Können Lebensmittel entgiften?
Beim Begriff Entgiftung denkt man meist an Stoffe, die Gifte (z. B. Schwermetalle) aufnehmen und aus dem Körper leiten. Zwar gibt es diese Stoffe ebenfalls (z. B. Alpha-Liponsäure, DMPS, DMSA), Lebensmittel jedoch entgiften auf ganz andere Weise – und zwar auf die folgende:
1. Entgiftende Lebensmittel stärken dank ihres Vitalstoffreichtums den Körper so, dass die Leistungsfähigkeit seiner eigenen Entgiftungsmöglichkeiten steigt. Ein Vitamin- und Mineralstoffmangel hingegen sorgt dafür, dass sich Giftstoffe besser im Körper niederlassen und dort anreichern können. Manche Vitalstoffe werden direkt für die Bildung von körpereigenen Entgiftungsenzymen verwendet, z. B. Zink und Selen ( 7 ).
2. Entgiftende Lebensmittel liefern Antioxidantien, die den Körper und auch die Entgiftungsorgane (Leber, Nieren, Darm) vor Schäden durch Gifte schützen können, so dass letztere besser entgiften können und keine Zellschäden erfahren. Zusätzlich können manche Antioxidantien die körpereigene Entgiftung konkret stimulieren.
3. Entgiftende Lebensmittel liefern Bitterstoffe, die den Gallenfluss anregen, so dass mit diesem schädliche Stoffe schnell in den Darm und von dort mit dem Stuhl aus dem Körper hinaus geleitet werden können.
4. Entgiftende Lebensmittel können den Glutathionspiegel erhöhen. Glutathion ist ein wichtiger Bestandteil des körpereigenen Entgiftungssystems.
5. Entgiftende Lebensmittel wirken häufig harntreibend, womit sie die schnelle Ausleitung von Giftstoffen über die Nieren fördern.
Welche Lebensmittel wirken entgiftend?
Naturbelassene Lebensmittel aus dem Pflanzenreich verfügen fast alle über eine oder mehrere der oben genannten entgiftenden Eigenschaften. Wir führen beispielhaft eine Auswahl dieser entgiftenden Lebensmittel auf:
Zitrusfrüchte unterstützen die Entgiftung
Zitrusfrüchte, wie Orangen, Mandarinen und Zitronen liefern neben Vitaminen und Mineralien auch Flavonoide aus dem Reich der sekundären Pflanzenstoffe. Die Zitrus-Flavonoide (z. B. Limonin, Hesperidin, Naringin usw.) wirken einerseits antioxidativ, andererseits haben sie einen positiven, sprich aktivierenden Einfluss auf die Leber und deren Entgiftungsenzyme ( 1 ).
Essen Sie daher regelmässig Zitrusfrüchte – natürlich besonders in der Saison (Spätherbst, Winter, Spätwinter). Zitrusfrüchte passen sehr gut in Obstsalate und harmonieren wunderbar mit fast allen anderen Früchten ( 2 ).
Eine weitere Möglichkeit der Entgiftung stellt die Zitronen-Knoblauch-Kur dar.
Wenn Sie grüne Smoothies zubereiten, integrieren Sie frisch gepressten Orangensaft, was auch den Geschmack von z. B. Grünkohlsmoothies enorm verbessert ( 3 ) ( 4 ).
Löwenzahn unterstützt die Entgiftung
Löwenzahn ist ein altes Heilmittel, das unseren Körper vor vielen Krankheiten schützen kann. Löwenzahn hat dank zahlreicher hochkarätiger Pflanzenstoffe (Sesquiterpene, Cichoriensäure, Taraxasterol etc.) neben krebshemmenden und antidiabetischen Eigenschaften auch eine leber- und nierenstärkende Wirkung und kann daher die Entgiftung optimal fördern.
Die gesamte Pflanze, die übrigens zu den basischsten Lebensmitteln gehört, kann verspeist werden, also Wurzeln, Blätter und Blüten. Da der Löwenzahn fast ganzjährig im Garten oder der freien Natur zu finden ist, bietet er sich sehr gut als preiswertes Mittel zur Unterstützung der körpereigenen Entgiftung an ( 5 ).
Löwenzahnblätter passen sehr gut in den Salat oder in Smoothies. Man kann ihn aber auch einfach als Fingerfood zu belegten Broten direkt aus der Hand essen oder ihn kleingehackt auf ein Brot mit z. B. Nusskäse legen.
