Fastenkuren nach Hildegard von Bingen
Konkrete Fastenkuren nach Hildegard von Bingen, die von der berühmten Benediktinerin entwickelt wurden, gibt es im Grunde nicht. Zwar gehörte das Maßhalten zum damaligen Klosteralltag, doch die bei uns beschriebenen Kuren wurden erst in der modernen Zeit aus all den Informationen zusammengestellt, die man von der Heiligen Hildegard kannte oder zu kennen glaubte.
Hildegard von Bingen (1098 – 1179) trat schon mit 10 Jahren ins Klosterleben ein. Zu ihrer Zeit gab es circa 150 Pflicht-Fastentage pro Jahr, deren Nichteinhaltung sehr streng bestraft wurde. Das Fasten gehörte somit zu den normalen Ernährungsgewohnheiten - insbesondere im Kloster. Hildegard hatte - so wird gesagt - eine sehr ausgeprägte Beobachtungsgabe sowie zusätzlich Visionen über die Heil- und Wirkkraft bestimmter Pflanzen und anderer Dinge. Diese Gabe wurde 1148 von Papst Eugen III. als echt anerkannt und so galt Hildegard von Bingen von diesem Zeitpunkt an als offiziell anerkannte Prophetin.
Durch ihre Visionen, aber auch durch den Klostergarten hatte sie einen besonderen Zugang zur Heilkunde, mit der sie schon zu Lebzeiten berühmt wurde und die sie in Form von Büchern niederschreiben ließ. Hildegard selbst konnte zwar schreiben, aber sie war sich in Grammatik und Satzbau unsicher, so dass sie den Großteil ihrem Sekretär Vollmar und ihrer Mitschwester Richardis (die beide sehr gut in Latein waren) diktierte. Leider gibt es von ihren Büchern nur Abschriften, so dass man nicht genau weiß, was tatsächlich von Hildegard stammt und was der Abschreibende u. U. hinzugefügt haben könnte.
Die Heilmethoden der Hildegard von Bingen
Die Hildegard’schen Heilmethoden basieren auf fünf Säulen:
- Ernährung: Ihre Ernährungsregeln dienen vor allem der Gesunderhaltung und Vorbeugung von Krankheiten.
- Heilkräuter: Hinzu kommt die tägliche Verwendung von Heilkräutern in verschiedensten Formen wie Tee, Gewürz, Salbe oder Tinktur.
- Edelsteintherapie
- Ausleitung: Verschiedene Ausleitungsverfahren wie Aderlass, Schröpfen und vor allem Fasten- oder Entschlackungskuren dienen der Behandlung von Krankheiten und zur Entgiftung und Reinigung des Körpers.
- Seelische Reinigung: Schließlich kommt es Hildegard von Bingen auch auf die seelische Reinigung durch Liebe, Hoffnung, Gebete, Musik und Meditation an. Denn sie erkannte schon früh, dass völlige Gesundheit nur ganzheitlich erreicht werden kann, indem Körper, Geist und Seele gleichermaßen genährt, gehegt und gepflegt werden müssen.
(Wenn Sie sich hingegen für das Basenfasten interessieren, finden Sie im vorigen Link die Anleitung dazu sowie den Link zu unserem Basischen Ernährungsplan zum Entschlacken).
Die Vorteile und Auswirkungen
Fastenkuren haben eine stark reinigende und entgiftende Wirkung – und zwar auf allen Ebenen. Es handelt sich um ganzheitliche Universalheilmittel für Körper, Geist und Seele, die dem Menschen helfen, Probleme, Sorgen, Konflikte, Krankheiten und Laster zu überwinden. Gerade Letzteres war für die Heilige Hildegard besonders wichtig. Sie war der Meinung, dass "das Fasten lediglich eine begleitende Übung sei, um aus der Gefangenschaft eines Lasters auszubrechen." Sie sagte: „Die Seele ist die Herrin, das Fleisch ist die Magd.“
Mit Laster meint die Heilige Hildegard eine geistige Einstellung oder Verhaltensweise, die uns belastet und unser Leben beschwerlich macht. Die Benediktinerin beschreibt 35 Laster und die dazugehörende Tugend, die dabei helfe, wieder aus dem Laster auszusteigen. Die Liste mit den Lastern und Tugenden finden Sie z. B. auf der Seite von Angela Jakob, Heilfastenleiterin nach Hildegard von Bingen, die uns auch für den vorliegenden Artikel mit zahlreichen Informationen versorgte.
