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8 min

Homöopathie bei Alzheimer?

Je früher die Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert wird, umso grösser sind die Chancen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Die Symptome einer Alzheimer-Erkrankung lassen sich jedoch nicht nur allopathisch (schulmedizinisch), sondern auch ganzheitlich beeinflussen. Auch die Homöopathie hat einige Mittel parat, die Bestandteil eines naturheilkundlichen Therapiekonzeptes sein können.

Aktualisiert: 16 März 2024

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Neubildung von Gehirnzellen ist möglich!

Unser Gehirn vereint schätzungsweise 100 Milliarden Gehirnzellen, die alle miteinander verbunden sind. Die Verbindungsstellen nennt man Synapsen.

Bei einem gesunden Menschen sterben täglich etwa 50.000 bis 100.000 Gehirnzellen ab. Das ist nicht weiter tragisch, denn ein Grossteil dieser verloren gegangenen Zellen wird durch die Bildung neuer Gehirnzellen ersetzt.

Entgegen bisheriger Kenntnisse, weiss man inzwischen, dass diese Zellerneuerung im Gehirn sogar noch bis ins hohe Alter funktionieren kann - wenn auch in einem geringeren Umfang als in Jugendtagen. Erst kürzlich (Februar 2014) konnte die Neubildung von Gehirnzellen mit einer im Fachjournal Cell veröffentlichten Studie belegt werden ( 1 ).

Das internationale Forscherteam rund um Jonas Frisén vom Stockholmer Karolinska Institut war nicht wenig überrascht, als sich während der Forschungsarbeiten herausstellte, dass sich neue Nervenzellen sogar in jenen Gehirnbereichen bilden konnten, von denen man bisher dachte, dass sie eben nicht zur Zellneubildung fähig seien.

Die Wissenschaftler verkündeten, dass diese Erkenntnisse ganz neue Wege in der Therapie der Alzheimerkrankheit öffnen.

Alzheimer: Tod der Gehirnzellen

Wenn nun die Anzahl der absterbenden Gehirnzellen über ein normales Mass hinaus konstant steigt, wie das bei Alzheimer-Patienten der Fall ist, kann der entstandene Gehirnzellen-Mangel nicht mehr kompensiert werden.

Da auch die Botenstoffe (Neurotransmitter), die erst die Kommunikation zwischen den Nervenzellen ermöglichen, in genau diesen Zellen gebildet werden und somit zwangsläufig ebenfalls fehlen, ist nur noch eine eingeschränkte Gehirnfunktion möglich.

Zunächst wird die Übertragung der Nervenreize von einer Zelle zur anderen immer schwächer, bis sie schliesslich ganz eingestellt wird. Von dieser Entwicklung sind als erstes die Zellen des Kurzzeitgedächtnisses betroffen. Dies spiegelt sich auch in den Anfangssymptomen der Alzheimer-Erkrankung wider, da sich Betroffene bekanntlich zwar bestens an Ihre Kindheit und Jugend erinnern können, aber nicht an das, was sie gestern zu Mittag assen.

Eiweissablagerungen blockieren das Gehirn

Für diese Entwicklung werden in erster Linie zwei Faktoren verantwortlich gemacht. Hierbei handelt es sich zum einen um so genannte amyloide Plaques – Eiweissablagerungen, die sich ausserhalb der Nervenzellen bilden.

Sie überschwemmen insbesondere die Grosshirnrinde und können auf diese Weise die Kommunikation der Nervenzellen untereinander immens beeinträchtigen.

Zum anderen sind es verknäulte Eiweissstränge aus krankhaft verändertem Körpereiweiss, den so genannten Neurofibrillen-Bündel, die sich direkt in der Nervenzelle bilden. Sie stören die Funktion der betroffenen Zelle derart, dass sie letztlich abstirbt.

Dieser Vorgang entwickelt sich in den vorderen Bereichen des Gehirns, dem so genannten Riechhirn, in dem Geruchseindrücke verarbeitet werden. Das erklärt die Störung des Geruchsinns bei Alzheimer-Patienten.

Darüber hinaus kann auch eine Grunderkrankung, die eine ausreichende Durchblutung des Gehirns und so dessen Nährstoffversorgung verhindert, die Alzheimer-Erkrankung auslösen. Die Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung kann durch verschiedene äussere Einflüsse noch zusätzlich begünstigt werden:

Alzheimer-Risiko: Beruhigungs- und Schlafmittel

Das Risiko, im Alter an Alzheimer zu erkranken, steigt beispielsweise durch die Einnahme bestimmter Beruhigungs- und Schlafmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine um bis zu 50 Prozent. Wenn Ihnen daher Ihre geistige Gesundheit lieb ist, sollten Sie auf die Einnahme dieser Medikamente wann immer möglich verzichten.