Notfalls gibt es im Handel auch Löwenzahnblattpulver und Löwenzahnwurzelextrakt als Nahrungsergänzung kaufen. Falls Sie einen Garten mit reichlich Löwenzahn besitzen, können Sie beides natürlich auch selbst herstellen:
Für ein Löwenzahnwurzelpulver gräbt man im Herbst oder im Frühjahr Löwenzahnwurzeln aus, trocknet sie bei Temperaturen unter 40°C (in der Sonne, über der Heizung oder mit einem Dörrgerät) und mahlt sie beispielweise mit einer Kaffeemühle zu Pulver. Man kann während der Entgiftung mehrmals täglich eine Messerspitze des Löwenzahnwurzelpulvers in Wasser verdünnt einnehmen, um die Leber zu stärken ( 6 ).
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Süssholz unterstützt die Entgiftung
Süssholz wird vor allem in den östlichen traditionellen Heilverfahren zur Stärkung der Leber und zur Behandlung von Leberproblemen eingesetzt. Süssholz hat unter anderem blutreinigende, immunstärkende und daher insgesamt auch entgiftende Eigenschaften, weshalb sich die Süssholz-Wurzel sehr gut für eine Entgiftungskur eignet.
Süssholz-Tee sollte man allerdings nur über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen kurweise trinken. Anschliessend sollte man für etwa zwei Wochen eine Süssholz-Pause einlegen, bevor man erneut den Tee für weitere drei bis vier Wochen trinken kann ( 8 ).
Knoblauch unterstützt die Entgiftung
Knoblauch ist ein sehr vielseitiges, antioxidatives und antimikrobiell wirksames Lebensmittel, das in vielerlei Hinsicht Verwendung findet. Knoblauch aktiviert beispielsweise bestimmte Entgiftungsenzyme und er regt den Blutkreislauf an.
Die Schwefelbestandteile des Knoblauchs sind hervorragende Chelate für giftige Schwermetalle. Chelate können Schwermetalle binden und auf diese Weise bewirken, dass diese aus dem Körper ausgeschieden werden können.
Knoblauchextrakt hat laut einer Studie die gleiche Wirkung wie DMSA bei einer bleiinduzierten Nierenschädigung bei Ratten. Die Therapie einer Kombination von Knoblauchextrakt und Mariendistel hatte die gleiche verbessernde Wirkung wie DMSA nach einer 5-tägigen Behandlung. In einer weiteren Studie zeigte Knoblauch eine Schutzwirkung gegen Cadmium.
Wichtig ist, dass man Knoblauch in roher Form zu sich nimmt, da durch Erhitzen viele der wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen. Etwas frischer Knoblauch im Salat kann daher die Entgiftung des Körpers sehr gut unterstützen ( 9 ).
Koriander unterstützt die Entgiftung
Koriander findet in vielen Speisen als aromatisches Gewürz Verwendung. Darüber hinaus wird dem Koriander nachgesagt, die Ausleitung von Schwermetallen zu unterstützen, insbesondere aus schwer zugänglichen Körperregionen, wie etwa dem Gehirn.
Wer Koriander mag, kann ihn (die Blätter) in seine Entgiftungskur oder auch einfach in die tägliche Ernährung integrieren – z. B. in Form von Pesto oder als Zugabe in basische Suppen ( 10 ).
Brennnessel unterstützt die Entgiftung
Die Brennnessel zählt zu den bekanntesten blutreinigenden und entgiftenden Lebensmitteln. Sie regt die Nierenfunktion an und wirkt enorm harntreibend. Sie wirkt sich auch äusserst reinigend und regenerierend auf den Verdauungsapparat aus.
Die Brennnessel kann man entweder als warmen Tee in Kombination mit frischem Zitronensaft zu sich nehmen oder sie auch als Zutat für grüne Smoothies verwenden. Sind frische Brennnesselblätter nicht zur Hand, kann auf selbst gemachtes Brennnesselblattpulver oder solches aus dem Handel zurückgegriffen werden.
Ausserdem kann man junge Brennnesselblätter wie Spinat oder Mangold als Gemüsegericht, Suppe oder Pesto zubereiten.
Petersilie unterstützt die Entgiftung
Petersilie ist ein wahres Wunderkraut. Petersilie enthält eine ganze Reihe wertvoller Inhaltsstoffe, die in vielerlei Hinsicht eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Sie ist insbesondere für ihre harntreibenden Eigenschaften bekannt. So zählt auch die Petersilie zu den entgiftungsfördernden Kräutern.
