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  • Scheinfasten mit pflanzlicher Ernährung
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Mit Scheinfasten und Vitamin C gegen Krebs

Heilfasten gilt in der Naturheilkunde als wichtige Säule in der Therapie vieler Krankheiten. Nicht jeder aber kann sich mit dem Fasten anfreunden. Das ist auch nicht nötig. Denn bei Krebs könnte auch eine Art Scheinfasten – im Idealfall kombiniert mit Vitamin C – eine vergleichbare Wirkung haben.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 15 August 2024

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Scheinfasten in Kombination mit Vitamin C

Forscher der University of Southern California und des Institute of Molecular Oncology in Mailand konnten an Mäusen zeigen, dass die Kombination aus Scheinfasten („Fasting-Mimicking Diet“) und Vitamin C bei Darmkrebs zu einem Rückgang der Krankheit führen kann. Veröffentlicht wurde die Studie im Mai 2020 im Journal Nature Communications Magazine ( 1 ).

Rund eine halbe Million Menschen sterben in Deutschland jährlich an Krebs ( 2 ). Die drei häufigsten Behandlungsmöglichkeiten sind im Reich der Schulmedizin bisher die Operation, die Strahlentherapie und die Chemotherapie, die aber alle mit Risiken verbunden sind. Besser verträgliche Alternativtherapien wären daher mehr als willkommen.

Fasten kann Tumorwachstum reduzieren

Ein Forscherteam um Dr. Valter Longo, einem renommierten Altersforscher, hat bereits 2012 bei Tests an Mäusen herausgefunden, dass Fasten das Tumorwachstum genauso verlangsamt wie eine Chemotherapie und zusätzlich das Risiko einer Metastasenbildung verringert ( 3).

Valter Longo ist Professor für Gerontologie und Direktor des Institute of Longevity of the School of Gerontology an der University of Southern California in Los Angeles. Ausserdem ist er Direktor des Forschungslabors für Onkologie am Institut für molekulare Onkologie der italienischen Krebsforschungsstiftung in Mailand.

Fasten bringt Krebszellen um

Beim Fasten fehlt es an Nährstoffen. Gesunde Zellen fallen in einer solchen Situation in einen Energiesparmodus, was bei den Krebszellen nicht passiert. Während sich die gesunden Zellen im Ruhezustand befinden, werden die Krebszellen immer aktiver, da sie auf grenzenloses Wachstum programmiert sind. Sie versuchen den Nährstoffmangel zu kompensieren, was schlussendlich zum Tod der Krebszelle führt. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel über das Heilfasten, in dem ausführlich auf die Studie von 2012 eingegangen wird. Des weiteren finden Sie hier Informationen über das Heilfasten.

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Für geschwächte Patienten besser Scheinfasten statt Fasten

Über einen bestimmten Zeitraum hinweg komplett auf Nahrung zu verzichten stellt für Krebspatienten allerdings eine Herausforderung dar. Deshalb rät die Forschergruppe um Longo in ihrer Studie aus 2020 zum sogenannten Scheinfasten. Dies ist eine Ernährungsweise, die dem Fasten zwar nahekommt, aber sicherer ist, da die Betroffenen weniger geschwächt werden.

Beim Scheinfasten nimmt man über fünf Tage hinweg eine pflanzenbasierte Ernährung und gleichzeitig kalorien-, zucker- und proteinarme, aber dafür fettreiche Ernährung zu sich. An Tag 1 wird ein Kalorienbedarf von ungefähr 1.090 kcal empfohlen (10 % Proteine, 56 % Fett, 34 % Kohlenhydrate), an den Tagen 2 bis 5 nimmt man nur noch ungefähr 725 kcal täglich zu sich (9 % Proteine, 44 % Fett, 47 % Kohlenhydrate) ( Heilfasten bei Krebs ).

Gegessen werden in der Fastenphase beispielsweise Gemüsesuppen, Vollkorncracker und Energieriegel oder auch Oliven. Nach den fünf Scheinfastentagen wird langsam wieder zur regulären Ernährung zurückgekehrt, bevor im nächsten Monat erneut fünf Scheinfastentage eingelegt werden.

Vitamin C zerstört Krebszellen

Auch die intravenöse Vitamin-C-Behandlung hat sich bei Krebspatienten als effektiv herausgestellt. So kann hochdosiertes Vitamin C Krebszellen vernichten, ohne das gesunde Gewebe anzugreifen ( 5 ). Gesunde Zellen sollen durch die Zufuhr von Vitamin C sogar vor den schädigenden Wirkungen einer Chemotherapie geschützt sein ( 6 ). Dies ist ein grosser Fortschritt, da Chemotherapien auch die gesunden Zellen stark angreifen.

Oral kann man leider nicht die für eine krebsbekämpfende Wirkung benötigte Vitamin-C-Menge einnehmen, da die Resorptionsfähigkeiten des Organismus diesbezüglich begrenzt sind und sehr hohe Vitamin-C-Dosierungen auch zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.

