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  • Frau gibt sich die Abnehmspritze
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Abnehmspritzen: Nebenwirkungen, Kosten und Risiken

Allein auf TikTok verzeichnen die Hashtags Ozempic und Wegovy Millionen Aufrufe. Stars und Sternchen huldigen öffentlich dem Wundermittel "Abnehmspritze". Ein Shot pro Tag oder Woche soll ausreichen, um die Kilos wie von Zauberhand purzeln zu lassen. Doch kann man wirklich abnehmen, ohne den Lebensstil zu verändern? Welche Nebenwirkungen haben diese Medikamente und was passiert, wenn sie abgesetzt werden?

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 19 März 2025

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Abnehmspritze: der modernste Schlankmacher

Jahrtausende lang hat man gegen Übergewicht diverse Pflanzen eingenommen. Meist handelte es sich um Abführmittel, die bei dauerhafter Einnahme gesundheitsgefährdend sind. Erst in den 1920er und 1930er Jahren wurden moderne Schlankmacher entwickelt (z. B. Dinitrophenol (DNP), Amphetamine). Diese hatten aber derart schlimme Nebenwirkungen, dass sie streng reglementiert oder vom Markt genommen werden mussten.

Seit den frühen 2020er Jahren erfreuen sich nun sogenannte GLP-1-Rezeptoragonisten großer Beliebtheit. Sie werden im Volksmund auch als "Abnehmspritzen" bezeichnet. Stars wie Kim Kardashian und Elon Musk schwören auf die neuen Wundermittel und rühren fleißig die Werbetrommel.

Was hat es mit diesen Abnehmspritzen eigentlich auf sich? Wie wirksam sind sie? Und welche Nebenwirkungen können auftreten?

Was ist eine Abnehmspritze?

Bei den sogenannten Abnehmspritzen handelt es sich um Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt wurden. Die darin enthaltenen Arzneistoffe gehören zur Gruppe der Inkretinmimetika oder GLP-1-Rezeptoragonisten (kurz: GLP-1-RA oder GLP-1-Agonisten) innerhalb der Antidiabetika (Diabetes-Medikamente).

Im Zuge der Diabetes-Behandlungen wurde festgestellt, dass GLP-1-Agonisten nicht nur eine blutzuckersenkende Wirkung haben, sondern auch den Appetit zügeln. Seitdem haben einige Pharmaunternehmen fieberhaft daran gearbeitet, Abnehmspritzen auf den Markt zu bringen. Und so kam es, dass ein Medikament nach dem anderen zur Gewichtsreduktion zugelassen wurde.

Welche Wirkstoffe stecken in Abnehmspritzen?

In Abnehmspritzen sind vordergründig 3 Wirkstoffe enthalten:

1. Wirkstoff Liraglutid

Der Wirkstoff Liraglutid des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk wurde 2009 in Europa und 2010 in den USA für die Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen (Markenname: Victoza). In Folge kam die erste Abnehmspritze mit dem Handelsnamen Saxenda auf den Markt.

2. Wirkstoff Semaglutid

In den USA wurde im Jahr 2017 ein Antidiabetikum mit dem Wirkstoff Semaglutid namens Ozempic zugelassen. Inhaber der Zulassung ist ebenfalls der Konzern Novo Nordisk. 2023 wurde in den USA und der EU das Adipositas-Medikament Wegovy zum Verkauf angeboten. Im selben Jahr wurde Novo Nordisk zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Europas erklärt.

3. Wirkstoff Tirzepatid

2022 erteilte die Food and Drug Administration (FDA) dem Wirkstoff Tirzepatid für die USA die Zulassung als Antidiabetikum. Kurz darauf wurde das Arzneimittel auch in der EU zugelassen. Im Jahr darauf wurde die Abnehmspritze Zepbound auf den Markt gebracht. Der Hersteller heißt Eli Lilly and Company.

Was unterscheidet Antidiabetikum von Abnehmspritze?