Beispiele für Laster sind Feigheit, Zorn, Verbitterung, Maßlosigkeit und Streitsucht. Die entsprechenden Tugenden (in derselben Reihenfolge) wären Gottvertrauen, Geduld, Großherzigkeit, Maßhalten und Friedfertigkeit.
Entschlackung und Gewichtverlust
Auch der Körper profitiert natürlich von Entschlackungskuren und kann sich von Giftstoffen und Schlacken befreien – und auch von überflüssigem Gewicht. Denn er muss jetzt von seinen Fettdepots zehren (in denen viel Energie gespeichert ist), weil er ja nun weniger Energie von außen zugeführt bekommt. Dadurch wird die Entschlackung intensiviert.
Stärkung des Immunsystems
Auch das Immunsystem wird gestärkt und je nach dem, auf welche Art und wie lange gefastet wird, können viele Krankheiten heilen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass schon ein freiwilliger Fastentag pro Woche die Krankheitsanfälligkeit signifikant verringert und dauerhaft Gewicht reduziert.
Der Geist wird klar
Der Geist wird beim Fasten klar und achtsam. Denn dabei befreit man sich auch von geistigem Müll, also von negativen Nachrichten aus den Medien, von Klatsch und Tratsch und von allen negativen Sichtweisen, die uns einschränken und uns nicht gut tun. Das schärft die Wahrnehmung, die Gedanken werden zielgerichteter.
Vorhaben sind leichter umzusetzen und neue Sichtweisen ermöglichen Lösungswege für Probleme, die unlösbar schienen. Entscheidungen können klarer und bewusster getroffen werden. Auch das setzt ungeahnt viel Energie frei und gibt neuen Antrieb.
Lösung von seelischen Blockaden
Die Seele kann beim Entschlacken Verdrängtes wieder ins Bewusstsein holen. Ängste, Sorgen oder traumatische Erlebnisse können aufgearbeitet werden. Das kann durch intensive Träume geschehen. Das Träumen ist dabei schon eine Art des Verarbeitens.
Auch tief sitzende Blockaden können gelöst werden. Das kann sich durch scheinbar grundloses und heftiges Weinen äußern. Das Weinen ist eine für die Seele sehr wichtige Art der Reinigung. Danach können Sie das für Sie Wesentliche und Wichtige wieder erkennen. Das kann die Chance für eine persönliche Weiterentwicklung oder manchmal auch eine vollkommene Neuorientierung sein.
Hildegardfasten
Hildegard von Bingen war kein Freund des Heilfastens, bei dem tagelang nichts gegessen wird. Sie sagte dazu: "Für den Magen ist es nicht gut, wenn er leer wäre, wie es auch für die Fassungskraft der Welt nicht nützlich wäre, wenn sie von der Vielfalt der Geschöpfe entleert würde". Daher sind auch die Kuren des Hildegardfastens sehr gemäßigte Kuren. Wir stellen vier Fasten- bzw. Entschlackungskuren vor, die Elemente aus Hildegards Lehre enthalten, aber erst in der Neuzeit entstanden sind, also nicht von Hildegard selbst entwickelt wurden:
- die Dinkel-Obst-Gemüse-Kur
- die Dinkel-Reduktionskost
- die Dinkelbrot-Kur
- die Strenge-Hildegard-(Saft-)kur
1. Die Fastenkur mit Dinkel-Obst-Gemüse
Für Hildegard von Bingen ist der Dinkel das wichtigste und heilsamste Grundnahrungsmittel überhaupt. Er kann zu Mehl, Brot, Teigwaren, Flocken, Brei, Suppe und sogar zu Dinkelkaffee verarbeitet werden. Gegenüber anderen Getreidearten ist der Dinkel reicher an Eiweiss, reicher an vielen Vitaminen und hat auch einen höheren Mineralstoffgehalt als beispielsweise Weizen.