Selbst in der Hausarztpraxis könnte man bei zahlreichen Beschwerden hochdosiertes Vitamin C in Form von Infusionen einsetzen. Wir haben hier darüber berichtet: Vitamin-C-Therapie in der Hausarztpraxis

Vielversprechende Ergebnisse: Scheinfasten und Vitamin C

Aufgrund der positiven Forschungsergebnisse der letzten Jahre rund um das Fasten und die intravenöse Vitamin-C-Zufuhr ist die Forschergruppe um Longo noch einen Schritt weiter gegangen und hat an Mäusen getestet, ob das Scheinfasten die krebshemmende Wirkung von Vitamin C verstärken könnte.

Die Tiere praktizierten das Scheinfasten jeweils an drei Tagen pro Woche. An diesen drei Tagen erhielten sie zweimal täglich eine Vitamin-C-Infusion.

Die Ergebnisse sind vielversprechend: Scheinfasten führte tatsächlich zu einer noch besseren Anti-Tumor-Wirkung des Vitamin C. Des Weiteren fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Wirkung einer Chemotherapie mit Hilfe des Scheinfastens und der Vitamin-C-Infusionen verstärkt werden konnte. Es scheint also eine gute Idee zu sein, eine Chemotherapie – falls eine solche nötig sein sollte – mit dem Scheinfasten und Vitamin-C-Infusionen zu kombinieren (1).

Die erforderliche Vitamin-C-Dosis und das genaue Behandlungsprotokoll muss natürlich mit einem entsprechend kompetenten Arzt besprochen werden.

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Fasten-Vitamin-C-Kombination wirkt nur bei bestimmten Krebsarten

Die Wissenschaftler stellten die krebshemmende Wirkung allerdings nur bei sog. KRAS-Tumoren fest. Der Begriff KRAS bezieht sich auf ein bestimmtes Gen, das KRAS-Gen. Dieses Gen sorgt für die Herstellung des KRAS-Proteins. Dieses wiederum ist für das Zellwachstum verantwortlich. Mutiert dieses Gen, so kann dies zum Wachstum von Krebszellen und zu deren Ausbreitung im Körper führen.

KRAS-Tumore gelten als schwer therapierbar und sind eines der schwierigsten Ziele in der Krebsbekämpfung. Da KRAS-Proteine auch in gesunden Zellen aktiv und wichtig sind, können sie nicht einfach „ausgeschaltet“ werden. Zudem werden sie häufig resistent gegen Medikamente, was ein zusätzliches Problem darstellt. KRAS-Mutationen betreffen etwa ein Viertel aller Krebsarten wie beispielsweise Lungenkrebs, Bauchspeichelkrebs sowie Darmkrebsarten ( 7).

Aktuell laufen mindestens fünf klinische Versuchsreihen an Brustkrebs- und Prostatakrebspatienten die untersuchen, wie sich das Scheinfasten in Kombination mit verschiedenen krebsbekämpfenden Mitteln auswirkt ( 8 ).

Kaum Anwendung in der Schulmedizin

Obwohl hoch dosiertes Vitamin C bereits seit über 30 Jahren erforscht und mit positiven Wirkungen eingesetzt wird, findet es in der schulmedizinischen Krebstherapie kaum Verwendung.

Auch dem Fasten gegenüber steht die Schulmedizin kritisch gegenüber, da es für Krebspatienten, die häufig stark geschwächt sind, ein Risiko darstellen könne. Beim Scheinfasten aber besteht dieses Risiko nicht. In der Studie von Longo verloren die Mäuse zwar während der Scheinfastentage an Gewicht, nahmen dieses in der normalen Ess-Phase aber wieder zu, so dass sie beim Start der nächsten Scheinfasten-Phase längst wieder ihr ursprüngliches Gewicht erreicht hatten.

Scheinfasten und Vitamin C als Ergänzung zur Chemotherapie

Longos Erkenntnisse haben gezeigt, dass die Kombination aus Scheinfasten und Vitamin-C-Infusionen durchaus Hoffnung macht. Beides könnte Chemotherapien verträglicher machen. Denn wenn die Chemo-Wirkung verstärkt wird, benötigt man u. U. weniger der entsprechenden Mittel und leidet somit auch weniger an Nebenwirkungen.

Es ist also allerhöchste Zeit, auch alternative Heilmethoden in die Behandlung von Krebs miteinzubeziehen, wozu natürlich auch die richtige Ernährung gehört. Informationen zu einer gesunden Ernährung bei Krebs finden Sie in diesem Artikel: Mit Ernährung gegen Krebs.

Falls Sie eine Krebsdiagnose erhalten haben, besprechen Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt, fasten Sie also nicht ohne sein Wissen und führen Sie auch sonstige Massnahmen nicht durch, ohne dies vorab mit ihm abgesprochen zu haben.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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