Blumenkohl - So gesund ist der Karfiol
Der Blumenkohl – auch bekannt als Karfiol – hat vermutlich als Folge einer natürlichen Mutation der Kohlblüte im kleinasiatischen Raum das Licht der Welt erblickt. Von dort gelangte er nach Griechenland und Italien.
Im 16. Jahrhundert wurde der Blumenkohl bereits in ganz Europa kultiviert. Doch während er zu Beginn nur ein sehr kleines Köpfchen hatte, wurde daraus infolge gezielter Züchtung mehr und mehr ein stattlicher Kopf.
Interessant ist hierbei, dass ein Schönheitsideal der damaligen Zeit, nämlich die noble Blässe, auch auf den Blumenkohl übertragen wurde. Dies ist ein Grund dafür, warum das Gemüse heutzutage vordergründig in weißer Färbung zu haben ist.
Dabei hat es schon früher grüne, gelb-orange und violette Blumenkohlsorten gegeben. Während die bunten Sorten etwa in Italien nach wie vor angebaut werden, ist er im deutschsprachigen Raum noch eine wahre Rarität.
Der Blumenkohl ist aus unterschiedlichen Gründen ein sehr gesundes Gemüse. Zunächst ist sein Nährwertprofil sehr gut, wie die folgenden Abschnitte zeigen. Zusätzlich enthält er sekundäre Pflanzenstoffe, die sich äußerst vorteilhaft auf die Gesundheit auswirken, worauf wir dann weiter unten eingehen.
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Die Nährstoffe
Der Blumenkohl ist kalorienarm und ein sehr bekömmliches und gesundes Gemüse. Das Nährstoffprofil gestaltet sich bei 100 Gramm rohem Blumenkohl wie folgt:
- 23 kcal
- 90 g Wasser
- 2 g Eiweiß
- 0,3 g Fett
- 2 g Kohlenhydrate
- 3 g Ballaststoffe
Im Vergleich zu anderen Kohlvarietäten wie z. B. dem Weißkohl hat der Blumenkohl den großen Vorteil, dass er leicht verdaulich ist, sodass auch Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-System von ihm profitieren können. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der weiße Kohlkopf eine feinere Zellstruktur aufweist. So eignet sich das Gemüse auch als Schonkost und Babynahrung (gegart und püriert).
Vitamine und Mineralstoffe
So wie beim Kohlgemüse üblich, ist auch der Blumenkohl u. a. deshalb so gesund, weil er besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Im folgenden PDF finden Sie unsere Tabelle mit allen Vitaminen und Mineralstoffen im Blumenkohl.
Gesunde Wirkstoffe im Blumenkohl: Heilsame Polyphenole
Der Blumenkohl ist reich an gesunden Polyphenolen – eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe. Dazu zählen etwa die Flavonoide Quercetin und Kaempferol, die zahlreiche heilende Eigenschaften haben.
Beide Stoffe haben eine antikarzinogene Wirkung, was auf das außerordentliche antioxidative Potential zurückgeführt wird. Quercetin kann außerdem der Gicht entgegenwirken, während Kaempferol eine antientzündliche, antimikrobielle, herz- und nervenschützende Wirkung hat.
Wenn Sie das Glück haben, einen Händler zu kennen, der bunten Blumenkohl im Angebot hat, können Sie von seinem höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen profitieren. So weist die gelb-orange Färbung der Sorten Cheddar oder Orange Bouquet auf einen hohen Anteil von Betacarotin hin (1). Während in 100 Gramm weißem Blumenkohl nur 2 µg Betacarotin (0,2 Prozent der RDA) stecken, kann der Gehalt in orangefarbenen Varianten tausendfach höher sein (2).
Die grüne Farbe – z. B. beim Romanesco – wird durch Chlorophylle erzeugt, während Anthocyane dem violetten Blumenkohl (z. B die Sorten Graffiti und Purple Cape) wie auch dem Rotkohl und der Roten Bete ihre charakteristische Färbung verleihen.
Laut einer amerikanischen Studie an der Cornell University enthält die lila Form sogar ungefähr gleich viel dieses antioxidativ wirksamen Farbstoffes wie Heidelbeeren, die zu den besten Quellen zählen (3). Studien zufolge können Anthocyane die Sehvorgänge verbessern und wirken entzündungshemmend sowie gefäßschützend.
Farbiger Blumenkohl ist für Ihre Gesundheit somit immer besser als der herkömmliche weiße Blumenkohl.
Senföle für die Gesundheit: Das Krebsrisiko sinkt
Der Blumenkohl enthält neben den genannten Polyphenolen auch Senfölglycoside. Wird der Kohl gut gekaut oder auf andere Weise zerkleinert, kommen diese Stoffe in Berührung mit dem Enzym Myrosinase. Erst jetzt entstehen die gesundheitsfördernden Senföle.
Alle Kohlvarietäten enthalten Senfölglycoside, wobei sich deren Zusammensetzung und Gehalt unterscheiden. Im Blumenkohl stecken beispielsweise Sinigrin, Glucoraphanin und Glucobrassicin.
Aus Glucoraphanin entsteht mit Hilfe der Myrosinase das bekannte Senföl Sulforaphan, das inzwischen auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich ist, da es so herausragende Wirkungen auf die Gesundheit hat (4). Aus Glucobrassicin hingegen entsteht Indol-3-Carbinol und daraus wiederum DIM, ein Stoff, den wir schon hier besprochen haben: DIM – Ein Wunder der Natur
Diverse Studien haben gezeigt, dass Senföle gegen freie Radikale, Bakterien sowie Pilze wirken und das Krebsrisiko reduzieren können.
Antikrebseigenschaften von Isothiocyanaten aus Blumenkohl
Laut einer aktuellen Studie haben Isothiocyanate aus Blumenkohl antioxidative, entzündungshemmende und krebshemmende Eigenschaften (7).
Sulforaphan zur Prävention von Brustkrebs und Metastasen
Sulforaphan spielt beispielsweise eine Rolle bei der Vorbeugung von Brustkrebs, da es im Körper Giftstoffe wie Östrogenderivate neutralisieren kann. Eine kanadische Studie hat zudem gezeigt, dass der wöchentliche Verzehr von Brokkoli oder Blumenkohl bei Patienten mit Prostatakarzinom die Streuung des Tumors (Metastasen) um 50 Prozent verringern kann. Dabei kann es sinnvoll sein, den Blumenkohl mit Kurkuma zu kombinieren.
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Blumenkohl für die Magen-Darm-Gesundheit
Auch für die Darmflora ist Blumenkohl sehr gesund. Sie wird von einem verstärkten Blumenkohlverzehr positiv beeinflusst. So haben Untersuchungen von englischen Forschern am Norwich Research Park ergeben, dass bei Menschen, die viel Kohlgemüse essen – in dem Fall Blumenkohl und Brokkoli – jene Bakterien im Darm reduziert werden, die Sulfate zu Sulfiden (Schwefelwasserstoff) umwandeln. Auch diese Wirkung wird auf die Senföle zurückgeführt (5).
Diese Veränderung der Darmflora wirkt sich deshalb positiv auf die Magen-Darm-Gesundheit aus, da Sulfate den Gallefluss anregen und verdauungsfördernd wirken, während Sulfide zu Allergien und Entzündungen führen können.
Essen Sie daher Ihrer Gesundheit zuliebe regelmäßig Blumenkohl oder natürlich auch andere Kohlgemüse.
Update
Dieser Text wurde am 12.6.24 um eine aktuelle Studie (7) erweitert.