Hildegard von Bingen hat nahezu jedem Essen Heilkräuter als Gewürze hinzugegeben, um die Gesundheit zu fördern. Ihre liebsten Heilgewürze waren Galgant, Zimt, Bertram, Quendel (wilder Thymian), Muskatnuss und Beifuß. Hier finden Sie alles Wissenswerte über Galgant und seine Wirkungen.
Wo immer es möglich ist, sollten Sie Ihre Speisen mit diesen Gewürzen verfeinern. Galgant und Zimt zum Beispiel wärmen den Körper. Bertram hilft, Schlackenstoffe auszuleiten, Quendel unterstützt die Hautreinigung, Muskatnuss macht fröhlich und Beifuß sorgt für eine gute Verdauung.
Bei der Fastenkur mit Dinkel, Obst und Gemüse bilden Lebensmittel aus Dinkel wie Dinkelbrot und Dinkelflocken mit Obst und Gemüse die Ernährungsgrundlage. Es wird lediglich auf Fleisch und tierische Fette verzichtet. Es ist somit die leichteste Kur und kann von jedem durchgeführt werden, theoretisch auch zeitlich unbegrenzt. Wichtig ist jedoch viel Bewegung an der frischen Luft, ein täglicher, kurzer Mittagsschlaf von maximal 20 Minuten Dauer und das bewusste und liebevolle Verrichten von notwendigen Arbeiten.
Beginnen Sie Ihre Kur zum Beispiel so:
Frühstück
Beginnen Sie den Tag mit einem Dinkel-Müsli. Kochen Sie dazu 3 EL Dinkelflocken, 2 EL Dinkelvollgries und einen in Stücke geschnittenen Apfel mit 150 ml Wasser auf (Habermus). Sie können den Apfel auch roh reiben und nach dem Aufkochen unter das Mus heben. Würzen Sie mit Zimt, Galgant und Bertram. Alternativ können Sie 1-2 Scheiben Dinkelbrot mit Quittengelee oder Johannisbeergelee (ohne Butter) frühstücken.
Mittagessen
Zum Mittagessen könnten Sie Dinkelrisotto mit Dinkelreis (Bioladen) zubereiten. Würzen Sie es mit je 1 Prise Galgant, Bertram, Quendel und Griechenklee, ansonsten bereiten Sie es wie das Grundrezept für Risotto zu.
Sie können auch weichgekochte Dinkelkörner mit Gemüse und Salat oder Gemüse-Dinkel-Bratlinge mit Salat genießen. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, Hauptsache Sie bereiten etwas mit Dinkel und Gemüse zu und verzichten auf jegliches Fleisch und tierische Fette.
Abendessen
Auch zum Abendessen steht der Dinkel wieder an erster Stelle. Wie wäre es mit einer Dinkelgrießsuppe? Dazu müssen Sie nur 1-2 EL Dinkelgrieß in einer Pfanne trocken ohne jegliche Fettzugabe anrösten, dann mit 500 ml Wasser aufgießen und sofort gut umrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Gewürzt wird mit je 1 Prise Salz, Galgant, Bertram und Quendel. Nun lassen Sie die Suppe 10 Minuten köcheln. Zum Schluss verfeinern Sie Ihre Suppe noch mit frischen gehackten Kräuter nach Belieben.
Alternativ können Sie auch 1-2 Scheiben Dinkelbrot mit etwas Olivenöl beträufelt und mit dünn aufgeschnittenen Tomatenscheiben belegt genießen. Obendrauf etwas Salz, Galgant, Bertram oder Quendel. Fertig ist das Hildegard-Abendbrot.
Oder Sie kochen eine leckere Kürbissuppe (oder jede andere Gemüsesuppe – Hauptsache, Sie lassen Fleisch und tierische Fette wie Butter, Schmalz und Speck weg).
Bärwurz-Birnenhonig für die Verdauung und zur Entgiftung
Morgens vor dem Zähneputzen auf nüchternen Magen und abends nach dem Zähneputzen vor dem Zu-Bett-Gehen werden bei allen Hildegardfastenarten ein bis zwei Teelöffel Bärwurz-Birnenhonig eingenommen. Das gibt sowohl morgens als auch abends den entscheidenden Reiz zur Verdauung und Entgiftung und unterstützt die Ausleitung von Gift- und Schlackenstoffen.
