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Der Test: Welcher Ayurveda-Typ sind Sie?

Ayurveda, die altindische Medizin ist bekannt für ihre ganzheitlichen Behandlungsmethoden. Ausschlaggebend für ein gesundes und glückliches Leben ist laut Ayurveda das Wissen um die individuelle Konstitution. Kennen wir unsere eigene Natur, so können wir unsere körperlichen Bedürfnisse und mentalen Potentiale auf positive Weise erfüllen. Dabei bestimmen die drei sog. Doshas (Vata, Pitta, Kapha) die Qualitäten und die Ausdrucksform von Körper und Geist.

Aktualisiert: 28 Februar 2024

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Ayurveda - Ganzheitliche Gesundheit für Körper und Geist

Die ayurvedische Heilkunde beschreibt Gesundheit als das Gleichgewicht der körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte. In der Ayurvedakur wird mit Hilfe einer typgerechten Ernährung, mit vitalisierenden Ölmassagen sowie mit wirkungsvollen Ausleitungsverfahren und Heilkräutern wird die Gesundheit des Gesunden gestärkt und die Krankheit des Kranken behandelt.

Körper und Psyche aus dem Blick der Doshas

Im Ayurveda nun verfügt jeder Mensch über eine individuelle Zusammensetzung der drei Doshas (Lebensenergien), aus der seine Konstitution und seine Persönlichkeit hervorgehen. Die Doshas heissen Vata, Pitta und Kapha. Sie prägen die körperliche Erscheinung, Verhaltensformen sowie die Anfälligkeit für Krankheiten.

Befindet sich das ursprüngliche Dosha-Gefüge in seinem harmonischen Gleichgewicht und Normalzustand, so ist der Mensch gesund, widerstandsfähig und glücklich. Sind die Doshas jedoch gestört, überwiegt also ein Dosha oder wird ein Dosha nicht berücksichtigt, so ist dies die Ursache von physischen und psychischen Beschwerden aller Art: Angefangen von Alltagsproblemen wie innere Unruhe, Kopfschmerzen oder Antriebslosigkeit bis hin zu schweren Erkrankungen wir Rheuma, Diabetes oder Krebs. Im Ayurveda betrachtet man alle diese Beschwerden als unterschiedliche Ausdrucksformen angesammelter Doshas in unseren Körpergeweben (Dhatus) und Kanälen (Srotas).

Die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha

Vata heisst übersetzt soviel wie „Wind“ und bildet sich aus Luft und Äther. Es symbolisiert das Bewegungsprinzip in unserem Körper. Zu den wichtigen Vata-Funktionen gehören die zum Leben notwendigen Bewegungen des Atems, des Herzens und der Verdauung. Das Nervensystem, der Bewegungsapparat und die Immunität zählen zu den wichtigsten Aspekten von Vata.

Pitta heisst übersetzt „Galle“ und entsteht aus dem Element Feuer mit einem kleinen Wasseranteil. Pitta steht für das Umsetzungsprinzip auf der körperlichen und geistigen Ebene. So ist es verantwortlich für alle Stoffwechsel- und Verdauungsvorgänge sowie für die Intelligenz und die geistigen Fähigkeiten des Menschen.

Kapha wird als „Schleim“ übersetzt und steht für das Prinzip der Stabilität im Organismus. Es bildet sich aus Wasser und Erde und schenkt dem Körper Ruhe, Ausdauer und Immunkraft.

Eine typische Tri-Dosha-Familie

Familie Reinhard ist eine typische Tri-Dosha-Familie. Herr Reinhard ist ein unsteter und sensibler Mensch mit vielen Vata-Anteilen. Frau Lehmann ist eine typische Kapha-Pitta-Frau mit sportlich-weiblichen Formen, viel Energie und Leistungsbewusstsein und fröhlichem Temperament. Die beiden Kinder sind 9 und 13 Jahre alt und repräsentieren ebenfalls verschieden Konstitutionstypen. Das Mädchen Maria ist 13 Jahre und befindet sich bereits in der Pubertät. Sie ist schlank, sportlich und leidet unter starken Hautproblemen. All dies spricht für ihre Pitta-Konstitution. Der Junge Michael ist 9 Jahre und ein typischer Kapha-Mensch. Er ist etwas phlegmatisch, liest gerne, ist kräftig gebaut und freut sich über jede Mahlzeit.

