Zentrum der Gesundheit
  • Ärzte in einem Operationssaal
11 min

Operationen, die oft unnötig sind

Oft wird operiert, obwohl die Operation gar nicht nötig wäre und es sanftere Alternativen gäbe. Wir stellen Operationen vor, die häufig durchgeführt werden, aber oft unnötig sind. Falls auch Ihnen eine solche Operation vorgeschlagen wird, prüfen Sie erst, ob für Sie nicht eine andere – und weniger invasive – Lösung besser wäre.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 23 März 2025

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Häufige Operationen, die nicht immer notwendig sind

Studien gehen davon aus, dass etwa ein Drittel aller Patienten medizinische Leistungen erhalten, die vermutlich unnötig, unwirksam oder gar schädlich sind (8).

Auch Operationen sind dabei. Es gibt etliche Operationen, die häufig durchgeführt werden, obwohl sie in vielen Fällen unnötig sind. In manchen Fällen gibt es schonendere Behandlungsmethoden, die zuerst ausprobiert werden sollten (1).

Unnötig bedeutet, dass die Operation dem Patienten nichts nützen wird oder womöglich auch mehr schaden als nutzen wird.

Schilddrüsenoperation (Teilentfernung oder vollständige Entfernung)

Häufig wird an der Schilddrüse operiert. Wenn jedoch nicht gerade ein Schilddrüsenkrebs oder sehr große Knoten oder ein sehr großer Kropf mit Symptomen (Schluckbeschwerden) vorliegen, gibt es meist Alternativen ohne OP.

Selbst bei recht großen kalten Knoten und einem Kropf kann man alternativ mit der RFA (Radiofrequenzablation) oder mit Radiojod therapieren, um die Gewebewucherung zu reduzieren.

Bei heißen Knoten (autonomen Adenomen) und Morbus Basedow kann man medikamentös und teilweise ebenfalls mit Radiojod arbeiten. Nur wenn die heißen Knoten isoliert und leicht operabel sind und der M. Basedow schwer therapierbar, dann kann in diesen Fällen über eine OP nachgedacht werden.

Nach einer IGES-Studie aus 2019 kommt es in Deutschland jährlich zu rund 70.000 Schilddrüsenoperationen – und nur bei 10 Prozent liegen bösartige Veränderungen vor (6). Mit einer besseren Diagnostik könnten viele dieser Operationen vermieden werden, heißt es in der Studie.

Warum wird dennoch operiert?

Viele gutartige kalte Knoten oder Zysten verursachen keine ernsthaften Symptome, dennoch wird oft operiert. Manche Ärzte raten vorschnell zur Operation, um "auf Nummer sicher" zu gehen, auch wenn es alternative Verfahren gibt.

Bei Biopsien – um herauszufinden, ob ein Schilddrüsenknoten bösartig ist oder nicht – gibt es überdies in 20 – 40 Prozent der Fälle unklare Ergebnisse.

Hier wird dann eine sog. diagnostische Operation empfohlen. Dies aber ist nichts weiter als eine Operation, bei der die Knoten komplett entfernt und dann histologisch untersucht werden. Bei bis zu 68 Prozent dieser Operationen zeigt sich im Nachhinein, dass die Knoten gutartig waren und die Operation somit nicht erforderlich gewesen wäre (4).

Mit molekularen Tests hätte man ohne Operation herausfinden können, ob die Knoten bös- oder gutartig sind. Allerdings werden die Tests bislang nur selten und nur in spezialisierten Kliniken durchgeführt.

Wird die Schilddrüse komplett oder zu großen Teilen entfernt, bedeutet dies für den Patienten eine lebenslange Einnahme von L-Thyroxin (dem Schilddrüsenhormon).

In unseren Artikeln über Schilddrüsenknoten, Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto und Schilddrüsenüberfunktion finden Sie viele ganzheitliche Maßnahmen, die Ihre Schilddrüsengesundheit auf natürliche Weise verbessern können.

Knie- und Schulterarthroskopien – oft überflüssig?

Arthroskopische Eingriffe am Knie oder an der Schulter werden häufig durchgeführt, obwohl Studien zeigen, dass konservative Therapien oft genauso wirksam sind. Dies ist besonders bei degenerativen Meniskusrissen der Fall oder auch beim Schulter-Impingement-Syndrom. Bei letzterem kommt es zu Schmerzen in der Schulter durch eingeengte Sehnen.