Zur Herstellung dieses Bärwurz-Birnenhonigs benötigen Sie 1 kg Birnen, die sie entkernen und mit etwas Wasser weichkochen, dann fügen Sie 6 EL Honig, 25 g Bärwurzpulver, 20 g Galgantwurzelpulver, 15 g Süßholzwurzelpulver und 10 g Bohnenkrautpulver hinzu. Vermischen Sie alles gut miteinander und pürieren Sie das Ganze zu einem feinen Brei.
Die Gewürze in Pulverform gibt es in Drogeriemärkten, Reformhäusern und im Internet einzeln oder bereits als fertige Bärwurz-Birnenhonig-Mischung zu kaufen (manchmal auch mit Pfefferkraut statt Bohnenkraut). Füllen Sie den Birnenbrei in Einmachgläser, verschliessen Sie diese fest und bewahren Sie alle kühl auf. Sie können die Gläser, die Sie gerade nicht benötigen, einfrieren und immer erst bei Bedarf auftauen, bis Ihre Fastenkur beendet ist.
2. Die milde Fastenkur: Dinkel-Reduktionskost
Die Dinkel-Reduktionskost ist nach Hildegard von Bingen ebenfalls eine milde Fastenmethode, die über einen langen Zeitraum (bis zu sechs Monate) hinweg angewendet werden kann. Sie hilft bei Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht und Fettsucht. Bei dieser Kur isst man jeden zweiten Tag dreimal täglich Dinkelbrot, und zwar nur so viel, bis sich ein Sättigungsgefühl einstellt.
Die Brotration am Mittag kann durch einen Dinkel-Kopfsalat ersetzt werden. Das ist eine Portion Kopfsalatblätter mit 3 EL weichgekochten Dinkelkörnern und einem Dressing aus 1-2 TL Sonnenblumenöl, 2 TL Weinessig und je einer Prise Salz und Galgant.
Es ist wichtig, jeden Bissen sehr gut zu kauen. Dazu und zwischendrin wird Fencheltee getrunken. Jeden anderen zweiten Tag ernährt man sich normal, das heißt für Hildegard von Bingen allerdings nach ihren Ernährungsregeln:
- viel Gemüse und Obst
- viel Dinkel in jeder Form
- etwas Fisch
- wenig Fleisch; kein Schweinefleisch
- keinen Zucker (ein wenig Honig zum Süßen ist erlaubt)
- keinen Alkohol
Die Fastenkur mit der Dinkel-Reduktionskost könnten Sie folgendermaßen gestalten:
1. Tag
Normale Ernährung nach den Hildegard’schen Ernährungsregeln.
2. Tag (Reduktionstag)
Zu den drei Mahlzeiten Frühstück, Mittagessen und Abendessen nur so viel Dinkelbrot essen, bis sich ein Sättigungsgefühl einstellt. Dazu Fencheltee, Dinkelkaffee oder Kräutertee trinken.
Es ist interessant, die Reduktionstage nur mit Dinkelbrot zu bestreiten, denn es entsteht kein Hungergefühl und der Genuss von Brot allein bietet ganz neue und intensive Geschmackserlebnisse. So, als würden auch die Geschmacksknospen gereinigt werden und dadurch wieder intensiver und feiner schmecken.
Da es an diesen Tagen überhaupt keine Zufuhr von Fetten für den Körper gibt, greift er auf seine eigenen Fettdepots zurück, sodass diese mit der Zeit immer kleiner werden und Sie dauerhaft überflüssige Pfunde loswerden.
Sollte Ihnen das Dinkelbrot allein jeden zweiten Tag doch zu langweilig werden, dürfen Sie durchaus etwas Abwechslung hineinbringen in Form anderer Dinkelgerichte wie zum Beispiel Dinkelflockenmus, weich gekochte Dinkelkörner mit Gemüse und Dinkelgrießsuppe.
Wichtig ist am Reduktionstag, dass der Dinkel bei jeder Mahlzeit im Vordergrund steht, gedünstetes Obst und Gemüse ohne Zugabe von Fetten darf gerne als Begleitung dabei sein. Wenigstens ab und zu, aber zu Beginn sind die reinen Dinkelbrottage unbedingt empfehlenswert.
