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  • Ein Paar mit Sonnenbrille
8 min

Sonnenbrille - Sinnvoll oder schädlich?

Sonnenbrillen sollen unsere Augen schützen. Denn obwohl wir wissen, wie wichtig die Sonne für unser Wohlergehen ist, fürchten wir uns inzwischen vor ihr. Schließlich soll sie für Hautkrebs verantwortlich sein – und dieser kann tödlich sein. Da nun unsere Augen noch empfindlicher als die Haut zu sein scheinen, nutzen wir wann immer möglich Sonnenbrillen, um auch die Augen vor zu viel Sonnenlicht zu schützen. Die Augen aber brauchen Sonnenlicht – und so kann es auch Nachteile haben, wenn sie ständig von einer Brille bedeckt werden. Sonnenbrillen können daher auch schädlich sein.

Stand: 16 Juni 2024

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Sonnenbrille: Schädlich oder Schutz für die Augen?

Sonnenbrillen sollen vor UV-Strahlung, aber auch vor dem Blauanteil des Lichts schützen. Es heißt, dass UV-Licht zu Reizungen des Auges, zum Grauen Star, ja sogar zu Erblindung führen kann ( 1 )

Der Blaulichtanteil hingegen soll die Makula schädigen – den Ort des schärfsten Sehens im Auge – und das Risiko einer Makuladegeneration erhöhen. Die Makuladegeneration ist eine chronische und schleichend sich entwickelnde Augenkrankheit, die ebenfalls mit sehr starken Sehbeeinträchtigungen einhergeht.

Bei der Wahl der Sonnenbrille soll man zur Minimierung der sonnenbedingten Gesundheitsrisiken folglich darauf achten, dass sie das Sonnenlicht möglichst umfassend abschirmt. Nicht nur die Gläser sollen die Augen vor Licht schützen, auch das Modell sollte insgesamt so ausgewählt werden, dass selbst der seitliche Lichteinfall weitgehend verhindert wird, beispielsweise durch besonders breite Bügel.

Natürlich kann man mit einer Sonnenbrille bei hoher Lichtintensität besser sehen, z. B. bei Gegenlicht besser Auto fahren oder bei Sonnenschein besser auf dem Balkon in einem Roman schmökern.

Was aber, wenn das Sonnenlicht für die Augen auch Vorteile bereithielte? Vorteile, die durch das ständige Tragen von Sonnenbrillen nicht mehr zum Zuge kämen. Daraus könnten sich nun wieder gesundheitliche Nachteile entwickeln.

Die Augen – das "Sonnensystem" im Körper

Auch wenn die Augen nur 2 Prozent unserer Körperoberfläche ausmachen, so sind es doch die Augen, die direkt mit dem Licht kommunizieren. Ohne die 2 Prozent der Augen, würden wir schließlich in immerwährender Finsternis leben. Die Augen sind somit unser ureigenes "Sonnensystem", die es dem Licht ermöglichen, tief in den menschlichen Körper vorzudringen und so seine körperliche und seelische Gesundheit zu beeinflussen.

Die Zirbeldrüse beispielsweise steht in unmittelbarer Verbindung zum Sonnenlicht. Die Zirbeldrüse ist eine kleine Drüse im Gehirn, die für unseren Tag-Nacht-Rhythmus zuständig ist und das Melatonin bildet: Ein Hormon, das uns nachts schlafen lässt.

Die Zirbeldrüse wird oft auch als drittes Auge bezeichnet. Denn bei Fischen, Vögeln und anderen Tieren kann sie selbst noch Licht wahrnehmen – so ähnlich wie ein Auge. Bei den Säugetieren jedoch ist sie selbst nicht mehr lichtempfindlich. Hier ist sie auf die Lichtbotschaften angewiesen, die ihr von den Augen über den Sehnerv übermittelt werden.

Sonnenlicht für ein gesundes Hormonsystem

Damit die Zirbeldrüse perfekt arbeiten kann, braucht sie natürliches und ungefiltertes Sonnenlicht. Erst jetzt kann das Hormonsystem einwandfrei funktionieren. Denn die Zirbeldrüse beeinflusst über elektrochemische Impulse direkt den Hypothalamus – den großen Chef des gesamten Hormonsystems.

Wird also ständig eine Sonnenbrille getragen oder setzen wir diese sogar den kleinsten Kindern auf, dann sind Hormonstörungen und bei Kindern Entwicklungsstörungen vorprogrammiert.

Das Sonnenlicht ist auch an der Serotoninbildung beteiligt – einem Hormon, das als Glückshormon bekannt ist ( 2 ). Serotonin reguliert außerdem die Temperatur im Körper, hemmt Hungergefühle, stärkt unser Abwehrsystem und steuert den Sexualtrieb, um nur einige seiner Aufgaben zu nennen.

