Triclosan wird häufig eingesetzt
Triclosan ist ein hochpotentes Desinfektionsmittel, das seit vielen Jahren als Bakterienkiller und Konservierungsstoff in antibakteriellen Flüssigseifen, Mundwässern, Geschirrspülmitteln, Rasiergels, Zahnpasten, Duschgels, Kosmetika und vielen anderen ganz alltäglichen Konsumgütern als Bakterienkiller eingesetzt wird.
Ursprünglich wurde diese Chemikalie als Bestandteil für medizinische Seifen entwickelt, um Chirurgenhände vor dem Griff zum Skalpell möglichst keimfrei zu machen.
Mittlerweile aber findet sich Triclosan nicht nur in den genannten Hygieneartikeln, sondern auch in manchen Pflanzenschutzmitteln, in Spielzeug, Schuhen und sogar in spezieller sog. Anti-Mief-Kleidung, wo die Chemikalie der Entstehung von Schweißgeruch bildenden Bakterien vorbeugen soll. Außerdem wird sie in Polstermöbel, Bodenbeläge, Matratzen, Zahnbürsten, Staubsauger, Kühlschränke, Leder, Auto-Ausstattungen, Campingartikel und Motorradhelme mit eingearbeitet.
75 Prozent der Bevölkerung mit Triclosan belastet
Auf diese Weise kommt fast jeder Mensch mehrmals täglich in näheren Kontakt mit der Chemikalie. Die Meldung der amerikanischen Seuchenschutzbehörde, dass der Stoff im Urin von nahezu 75 Prozent der Bevölkerung nachgewiesen werden könne, verwundert daher kaum noch. Befände er sich einfach nur im Urin und täte dort nichts Besonderes, müsste sich niemand weiter damit befassen. Leider ist Triclosan aber mittlerweile nicht nur für den Menschen zu einer Gefahr geworden, sondern auch für die Umwelt.
Triclosan schädigt Haut und Schilddrüse
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fand heraus, dass es durch Schweiß schon nach einer Stunde aus der Kleidung herausgelöst werde – und das, obwohl der Hersteller solcher Textilien behauptet hatte, die Chemikalie sei fest mit der Faser verbunden ( 2 ).
Hygieneartikel und Textilien mit Triclosan schädigen massiv die natürlichen Schutzmechanismen der Haut, führen zu Reizungen und können außerdem – wie Studien zeigten – die Schilddrüse so beeinträchtigen, dass es zu einer mangelhaften Bildung der Schilddrüsenhormone kommen kann.
Die Chemikalie provoziert Entstehung von Super-Bakterien
Aufgrund des weit verbreiteten Triclosan-Einsatzes gewöhnen sich Bakterien an starke Desinfektionsmittel und können leicht Resistenzen gegen sie entwickeln. Die Chemikalie führte bereits zu sog. Kreuzresistenzen. Das bedeutet, Bakterien, die gegen dieses Gift resistent geworden sind, lassen sich auch von den meisten Antibiotika nicht mehr bekämpfen. Die Folge ist, dass immer mehr sog. Super-Erreger entstehen können, für die es irgendwann keine Medikamente mehr geben wird. (Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel: Giftige Stoffe in Zahnpasta).
Gefährdete Gewässer
Über die Abwässer gelangen erhebliche Mengen dieses Giftes in die Umwelt. Selbst der Hersteller Ciba gibt zu, dass die Chemikalie für Wasserorganismen äußerst giftig sei. Im Wasser jedoch wandelt sich Triclosan sogar in eine noch giftigere Substanz um. Diese baut sich in der Umwelt noch langsamer ab als die ursprüngliche Chemikalie. Daher sind Fische zum Teil bereits schwer mit dem Giftstoff belastet. Unter dem Einfluss von UV-Licht kann aus dem Stoff ferner Dioxin werden, eines der stärksten Gifte, das die Menschheit je erlebt hat. Damit ist Triclosan an der weit verbreiteten Dioxinbelastung und Vergiftung unseres Planeten mitbeteiligt.
Amerikanische Behörden warnen
Die American Soap and Detergent Association (Verband der US-amerikanischen Seifen- und Reinigungsmittelhersteller) besteht nach wie vor darauf, dass Triclosan unbedenklich, sicher und effektiv sei. ( 1 )
Dennoch scheint die 30-Milliarden-Dollar-schwere Putzmittel-Branche langsam aber sicher ihren Einfluss zu verlieren, da die FDA die gefährliche Chemikalie überprüft hat und zu einem negativen Ergebnis kam. ( 2 ). Allerdings wurde es dafür auch höchste Zeit. Immerhin – so heißt es aus verschiedenen Quellen – arbeite die Behörde seit über 38 Jahren ziemlich erfolglos an einer Lösung. Und während all der Jahre, in denen sich die FDA nicht darüber im Klaren war, wie der Einsatz der Chemikalie so geregelt werden könnte, dass Menschen und Umwelt geschützt sind, durfte der Stoff fröhlich und fast ohne Einschränkung überall dort, wo die Industrie es für erforderlich hielt, auch verwendet werden.
In der EU kann Triclosan nach wie vor weitgehend unkontrolliert eingesetzt werden, da es so gut wie keine Beschränkungen gibt ( 4 ). Das BfR hingegen rät von der Nutzung ab ( 5 )
Keinen Nutzen bei Zahnfleischentzündung
Eine vom Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität in Marburg im selben Jahr veröffentlichte Studie untersuchte die Wirkung verschiedener Mundwässer auf Zahnfleischentzündung und kam zu dem Ergebnis, dass weder triclosanhaltige Mundwässer noch solche mit Aminfluorid eine chronische Zahnfleischentzündung in irgendeiner Weise beeinflussen könnten ( 3 ).
Beim Einkauf auf die Zutat Triclosan achten
Wer auf die Chemikalie schon jetzt verzichten möchte (also schon bevor es hoffentlich bald zu einer gesetzlichen Regelung kommen möge), der prüfe die Etiketten sämtlicher Kosmetik- und Reinigungsprodukte, da Triclosan in jedem Fall deklariert werden muss. Die antimikrobielle Ausrüstung von Kleidung und Textilien mit der Chemikalie wird meist besonders angepriesen, so dass man auch um diese Produkte ganz bewusst einen großen Bogen machen kann.
Hier finden Sie unsere Informationen zu alternativen Putzmitteln - gesund und umweltfreundlich und zu Kolloidalem Silber, das sich sehr gut als Desinfektionsmittel einsetzen lässt.