht) auch niedrigere Indolspiegel im Blut hatten als die normalgewichtigen Teilnehmer. Gleichzeitig hatten diejenigen mit niedrigem Indolspiegel auch eine höhere Fettansammlung in der Leber.

In Tierstudien konnte man bereits zeigen, dass die Gabe von Indol bei einer Fettleber ganz signifikant die Fettansammlung und Entzündung in der Leber reduzierte.

Und auch in Zellstudien zeigte sich, dass sich Indol positiv auf die Gesundheit auszuwirken scheint, da der Stoff u. a. Darmzellen dazu motiviert, entzündungshemmende Stoffe zu produzieren.

Diese Darmbakterien können Indole herstellen

Die Prävention einer Fettleber und auch das Fortschreiten einer bestehenden Fettleber scheint also von der Ernährung abzuhängen, die wiederum die Darmflora beeinflusst – und die richtige Darmflora erlaubt es, dass Indole und andere positive Stoffe wirken können, so Dr. Chaodong Wu, Leiter der Studie. Neben E. coli sind es auch die beiden Darmbakterien Lactobacillus reuteri und Enterococcus faecalis, die Indole produzieren können.

„Wieder einmal liegt mit dieser Studie ein Beleg für die Kraft der Ernährung vor. Sie deutet darauf hin, dass man mit einer bestimmten Ernährung gezielt Krankheiten vorbeugen oder diese lindern kann. Gesunde indolreiche Lebensmittel sind für die Prävention einer Fettleber sehr wichtig und können auch das Wohlbefinden jener verbessern, die bereits an einer Fettleber leiden“, sagte Dr. Wu. ( 2 )

Für die Leber: Darmflora aufbauen und indolreiche Lebensmittel essen

Natürlich werden Kreuzblütengemüse nicht nur wegen ihres Indolgehaltes so positiv die Gesundheit und auch die Lebergesundheit beeinflussen. Sie enthalten hingegen sehr viele hochgradig gesunde Stoffe und sollten daher neben dem Aufbau der Darmflora regelmässig auf dem Speiseplan stehen.

Nichts leichter als das, denn köstlich-gesunde und abwechslungsreiche Rezepte mit Brokkoli, Blumenkohl, Weisskohl & Co, finden Sie in unserer Rezepteabteilung, z. B. hier allein über 40 Rezepte mit Brokkoli ( Unsere Brokkoli-Rezepte) und hier mindestens genau so viele Weisskohl-Rezepte.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
  1. (1) Linqiang Ma, Chaodong Wu et al., Indole Alleviates Diet‐induced Hepatic Steatosis and Inflammation in a Manner Involving Myeloid Cell PFKFB3. Hepatology, 2020
  2. (2) Texas A&M AgriLife Communications, Natural compound in vegetables helps fight fatty liver disease: New research shows how indole can reduce inflammation, fatty deposits, ScienceDaily, 7. Februar 2020
  3. (3) Sonowal R, Kalman D et al., Indoles from commensal bacteria extend healthspan, PNAS September 5, 2017 114 (36) E7506-E7515; first published August 21, 2017