Mit konservativen Therapien verschwinden die Symptome oft nach 3 bis 6 Monaten.

Auch Arthroskopien zur „Knorpelglättung“ oder als reines Diagnoseverfahren sind häufig überflüssig. Zur Diagnose ist eine MRT-Untersuchung mindestens ebenso geeignet.

Bei einer Knorpelglättung werden (meist durch Arthrose) aufgeraute Knorpelstellen abgetragen. Doch weiß man inzwischen, dass dieser Eingriff keinen nachhaltigen Nutzen hat und das Fortschreiten der Arthrose nicht aufhält (11), sondern die Arthrose u. U. noch fördert.

Nebenwirkungen der Arthroskopie

Wenn während der Arthroskopie Gewebe entfernt wird, nimmt der Gelenkknorpel mehr Belastung auf, was die Arthrosegefahr erhöht.

Besonders nach einer Meniskusteilentfernung steigt das Risiko für Knorpelverschleiß (Arthrose). Der Meniskus dient als Stoßdämpfer – ohne ihn wird der Knorpel schneller abgenutzt.

Auch brauchen mehr Menschen, die eine Arthroskopie erhalten haben, schließlich einen Kniegelenksersatz als Menschen, die ähnliche Knieprobleme zuvor hatten, aber keine Arthroskopie machen ließen (11).

Ohne einen vollständigen Meniskus kann das Knie instabiler werden. Patienten berichten oft von Wegknicken oder Unsicherheitsgefühl.

Die Operation kann das mechanische Problem (Meniskusriss) beheben, aber nicht die zugrunde liegende Entzündung oder den Knorpelverschleiß. Dadurch können weiterhin Schmerzen bestehen oder – falls sie kurzfristig verschwinden – nach einiger Zeit wieder zurückkehren.

Nach der Arthroskopie kommt es oft zu einer vorübergehenden Muskelschwächung, besonders ohne Physiotherapie. Manche Patienten entwickeln auch eine steife Gelenkkapsel und eingeschränkte Beweglichkeit.

Falls Sie sich zur Operation entscheiden sollten, ist es wichtig, dass Sie anschließend ein striktes Trainingsprogramm einhalten.

Konservative Alternativen zur Arthroskopie

Als Alternativen zur Arthroskopie gelten Physiotherapie, Bewegung (Radfahren, Wassergymnastik) und gezieltes Krafttraining zur Stabilisierung der Gelenke sowie eine Gewichtsabnahme (bei Übergewicht) mit einer passenden Diät (2).

Zum Knorpelschutz und zur Entzündungshemmung sollte auf eine entzündungshemmende Ernährung geachtet werden. Auch können Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren, Kollagen, MSM und Curcumin zum Einsatz kommen. Vielleich könnte man auch mit Hyaluronsäure-Injektionen Erfolge erzielen (wobei diese oft nur vorübergehend sind).

Knieorthesen oder Taping können zur Stabilisierung bei Schmerzen hilfreich sein.

Es gilt in jedem Fall: Schmerzreduktion durch Bewegungsoptimierung statt Schonung.

Wann ist die Arthroskopie wirklich nötig?

Nötig wäre eine Arthroskopie, wenn das Gelenk blockiert ist (z. B. durch freie Knorpelstücke), wenn starke Bewegungseinschränkungen bestehen oder auch wenn die konservative Therapie über Monate keine Besserung gebracht hat.

Auch wenn junge, sportlich aktive Patienten eine akute Meniskusverletzung haben (z. B. durch einen Sportunfall), kann eine Meniskusoperation (Meniskusnaht) sinnvoll sein.

Kaiserschnitt statt natürlicher Geburt

In vielen Ländern ist die Kaiserschnittrate deutlich höher, als medizinisch notwendig wäre – auch in Deutschland. Hier kommt mittlerweile jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Aus medizinischen Gründen wären nur wenige Kaiserschnitte nötig.

Doch planen manche Ärzte und Kliniken Kaiserschnitte routinemäßig aus Bequemlichkeit und/oder wirtschaftlichen Gründen. Schließlich ist ein Kaiserschnitt schneller erledigt, braucht weniger Personal und bringt finanziell mehr ein.

