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5 min

Omega-3-Fettsäuren halten Ihre Darmflora gesund

Neben vielen anderen positiven Gesundheitseffekten sorgen Omega-3-Fettsäuren auch für eine gesunde Darmflora und somit zu einer Stärkung des Immunsystems.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Stand: 23 November 2024

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Omega-3-Fettsäuren erhöhen Diversität der Darmflora

Nicht immer lässt sich erklären, warum der eine Stoff dem Körper nützt und der andere ihm schadet. Man beobachtet lediglich gewisse Auswirkungen auf das Wohlbefinden, kennt aber den dahinter verborgenen Wirkmechanismus oft nicht.

Ganz anders bei Omega-3-Fettsäuren, denn von diesen Fettsäuren sind sehr viele Wirkmechanismen bekannt. Sie hemmen chronisch entzündliche Prozesse, regulieren den Cholesterinspiegel, verbessern die Fliesseigenschaften des Blutes, wirken Krebs entgegen und vieles mehr.

In einer Studie, die im September 2017 im Journal Scientific Reports veröffentlicht wurde, zeigte sich eine enorme Erweiterung des Omega-3-eigenen Wirkspektrums ( 1 ). Die Fettsäuren scheinen sich auch um einen gesunden Darm zu kümmern, indem sie die Diversität der Darmflora fördern – so Dr. Ana Valdes, Professorin und Dozentin an der University of Nottingham, wo die Untersuchung durchgeführt wurde.

Je höher die Diversität der Darmflora, umso besser die Gesundheit

Der Begriff Diversität bezieht sich auf die Zahl der unterschiedlichen Darmbakterienstämme. Der Gesundheitszustand der Darmflora wird daher nicht nur anhand der Zahl der Bakterien an sich beurteilt, sondern vielmehr anhand der Zahl der vorhandenen Stämme.

Eine hohe Diversität der Darmflora zeigt einen sehr guten Zustand der Darmflora an – und ein guter Zustand der Darmflora wiederum ist ein hoher Garant für eine gute Allgemeingesundheit. Denn nur mit einer gesunden Darmflora verfügen wir über eine optimale Verdauung, eine beste Nährstoffversorgung, eine gute Entgiftung und natürlich über ein leistungsfähiges Immunsystem.

Möglicherweise ist es – gemeinsam mit der entzündungshemmenden Wirkung – genau dieser positive Einfluss auf die Darmflora, der dazu führt, dass Omega-3-Fettsäuren so viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Denn ob es nun das Herz-Kreislauf-System ist, das Blut, die Knochen, das Gehirn oder die Gelenke – Omega-3-Fettsäuren sorgen in allen diesen Körperbereichen für mehr Gesundheit und Wohlbefinden.

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Schwindende Diversität der Darmflora führt zu Krankheiten

Verliert die Darmflora ihre Diversität, besteht sie also nur noch aus wenigen Darmbakterienstämmen, dann kann es zu krankhaften Veränderung im Darm kommen. Ein Reizdarmsyndrom kann die Folge sein oder auch Darmkrebs.

"Der menschliche Darm steht derzeit im Mittelpunkt der medizinischen Forschung, da man immer öfter beobachtet, dass viele Gesundheitsprobleme auf eine kranke Darmflora zurückgeführt werden können", erklärt Dr. Valdes.
"Das Verdauungssystem des Menschen ist das Zuhause von vielen Billionen Mikroorganismen. Die meisten sind für den Menschen nützlich, leben also in einer Symbiose mit ihm. Sie helfen bei der Verdauung, unterstützen das Immunsystem und regulieren sogar das Körpergewicht."

Je höher der Omega-3-Verzehr, umso grösser die Diversität der Darmflora

Um den Einfluss der Omega-3-Fettsäuren auf die Darmflora zu überprüfen, untersuchten Dr. Valdes und Kollegen die Diversität in der Darmflora von 876 weiblichen Zwillingen ( 2 ). Die Frauen waren mittleren und höheren Alters. Auch analysierten die Forscher die DHA-Blutwerte sowie die Gesamt-Omega-3-Werte der Probandinnen. DHA steht für Docosahexaensäure, eine langkettige Omega-3-Fettsäure, die unter anderem für ihre positive Wirkung auf das Gehirn bekannt ist. Natürlich wurde auch der Omega-3-Verzehr berücksichtigt.

Dr. Valdes fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: "Wir stellten fest, dass die Diversität der Darmflora (natürlich der nützlichen Bakterien, nicht der schädlichen) umso höher war, je mehr Omega-3-Fettsäuren der Speiseplan der Frauen enthielt und je höher ihre Omega-3-Blutwerte waren."

Interessant war, dass es in dieser Untersuchung keinen Zusammenhang zwischen der Diversität und dem Ballaststoffverzehr gab.

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Omega-3-Fettsäuren fördern jene Darmbakterien, die entzündungshemmend wirken

Studienautorin Dr. Cristina Menni vom King's College London fügt hinzu:

"Wir entdeckten ausserdem, dass mit steigendem Omega-3-Verzehr besonders die Zahl jener Bakterien zunahm, die Entzündungen eindämmen und beim Abbau von Übergewicht helfen können."

