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  • Frau benutzt einen Lippenstift, der Gift enthält
4 min

Lippenstift kann gefährliches Gift enthalten

Wer schön sein will, muss leiden. Dieses alte Sprichwort ist bekannt und dennoch wird es nicht allzu ernst genommen. Wie viel Wahrheit sich tatsächlich dahinter verbirgt, zeigen wir Ihnen an einem Beispiel aus dem Bereich der dekorativen Kosmetik - dem Lippenstift.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 16 Mai 2024

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Lippenstift kann mit schädlichen Stoffen belastet sein

Lippenstifte gibt es nicht nur in unzähligen Farben, sondern auch in unzähligen Qualitäten. Lippenstift kann harmlos sein, er kann aber auch schädliche Stoffe enthalten. Diese werden durch das Benetzen der Lippen mit der Zunge zumindest teilweise vom Speichel aufgenommen und gelangen so in den Körper.

Ein Lippenstift für höchste Ansprüche

Der Anspruch an den Lippenstift ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Während die Frauen früher noch glücklich darüber waren, dass ihre Lippen eine interessantere Farbe annahmen, muss der Lippenstift von heute einiges mehr können. Und was das genau ist, bestimmen die Werbespezialisten der Kosmetikhersteller.

Ein Lippenstift liegt heutzutage nur dann im Trend, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Hierzu zählen: besonders intensive Farbpigmente, ein unwiderstehlicher Glanz sowie eine Haltbarkeit von mindestens 24 Stunden - selbstverständlich ohne in den Lippenfältchen zu verlaufen oder an Farbintensität zu verlieren.

Eines sollte in diesem Zusammenhang jeder Frau klar sein: Je effektvoller und haltbarer die Farbpigmente im Lippenstift oder Lipgloss sind, umso ausgefeilter müssen auch die für diesen Effekt verantwortlichen Ingredienzen sein.

Da kann auf eine breite Palette synthetischer Substanzen längst nicht mehr verzichtet werden. Man kann halt nicht gleichzeitig auf Schönheit UND Gesundheit achten, oder vielleicht doch? Dazu später mehr.

Teurer Lippenstift ist nicht gleichzeitig gut

Viele der verwendeten Inhaltsstoffe konventioneller Lippenstifte geben Anlass zur Besorgnis, denn sie sind bekanntermassen gesundheitsgefährdend.

Einige von ihnen stehen im Verdacht, allergische Reaktionen auszulösen und andere zeigen gar eine karzinogene Wirkung. Obwohl dies längst bekannt ist, sind diese Substanzen nach wie vor in fast allen herkömmlichen Lippenstiften zu finden - in billigen Fabrikaten ebenso wie in hochpreisigen Markenprodukten.

Inhaltsstoffe konventioneller Lippenstifte

Zu den gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen in Lippenstiften zählen beispielsweise die aus Erdöl gewonnenen Paraffine und Mineralöle. Sie legen einen nicht wasserlöslichen Film auf die Lippen, der sie scheinbar weich und geschmeidig macht.

In Wahrheit besitzen sie jedoch keinerlei Pflegeeigenschaft. Im Gegenteil: Sie entziehen den Lippen die natürliche Feuchtigkeit und trocknen sie aus. Das Gleiche gilt auch für Silikone, die ebenfalls als Weichmacher im Lippenstift eingesetzt werden.

Formaldehyd als Konservierungsmittel ( 3 ) und Diethylphthalat ( 5 ) als lichtbeständiger Weichmacher sind auch in vielen Lippenstiften enthalten. Beide Substanzen bergen ein hohes karzinogenes Risiko ( 4 ).

Um den unangenehmen Geruch der verwendeten Rohstoffe zu übertönen, wird mit synthetischen Duftstoffen nicht gespart. Schliesslich würde keine Frau einen stinkenden Lippenstift verwenden. Doch die meisten dieser kreierten Düfte können allergische Reaktionen auslösen.

Ebenso wie die Duftstoffe werden auch die Farbpigmente im konventionellen Lippenstift ausschliesslich synthetisch hergestellt. Diese Methode ist einerseits besonders kostengünstig und bietet andererseits die Möglichkeit, den Kundinnen eine nahezu unbegrenzte Farbauswahl anzubieten.