3. Die Fastenkur mit Dinkelbrot
Bei der dritten Stufe des Hildegardfastens isst man drei Mal täglich zwei Tage altes, am besten selbst gebackenes Dinkelbrot und trinkt viel Kräutertee. Es wird auch hier nur so viel Brot gegessen, bis sich ein Sättigungsgefühl einstellt.
Diese Form können Sie mehrere Wochen lang durchführen. Zwei Tage vor Beginn, den so genannten Entlastungstagen, soll die Ernährung fettarm, fleischlos und ohne Hartkäse sein.
Auch hier ist die morgendliche und abendliche Bärwurz-Birnenhonig-Einnahme Pflicht. Der Körper erhält somit als erstes und letztes Verdauungssignal "Entschlacken durch Birnenbrei". Hildegard von Bingen war der Auffassung, dass durch den Birnenbrei die schlechten und krank machenden Säfte den Körper verlassen und die guten Säfte dem Körper erhalten bleiben.
4. Das Hildegard-Saft-Fasten
Dies ist die letzte und strengste Stufe des Hildegardfastens. Bei dieser Kur wird für maximal acht bis zehn Tage auf feste Nahrung verzichtet. Statt dessen wird sehr viel Flüssigkeit in Form von Kräutertee, klarer Brühe, eventuell auch Brühe mit püriertem Gemüse sowie frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte zu sich genommen. Die zu trinkende Mindestmenge richtet sich nach dem Körpergewicht. Pro Kilogramm Körpergewicht sollen mindestens 35 Milliliter Flüssigkeit getrunken werden. Bei 70 kg sind das etwa 2 ½ Liter.
Beginnen Sie mit zwei Entlastungstagen. Das heißt, es wird als Vorbereitung auf das strenge Fasten auf sämtliche Genussmittel wie Nikotin, Koffein, Alkohol, Zucker, Fett und Fleisch verzichtet. Diese Empfehlung gilt auch für die anderen Kuren, aber bei der strengsten Kur ganz besonders. Zusätzlich beginnt man morgens und abends die Bärwurz-Birnenhonig-Kur.
Am dritten Tag startet dann die Kur:
- Zum Frühstück gibt es am besten Fencheltee, der in kleinen Schlucken getrunken werden soll.
- Das Mittagessen kann eine klare Brühe oder eine Brühe mit püriertem Gemüse sein.
- Das Abendessen besteht aus Fencheltee gemischt mit Apfel-, Weintrauben- oder Johannisbeersaft.
Bei dieser Kur ist ein sanfter Ausklang nötig, vor allem man länger als eine Woche fastete. So, wie Sie zwei Vorbereitungstage für den Einstieg hatten, sollten Sie auch zum Ausklang zwei Tage einplanen.
Der 1. Ausklang-Tag bei der Saft-Fastenkur
Zum Frühstück gedünstetes Obst. Zum Beispiel gebratene Quitte oder Apfel.
Zum Mittagessen darf es bereits eine Dinkel-Gemüse-Suppe mit einer Scheibe Dinkelbrot sein oder gedämpftes Gemüse ohne Fettzugabe.
Zum Abendessen gibt es Dinkelgrießsuppe und Fencheltee.
Der 2. Ausklang-Tag
Morgens ein Habermus-Frühstück mit gedünstetem Obst, mittags ein leichtes Gemüsegericht und abends darf es schon eine Scheibe Dinkelbrot mit Frischkäse sein.
Am dritten Tag steigen Sie langsam wieder in eine normale Ernährung ein, wobei die Faustregel lautet: "Weniger ist mehr, und einfacher ist besser".
Generell sollten Sie bei allen Formen auf einen sanften Ein- und Ausstieg achten. Das heißt, der Beginn und das Ende der Fastenkur sollten schrittweise erfolgen. Gewöhnen Sie Ihren Körper langsam an die Umstellung.
Ein Dinkel-Fastentag pro Woche
Übrigens ist auch schon ein Dinkel-Fasten-Tag pro Woche eine Wohltat. Erstens können Sie sich auf diese Art und Weise ganz allmählich mit der Vielfalt der Dinkelspeisen vertraut machen. Und zweitens ermöglichen Sie Ihrem Körper damit längst überfällige Reinigungsarbeiten und die Bewegung an der frischen Luft.