Offenbar führen Omega-3-Fettsäuren im Darm zu einem höheren Spiegel an N-Carbamylglutamat (NCG), einem Stoff, der für seine antioxidative und damit entzündungshemmende Wirkung bekannt ist. Die Forscher vermuten nun, dass Omega-3-Fettsäuren manche Bakterienstämme dazu motivieren können, mehr NCG zu produzieren, was die entzündungshemmenden Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren im Darm erklären würde.

Omega-3-Fettsäuren in Lebensmitteln

Da Omega-3-Fettsäuren zu den essentiellen Fettsäuren gehören, also zu jenen Fetten, die vom Körper selbst nicht hergestellt werden können, müssen sie mit der Nahrung aufgenommen werden.

Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass es unterschiedliche Omega-3-Fettsäuren gibt: kurzkettige und langkettige.

Die kurzkettige Omega-3-Fettsäure heisst Alpha-Linolensäure (ALA). Sie ist in pflanzlichen Lebensmitteln wie Leinsaat, Leinöl, Hanfsaat, Hanföl, Chiasamen und in unterschiedlichen Anteilen auch in vielen anderen Nüssen und Saaten enthalten. Auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln ist die ALA enthalten, jedoch meist nur in geringen Mengen.

Zu den langkettigen Omega-3-Fettsäuren gehören die DHA (Docosahexaensäure) und die EPA (Eicosapentaensäure). Man findet sie in manchen Fischarten, in geringen Mengen in Fleisch, Eiern und Milch sowie in speziellen Algen.

Da der Körper die ALA auch zu EPA und DHA umwandeln kann, gilt im Grunde nur die ALA als essentiell. Die Umwandlungsrate ist jedoch von Mensch zu Mensch verschieden und hängt von vielen Einflüssen ab, die wir (mit allen anderen Details rund um die richtige Omega-3-Fettsäuren) hier beschrieben haben: Omega-3-Bedarf vegan decken

* Hier finden Sie einen Flora-Status-Heimtest

Wie versorgt man sich mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren?

Wollte man sich direkt aus der Nahrung mit DHA und EPA versorgen, müsste man täglich fetten Fisch essen, was heutzutage aufgrund der Überfischung der Meere, Flüsse und Seen und den unhaltbaren Zuständen in Aquakulturen nicht mehr möglich ist.

Eine tierfreundliche, ökologisch sinnvolle und nicht zuletzt auch gesunde Lösung bieten rein pflanzliche Algenöle – entweder in Kapselform oder auch ohne Kapsel. Achten Sie jedoch darauf, dass das von Ihnen gewählte Produkt auch die von Ihnen erwünschte Omega-3-Dosis enthält, da es sowohl niedrig- als auch hochdosierte Omega-3-Präparate auf dem Markat gibt.

Hochdosierte Omega-3-Präparate, die ausreichende DHA- und EPA-Mengen liefern sind:

  1. das Algenöl von effective nature (Omega-3-Fluid): Das Öl liefert pro Tagesdosis (2,5 ml) 700 mg DHA und 350 mg EPA.
  2. das Algenöl von Norsan in der 100-ml-Flasche: Das Öl liefert pro Tagesdosis (5 ml) über 1.800 mg langkettige Omega-3-Fettsäuren (1176 mg DHA und 714 mg EPA), so dass man die vom Hersteller empfohlene Tagesdosis sogar halbieren könnte – es sei denn natürlich, man benötigt aus therapeutischen Gründen eine höhere Dosis.

Omega-3-Fettsäuren begleiten die Sanierung Ihrer Darmflora

Sollten Sie demnächst eine Darmsanierung planen, dann können Sie Omega-3-Fettsäuren mit in Ihr Darmreinigungsprogramm aufnehmen. Auch wenn Sie nur am Aufbau Ihrer Darmflora arbeiten (z. B. nach einer Antibiotika-Therapie), können Omega-3-Fettsäuren mit von der Partie sein.

Omega-3-Fettsäuren werden idealerweise zu den Mahlzeiten eingenommen. Teilen Sie die Tagesdosis auf mindestens zwei Einzeldosen auf, um die Resorption zu verbessern, also z. B. eine Portion zum Mittagessen, die zweite zum Abendessen.

Omega-3-Fettsäuren-Präparate gehören zu jenen Nahrungsergänzungen, die man dauerhaft einnehmen kann, da die Fettsäuren ja immer essentiell bleiben und dies nicht nur zeitweise sind. Beginnt man ganz neu mit der Einnahme, so kann sich bei chronischen Erkrankungen eine Wirkung auch erst im dritten Einnahmemonat zeigen. Bei akuten Problemen, wie z. B. Hautausschlägen, kann sich eine Wirkung jedoch schon nach drei bis fünf Tagen bemerkbar machen.

Details zur richtigen Dosierung bei verschiedenen Beschwerden finden Sie hier: Omega-3-Fettsäuren

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.