Die verwendeten Farbstoffe sind jedoch äusserst kritisch zu betrachten. Als besonders heikel gelten Substanzen wie der Farbstoff CI 17200, der das krebsverdächtige Anilin abspalten kann, sowie das Tartrazin (CI 1914), dessen hohes allergisches Potential schon lange bekannt ist ( 6 ) ( 7 ).

Blei & Co im Lippenstift

Eine amerikanische Studie der Universität von Kalifornien, Berkeley (UCB) ergab, dass Lippenstifte gesundheitsgefährdende Mengen an Metallen wie Aluminium, Cadmium, Blei, Titan sowie anderen Toxinen enthalten ( 1 ).

Besonders hoch war die Konzentration an Titan und Aluminium. Drei Prozent der getesteten Produkte führten bei regelmässiger Benutzung zu einer Aluminiumaufnahme, die über dem Toleranzwert liegt.

In 75 Prozent aller getesteten Lippenstifte war Blei enthalten; teilweise ergaben die Messungen erschreckend hohe Werte.

Die verschiedenen Metalle werden im Körper gespeichert und können erhebliche gesundheitliche Probleme auslösen. Gelangen Blei oder Aluminium ins Gehirn, können sie dort irreparable Hirnschäden verursachen.

Auch die FDA (Food and Drug Administration) gab eine Studie in Auftrag, bei der 400 Lippenstifte auf ihren Bleigehalt überprüft wurden. Das Ergebnis war, dass 95 Prozent der getesteten Lippenstifte eine Bleikonzentration aufwies, die die zulässige Höchstgrenze in Schokoriegeln (Lebensmittel!) überschritt.

Dennoch kam die FDA zu dem Schluss, dass diese Bleimengen noch keine Gefahr für die Gesundheit darstellen.

Die Auswirkung bleibt individuell

Sicher ist es nicht möglich, die Gefährlichkeit dieser Schadstoffe konkret einzuschätzen. Schliesslich ist die Gesamtbelastung eines Menschen mit Toxinen und anderen Schadstoffen ebenso individuell zu betrachten wie dessen grundsätzliche Schadstoff-Belastbarkeit. Daher ist es durchaus denkbar, dass die Toxine im Lippenstift das vielleicht bereits gefüllte "Belastungs-Fass" zum Überlaufen bringen könnten.

Ganz besonders gefährdet sind Schwangere und stillende Frauen, denn sie geben die Toxine über die Plazenta, beziehungsweise über die Muttermilch direkt an das Ungeborene oder an das Baby weiter.

Die Bluthirnschranke der Babies und Kleinkinder ist noch nicht vollständig ausgebildet, so dass die Gifte nahezu ungehindert ins Gehirn gelangen und schwere Entwicklungsstörungen verursachen können.

In Anbetracht unzähliger weiterer Belastungs-Quellen, wie konventionelle Gesichts- und Körperpflege, Trinkwasser, Nahrungsmittel, Umweltbelastungen etc. , wird klar, dass zumindest die bewusste Aufnahme gesundheitsschädigender Substanzen unbedingt minimiert werden sollte.

Ein Lippenstift aus kontrollierter Herstellung

Beginnen Sie doch am besten gleich mit dem Naheliegenden: Kaufen Sie sich als erstes einen neuen Lippenstift. Ausgezeichnete Alternativen zu den herkömmlichen Produkten finden Sie im Bereich der zertifizierten Naturkosmetik.

Die zertifizierte Naturkosmetik unterliegt einer strengen Überwachung. Hier dürfen für die Herstellung von Lippenstiften ausschliesslich kontrollierte Pflanzenauszüge sowie kontrollierte mineralische oder Erdpigmente verwendet werden. Als Duftstoff dienen ätherische Öle.

Ein Lippenstift in kontrollierter Naturkosmetik-Qualität schützt und pflegt Ihre Lippen. Anders als noch vor ein paar Jahren, sind diese Lippenstifte mittlerweile ebenfalls in einer grossen Farbauswahl erhältlich. Nur den 24 Stunden-Halt dürfen Sie hier nicht erwarten, denn der ist ausschliesslich unter Zuhilfenahme gesundheitsschädlicher Beimischungen möglich. Und genau darauf wollen Sie zukünftig doch sicher verzichten, oder?

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.