Sie können für Ihren Geist einen positiven Ausgleich schaffen, in dem Sie an Ihrem Fastentag bewusst auf Fernsehen und Nachrichten aus sämtlichen modernen Medien verzichten und ihre private Kommunikation auf Gespräche zwischen Ihnen und anderen anwesenden Personen beschränken.
Nur für einen Tag in der Woche keine Unterhaltungen über die sozialen Netzwerke oder moderne Messenger-Dienste. Eine Stunde Lesen, Musizieren oder dergleichen anstatt fernzusehen, ist ebenfalls eine tolle und positive Abwechslung für Ihren Geist.
Für Ihre Seele erlauben Sie sich, an diesem Tag Ihren Tagträumen nachzuhängen, vielleicht während Sie am Abend ein gemütliches Vollbad genießen. Reservieren Sie sich doch Ihren freien Tag in der Woche für Ihr körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden!
Das Heilfasten: Wirkung und Anleitung
Beim heute vielfach praktizierten Heilfasten gibt es ebenfalls Entlastungs- und Aufbautage – mit dem Unterschied, dass vor den reinen Fastentagen auch eine Darmreinigung stattfindet. Wir haben die Auswirkungen des Heilfasten (z. B. nach Buchinger), die Durchführung und die Geschehnisse im Körper während der Heilkur unter vorigem Link ausführlich beschrieben ( 1 ).
Für jeden die passende Fastenkur
Vielleicht haben Sie bisher noch nie gefastet und sind sich unsicher, welche Form für Sie die richtige ist. Die folgenden Fragen können Ihnen bei der Entscheidung helfen, aber auch bei der Vorbereitung auf Ihre Entschlackungskur:
- Wie lange möchten Sie fasten?
- Welche Hindernisse könnten auftauchen (aus Ihrem privaten und beruflichen Umfeld) und welche Lösungen fallen Ihnen hierzu ein?
- Werden Sie vor, während und nach Ihrer Kur medizinisch begleitet? Das ist besonders empfehlenswert, wenn Sie bereits wegen chronischer Krankheiten in ärztlicher Behandlung sind. Sie finden hier einen Fastenarzt in Ihrer Nähe, der Sie bei Ihrer Kur unterstützen und begleiten kann.
- Können Sie sich einer Fastengruppe anschließen oder haben Sie zumindest einen Partner, der mitfastet, wenn auch nur telefonisch oder in einem Forum/Chat erreichbar? Gruppen finden Sie leicht online. Wenn Sie eine Fastenkur mit einem (Kurz-)Urlaub verbinden möchten, finden Sie auch dazu online Angebote.
- Besorgen Sie sich ein kleines (leeres) Heft oder Büchlein, in das Sie während Ihrer Kur all Ihre Gedanken, Gefühle und Empfindungen schreiben können. So sehen Sie danach, wie viel die Kur bewirkt hat – körperlich, geistig und seelisch.
- Kaufen Sie schon vorher alle benötigten Zutaten und Gewürze ein, damit Sie während der Kur nur noch frisches Obst und Gemüse besorgen müssen. Am besten ganz frisch vom Marktstand, so werden Sie gar nicht erst von all den Supermarktangeboten in Versuchung geführt.
- Was könnten Ihre persönlichen Fastenkrisen werden, was stresst Sie, welche negativen Gedanken begleiten Sie ständig? Und was können Sie in solchen Situationen tun, um durchzuhalten?
- Organisieren Sie konkret die tägliche Bewegung an der frischen Luft, den 20-minütigen Mittagsschlaf und positive Beschäftigungen des Geistes (zum Beispiel Lesen, Singen, Malen oder andere freudvolle Betätigungen).
- Planen Sie auch mehr Zeit für die Körperpflege ein, da die Haut eines der größten Entgiftungsorgane ist und während der Kurtage Ihre Unterstützung in Form von Massagen, Wechselduschen, Bädern, Peelings und pflegenden Hautcremes sehr zu schätzen weiß.
Je intensiver Sie sich vorbereiten, desto positiver werden Sie Ihre Fastenkur erleben und umso erfolgreicher wird sie für Körper, Geist und Seele sein.