Antidiabetika und Abnehmspritzen enthalten also denselben Wirkstoff (z. B. Liraglutid). Während Victoza jedoch gegen Diabetes verschrieben werden kann, ist Saxenda als Abnehm-Medikament zugelassen. Sie unterscheiden sich allein dadurch, dass Saxenda in einer höheren Dosierung verwendet wird. Dasselbe gilt auch für andere Präparate mit gleichem Wirkstoff.

Die Anwendung

Der Begriff "Abnehmspritze" deutet es bereits an, dass GLP-1-Agonisten in der Regel durch Injektion unter die Haut verabreicht werden. Wie wir es von Antidiabetika kennen, wird ein Fertig-Pen (Injektionswerkzeug) vom Anwender selbst unter die Haut (subkutan) des Oberarms, Bauchs oder Oberschenkels injiziert.

Wichtig ist, vor jeder Anwendung eine neue und unbeschädigte Nadel zu verwenden. Ansonsten drohen u. a. Infektionen an der Einstichstelle. Zudem sollte nicht immer dieselbe Einstichstelle sowie nur unverletzte Hautstellen ohne Muttermale gewählt werden.

Die Dosierung hängt vom jeweiligen Präparat ab und erfolgt 1-mal wöchentlich (z. B. Wegovy) oder 1-mal täglich (z. B. Saxenda). Details zu den Anwendungsformen finden Sie in den jeweiligen Packungsbeilagen.

Die Wirkung

Diverse Tierversuche und Humanstudien haben gezeigt, dass GLP-1-RA bei der Behandlung von Fettleibigkeit wirksam sind (5) – und zwar aus den folgenden Gründen:

GLP-1-Agonisten fördern die Insulinfreisetzung, aber nur, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist (also nach einer Mahlzeit). Dadurch wird das Risiko einer Unterzuckerung reduziert.

Sie hemmen zudem nach den Mahlzeiten die Glucagon-Ausschüttung, sodass die Leber weniger Glucose ins Blut abgibt. Gleichzeitig verlangsamen sie die Magenentleerung, sodass Zucker langsamer ins Blut gelangt. Dies führt zu stabileren Blutzuckerwerten und kann die Insulinwirkung im Körper verbessern.

GLP-1-Agonisten wirken aber auch zentral im Gehirn. Sie vermitteln dort die Botschaft, dass bereits ausreichend gegessen wurde. Da die Patienten weniger Appetit haben, Heißhungerattacken seltener auftreten und auch das Verlangen nach fetthaltigem Essen sinkt, essen sie weniger und nehmen dann leichter und mehr ab.

Der Vorteil

Die Gewichtsabnahme an sich hat natürlich Vorteile, denn viele übergewichtsbedingte Beschwerden gehen zurück. Der Blutdruck, der Blutzucker und die Blutfettwerte sinken, wodurch das Risiko für Arteriosklerose bzw. Herz-Kreislauferkrankungen, Arthrose und chronische Entzündungen sinkt.

Auch soll Semaglutid beim Abbau der nicht-alkoholischen Fettleber helfen können. Gleichzeitig besteht der Verdacht, dass der Wirkstoff lebertoxisch wirken könnte (18).

Besser und nebenwirkungsärmer wäre es daher, wenn die Gewichtsabnahme und auch der Abbau einer Fettleber mit natürlichen Maßnahmen (Lebensstil-/Ernährungsumstellungen) umgesetzt werden könnte.

Für wen geeignet?

GLP-1-Agonisten sind grundsätzlich rezeptpflichtig. Abnehmspritzen werden vordergründig bei Erwachsenen angewandt, die:

  1. an Fettleibigkeit leiden (BMI von mindestens 30)
  2. Übergewicht haben (BMI zwischen 27 und 30) UND zusätzlich von mindestens einem gewichtsbedingten Gesundheitsproblem betroffen sind (z. B. Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, zu hohe Blutfettwerte, Blutgefäßproblemen)

Darüber hinaus sollten GLP-1-RA zur Gewichtsreduktion nur angewandt werden, wenn alle anderen Abnehmversuche fehlgeschlagen sind.