Schwangere werden oft durch Angstmacherei (z. B. „Ihr Becken ist zu schmal“) zur OP gedrängt. Gleichzeitig gibt es in den Kliniken immer weniger Personal, das eine natürliche (vaginale) Entbindung begleiten könnte.

Lesen Sie weitere Informationen in unserem Artikel "Kaiserschnitt: Problem für Mutter und Kind".

Wann ist der Kaiserschnitt wirklich nötig?

Wenn Gefahr für Mutter oder Kind besteht (z. B. Plazentaablösung, schwere Präeklampsie, Nabelschnurkomplikationen), dann wäre ein Kaiserschnitt angebracht.

Auch bei einer Fehlposition des Babys (z. B. Querlage, Steißlage mit Risikofaktoren) und natürlich, wenn eine natürliche Geburt nach mehreren Stunden nicht vorangeht und ein Notkaiserschnitt nötig wird.

Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie)

Viele Kinder bekommen häufige Atemwegsinfekte mit Beteiligung der Mandeln im Rachen. Nicht mehr so oft wie früher, aber immer noch häufig werden daraufhin die Mandeln entfernt. Aber nur in wenigen Fällen ist eine vollständige Entfernung wirklich nötig.

Viel besser wäre es, vorab mögliche Ursachen abzuklären und diese zu beheben. Wir erklären Maßnahmen zur Behandlung und Prävention von Mandelentzündungen in unserem entsprechenden Artikel ("Mandeloperation bei Kindern fast immer unnötig"). Sie finden ihn weiter unten in der Rubrik weiterführende Artikel (unterhalb der Kommentare).

Wann ist die OP wirklich nötig?

Wenn die im genannten Artikel aufgeführten Maßnahmen zur Prävention keine Besserung bringen und Mandelentzündungen dennoch mehr als 5- bis 6-mal pro Jahr auftreten und mit hohem Fieber oder Komplikationen verbunden sind, könnte über eine Entfernung der Mandeln nachgedacht werden.

Auch bei schweren Atemproblemen durch vergrößerte Mandeln (z. B. bei Schlafapnoe) könnte es sinnvoll sein, die Mandeln zu entfernen.

Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)

Frauen mit Myomen, Gebärmuttersenkung, Endometriose oder starken Blutungen wird oft zur Entfernung der Gebärmutter geraten, obwohl es sanftere Alternativen gibt. In manchen Kliniken gilt die Hysterektomie als „schnelle Lösung“, ohne dass alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.

Lediglich bei bösartigen Tumoren (Gebärmutterkrebs) und wenn alle anderen Therapien versagt haben und die Beschwerden nicht mehr anders behandelbar sind, kann eine Hysterektomie in Frage kommen.

In unseren Artikeln über Endometriose und Myomen stellen wir naturheilkundliche Möglichkeiten vor, die häufig eine Operation überflüssig machen und vor einem operativen Eingriff erst ausprobiert werden sollten. Denn eine Gebärmutterentfernung kann schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Welche Nebenwirkungen verursacht die Operation?

Dazu können depressive Verstimmungen (Verlustgefühl) sowie Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang durch die Veränderung der Organe im Bauchraum gehören. Auch steigt das Risiko für Blasen- oder Darmvorfall (besonders bei vollständiger Entfernung der Gebärmutter) sowie Inkontinenz, da sich die Beckenbodenstabilität verändert.

Bei manchen Frauen nimmt die Orgasmusfähigkeit nach der Hysterektomie ab.

Auch wenn die Eierstöcke erhalten bleiben, kann ihre Funktion nach einer Hysterektomie gestört sein und die Gefahr für frühzeitige Wechseljahre (2 bis 4 Jahre früher als üblich) steigt.

Entfernung der Eierstöcke

In einer Studie untersuchte man den Nutzen der jährlichen Eierstockkrebs-Früherkennung mittels vaginalem Ultraschall an 2000 Frauen im Alter von 50 bis 74 Jahren (9). 1000 Frauen hatten innerhalb von durchschnittlich 11 Jahren an der jährlichen Früherkennung teilgenommen, 1000 andere Frauen hat nicht teilgenommen.

In beiden Gruppen starben je 3 Frauen an Eierstockkrebs.

In der Früherkennungsgruppe erhielten 32 Frauen, die keinen Eierstockkrebs hatten, ein falsch-positives Ergebnis, man sagte ihnen also, sie hätten Eierstockkrebs und entfernte ihnen einen Eierstock oder beide Eierstöcke.