Bei hohem Serotoninspiegel sind wir wach, gesund und leistungsfähig. Ist der Serotoninspiegel tief, werden wir müde, antriebslos und depressiv. Denn Serotonin ist das Hormon "des Tages". Bei Dunkelheit wird es von der Zirbeldrüse in Melatonin, dem Schlafhormon, umgewandelt ( 4 ).

Tragen wir jedoch bei jeder Gelegenheit eine Sonnenbrille, erreicht das Licht nicht unser Inneres. Serotonin kann nicht gebildet werden und daraufhin auch kein Melatonin. Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie eine getrübte Stimmung sind die Folge ( 3 ).

Ein Zuviel an Sonne ist natürlich schädlich

Im Tierreich gibt es bekanntlich niemanden, der Sonnenbrillen trägt. Natürlich abgesehen von dem einen oder anderen Hund, da es wohl nichts für den Menschen gibt, was nicht auch sein Hund früher oder später ebenfalls ertragen müsste.

Doch machen Hundesonnenbrillen in der Tat nur dann Sinn, wenn es sich beispielsweise um einen speziellen Lawinensuchhund handelt. Solche Hunde sind oft mehrere Stunden in den Bergen auf Schnee und Eis im Einsatz. Sie können tatsächlich schneeblind werden.

Dort in den Bergen ist die Strahlung besonders hoch und wird durch Schnee und Eis wie von einem Spiegel zusätzlich reflektiert. Auch für den Menschen ist in diesen Regionen eine Skibrille oder Gletscherbrille empfehlenswert.

Genauso sinnvoll sind schützende Dunkelglasbrillen am Meer, da es dort der Sand ist, der zur Reflexion der Strahlung führt. Denn ein Zuviel an Sonne ist natürlich schädlich. Dies gilt auch für Situationen, in denen man ständig in die Sonne schaut/schauen muss, obwohl man das naturgemäß nicht tun würde, etwa beim Autofahren, bei manchen Sportaktivitäten etc. In diesen Fällen ist ein Sonnenschutz für die Augen sinnvoll.

Das Auge kann sich an die Sonne anpassen

Unter natürlichen Umständen kann sich das Auge an verschiedene Lichtverhältnisse anpassen – und zwar nicht nur das Auge von Tieren, sondern auch vom Menschen. Schließlich hat sich das Auge auch über Jahrmillionen hinweg in Gegenwart der Sonne entwickelt.

Warum sollte es da nicht auch Schutzmechanismen vor einer Überdosis Sonne entwickelt haben? Diese Anpassungsfähigkeit des Auges an das Sonnenlicht nennt man Adaption. Sie geschieht automatisch innerhalb von Sekundenbruchteilen.

Im Rahmen der Adaption verändert sich ständig – je nach Lichtintensität – die Netzhautempfindlichkeit im Auge. Gleichzeitig verändert sich der Pupillendurchmesser des Auges – auch Lochdurchmesser genannt. Bei viel Licht wird die Pupille klein und eng, bei wenig Licht wird die Pupille groß und weit. Wie eine Blende reguliert somit die Pupille das einfallende Licht und verhindert somit eine Lichtüberdosis.

Antioxidantien – der innere Sonnenschutz für die Augen

Ultraviolettlicht wird von den Augen zu einem kleinen Teil benötigt, der Rest wird ausgefiltert. Die Augenlinse im menschlichen Auge wie auch im Auge von Tieren absorbiert die benötigte Ultraviolett-Strahlung.

Da UV-Strahlung natürlicherweise immer auch zur Entstehung freier Radikale beiträgt, hat das Auge hier vorgesorgt und ist zum Schutze der Netzhaut naturgemäß mit reichlich Antioxidantien ausgestattet. Diese stellen unsere innere Sonnenbrille dar. Sie können die entstehenden Radikale neutralisieren, noch bevor sie Schäden anrichten.

Die Menge dieser Antioxidantien können wir über die Ernährung beeinflussen. Denn je mehr Antioxidantien unsere Ernährung liefert, umso mehr Antioxidantien können auch ins Auge gelangen. Wichtige Augen-Vitalstoffe sind neben Biotin und Vitamin C die bekannten Carotinoide aus Obst und Gemüse.

Zu den Carotinoiden gehört das Betacarotin, das sich in allen roten, orangefarbenen und auch grünen Früchten und Gemüsen befindet, z. B. in Karotten (trinken Sie Karottensaft!), Trockenaprikosen, Honigmelonen, Blattgemüse, Grünkohl, Wildgemüse (z. B. Löwenzahn) sowie in den Mikroalgen Spirulina und Chlorella.

Zwei weitere Carotinoide, die sich dem Schutz der Augen verschrieben haben, sind das Lutein und das Zeaxanthin, die sich ebenfalls in den genannten Lebensmitteln befinden. Sie schützen insbesondere die Makula und beugen daher auch der Makuladegeneration vor – sodass man durchaus auch auf die Idee kommen könnte, dass so manche Augenkrankheit eher durch eine falsche antioxidantienarme Ernährung ausgelöst wird und eben nicht durch das versäumte Tragen einer Sonnenbrille ( 5 ) ( 6 ).