Abnehmspritzen sind eine Zusatztherapie

Abnehmspritzen werden von vielen als praktische Option angesehen, um ohne Anstrengung abnehmen zu können. Die Wahrheit ist aber, dass GLP-1-Agonisten keine alleinige, sondern eine zusätzliche Therapie darstellen sollten.

Denn die besten Resultate können erzielt werden, wenn (am besten bereits vor Beginn der medikamentösen Therapie) eine Veränderung der Lebensweise in Angriff genommen wird:

  1. Gesunde, vorwiegend pflanzliche Ernährung
  2. Regelmäßige Bewegung
  3. Stressbewältigung
  4. Einschränkung von Genussmitteln (Alkohol, Tabak etc.)
  5. Guter Schlaf
  6. Pflege sozialer Kontakte (Familie, Freunde)

Laut einer Studie mit 195 Probanden war etwa die Kombination aus Bewegung und GLP-1-RA (Liraglutid) eine viel effektivere Strategie zur Gewichtsabnahme als die Abnehmspritze allein (12).

Einer weiteren Studie zufolge nahmen die Probanden allein aufgrund von einer Kalorieneinschränkung sogar mehr ab (13) als jene, die ausschließlich mit Liraglutid behandelt wurden

Außerdem war die alleinige Behandlung mit Liraglutid mit einer stärkeren Reduktion der Knochenmineraldichte verbunden. Insbesondere Frauen nach der Menopause haben aufgrund von radikalem Gewichtsverlust ein größeres Risiko, an Osteoporose zu erkranken (14).

Jene Patienten, die Adipositas-Arzneimittel mit nicht-medikamentösen Maßnahmen kombinieren, können nach dem Absetzen des Medikaments ihr Gewicht besser halten. Darauf gehen wir noch ausführlich im letzten Kapitel "Was passiert nach Absetzen der Abnehmspritze?" ein.

Wie viel kann man abnehmen?

Wie viel Gewicht man abnehmen kann, hängt vom jeweiligen Präparat, aber auch von der individuellen Verfassung des Patienten ab.

In einer 52-wöchigen Studie wurde die Wirksamkeit von Liraglutid (3 mg 1-mal täglich) bei Menschen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit untersucht. Rund 33 Prozent der Probanden verloren mehr als 10 Prozent ihres Körpergewichts (6).

In Kombination mit Lebensstilveränderungen und einer Dosierung von 2,4 mg Semaglutid pro Woche sank das Körpergewicht um durchschnittlich 15 Prozent (3) (ohne Diabetes Typ 2) bzw. 10 Prozent (mit Diabetes Typ 2.

Im Rahmen einer weiteren Studie unterzogen sich die Probanden 12 Wochen einer intensiven Umgestaltung der Lebensart. In Folge wurde ihnen der Wirkstoff Tirzepatid verabreicht (in der Regel 10 oder 15 mg 1-mal wöchentlich). Nach 72 Wochen führte die Therapie zu einem Gewichtsverlust von 24,5 Prozent (1).

Seit dem Jahr 2022 werden nur noch solche Abnehmmittel zugelassen, die einen Gewichtsverlust von mindestens 5 Prozent des ursprünglichen Gewichts nachweisen können.

Warum nimmt man nicht ab?

In einer Kohortenstudie sprachen 33,8 Prozent der Probanden sehr gut, 48,4 Prozent nur mäßig und 17,8 Prozent gar nicht auf Abnehmspritzen an (17).

