Zentrum der Gesundheit
  • Sonnenbaden auf einer Liege
3 min

Sonnenbaden ist gesund

Sonnenbaden ist gesund, denn wer sich gerne in der Sonne aalt, lebt länger als jene, die die Sonne meiden. Das ist kaum zu glauben. Immerhin soll das Sonnenbaden das Hautkrebsrisiko dramatisch erhöhen – und Hautkrebs kann tödlich sein. Obwohl man also stets vor der angeblich so gefährlichen Sonne warnt, scheinen nun gerade jene länger zu leben, die alle Warnungen in den Wind schlagen und das Sonnenbaden lieben. Ja, das Meiden der Sonne gilt sogar als nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko.

Aktualisiert: 01 März 2024

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Gesundes Sonnenbaden – die Sonne als Heilerin

Wie kann Sonnenbaden gesund sein, so fragt man sich, gilt es doch als extremes Gesundheitsrisiko, da es zu Hautkrebs führe – so heisst es. Andererseits versorgt die Sonne mit Vitamin D, einem Hormon, das bei den meisten Menschen in nördlichen Gefilden mangelhaft vertreten ist.

Ein Vitamin-D-Mangel aber erhöht wiederum das Risiko für fast jede Krankheit und erschwert – falls bereits eine Krankheit besteht – deren Heilung. Was also tun? Sonnenbaden und Vitamin D tanken? Oder die Sonne besser meiden, um Hautkrebs vorzubeugen?

Eine schwedische Studie, die im Journal of Internal Medicine veröffentlicht wurde, versuchte, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Man untersuchte darin, inwiefern sich das Sonnenbaden auf die Lebenserwartung auswirken könnte.

Dazu analysierten die Forscher der Karolinska Universitätsklinik die Daten von fast 30.000 schwedischen Frauen, die über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg beobachtet und wissenschaftlich begleitet wurden ( 1 ) .

Wer die Sonne meidet, lebt ähnlich ungesund wie Raucher!

Es zeigte sich, dass die Sonnenanbeterinnen grundsätzlich länger lebten als jene, die der Sonne lieber aus dem Wege gingen. Die Sonnenfreunde starben viel seltener an Herz-Kreislauferkrankungen. Auch Todesfälle durch andere Krankheiten waren in der Sonnenanbetergruppe seltener.

Ja, man fand sogar heraus, dass Nichtraucherinnen, die die Sonne mieden, keinen Gesundheitsvorteil gegenüber Raucherinnen hatten, wenn letztere häufig in der Sonne waren. Offenbar konnten die Sonnenbäder den schädlichen Faktor des Rauchens in gewisser Weise kompensieren.

Studienleiter Dr. Pelle Lindqvist meinte daher, dass das Meiden der Sonne ein ebenso schweres Gesundheitsrisiko darstelle wie das Rauchen.

Sonne wirkt nicht nur über das Vitamin D

Wie genau nun die Sonnenbäder zu diesem verminderten Sterblichkeitsrisiko führten – ob es das Vitamin D war oder andere Mechanismen in Verbindung mit der UV-Strahlung – konnten die Forscher nicht sagen.

Zwar weiss man, dass Vitamin D das Krebsrisiko und auch die Gefahr, an vielen anderen Krankheiten zu leiden, signifikant mindern kann, doch scheint dies nicht der einzige Vorteil der Sonne zu sein.

Sonnenbanken erhöhen Vitamin D – und sind dennoch ungesund

Seit mindestens 2011 ist beispielsweise bekannt, dass herkömmliche Sonnenbanken – obwohl sie den Vitamin-D-Spiegel erhöhen können (wenn sie UVB-Anteile aufweisen) – diesen positiven Effekt der Sonne nicht imitieren können, ja, sie sollen das Risiko, früh zu sterben (an Krebs und anderen Ursachen), gar erhöhen, wie Forscher der University of New Mexico Cancer Center erklärten ( 2 ) ( 4 ).

Denn wer zum Beispiel vor seinem 30. Lebensjahr die Sonnenbank nutzt – so weiss man – soll ein um 75 Prozent höheres Risiko haben, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Der schwarze Hautkrebs aber ist die gefährlichste Hautkrebsform, die schnell Metastasen in inneren Organen bilden und daher tödlich sein kann ( 6 ).

Trotz Hautkrebsrisiko ist sonnenbaden gesund und empfehlenswert

Natürlich gilt auch die Sonne als Risikofaktor für Hautkrebs. Und tatsächlich erkranken mehr Menschen an Hautkrebs, wenn sie sehr viel an der Sonne waren und häufiger einen Sonnenbrand erlitten hatten.

Doch überwiegen die Vorteile des Sonnenbadens bei weitem, denn die Zahl der dadurch verhinderten anderen Krankheiten (z. B. des Herz-Kreislauf-Systems) übertrifft die Hautkrebszahlen bei weitem.

Ausserdem kann man auch gesund sonnenbaden, ohne sich gleich stundenlang in der Mittagshitze zu braten und vor allem, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren.

Gesunde Sonnenschutzmassnahmen von innen und aussen haben wir bereits hier erklärt: Sonnencreme und Natürlicher Sonnenschutz

Sonne schützt vor Pankreaskrebs

In einer australischen Studie stellte man überdies fest, dass Menschen, die viel in der Sonne sind (besonders jene mit sonnenempfindlicher, also heller Haut), seltener Pankreaskrebs (Krebs der Bauchspeicheldrüse) bekommen als Menschen, die die Sonne meiden ( 3 ).

Gleichzeitig aber gibt es einige Studien, die einen hohen Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Pankreaskrebsrisiko in Verbindung bringen. Es scheint also nicht in jedem Fall sinnvoll zu sein, den Vitamin-D-Spiegel mit aller Gewalt zu stark zu erhöhen.

Besser ist es nur jene Dosen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, die man auch wirklich benötigt, wie wir hier beschrieben haben: Sonnencreme selbst gemacht. Von einer Hochdosistherapie ohne Grund raten wir hingegen ab.

Gerade auch die in manchen Ländern gängigen Vitamin-D-Zusätze in Fertigprodukten (Getränken, Müslis etc.) können hier einen weiteren fast unkontrollierbaren Risikofaktor darstellen, während die Sonne, die ja auch den Vitamin-D-Spiegel erhöht, diese Gefahr nicht mit sich bringt und im Gegenteil das Krebsrisiko senkt.

Sonnenbaden ist gesund!

Sonnenbaden ist also definitiv gesund. Denn die Sonne hat offenbar noch ganz andere Kräfte (als allein die Vitamin-D-Bildung), die sich bis jetzt noch nicht messen lassen. Vielleicht ist es "ganz einfach" ihre allumfassende Lebensenergie, die sie uns schenkt und die jeder spürt, der sich von ihren belebenden Strahlen bescheinen und wärmen lässt?

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.