Unvollständige Angaben in wissenschaftlichen Studien
Die Zeitschrift British Medical Journal ( BMJ) schlägt Alarm, denn es wurde festgestellt, dass die Daten, die von Wissenschaftlern angegeben werden, sehr oft nicht der Wahrheit entsprechen.
"Unbequeme" Beweise werden einfach aus den Ergebnissen entfernt. Die Folgen dieser nicht vorhandenen Daten können für Patienten gravierende Auswirkungen haben.
Auch die Kosten für die Gesundheitsversorgung durch den Verkauf von medizinischen Therapien, die auf gefälschten Forschungsergebnissen beruhen, werden drastisch erhöht und die Integrität der Medizin selbst wird bedroht.
Diese Warnungen wurden in vielen Publikationen der BMJ veröffentlicht. Die Autoren untersuchten das Ausmass, die Gründe und die Konsequenzen der versteckten Fakten, Zahlen und anderer Daten, die von Wissenschaftlern nicht angegeben wurden.
Dabei wurde deutlich, dass dies nicht nur eine "gelegentliche" Vorgehensweise ist. Die BMJ spricht davon,
dass ein grosser Anteil der Beweise aus Studien am Menschen unterschlagen wird, und dass viel von dem was berichtet wird, nicht der Wahrheit entspricht.
Wissenschaftliche Studien werden gefälscht
In einem Leitartikel bezeichnen Dr. Richard Lehman von der Universität Oxford und die Herausgeberin von BMJ Clinical Epidemiology, Dr. Elizabeth Loder, den momentanen Zustand der medizinischen Forschung als eine
Kultur von wahllosen Veröffentlichungen und unvollständiger Angabe von Daten.
Sie forderten den uneingeschränkten Zugriff auf das Daten-Rohmaterial der Studien, um ein besseres Verständnis des Nutzens und der Gefahren einzelner Behandlungen zu erhalten ( 1 ).
Das Ergebnis: Wenn Daten in dieser Form manipuliert werden, verfälschen die fehlenden Fakten den wissenschaftlichen Bericht und die veröffentlichten Ergebnisse der Studie.
Dies führt dazu, dass Ärzte möglicherweise falsche Entscheidungen bei der Auswahl der Medikamente oder Behandlungsmethoden für ihre Patienten treffen, da sie sich auf verzerrte und sogar gefälschte Forschungsergebnisse verlassen.
In Studien werden wichtige Daten verschwiegen
Unter den Artikeln der aktuellen Ausgabe von BMJ findet sich auch eine Studie von Dr. Beth Hart und Kollegen. Diese dokumentiert, wie unveröffentlichte Daten, "deren Fehlen zweckdienlich ist" in vielen publizierten Meta-Analysen von Arzneimitteltests einfach weggelassen werden.
Die Medikamente grosser Pharma-Konzerne gelangen häufig nur in den Verkehr, weil ihnen Studien zugrunde liegen, in denen wichtige Daten wie mögliche Gefahren oder geringer Nutzen entfernt wurden.
Das Team um Dr. Hart argumentiert, dass ein Zugang zu sämtlichen Studienergebnissen erforderlich ist, um Medikamente unabhängig und objektiv einschätzen zu können.
Ergebnisse von Studien sind nicht zugänglich
Zwei weitere Untersuchungen machen deutlich, dass die Voraussetzungen für die vorgeschriebene Registrierung von Studien und die zeitnahe Bekanntmachung der Ergebnisse nur unzureichend erfüllt werden ( 2 ) ( 3 ) .
So wurde beispielsweise enthüllt, dass weniger als die Hälfte der Studien, die von den US-amerikanischen Instituten für Gesundheit finanziert werden, innerhalb von 30 Monaten nach deren Beendigung in entsprechenden Fachzeitschriften veröffentlicht werden.
Darüber hinaus waren nur bei 22 Prozent der Studien die erlangten Ergebnisse wie vorgeschrieben innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Untersuchungen zugänglich.
Wenn das Wort "vorgeschrieben" tatsächlich so wenig vorschreibt, wird der Bedarf für einen stärkeren Mechanismus zur Durchsetzung deutlich,
so die Forscher, die diese Untersuchungen durchgeführt haben.
Korrekte Wissenschaftler haben Schwierigkeiten
Und was passiert, wenn ethisch korrekte und passionierte Wissenschaftler auf tatsächliche Gefahren - zu Ungunsten der Medikamente und anderen Erfindungen der Pharmaindustrie - hinweisen? Das ist offensichtlich nicht gut für ihre Karriere. Weitere Studien, die in der Sonderausgabe von BMJ veröffentlicht wurden, zeigen die vielen Schwierigkeiten auf, mit denen diese Forscher konfrontiert werden, wenn sie versuchen, sich diesem perfiden System zu widersetzen.
Dr. Lehman und Dr. Loder äussern sich jedoch sehr mutig und sagen unmissverständlich, dass eine Verheimlichung von Daten in klinischen Untersuchungen alles andere als ungewöhnlich ist.
Sie bezeichnen dies als einen ernsthaften Verstoss gegen die Ethik und fordern, dass Wissenschaftler, die ihre Forschungsergebnisse nicht vollständig offenlegen, disziplinären Verfahren durch professionelle Organisationen unterzogen werden sollten. Diese Veränderungen werden schon lange gefordert, und deren Verzögerung hat schon immense Schäden angerichtet.
Die Beweise, die wir veröffentlichten zeigen, dass die aktuelle Situation untragbar für die Studienteilnehmer, die Patienten, das ganze Gesundheitssystem – inklusive der Bemühungen der Medizin sind.