Zu den wichtigsten Gründen für das schlechte Ansprechen von GLP-1-RA zählen (16):

  1. Keine oder unzureichende Umgestaltung der Lebensgewohnheiten
  2. Vorzeitiges Absetzen oder Nichteinhaltung des verschriebenen Behandlungsplans (es dauert mindestens 12 Wochen, bis ein sichtbares Resultat vorliegt)
  3. Geschlecht und Alter des Patienten (jüngere Menschen und Frauen sprechen besser an)
  4. Leiden wie z. B. Typ-2-Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Schlafapnoe, chronische Schlaflosigkeit, Essstörungen
  5. Gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente (z. B. bestimmte Antidepressiva und Betablocker)
  6. Nebenwirkungen der GLP-1-Agonisten (wenn Übelkeit etc. zu stark sind, wird die Therapie abgebrochen oder aber die Übelkeit führt zu so geringer Kalorienaufnahme, dass der Grundumsatz plötzlich sehr stark sinkt)

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Insbesondere zu Beginn der Therapie treten meist Nebenwirkungen auf, die den Magen-Darm-Trakt betreffen. Dazu zählen Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Verstopfung, so dass es manchmal heißt, es verwundere bei diesen Symptomen nicht sehr, wenn einem die Lust am Essen vergeht.

Studien zufolge ist die Häufigkeit gastrointestinaler Nebenwirkungen bei Tirzepatid trotz stärkerem Gewichtsverlust etwas niedriger als bei Semaglutid. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass eine schrittweise Dosissteigerung die Intensität dieser Nebenwirkungen reduzieren kann.

Dazu gesellen sich aber weitere, ebenfalls häufig auftretende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Ermüdung und Haarausfall. GLP-1-Agonisten verursachten außerdem Fälle von Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) und Gallensteinen (3).

Gibt es das Ozempic-Gesicht?

Stars wie Robbie Williams oder auch Sharon Osbourne sollen es haben: das sogenannte "Ozempic Face". Daran soll man Menschen erkennen können, die mithilfe von Ozempic oder anderen GLP-1-RA abgenommen haben.

Zu den Symptomen zählen ein eingefallenes Aussehen des Gesichts, Veränderungen der Größe der Lippen, Wangen und des Kinns, Falten im Gesicht, eingefallene Augen, schlaffe Wangen um Kiefer und Hals (2). Ist dies nun ein Mythos oder Realität?

Diversen Studien zufolge gibt es das Ozempic-Gesicht tatsächlich (10). Es wird verursacht durch den erheblichen Verlust an Elastin und Kollagen sowie Fett- und Muskelvolumen. Es handelt sich aber nicht um eine direkte Nebenwirkung der GLP-1-Agonisten, sondern um Merkmale, die grundsätzlich bei einem besonders schnellen und großen Gewichtsverlust beobachtet werden.

Problematisch ist, dass verschreibende Ärzte ihre Patienten selten über die möglichen Auswirkungen von Abnehmspritzen auf ihr Gesicht aufklären (4). Ist der Schaden bereits eingetreten, wird einfach der Gang zur plastischen Chirurgie empfohlen. Hierbei wird dann mithilfe von Hautfüllern und Hautstraffung das Gesicht "wiederhergestellt".

Erfolgt die Gewichtsabnahme langsamer, stellen sich derartige Veränderungen gar nicht oder in viel geringerem Ausmaß ein.

Wer sollte darauf verzichten?

Studien zufolge sollten GLP-1-Medikamente bei schweren Nierenfunktionsstörungen und bei schweren Leberfunktionsstörungen gar nicht oder nur mit äußerster Vorsicht angewandt werden. Dasselbe gilt für Personen mit einer Vorgeschichte von Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) sowie bei einer akuten Pankreatitis.

Darüber hinaus sind Abnehmspritzen kontraindiziert, wenn in der Familie oder bei der eigenen Person ein Schilddrüsenkarzinom aufgetreten ist (7).

Die Abnehmspritze für Kinder

Bis zum Jahr 2023 hat die American Academy of Pediatrics (US-Organisation von beruflichen Vertretern der Pädiatrie) die Verwendung von Medikamenten zur Gewichtsabnahme bei Kindern und Jugendlichen nicht unterstützt.