Bei einer dieser fälschlicherweise operierten Frauen kam es zu operationsbedingten Komplikationen (z. B. Verletzung von Eingeweiden, starke Blutungen oder Probleme beim Wundverschluss).

Fazit: Die Eierstockkrebs-Früherkennung konnte die Anzahl an Frauen, die an Eierstockkrebs starben, nicht senken. Von den Frauen, die an der Früherkennung teilnahmen, wurden einige überdiagnostiziert und unnötig behandelt.

In einer Studie von 2023 zeigte sich überdies, dass bei jungen Frauen (Durchschnittsalter 15 Jahre) in 16 Prozent der Eierstockoperationen die Eierstöcke unnötigerweise entfernt werden, da sie sich im Nachhinein gar nicht als bösartig, sondern als gutartig zeigten (6). Eine gründlichere Diagnostik könnte hier vorbeugen.

Welche Nebenwirkungen verursacht die Operation?

Werden die Eierstöcke entfernt (oder auch nur ein Eierstock), kann dies natürlich langfristige Folgen für die Fruchtbarkeit und Hormonproduktion der betroffenen Frauen haben.

Es treten sofort die Wechseljahre mit all ihren Symptomen aufgrund des Hormonmangels ein (vaginale Trockenheit, Schmerzen beim Sex, Libido-Verlust, abnehmende Knochendichte, Herz-Kreislauf-Probleme, Gewichtszunahme etc.). Selbst eine Hormontherapie kann nicht immer umfassend wirken.

Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie)

Viele Menschen mit Gallensteinen haben keine Beschwerden, aber trotzdem wird oft vorschnell zur Entfernung geraten. Denn Gallenblasen-OPs sind schnell durchführbar und lukrativ für die Kliniken.

Dabei kann oft eine Ernährungsumstellung dabei helfen, dass man trotz Gallensteinen keine Beschwerden hat. In unserem Artikel über Gallensteine stellen wir mögliche natürliche Maßnahmen vor, die dabei helfen, mit Gallensteinen beschwerdefrei zu bleiben.

Wenn jedoch wiederkehrende Gallenkoliken mit starken Schmerzen auftreten oder eine Entzündung der Gallenblase droht, sollte die Gallenblase entfernt werden.

Bandscheibenoperationen und Wirbelsäulenversteifungen

Die Mehrheit der Bandscheibenvorfälle kann ohne chirurgischen Eingriff behandelt werden. Studien zeigen, dass 80 bis über 90 % der Fälle erfolgreich mit konservativen Methoden wie Schmerztherapie, Physiotherapie, Wärmeanwendungen, entzündungshemmende Medikamente und gezielter Bewegungstherapie behandelt werden können.

Informationen dazu finden Sie unserem Artikel "Bandscheibenvorfall: Ganzheitliche Maßnahmen".

Operationen sollten hauptsächlich in Betracht gezogen werden, wenn schwere neurologische Ausfälle, wie Lähmungen oder Blasen-Mastdarm-Störungen, auftreten oder wenn konservative Behandlungen über einen längeren Zeitraum keine Besserung bringen.

Wirbelsäulenversteifungen (Spondylodese) werden durchgeführt, um instabile Wirbelsegmente zu stabilisieren. Allerdings ist die Notwendigkeit einer Versteifung umstritten, insbesondere bei unspezifischen Rückenschmerzen ohne klare Ursache.

Konservative Therapien sollten daher vorrangig genutzt werden, bevor eine Versteifung in Betracht gezogen wird.

Brustentfernung bei Brustkrebs (Mastektomie)

Bei Brustkrebs wird häufig noch die gesamte Brust entfernt. Dabei kann bei vielen Brustkrebspatientinnen der Tumor durch eine brusterhaltende Operation entfernt werden, gefolgt von einer Strahlentherapie. Diese Methode hat sich als ebenso effektiv erwiesen wie die vollständige Entfernung der Brust in Bezug auf Überlebensraten und Rückfallrisiken.

In einer Studie von 2023 ergab sich, dass fast 48 % der untersuchten Brustkrebspatientinnen, die vor der OP eine Chemotherapie erhalten hatten, schließlich unnötig eine Mastektomie erhielten (3).