Wenn Frau Reinhard am Wochenende für alle ein schönes Ayurveda-Menü zubereiten möchte, so berücksichtigt sie die Bedürfnisse von jedem Familienmitglied.

Herr Reinhard ist sehr gesundheitsbewusst und legt grossen Wert auf frische Nahrungsmittel von guter Qualität. So achtet Frau Reinhard darauf, stets frisches Gemüse aus der Region zu verwenden und bereitet für ihren Vata-Mann ein leicht verdauliches Möhrengemüse in einer aromatischen Sahnesosse mit Ingwer, Kreuzkümmel, Nelke und frischem Basilikum zu. Für sie und ihre Kinder ist es aber auch wichtig, die notwendigen Bitterstoffe zu erhalten, um das Pitta- bzw. Kapha-Dosha gut auszugleichen. Deshalb macht sie zusätzlich noch etwas Mangold nur mit Muskat und Salz abgeschmeckt, da ihre Kinder die ayurvedischen Gewürze nicht so sehr mögen. Um das ayurvedische Menü abzurunden, bereitet Frau Reinhard noch einen schönen, gemischten Salat und Penne mit einer Pesto-Sosse aus Rucola, Petersilie, Öl, gekochtem Knoblauch und Pinienkernen zu. Das Dessert besteht aus einer Mandelcreme und ist leicht und schnell gemacht.

Welcher Typ sind Sie? - Der Dosha-Test

Mit Hilfe der nachfolgenden Fragen zu Ihren körperlichen Merkmalen und Gesundheitsbeschwerden erkennen Sie, wie stark die drei Konstitutionen bei Ihnen jeweils ausgebildet sind. Beantworten Sie die Fragen möglichst spontan mit Ja oder Nein. Für jedes Ja notieren Sie sich einen Punkt. Am Ende addieren Sie pro Dosha die Anzahl Ihrer Punkte. Das Dosha mit den meisten Punkten überwiegt bei Ihnen.

Wenn Sie beispielsweise bei Vata die meisten Ja-Antworten hatten, treffen die Beschreibungen des Vata-Typs und die dazugehörigen Empfehlungen für Sie zu. Weiter unten finden Sie die Auswertungen für alle drei Dosha-Typen. Da in jedem von uns Vata, Pitta und Kapha in einem bestimmten Mischverhältnis vorhanden sind, kann es auch sein, dass Sie im Test bei mehreren Doshas in etwa die gleiche Punktzahl erreicht haben. Dann lesen Sie alle passenden Beschreibungen dazu durch.

Ayurveda-Typ: Vata

  1. Ist Ihr Körperbau dünn, schwach entwickelt, feingliedrig, klein oder gross?
  2. Haben Sie ein geringes Gewicht und nehmen schwer zu?
  3. Ist Ihr Gesicht eher schmal, klein, hager oder zerfurcht?
  4. Ist Ihre Haut oft trocken, glanzlos und zeigt auch raue, schuppige Stellen?
  5. Sind Ihre Haare dünn, trocken und haben häufig Schuppen?
  6. Sind Ihre Hände schmal, klein, rissig, fühlen sich oft kalt an, haben schmale hervorstehende Gelenke und hervortretende Venen?
  7. Sind Sie häufig nervös, unorganisiert, ängstlich und/oder überfordert?
  8. Sind Sie vergesslich und können Sie schlecht auswendig lernen?
  9. Leiden Sie unter Stimmungs- und Energieschwankungen und fühlen sich häufig leer und ausgelaugt?
  10. Können Sie abends nur schlecht einschlafen oder wachen Sie nachts häufig auf?
  11. Haben Sie sehr häufig kalte Hände und Füsse?
  12. Leiden Sei an schlechter Verdauung mit Blähungen und Verstopfung?
  13. Neigen Sie zu Ohrgeräuschen oder haben Sie sogar einen Tinnitus?
  14. Neigen Sie zu Krämpfen (z. B. auch Menstruationsschmerzen)?
  15. Neigen Sie zu Problemen mit dem Bewegungsapparat aufgrund einer gewissen Lockerheit in den Gelenken, Bändern oder Muskeln?