Dann wurde plötzlich empfohlen, die medikamentöse Behandlung bei übergewichtigen Kindern ab 12 Jahren in Betracht zu ziehen – und die Europäische Arzneimittel-Agentur ( EMA) hat Semaglutid für fettleibige Kinder (BMI über dem 95. Perzentil) ab 12 Jahren zugelassen (3).

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit der Anwendung von GLP-1-RA ist während der Schwangerschaft und Stillzeit noch unklar. Die Studienlage reicht also nicht aus, um gesundheitliche Probleme für das Baby ausschließen zu können. Darum wird empfohlen, die Wirkstoffe mehrere Monate vor Kinderwunsch sowie während der Schwangerschaft sofort abzusetzen.

Wieviel kosten Abnehmspritzen?

In der Indikation "Gewichtsregulierung" gelten GLP-1-Agonisten als Lifestyle-Arzneimittel und werden darum nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Die Jahrestherapiekosten für Wegovy liegen beispielsweise bei rund 4.000 Euro.

Fälschungen: Günstig, rezeptfrei, aber gefährlich

Da Abnehmspritzen sehr teuer sind, können viele Interessierte sie sich nicht leisten. Dies haben findige Personen bereits erkannt und bieten die begehrten Produkte im Netz an – günstig und sogar rezeptfrei! Hier ist Vorsicht geboten: Denn es handelt sich um illegale Verkäufe, wobei sich Anbieter und Kunde gleichermaßen strafbar machen.

Zudem besteht eine immense Gefahr, an gefälschte Produkte zu geraten, die ein großes Gesundheitsrisiko darstellen. Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) warnt bereits seit 2023 vor den Fälschungen. Die Fake-Medikamente können anstelle von GLP-1-Rezeptoragonisten andere Inhaltsstoffe wie Insulin enthalten, unwirksam sein oder toxische Reaktionen verursachen (15).

Was passiert nach Absetzen der Abnehmspritze?

Nach Diäten sind die verlorenen Kilos bekanntlich schnell wieder da. Beim gefürchteten Jo-Jo-Effekt ist das neue Endgewicht sogar oft höher als das einstige Ausgangsgewicht. Was geschieht nun, wenn die Abnehmspritze abgesetzt wird?

Der durch Liraglutid induzierte Gewichtsverlust blieb laut einer Untersuchung von 2021 nur so lange erhalten, wie die Therapie andauerte (8). Wurde das Medikament abgesetzt, kam es erneut zu einer Gewichtszunahme. Eine weitere Studie ergab, dass Menschen innerhalb eines Jahres nach Absetzen von Semaglutid (wöchentlich 2,4-mg) zwei Drittel des zuvor verlorenen Gewichts wieder zugenommen haben (9).

Tirzepatid schnitt am besten ab. In einer Studie konnten rund 46 Prozent der Teilnehmer 1 Jahr nach Absetzen des Medikaments einen mittleren Gewichtsverlust von mindestens 10 Prozent aufrechterhalten.

Abnehmspritzen bewirken den Gewichtsverlust insbesondere durch Appetithemmung, verlangsamte Magenentleerung und Verbesserung des Essverhaltens. Wird die medikamentöse Behandlung beendet, erfolgt meist eine schnelle Gewichtszunahme (11). Dies kann nur verhindert bzw. eingedämmt werden, wenn nach Absetzen der Therapie weiterhin ein gesunder Lebensstil beibehalten wird.

Fazit: Abnehmspritze nur mit Bedacht anwenden

Abnehmspritzen sollten nur von schwer übergewichtigen Menschen in Betracht gezogen werden. Sie sollten außerdem schon mehrfach ohne Erfolg versucht haben, mithilfe von nicht-medikamentösen Maßnahmen (z. B. Umstellung der Ernährung, Sport) abzunehmen.

Die Schlankmacher sollten nur als Zusatztherapie angesehen werden. Denn GLP-1-Agonisten führen ohne Veränderungen des Lebensstils zu keinem nachhaltigen Erfolg und müssten dauerhaft verwendet werden. Dies ist aber wiederum aufgrund der Nebenwirkungen keine gute Idee.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.