Bei Patientinnen ohne vorherige Chemotherapie lag diese Zahl bei 21 %. Besonders betroffen waren Frauen mit HER2-positivem oder triple-negativem Brustkrebs – hier lag die Rate der unnötigen OPs sogar bei über 57 %.

Eine Mastektomie ist in bestimmten Fällen notwendig, beispielsweise bei großflächigem Tumorbefall.

Blinddarm-Operationen

In einer Studie von 2020 zeigte sich, dass bei einem von sechs Kindern, die sich einer Blinddarmoperation unterziehen mussten, die Diagnose falsch war und ein normaler Blinddarm entfernt wurde (5).

Die beteiligten Wissenschaftler empfehlen, dass alle Kinder mit mittlerem und hohem Risiko für eine Blinddarmentzündung (bei entsprechenden Symptomen) vor der Operation einer hochwertigen Ultraschalluntersuchung unterzogen werden. Dies könne unnötige Operationen vermeiden und jährliche Kosten in Millionenhöhe einsparen helfen.

Weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie in unserem Artikel "Blinddarmentzündung - die ganzheitliche Sicht".

Welche Vorteile haben Alternativen?

Die Vorteile von weniger invasiven Alternativen gegenüber Operationen liegen auf der Hand:

  1. Kein Schnitt, keine Narbe und damit auch keine späteren, von Narben ausgehenden Störfeldern mit evtl. Fernwirkungen (Näheres dazu in unserem Artikel über "Narben entfernen")
  2. Keine Narkose und daher auch keine Narkose-Nebenwirkungen/-Risiken
  3. Keine OP-Risiken (Infekte; Verletzung anderer Gewebe (z. B. Verletzung der Stimmbandnerven oder Nebenschilddrüsen bei Schilddrüsen-OPs), Wundheilungsstörungen)
  4. Weniger Medikamente, weniger Schmerzen
  5. Ambulante Behandlung, schnelle Erholung
  6. Keine Langzeitfolgen

Warum wird trotzdem so viel operiert?

Deutschland hat im internationalen Vergleich eine überdurchschnittlich hohe Bettendichte und auch eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Krankenhausfällen (im Vergleich zum OECD-Durchschnitt).

Entsprechend hoch sind die Operationszahlen, da die Krankenhäuser unter Druck stehen, ihre Kapazitäten auch auszulasten, um ihre vorgegebene Rendite zu erwirtschaften. Ärzte treffen daher ihre Entscheidungen unter diesen betriebswirtschaftlichen Vorgaben. Dies führt dann aber zu Über-, Unter- und Fehlversorgung von Patienten.

Unnötige Operationen werden nicht nur durchgeführt, weil sie lukrativ sind. In einer Befragung der DGIM nennen fast 80 Prozent der Ärzte die Sorge vor Behandlungsfehlern als einen ausschlaggebenden Grund dafür, dass sie unnötige diagnostische oder therapeutische Leistungen durchführen (10).

Viele Ärzte möchten juristischen Klagen oder Haftungsansprüchen zuvorkommen, die eintreten könnte, wenn durch Unterlassen einer Untersuchung eine lebensbedrohliche Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt werden würde (9).

Das Unterlassen von Leistungen wird nämlich im Nachhinein eher juristisch geahndet, während die Durchführung von Überdiagnosen nicht sanktioniert wird, auch nicht Überbehandlungen, zumal sich diese im Nachhinein schwer nachweisen lassen (9).

Fazit: Bevor eine Operation unnötig durchgeführt wird, Zweitmeinung einholen!

Viele Operationen sind nicht grundsätzlich schlecht, aber sie sollten nicht vorschnell durchgeführt werden. In vielen Fällen sind sie unnötig, da es sanftere Alternativen gibt, die zudem weniger Risiken bei gleicher oder besserer Wirkung aufweisen.

Natürlich können auch alternative Therapieverfahren Nachteile und Nebenwirkungen haben, so dass man letztendlich immer schauen muss, was für den einzelnen Patienten nun die allerbeste Lösung darstellt.

Oft würden aber auch schon genauere Diagnoseverfahren weiterhelfen und unnötige Operationen vermeiden helfen. PatientInnen sollten sich daher vor einer Operation umfassend informieren und gegebenenfalls eine zweite ärztliche Meinung einholen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.