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Hausmittel bei Erkältung und Grippe: Holunderbeerensirup selbst gemacht

Bei einer Erkältung oder Grippe lassen sich Holunderbeeren schnell in einen heilenden Sirup verwandeln – einem Hausmittel, das in drei Tagen jedem lästigen Infekt ein Ende bereiten soll.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 12 Oktober 2023

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Holunderbeerensirup ist schnell selbst gemacht

Früher stand in jedem Garten ein grosser Holunderstrauch (Sambucus nigra L.). Er sollte vor Blitzschlag und bösen Geistern schützen – und genau das tut er auch. Denn bei einer Grippe fühlt man sich durchaus so, als hätte man böse Geister erzürnt. Trinkt man dann aber Holunderblütentee, schwitzt man und das Fieber sinkt. Nimmt man dazu noch die Beeren in Form eines Sirups ein, dann kann die Grippe (oder Erkältung) schneller überwunden werden.

Die antivirale Wirkung

Längst liegen zur grippefeindlichen und antiviralen Wirkung des Holunders umfassende wissenschaftliche Studien vor (wir haben hier berichtet), so dass die schwarzen Beeren des knorrigen Strauchs auch hochoffiziell als wirksames Grippemittel eingesetzt werden können.

Mehr Grippe-Antikörper dank Holunder

Schon im Jahr 2001 erschien eine doppelblinde und placebokontrollierte Studie, in der sich ein Extrakt als wirksam gegen verschiedene Grippeviren zeigte und die Dauer der Grippe um drei bis vier Tage reduzieren konnte. Als man das Blut der Probanden untersuchte, verfügte die Holundergruppe über deutlich mehr Grippe-Antikörper als die Placebogruppe.

Holunder kann die Therapie vieler Krankheiten begleiten

Angesichts der Tatsache, dass die Schulmedizin weder bei Grippe noch bei Erkältungen überzeugende Hilfsmittel parat hält, sind die Beeren regelrecht ein Geschenk des Himmels. Sie aktivieren das Immunsystem und entlasten es gleichzeitig, so dass sie auch begleitend zur Therapie vieler anderer Erkrankungen inkl. Krebs eingesetzt werden können. Holunderbeeren beschleunigen die Genesung und im Anschluss die Regeneration von der Krankheit ( 6 ).

Grippedauer wird um vier Tage verkürzt

2004 las man im Journal of International Medical Research, dass Holunderbeeren in der Volksheilkunde bereits seit Jahrhunderten zur Therapie von Grippe, Erkältungen, Nasennebenhöhlenentzündungen und anderen Atemwegsbeschwerden verordnet werden. Die antivirale Wirkung der Holunderbeeren mache sie ausserdem zu einem Hilfsmittel gegen Herpes ( 2 ) ( 5 ).

Nimmt man nun fünf Tage lang viermal täglich 15 ml des Sirup, dann reduziert sich die Dauer der Grippe um durchschnittlich vier Tage und man benötigt geringere Dosen der typischen Grippemedikamente. Die damaligen Forscher empfahlen Holunderbeerensirup als kostengünstiges, sicheres und wirksames Mittel gegen Grippe.

Holunder wirkt auch sehr gut vorbeugend

Laut Dr. Madeleine Mumcuoglu, einer israelischen Virologin an der Hadassah-Hebrew University inaktiviert Holunder jene Enzyme, die Viren normalerweise nutzen, um in die Schleimhautzellen von Nase oder Rachen ihrer Opfer eindringen zu können. Daher wirken Holunderbeeren nicht nur therapeutisch, sondern auch so gut vorbeugend ( 1 ).

Nach drei Tagen geht es – dank Holunderbeeren – Grippepatienten besser

In Mumcuoglus Studie, die sie schon in der Grippesaison 1992/93 durchführte, gab sie Grippepatienten einen Holunderbeerenextrakt (Sambucol). Innerhalb von 24 Stunden ging es 20 Prozent der Patienten sehr viel besser. Ihr Fieber sank, Muskelschmerzen liessen nach und der Husten wurde schwächer. Am zweiten Tag ging es bereits 73 Prozent der Patienten bedeutend besser, am dritten Tag waren es 90 Prozent ( 3 ).

In der Kontrollgruppe, die keinen Extrakt erhielt, fühlten sich am zweiten Tag lediglich 16 Prozent etwas besser. Die Mehrheit der Kontrollgruppe brauchte eine Woche, um sich wieder wohler zu fühlen. Zwei Jahre später konnte man in Laborstudien zeigen, dass Sambucol selbst die Schweinegrippe- und Vogelgrippeviren ausschalten konnte.

Holunderbeerensirup selbst gemacht – Das Rezept

Ein Holunderbeerensirup ist schnell selbst gemacht. Die Zutaten sind fast überall erhältlich. Lediglich die Beeren – wenn man keine frischen zur Verfügung hat und sie getrocknet kaufen möchte – gibt es nicht überall. Online sind sie jedoch (in Bio-Qualität) für ca. 12 bis 17 Euro pro 500 g erhältlich.

Zutaten:

  1. 3 Tassen Wasser
  2. 2 EL frisch geriebener Ingwer oder Ingwerpulver
  3. 1 TL Zimtpulver
  4. ½ TL Nelken oder Nelkenpulver
  5. 1 Tasse frische oder ½ bis ⅔ Tasse getrocknete schwarze Holunderbeeren (sind die Beeren rot, dann sind sie unreif und nicht geniessbar).
  6. 1 Tasse kaltgeschleuderten Bio-Honig oder Yaconsirup oder Melasse (1 Tasse = 240 ml)

Zubereitung:

  1. Geben Sie das Wasser in einen Topf und fügen Sie – bis auf den Honig – alle anderen Zutaten hinzu.
  2. Kochen Sie die Mischung auf, reduzieren Sie die Hitze und lassen Sie die Beeren 30 bis 40 Minuten sanft köcheln.
  3. Pürieren Sie die Mischung, nachdem sie etwas abkühlte.
  4. Giessen Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb und lassen Sie sie weiter abkühlen.
  5. Erst wenn der Holundersaft kalt ist, rühren Sie den Honig, den Sirup oder die Melasse unter.
  6. Vermischen Sie alles gründlich und füllen Sie den entstandenen Sirup in eine gut verschliessbare Flasche.

* Holunderbeeren-Direktsaft in Bio-Qualität finden Sie hier unter diesem Link

Haltbarkeit

Der Sirup kann mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wenn Sie den Sirup in eine luftdicht verschliessbare Flasche abfüllen, ist er sogar über Monate hinweg haltbar.

Anwendungsmöglichkeiten

Der Sirup kann vorbeugend eingenommen werden, wenn Erkältungen und grippale Infekte grassieren. Bei bestehenden Infekten kann der Sirup natürlich ebenfalls eingesetzt werden. Er kann jedoch genauso als Süssungsmittel in Desserts oder Shakes verwendet werden ( 4 ).

Dosierung

Prävention: Erwachsene nehmen täglich ½ bis 1 Esslöffel, Kinder ½ bis 1 Teelöffel des Holunderbeeren-Sirups.

Bei bereits bestehender Erkältung oder Grippe: Die oben genannte Dosis wird alle zwei bis drei Stunden eingenommen – und zwar so lange, bis die Symptome verschwunden sind.

Ebenfalls hilfreich bei Erkältungen ist das natürliche „Antibiotikum“, das aus Essig, Chili, Meerrettich, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma etc. selbst hergestellt werden kann.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.