Ayurveda-Typ: Pitta

  1. Ist Ihr Körperbau athletisch und von mittlerer Grösse?
  2. Haben Sie ein Idealgewicht mit guter Muskulatur?
  3. Ist Ihr Gesicht von mittlerer Grösse, rötlich, eckig und hat eher scharfkantige Züge?
  4. Errötet Ihre Haut leicht, ist rotwangig, hat Sommersprossen, ist weich, ölig und neigt zu Hautunreinheiten?
  5. Sind Ihre Haare fein, weich, rötlich und frühzeitig ergraut?
  6. Sind Ihre Hände warm, rosig, weich und von mittlerer Grösse?
  7. Fühlen Sie sich oft angespannt, gereizt, ungeduldig und/oder ärgerlich?
  8. Schwitzen Sie leicht und haben Sie auch oft einen heissen Kopf?
  9. Bezeichnen Sie manche Leute als stur, aufbrausend und/oder streitsüchtig?
  10. Haben Sie einen sehr guten Appetit und reagieren Sie mit Ärger und Ungeduld, wenn Sie hungrig sind?
  11. Sind Sie ein Perfektionist und setzen Sie sich damit selbst oder andere unter Leistungsdruck?
  12. Sind ihre Augen sehr empfindlich, brennen leicht oder haben Sie eine Sehschwäche?
  13. Neigen Sie eher zu Durchfall als zu Verstopfung?
  14. Neigen Sie zu Kopfschmerzen und/oder Migräne?
  15. Neigen Sie zu Sodbrennen, Aufstossen oder anderen Magenbeschwerden?

Ayurveda-Typ: Kapha

  1. Ist Ihr Körperbau stämmig, eher grossgliedrig und gut entwickelt?
  2. Ist Ihr Gewicht schwer, mit Tendenz zur Fettleibigkeit?
  3. Ist Ihr Gesicht eher rund, blass und hat weiche Züge?
  4. Haben Sie eine relativ dicke, robuste Haut?
  5. Neigen Sie zu Wasseransammlungen und Ödemen?
  6. Sind Ihre Haare kräftig, reichlich und schnell fettend?
  7. Sind Ihre Hände kräftig, fest und haben wenige Linien?
  8. Fühlen Sie sich oft müde, antriebslos und schwer und schlafen dann auch fast zu viel?
  9. Sind Sie oft erkältet (infektanfällig) und/oder verschleimt mit Neigung zu Nasennebenhöhlenentzündungen?
  10. Sind Sie nicht besonders ehrgeizig, sondern eher nachlässig und/oder faul?
  11. Sind Sie sehr anhänglich und können Sie sich schwer von alten Dingen trennen?
  12. Essen Sie oft zu viel und unkontrolliert?
  13. Vermeiden Sie körperliche Bewegung und/oder Sport, wann immer es möglich ist?
  14. Neigen Sie zu träger Verdauung?
  15. Haben Sie Diabetes oder Vorstufen davon?

Ayurveda-Auswertung

Sie sind ein Vata-Typ?

Vata ist das ‘kinetische Prinzip’ im Körper und für jede Form von Bewegung verantwortlich. Die Eigenschaften von Vata sind Leichtigkeit, Trockenheit, Rauheit, Nicht-Schleimigkeit, Kälte, Beweglichkeit und Feinheit. Diese Eigenschaften werden von Vata im Körper hervorgerufen, erhalten und wenn nötig aufrechterhalten.

