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  • Zitrusfrüchte mit vielen Flavonoiden
3 min

Flavonoide schützen vor Krankheiten

Flavonoidreiche Lebensmittel schützen vor Krankheiten und können sogar negative Einflüsse wie Rauchen und Alkohol kompensieren. Wir stellen die flavonoidreichsten Lebensmittel vor.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 09 Februar 2024

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Lebensmittel mit Flavonoiden schützen vor Krebs und Herzkrankheiten

Wer reichlich Lebensmittel mit hohen Flavonoidwerten verspeist, ist besser vor Krebs und Herzkrankheiten geschützt, so eine Studie der Edith Cowan University (Australien), in der man die Daten von über 53.000 Dänen überprüft hatte und die im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht wurde ( 1 ).

Es zeigte sich, dass jene Personen, die regelmässig mittlere bis grosse Mengen flavonoidreicher Lebensmittel auf dem Speiseplan hatten, seltener an Krebs oder Herzkrankheiten starben.

Was sind Flavonoide?

Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die sich insbesondere in Obst, Kräutern und Gemüse, aber auch in manchen Getränken (Tee, Rotwein, Kakao, frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte) finden lassen.

Zu den Flavonoiden gehören sechs Untergruppen: Flavonole, Flavanole, Flavanone, Flavone, Anthocyane und Isoflavone, die ihrerseits ebenfalls wieder aus Untergruppen bestehen können. Sie alle verfügen über strukturelle Unterschiede und wirken demnach im Organismus auch unterschiedlich, so dass eine vielfältige Kombination der Flavonoide die umfassendsten Wirkungen verspricht.

Je mehr Flavonoide Sie essen, umso höher die Schutzwirkung gegen Krankheiten

Die leitende Wissenschaftlerin der Studie – Dr. Nicola Bondonno – erklärte, dass das Sterberisiko sinke, je mehr flavonoidreiche Lebensmittel die Teilnehmer gegessen hatten. Die Schutzwirkung vor Krebs und Herzkrankheiten war dabei interessanterweise bei jenen Personen besonders hoch, die ein enormes Risiko für chronische Erkrankungen hatten, etwa Raucher oder starke Trinker (2 alkoholische Drinks pro Tag) ( 2 ).

Zwar kümmern sich im Allgemeinen gerade diese beiden Personengruppen (Raucher/Trinker) am wenigsten um eine gesunde Ernährung, tun sie es aber doch, so können sie das Erkrankungsrisiko durch ihre Laster zwar nicht vollständig beheben, aber immerhin deutlich reduzieren.

Sinnvoll wäre natürlich – so Bondonno – das Rauchen und Trinken aufzugeben. Da dies für viele Menschen eine unüberwindbare Herausforderung darstellen kann, könne man ihnen wenigstens zu einem höheren Flavonoidverzehr raten.

So viele Flavonoide sollten Sie täglich essen!

In genannter Studie hatten jene Personen das geringste Risiko, an Krebs oder Herzproblemen zu sterben, die täglich etwa 500 mg Flavonoide zu sich genommen hatten. Dabei sei es wichtig, erklärt die Forscherin, viele verschiedene Flavonoide aus vielen unterschiedlichen Lebensmitteln zu sich zu nehmen.

So könne man beispielsweise schon mit einer Tasse Tee, einem Apfel, einer Orange, 100 g Blaubeeren und 100 g Brokkoli die erforderlichen 500 mg Flavonoide erreichen, wenn nicht gar überschreiten.

Diese Lebensmittel enthalten am meisten Flavonoide

Welche Lebensmittel könnte man noch essen, um sich mit Flavonoiden zu versorgen?

  1. Am meisten Anthocyane sind in Blaubeeren, in schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und im Rotkohl enthalten. Auch Rettiche und Himbeeren liefern interessante Anthocyanwerte.
  2. Flavanole sind insbesondere im grünen und schwarzen Tee sowie in dunkler Schokolade (Kakao).
  3. Flavonole finden sich in Grünkohl, roten Zwiebeln, Brunnenkresse, Rucola und Petersilie
  4. Flavone sind z. B. im Thymian, der Petersilie und in Staudensellerie enthalten.
  5. Flavanone sind insbesondere in Zitrusfrüchten zu finden (Orangen, Grapefruits, Zitronen, Grapefruitkernextrakt etc.).
  6. Isoflavone finden sich in Sojaprodukten, wie z. B. Tofu und Tempeh.

So wirken Flavonoide im Körper

Der Grund für die schützende Wirkung der Flavonoide ist noch nicht geklärt. Man vermutet, dass Flavonoide auf ganz unterschiedliche Weise den Organismus schützen.

Alkohol und Rauchen wirken beispielsweise beide entzündungsfördernd und schaden ausserdem den Blutgefässen, was nun wiederum die Chance erhöht, Gebärmutterhalskrebs, Krebs oder ein Herz-Kreislauf-Problem zu entwickeln. Flavonoide hingegen wirken entzündungshemmend und verbessern die Gefässfunktionen, senken also das Erkrankungsrisiko.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.