Alzheimer-Risiko: Glutamat, Aluminium und Weichmacher

Auch eine ungesunde Ernährungsweise kann die Wahrscheinlichkeit einer späteren Alzheimer-Erkrankung gravierend erhöhen. Denken Sie nur an die vielen gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe heutiger Fertignahrungsmittel, wie z. B. Glutamat, Aromen, Süssstoffe, Aluminium, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Konservierungsstoffe etc.

Überlegen Sie ausserdem, wie viele Lebensmittel heutzutage mit Aluminium in Kontakt kommen (Alu-Deckel bei Joghurt, Milch und Sahne, Alu-Tuben, Alu-Dosen, Alu-Grillschalen, Alufolie etc.), von einer möglichen Aluminiumbelastung des Trinkwassers ganz zu schweigen. Aluminium steht schon sehr lange im Verdacht, ursächlich an der Entstehung von Alzheimer mitbeteiligt zu sein.

Auch Lebensmittelverpackungen können aufgrund ihrer Weichmacher ebenfalls ein Gesundheitsrisiko darstellen, z. B. in Form von in Plastikfolie eingeschweisstes Gemüse, in Folie verpackte Fleisch-, Wurst- und Käsewaren, Plastikbecher, Plastiktüten, Plastikflaschen etc.

Die meisten der erwähnten Substanzen können über das Blut direkt ins Gehirn gelangen und dort irreparable Schäden anrichten. Achten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf einmal bewusst darauf, wie viele dieser Produkte in Ihrem Einkaufswagen landen – oder besser: gelandet wären :-)

Alzheimer-Risiko: Quecksilber und Blei

Mindestens ebenso gefährlich wie die oben beschriebenen Faktoren sind Schwermetalle für unser Gehirn. Hierzu zählen unter anderem Quecksilber, Palladium, Cadmium, Blei und Nickel. Diese Gifte gelangen in Form von Zahnmaterialien oder über das Trinkwasser ins Blut und über diesen Weg schlimmstenfalls auch ins Gehirn.

Die Liste der Substanzen, die unsere Gehirnfunktion immens beeinträchtigen können, ist natürlich längst nicht vollständig. Wir sind heutzutage derartig vielen toxischen Stoffen ausgesetzt, dass die inzwischen erschreckend hohe Anzahl an Alzheimer-Patienten niemanden mehr verwundern sollte.

Die drei Phasen der Alzheimer-Erkrankung

Vergesslichkeit, Wortfindungsstörung, Schwierigkeiten beim Denken und Schlussfolgern sowie der Verlust des Geruchsinns zählen zu den ersten Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung.

Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es zur Orientierungslosigkeit, totalem Gedächtnisverlust und starker Persönlichkeitsveränderung kommen.

In der letzten Phase der Erkrankung verliert der Alzheimer-Patient seine Kommunikationsfähigkeit vollständig. Er kann nicht mehr laufen, kann seinen Kopf nicht mehr aufrecht halten und ohne fremde Hilfe ist er gar nicht mehr lebensfähig. Er lebt nur noch in seiner eigenen kleinen Gedankenwelt – völlig losgelöst von seinem Umfeld.

Höhere Lebensqualität bei früher Diagnose

Um diesen Krankheitsverlauf zu verzögern, muss der aktuelle Gesundheitszustand des Alzheimer-Patienten möglichst lange stabil gehalten werden. Daher hat die Früherkennung der Erkrankung einen besonders hohen Stellenwert. Die Chance auf eine lange Selbstbestimmung und Selbstständigkeit erhöht sich für den Patienten bei frühzeitiger Diagnose deutlich.

Die Schulmedizin setzt zu diesem Zweck verschiedene Medikamente ein, die zum einen der Aufrechterhaltung der geistigen Fähigkeit und zum anderen zur Stabilisierung der psychischen Verfassung dienen.

Leider hat diese medikamentöse Therapie auch ihre Schattenseiten. Einerseits können die Medikamente nach einiger Zeit der erfolgreichen Einnahme ihre Wirkung verlieren und andererseits zeigen sie häufig gravierende Nebenwirkungen.

Aus diesem Grund ist es sicher für viele Betroffene sehr interessant zu erfahren, dass auch naturheilkundliche Therapieformen den Verlauf der Alzheimer-Entwicklung sehr positiv beeinflussen können – und zwar nebenwirkungsfrei. Zu diesen Therapien könnte u. a. die Homöopathie zählen.

Hoffnung auf homöopathische Behandlung?

Bereits im Jahr 2011 berichtete das National Center for Homeopathy auf der Konferenz der Neurowissenschaften (Neuroscience Conference) in Washington von einem Fortschritt in der natürlichen Behandlung von Alzheimer. Die Firma Heel, einer der Weltmarktführer im Bereich homöopathischer Kombinationspräparate (sog. Komplexmittel), präsentierte auf dieser Konferenz Studienergebnisse mit einem neu entwickelten homöopathischen Medikament. Erste Versuche hatten offenbar ergeben, dass dieses Präparat einerseits zur Linderung der Alzheimer-Symptome beitragen und andererseits eine Reduktion der amyloiden Plaque-Bildung bewirken könnte.