Frische Petersilie verfeinert nicht nur verschiedene Gerichte, sondern ist auch ein kleiner Helfer während einer Entgiftungskur. Nutzen Sie die Petersilie jedoch nicht nur blättchenweise, da ihre Wirkung dann kaum bemerkbar sein wird. Nehmen Sie in Ihren Smoothie 20 bis 40 Gramm der Petersilie, natürlich nicht täglich, aber z. B. zweimal pro Woche und abwechselnd mit anderen Kräutern.
Auch die Petersilie kann als Petersilienblattpulver bevorratet werden und steht somit immer – für Smoothies oder Shakes oder als Gewürz – zur Verfügung ( 11 ).
Chili/Cayenne unterstützt die Entgiftung
Bei Cayenne handelt es sich nicht um richtigen Pfeffer, sondern um gemahlene Chilischoten. Das enthaltene Capsaicin hilft bei der Verdauung, verbessert den Blutkreislauf und regt den Stoffwechsel an, was bei Übergewicht zusätzlich die Gewichtsabnahme fördern kann.
Cayenne-Pfeffer kann daher – allerdings nur von Liebhabern der scharfen Küche – sehr gut als entgiftendes Lebensmittel genutzt werden.
Wenn Sie einen kleinen Muntermacher brauchen, rühren Sie einen halben Teelöffel Cayenne-Pfeffer in ein Glas Wasser oder geben Sie das Gewürz an Ihr Zitronenwasser.
Cayenne gibt es überdies in Form von Capsaicin-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel, das sodann gezielt zur Unterstützung der Ausleitung eingenommen werden kann.
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Kurkuma unterstützt die Entgiftung
Das gelbe Gewürz Kurkuma enthält unter anderem das als leberschützende Antioxidans geltende Curcumin. In mindestens einer Studie zeigte sich, wie gut Curcumin die Quecksilberausleitung unterstützen kann.
Somit ist auch Kurkuma ein sehr gutes entgiftendes Lebensmittel, das man während der Entgiftung unterstützend in die Ernährung einbauen kann. Das isolierte Curcumin kann aber auch in der hochwirksamen Kombination mit schwarzem Pfefferextrakt als Nahrungsergänzung während der Entgiftung eingenommen werden ( 12 ).
Grünes Blattgemüse unterstützt die Entgiftung
Grünes Blattgemüses enthält neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen auch grosse Mengen des grünen Blattfarbstoffs Chlorophyll. Chlorophyll ist bei der Beseitigung von Giftstoffen sehr hilfreich und kann die Leberfunktion verbessert. Viele Kohlsorten können bei der Entgiftung unterstützend wirken.
In Tierstudien zeigte sich beispielsweise, dass Chlorophyll vor einer Dioxinvergiftung schützen kann.
Spinat, Grünkohl, Rucola, Brunnenkresse, Brennnessel, Mangold oder die bereits genannten Wildpflanzen wie Löwenzahn und Brennnesseln sind daher ideale Lebensmittel während einer Entgiftungskur. Häufig wirken sie auch leicht harntreibend und unterstützen dadurch auch die Nieren und die Leber.
Wenn Sie nun schon allein die genannten entgiftenden Lebensmittel in Ihre tägliche Ernährung einbauen, unterstützen Sie die körpereigenen Entgiftungsprozesse, verbessern die Gesundheit und Leistungsfähigkeit Ihrer Entgiftungsorgane und schützen sich auf diese Weise vor den Folgen einer kontinuierlichen Giftbelastung.
Begleitende Massnahmen verbessern Wirkung entgiftender Lebensmittel
Natürlich können entgiftende Lebensmittel umso besser wirken, je mehr weitere Massnahmen zur Entgiftung eingesetzt werden. Dazu gehören insbesondere die folgenden:
- Schädliches weglassen (kein Alkohol, keine Zigaretten, nur natürliche Kosmetika und Körperpflegemittel, nur Bio-Reinigungsmittel etc.)
- Richtige Ernährung
- Wasser und Kräutertees als alleinige Getränke (keine anderen Getränke, allenfalls 1 - 2 Tassen Grüntee pro Tag)
- Trockenbürstenmassagen
- Bewegung
- Sauna und Wechselduschen
- Optimierung des Vitalstoffspiegels
- Gutes Stressmanagement
- Eine nachhaltige Detox Kur
Wenn Sie sich für eine ganzheitliche Entgiftungskur mit verschiedenen ausleitenden Präparaten interessieren, dann lesen Sie bitte hier weiter: Ganzheitliche Entgiftung – Die Anleitung