Astaxanthin, Safran & Curcumin – der Schutzschild für Ihre Augen

Zwei hochkarätige Carotinoide können auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden: Astaxanthin ( 7 ) ( 8 ) und der Antioxidantienkomplex (Crocin und Crocetin) aus dem Safranextrakt ( 9 ).

Sie helfen dem Auge gesund zu bleiben, trotz der einfallenden Sonnenstrahlen (oder auch trotz stundenlanger Computerarbeit). Stehen dem Auge genug Antioxidantien zur Verfügung, nimmt weder die Augenlinse noch die Netzhaut Schaden. Das Auge ist rundum geschützt.

Vom Astaxanthin nimmt man bis zu zwei Mal täglich zwei Kapseln, vom Safranextrakt nimmt man zwei Kapseln täglich – idealerweise kombiniert mit Curcumin (z. B. Curcuperin), ebenfalls ein hochkarätiges Antioxidans, das die Safran-Antioxidantien perfekt ergänzt und verstärkt.

Brauchen wir bei all diesen Eigenschutzmaßnahmen der Augen und bei einer gesunden Ernährung noch Sonnenbrillen?

Sonnenbrillen: Einst ein Brett vor dem Kopf

Die Geschichte der Sonnenbrille ist recht jung. Früher bastelten sich die Ureinwohner der Arktis kleine Bretter aus Knochen oder aus Holz mit einem Sehschlitz und banden sie sich vor die Augen, um sich so vor Blendung und zu viel Sonne zu schützen. Erst um 1930 entstanden die modernen Brillen aus Brillengläsern mit UV-Schutz.

Eine schützende Brille aus der heutigen Zeit absorbiert je nach Tönung etwa 80 Prozent vom sichtbaren Licht und 100 Prozent der UV-Strahlung. Sie lässt somit durchschnittlich nur 20 Prozent vom sichtbaren Licht passieren! Damit ist man weniger geblendet, fristet gleichzeitig aber ein echtes "Schattendasein".

Denn die Brille wirft permanent einen Schatten auf die Augen. Das Auge bekommt weniger Licht, das wir aber für die Gesundheit so sehr brauchen.

Trägt man fast immer eine Sonnenbrille, werden die Augen außerdem empfindlicher, man fühlt sich ohne die Brille schneller geblendet und geht ohne sie irgendwann gar nicht mehr vor die Tür. Die Augen werden auf diese Weise zu echten Höhlenwesen.

Wann ist eine Sonnenbrille nötig?

Gesunde Augen können sich an den Sommer und die Sonne gewöhnen. Sinnvoll sind Sonnenbrillen bei Extremsituationen wie in den Bergen und bei Schnee oder am Meer, besonders am Äquator, wo die Sonne stärker scheint. Auch bei Autofahrten, Radtouren oder auch Augenverletzungen oder sonstigen Krankheiten sowie bei Kleinkindern geht es manchmal nicht ohne Sonnenbrille.

Der 100-prozentige UV-Schutz moderner Sonnenbrillen aber ist für die Augen meistens gar nicht nötig, da ein wenig UV Licht wie beschrieben nützlich für Mensch und Tier ist, und der Körper sich zudem selber zu helfen weiß.

Es ist überdies besser, gar keine Sonnenbrille zu tragen, als eine Brille mit nur dunklen Gläsern, aber ohne UV-Schutz, die es im Ausland immer noch gibt. Dann öffnen sich die Pupillen hinter den dunklen Gläsern und es gelangt mehr UV-Licht ins Auge, als gesund wäre.

Das Auge wird somit "hinters Licht" geführt. Der natürliche Schutzmechanismus funktioniert dann nicht mehr. Daher müssen alle in den EU-Ländern verkauften Sonnenbrillen das CE-Kennzeichen tragen und verfügen serienmäßig über einen UV-Schutz.

Sonnenbrillen können schädlich sein

Sonnenbrillen können also – wenn sie zu oft getragen werden – durchaus schädlich sein. Sie können den Menschen depressiv machen, da seine Augen selbst bei schönem Wetter immer im Schatten, das heißt hinter dunklen Brillengläsern versteckt bleiben müssen. Auch Schlafprobleme und eine mangelnde Leistungsfähigkeit können die Folgen von lichtmangelbedingten Hormonstörungen sein.

Da wir auch ohne schützende Brille – allein über die Schutzfähigkeiten der Augen sowie mit Hilfe einer gesunden Ernährung – hinreichend vor der Sonne geschützt sind, müssen wir keine Angst vor der Sonne haben und müssen auch nicht ständig Sonnenbrillen tragen, sondern nur, wenn es nicht anders geht.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.