Dr. Bernd Seilheimer, Leiter der Bioregulatorischen Forschung im Hause Heel erklärte, man sei fasziniert von den Ergebnissen, da das homöopathisch hergestellte Medikament signifikant die Expression jener Gene hemmen würde, die für die Bildung der Amyloid-Plaques verantwortlich seien. Auch habe man beobachten können, dass die Axone (Nervenfasern) durch die Behandlung mit dem homöopathischen Präparat schneller gewachsen seien als in der Kontrollgruppe.

Heel-Geschäftsführer Schmidt aber wird dann am 6.11.2012 in der Ärztezeitung zitiert ( 2 ): "Das Mittel mit dem Arbeitsnamen HE-300 stehe noch ganz am Anfang. Man wolle sich auf keinen Fall zu weit aus dem Fenster lehnen und auf einem so sensiblen Gebiet wie Alzheimer und Demenz falsche Erwartungen wecken. Derzeit bemühe man sich um eine patentrechtliche Absicherung dieses Komplexmittels. Es werde wohl noch viele Jahre dauern, bis der Kandidat - wenn er denn hält, was er verspricht - die Marktreife erreicht."

Auf unsere Nachfrage bei Heel im Juni 2022, wurde uns per E-Mail mitgeteilt, dass es sich seinerzeit um Grundlagenforschung gehandelt habe - und es von der Grundlagenforschung bis in die Klinik bzw. zu einem Produkt auf dem Markt ein langer Weg sei, bei dem es viele Hürden zu überwinden gelte. So seien erstens die Ursachen der Alzheimer Erkrankung noch nicht geklärt und zweitens fehlten sog. validierte Translationsmodelle. In Bezug auf das geplante Alzheimer-Mittel sind diese Hürden derzeit noch zu hoch und können noch nicht überwunden werden. Die Risiken seien andernfalls für Patienten zu hoch.

Die klassische Homöopathie bei Alzheimer

Im Gegensatz zur Komplexmittel-Homöopathie arbeitet die klassische Homöopathie ausschliesslich mit Einzelpräparaten, also nicht mit kombinierten Mitteln. Da die klassische Homöopathie eine ausgesprochen individuelle Therapie darstellt, gibt es bei dieser Behandlungsform kein Präparat, das bei allen Patienten die gleiche Wirkung zeigen würde.

Je nach Gesamtzustand und individueller Konstitution wird der Homöopath für jeden einzelnen Patienten das passende Mittel oder die passende Mittelkombination in der individuell richtigen Potenz auswählen. Auch Alzheimer-Patienten können begleitend zu ihrer bisherigen Therapie eine homöopathische Behandlung testen. Hier lesen Sie alle Informationen zur richtigen Anwendung von Globuli und anderen homöopathischen Mitteln.

Bei Alzheimer-Patienten können z. B. die folgenden homöopathischen Mittel eingesetzt werden - wie gesagt, abhängig vom jeweiligen Menschen, seinem Zustand und seinen Symptomen.

1. Barium carbonicum

Barium carbonicum ist das richtige Mittel für Alzheimer-Patienten mit kindischem, verwirrtem oder peinlichem Verhalten. Auf psychischer Ebene können sich Wahnvorstellungen oder Depressionen entwickeln. Manche Patienten können zusätzlich an chronischen Infektionskrankheiten leiden.

2. Natrium sulfuricum

Dieses Präparat kann all jenen Patienten Linderung verschaffen, die auf vergangene Leiden und unangenehme Ereignisse fixiert sind und sich ständig damit beschäftigen. Sie können sich traurig und einsam fühlen, sind voller Selbstmitleid und unfähig, ihre Liebe anderen Menschen gegenüber auszudrücken. Diese Menschen leiden häufig auch unter Kopfschmerzen oder schmerzenden Gelenken.

3. Nux vomica

Das Mittel der Wahl für Patienten, die streitlustig, leicht reizbar oder gar aggressiv sind. Für Nörgler, die an allem etwas auszusetzen haben und kein Gespür für die Gefühle anderer entwickeln können. Sie selbst reagieren jedoch auf alles äusserst sensibel, fühlen sich schnell verletzt und sind ebenso schnell beleidigt.

4. Alumina

Ein exzellentes Homöopathikum für all diejenigen, die depressiv sind oder Angst haben, ihren Verstand zu verlieren. Für jene, die vergessen, wer sie sind und denken, sie seien eine andere Person. Sie verlieren den Bezug zu ihrem Körper und leiden unter starken Gefühlsschwankungen. Die Patienten leiden gleichzeitig häufig unter Verstopfung.

Idealerweise sollte die Auswahl eines homöopathischen Mittels von einem erfahrenen klassischen Homöopathen nach gründlicher Anamnese vorgenommen werden, da nur er dazu in der Lage ist, das RICHTIGE Mittel individuell für jeden Patienten zu finden.

Lesen Sie auch: Wie kann man Aluminium ausleiten?

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.