Ist Vata jedoch gestört (man sagt ‘erhöht’ oder ‘aggraviert’), produziert es solche Eigenschaften im Übermass, die sich durch typische Vata-Störungen wie z. B. trockene Haut, Schlafstörungen, Nervosität, Beschwerden im Bewegungsapparat oder frühzeitige Alterungsprozesse äussern.

Empfehlungen für Vata-Typen

Für Vata-Typen empfehlen sich zum Ausgleich viele warme und befeuchtende Speisen wie Suppen und Eintöpfe, um die natürliche Neigung zu Kälte und Trockenheit auszugleichen. Ebenso wichtig ist es, auf Regelmässigkeit, Entspannung und genügend Schlaf zu achten, da Vata-Typen generell sehr empfindlich auf Stress und Überanstrengung reagieren.

Sie sind ein Pitta-Typ?

Pitta ist das ‘thermische Prinzip’ und für alle Umwandlungsprozesse im Körper verantwortlich. Die Eigenschaften von Pitta sind flüssig, scharf, sauer, etwas ölig, beweglich wie eine Flüssigkeit (fliessend), mit scharfem Geschmack und penetrierend. Wenn sich Pitta im Normalzustand befindet, ruft es diese Eigenschaften im Körper hervor und erhält sie aufrecht. Ist Pitta jedoch gestört, prägen sie sich in einem Übermass aus und Krankheiten entstehen, bei denen diese Eigenschaften die Hauptsymptome bilden, wie wir es z. B. bei Hautkrankheiten, emotionaler Reizbarkeit, Gastritis oder Migräne beobachten können. Hier führt das Übermass an Feuer zu brennender geröteter Haut, Übersäuerung im Verdauungstrakt oder angesammelter Hitze und Überlastung im Kopf.

Empfehlungen für Pitta-Typen

Zum Ausgleich von zu viel Pitta ist es empfehlenswert, auf alles Saure und Scharfe – wie Zitrusfrüchte, Tomaten, Milchprodukte, rotes Fleisch, Alkohol, scharfe Gewürze und zu viel Salz – zu verzichten, um den Säure-Basenhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Um den mentalen Stress abzubauen, ist Sport eine der einfachsten Methoden, welche dem Pitta-Typ sehr entgegen kommt.

Sie sind ein Kapha-Typ?

Kapha ist das ‘Stabilitäts-Prinzip’ des Körpers. Die Merkmale von Kapha sind ölig, kühl, schwer, süss, stabil, schleimig oder klebrig und weich. Befindet sich Kapha in einem Normalzustand, so produziert es diese Eigenschaften und hält sie – wo nötig – aufrecht. Es schenkt dem Körper Stärke und Struktur und bildet die Grundlage für ein starkes Immunsystem und aktives Lymphsystem. Ist Kapha jedoch gestört, so entstehen die Kapha-Eigenschaften im Übermass im Körper, was zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Diabetes oder Tumorbildungen führen kann. In leichteren Fällen kann eine Ansammlung von Kapha Übergewicht, Antriebslosigkeit oder Verschleimungen im Brust- und Kopfbereich bewirken.

Empfehlungen für Kapha-Typen

Wer ein Kapha-Typ ist, der sollte auf seine körperliche und mentale Leichtigkeit achten. Dabei helfen der regelmässige Genuss von scharfen Gewürzen und Blattgemüsen sowie ausreichend Bewegung. Schwere und schleimige Nahrung – wie Sahne, Käse oder Süssigkeiten – sollten unbedingt gemieden werden. Ebenso ungünstig sind Tagesschlaf sowie übermässiges oder zu häufiges Essen.

Der Dosha-Test wurde erarbeitet von Kerstin Rosenberg, Ayurveda-Spezialistin, Buchautorin und Dozentin an der Europäischen Akademie für Ayurveda. Weitere Ayurveda-Informationen finden Sie hier.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.