Selbst gemachte Salbe gegen Muskelschmerzen
Es gibt verschiedene Gründe, warum Muskeln zu schmerzen beginnen – sei es durch die anstrengende Arbeit im Garten, ein herausforderndes Training oder Muskelsehnenreizungen aufgrund einer Entzündung im Gelenk.
Ein Muskelschmerz tritt in der Regel 12 bis 48 Stunden nach der Belastung auf und führt oft zu einem Gefühl der Steifigkeit und Unbeweglichkeit.
Um die Beschwerden anschliessend zu lindern, kann man neben kalten Kompressen und dem Trinken von viel Wasser auch Salben auf die betroffene Stelle auftragen. Am besten ist es natürlich, wenn es sich um eine ganz natürliche Salbe handelt, die man ohne grossen Aufwand selber machen kann.
Muskelsalbe selbst herstellen
Rezepte für Muskelsalben, Sportsalben, Schmerzsalben und Wärmesalben gibt es sehr viele. Und so können Sie einfach jene Rezeptur auswählen, deren Zutaten für Ihr Einsatzgebiet am besten passen.
Am einfachsten lassen sich Salben auf Basis von Öl und Bienenwachs selber machen. Die folgenden Kräuter und Gewürze wirken besonders gut bei Beschwerden in der Muskulatur:
Cayennepfeffer
Cayennepfeffer, auch Chili genannt, ist natürlich ideal für eine wärmende Muskelsalbe. Die Scharfstoffe regen stark die Durchblutung an, wärmen dadurch rasch und lockern die Muskulatur. Gleichzeitig wirken sie schmerzlindernd, entzündungshemmend und helfen dabei, das Steifigkeitsgefühl in den Muskeln zu verringern.
Vom Cayennepfeffer genügt schon eine kleine Menge im Salbenrezept, um die wärmende Wirkung zu erreichen. Nehmen Sie pro 50 ml Öl nicht mehr als 5 g getrocknete Chilis, die Sie vor der Verwendung klein schneiden. Achten Sie anschliessend darauf, mit den Fingern nicht in die Augen zu fassen.
Ingwer
Auch der Ingwer wirkt entzündungshemmend, wärmt und hilft dabei, steife Muskeln zu lockern. Er verbessert die Durchblutung und lindert Muskelschmerzen.
Zimt
Zimt wirkt ähnlich wie Ingwer – wärmend, schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Kurkuma
Kurkuma gilt als natürliches Schmerzmittel. Der Inhaltsstoff Curcumin wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Kurkuma wirkt zudem entspannend auf die Muskulatur und verbessert die Mobilität der Muskeln. Geben Sie pro 50 ml 1 TL Kurkumapulver in das Öl.
Magnesium
Magnesium ist bei Sportlern wohl das beliebteste Mittel gegen den Muskelkater. Denn das Magnesium wirkt krampflösend und ebenfalls entzündungshemmend. Zusätzlich entspannt und lockert es die Muskulatur und erhöht so die Leistungsfähigkeit im nächsten Training. Magnesium wirkt natürlich am besten, wenn es oral eingenommen wird.
Doch auch in Form von Pulver (Magnesiumcitrat) oder Magnesiumöl (Magnesiumchlorid) kann es in die Muskelsalbe gemischt werden. Oder Sie nehmen ein * kolloidales Magnesiumöl, das direkt einmassiert werden kann.
Rosmarin
Rosmarinblätter besitzen eine entzündungshemmende Eigenschaft. Sie helfen, das Muskelgewebe zu beruhigen und Schmerzen schneller zu reduzieren. Ideal für die Muskelsalbe sind die pulverisierten Blätter.
Weidenrinde
In der Weidenrinde entdeckte man einst die Actetylsalicylsäure, weshalb die Weidenrinde mild schmerzstillend wirkt.
Schwarzer Pfeffer
Verbessert die Durchblutung und wirkt auf diese Weise heilend und entzündungshemmend.
Arnica
Lindert Muskelkater und Prellungen. Jedoch nicht bei verletzter Haut anwenden.
Pfefferminzöl
Pfefferminzöl wirkt krampflösend, beruhigt die Muskulatur und hat zudem einen kühlenden Effekt. Das Öl hilft, die Muskulatur zu lockern und lindert den Schmerz.
Zuckerbirkenöl
Das ätherische Öl der Zuckerbirke wärmt und heilt steife Gelenke. Es ist in den USA eine traditionelle Zutat in Salben für Athleten und auch für Pferde.
Muskelsalbe – das Rezept
Das Rezept einer selbst gemachten Muskelsalbe ist ganz einfach, Sie brauchen nur etwas Zeit und die Zutaten – und schon geht’s los!
Zutaten für Ihre Muskelsalbe
- ein gut verschliessbarer Glasbehälter (0,5 Liter)
- getrocknete Kräuter bzw. Gewürze (diese können auch kombiniert werden, verwenden Sie von jeder Zutat nicht mehr als 1 TL, von ätherischen Ölen genügen meist 3 bis 5 Tropfen pro 50 ml Öl)
- 1 Tasse Öl (zum Beispiel Olivenöl, Kokosöl etc.)
- Bienenwachs
- Trichter
- Papierkaffeefilter
- ein handliches Gefäss zum Aufbewahren (leere Salbendosen oder -tiegel erhalten Sie in der Apotheke oder im Online-Fachhandel)
Zubereitung Ihrer Muskelsalbe
- Geben Sie die getrockneten Kräuter bzw. Gewürze und das Öl in das Glas und verschliessen Sie dieses. Schütteln Sie alles intensiv durch.
- Platzieren Sie nun das Glas für etwa zwei bis drei Wochen an einem sonnigen Platz und schütteln Sie es täglich!
- Sobald Ihre Mischung eine dunkle Farbe angenommen hat, ist sie bereit zum Sieben. Hierfür verwenden Sie am besten einen Trichter und einen Kaffeefilter und lassen die Masse durch den Filter laufen, bis das gesamte Öl durchgelaufen ist, was gut 1 Stunde dauern kann.
- Anschliessend erhitzen Sie das Bienenwachs und das Öl – aber jeweils getrennt – in einem Wasserbad. Verwenden Sie hierfür genau so viel Bienenwachs, wie Sie Öl haben. Sobald das Wachs komplett geschmolzen ist, vermischen Sie es gut mit dem Öl, geben jetzt die ätherischen Öle hinzu und rühren so lange, bis die Masse eine gute Konsistenz aufweist.
- Geben Sie nun die fertige Salbe in ein handliches Gefäss (so dass Sie gut mit Ihren Fingern hineingreifen können).
- Lassen Sie die Salbe anschliessend einige Stunden stehen, bis sie abgekühlt ist. Die Salbe sollte nun eine festere Konsistenz haben, aber dennoch geschmeidig sein, um sie auf die Haut auftragen zu können.
Sollte die Salbe noch zu hart sein, können Sie jederzeit noch etwas Öl hinzufügen. Sollte sie zu flüssig sein, können Sie noch etwas Wachs unterrühren. Die Salbe kann zu diesem Zweck auch immer wieder schonend erhitzt werden.
Muskelsalbe – die Anwendung
Die Salbe ist nun fertig und kann jederzeit auf schmerzende oder steife Muskeln aufgetragen werden. Bewahren Sie die Salbe zur besseren Haltbarkeit im Kühlschrank auf. Bevor Sie sie auftragen, können Sie sie zuvor in der Hand etwas anwärmen.
Wir wünschen eine gute Besserung mit Ihrer selbst hergestellten Muskelsalbe!