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  • Bluthochdruck beim Kind während Schwangerschaft
3 min

Schwangerschaft: Diese Spurenelemente schützen Kind vor Bluthochdruck

Bluthochdruck ist mittlerweile sogar bei Kindern verbreitet. Kinder jedoch, die während der Schwangerschaft gut mit bestimmten Spurenelementen versorgt sind, erkranken seltener an Bluthochdruck – so eine Studie vom Sommer 2021.

Aktualisiert: 16 April 2023

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Bluthochdruck beim Kind entsteht schon in Schwangerschaft

Da Bluthochdruck mittlerweile nicht nur ältere Menschen betrifft, sondern sogar schon Kinder, untersuchten Wissenschaftler der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health mögliche Ursachen dieses kindlichen Bluthochdrucks. Im Fokus standen dabei vorgeburtliche Einflüsse (z. B. die Versorgung mit Spurenelementen der Mutter) während der Schwangerschaft. Veröffentlicht wurde die Studie im Juni 2021 im Fachjournal Environmental Health Perspectives ( 1 ).

Bluthochdruck steigt bei Schwermetallbelastung

Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für schwere und auch tödliche Erkrankungen, wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Nierenversagen und Alzheimer. Die Hälfte der US-Amerikaner und bis zu 45 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einem zu hohen Blutdruck. Die gute Nachricht ist jedoch, dass der Blutdruck in den meisten Fällen sehr gut von Lebensstilveränderungen beeinflusst werden kann, etwa einer gesunden Ernährung, viel Bewegung und einem guten Stressmanagement.

Inzwischen kennt man ausserdem viele Details, die zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen bzw. die vor Bluthochdruck schützen können. So weiss man beispielsweise, dass eine Belastung mit Schwermetallen (Blei, Quecksilber und Cadmium) den Blutdruck erhöhen kann. Gleichzeitig weiss man, dass eine gute Versorgung mit den Spurenelementen Mangan und Selen den Blutdruck senken kann.

Selen und Mangan schützen Kind vor Bluthochdruck

Die Forscher oben genannter Studie testeten das Blut von 1200 frisch gebackenen Müttern auf Spurenelemente, aber auch auf eine mögliche Belastung mit Schwermetallen. Es zeigte sich, dass die Kinder von Müttern, die einen höheren Selen- und Manganspiegel hatten, im Alter zwischen 3 und 15 Jahren seltener an Bluthochdruck litten, als Kinder von Müttern, die niedrige Selen- und Manganspiegel hatten.

Jede Verdopplung des mütterlichen Selenspiegels hatte beim Kind eine Blutdrucksenkung von etwa 6 mmHg zur Folge. Beim Manganspiegel der Mutter führte jede Verdopplung zu einer Blutdrucksenkung (beim Kind) von durchschnittlich 2,6 mmHg.

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Cadmiumbelastung der Mutter: Bluthochdruck beim Kind

Wenn das Blut der untersuchten Frauen mit Cadmium belastet war, diese aber gleichzeitig einen hohen Manganspiegel hatten, so schien das Spurenelement den blutdruckerhöhenden Effekt des Schwermetalls zu kompensieren. Cadmium gelangt insbesondere über Zigarettenrauch in den Körper. Eine entsprechende Belastung wurde daher auch bevorzugt bei Raucherinnen gefunden ( 2 ). Cadmium gelangt aber auch über Kunstdünger in Lebensmittel und über diese wiederum in den Organismus des Verbrauchers ( 3 ).

Eine gute Selen- und Manganversorgung der Mutter kann also offenbar das Kind vor einem späteren Bluthochdruck schützen, erklärte Studienautor Noel Mueller, Professor am Institut für Epidemiologie der Bloomberg School. „Unsere Studie zeigt, wie stark sich auf der einen Seite die Ernährung und auf der anderen Seite Umweltbelastungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit ungeborener Kinder auswirken.“

Cadmium kann übrigens umso besser resorbiert werden, umso schlechter eine Person mit Eisen, Zink und Calcium versorgt ist. Eine gute Gesamtversorgung mit allen Mineralstoffen und Spurenelementen ist daher immer eine gute Idee.

Vier weitere Risikofaktoren für Bluthochdruck beim Kind

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass der Grundstein für einen späteren Bluthochdruck bereits im Mutterleib gelegt werden kann. Wir beschreiben zum Beispiel hier eine Studie, in der vier Risikofaktoren in der Schwangerschaft vorgestellt werden, die später beim Kind zu Bluthochdruck beitragen können. Dazu gehören regelmässiger Fischverzehr der Mutter, eine Chemikalienbelastung der Mutter sowie eine Kupferbelastung des Kindes.

Lebensmittel mit Mangan und Selen

Mangan und Selen verfügen über antioxidative Eigenschaften und helfen, oxidativen Stress zu vermindern. Mangan ist überdies für das Knorpelwachstum wichtig und an der Energiegewinnung beteiligt. Lebensmittel mit viel Selen stellen wir in unserem Artikel über Selenmangel und wie Sie ihn beheben vor. Mangan ist besonders in Haselnüssen, Kichererbsen, Haferflocken, Dinkel-Vollkornmehl, Mandeln, Kakaopulver und Heidelbeeren enthalten.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
  1. (1) Mingyu Zhang et al, In Utero Exposure to Heavy Metals and Trace Elements and Childhood Blood Pressure in a U.S. Urban, Low-Income, Minority Birth Cohort, Environmental Health Perspectives (2021).
  2. (2) Johns Hopkins University Bloomberg School of Public Health, Higher selenium and manganese levels during pregnancy may protect babies from future high blood pressure, 23. Juni 2021, MedicalXpress
  3. (3) Cadmium in Lebensmitteln - Eine aktuelle Aufnahmeschätzung für die deutsche Bevölkerung, BfR, 2009