Zentrum der Gesundheit
  • Kontrastmittel sind gefährlich
5 min

Kontrastmittel bei Kernspintomographie

Kontrastmittel müssen aufgrund ihrer möglichen Gefährlichkeit in den USA jetzt Warnhinweise tragen. Patienten, die sich einer Kernspintomographie bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) unterziehen müssen, bekommen oft Kontrastmittel verabreicht, die bislang als sicher galten.

Aktualisiert: 18 November 2022

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Nierenprobleme durch Kontrastmittel

Im Jahre 2009 teilte die amerikanische Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit FDA mit, dass gewisse Kontrastmittel einen Warnhinweis tragen müssen, da sie eine seltene und manchmal tödlich endende Erkrankung namens Nephrogene Systemische Fibrose (NSF) auslösen könnten. Die europäischen Behörden warnten erstmals 2017 vor Kontrastmitteln, die das Schwermetall Gadolinium enthalten, das sich wiederum im Gehirn anreichern könne.

Kontrastmittel enthalten Gadolinium, ein Lebergift

Die betreffenden Kontrastmittel enthalten eine Chemikalie namens Gadolinium, ein Stoff, der die Bildqualität verbessert und sich zu diesem Zweck im Körper ausbreitet.

Gadolinium ist nebenbei ein bekanntes Lebergift, das sich ausserdem besonders negativ bei bereits vorgeschädigten Nieren auswirkt. In den USA ist die Substanz bei medizinischen Bildgebungsverfahren seit 1988 erlaubt. Jahre später beginnt man an der damaligen Zulassung zu zweifeln.

Kontrastmittel können eine schwere Krankheit verursachen

Sieben Kontrastmittel, die bei Kernspintomographien eingesetzt werden und Gadolinium enthalten, sind allesamt einst von der FDA zugelassen worden und können – nach aktuellen Erkenntnissen – bei Patienten mit schwachen Nieren die bis zum Jahre 2000 nie zuvor in Erscheinung getretene Erkrankung namens Nephrogene Systemische Fibrose NSF hervorrufen.

Dabei handelt es sich um eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes der Haut, Muskulatur und der inneren Organe wie Leber, Herz, Lungen und Zwerchfell. Die Krankheit kann zu schweren Behinderungen und zum Tode führen. Mittlerweile ist man sogar schon so weit gediehen, dass man die sieben Mittel in unterschiedliche Gefahrenkategorien einteilen kann.

Die drei besonders gefährlichen Kontrastmittel

So seien drei der Mittel laut FDA „chemisch instabiler“ als die übrigen. Das bedeutet, dass bei ihnen Leberschäden wahrscheinlicher sind als bei den restlichen vier. Falls Sie demnächst eine Kernspintomographie benötigen sollten, hier die drei besonders bedenklichen Kontrastmittel plus ein Viertes, zu dem sich die FDA noch nicht geäußert hat:

  1. OptiMARK (nur in den USA zugelassen),
  2. Magnevist® von Bayer,
  3. Omniscan® von Covidiens sowie
  4. MultiHance® von Diagnostics Inc. Bracco

Kontrastmittel dürfen nur bei gesunden Nieren verabreicht werden

Auch wenn die Mittel die beschriebenen Nebenwirkungen haben können, treten diese offenbar zu selten auf, um zu einem Entzug der Zulassung zu führen. Denn die Behörden entschieden, dass Warnhinweise auf den Medikamenten ausreichen. Ärzte dürfen besagte Kontrastmittel somit nur Patienten mit gesunden Nieren verabreichen. Vorab müssen daher alle Patienten auf Nierenerkrankungen untersucht werden.

Jahrelange Anwendung ohne Warnhinweis

Ganz am Rande erfährt man, dass die FDA schon seit 2006 von den Gefahren des Gadoliniums wusste. Der Behörde lagen nach eigenen Aussagen Berichte über 90 Patienten mit NSF vor, die alle zuvor im Rahmen einer Kernspintomographie Gadolinium als Kontrastmittel erhalten hatten. Die Erkrankung trat in einem Zeitraum von zwei Tagen bis 18 Monaten nach der Gabe von Gadolinium auf.

Warum dann aber erst jetzt die Forderung nach Warnhinweisen auf den Produkten laut wird, bleibt wohl das Geheimnis der FDA. Ähnlich schwer nachvollziehbar ist, warum die FDA die zwei vorhandenen gadoliniumfreien Kontrastmittel nur für die Verwendung bei Leber-Scans freigegeben hat, für andere Untersuchungen jedoch nicht.

Immer häufiger: Unbedenkliche Kontrastmittel

Inzwischen werden jedoch – wo immer möglich – unbedenkliche Kontrastmittel verwendet, wie z. B. Kochsalzlösung ( 1 ) (z. B. bei Wirbelsäulenbehandlungen/-untersuchungen) oder Zuckerlösung ( 2 ) (z. B. um Hirntumore sichtbar zu machen). Erkundigen Sie sich daher vor einer entsprechenden Untersuchung, wie man bei Ihnen vorgehen möchte und welches Kontrastmittel zum Einsatz kommt. Oft gibt es verträglichere Alternativen, die aber erst dann angeboten werden, wenn man auch konkret danach fragt!

Lagert sich Gadolinium im Gehirn ab oder nicht?

Ein Leser schrieb uns im August 2019 folgende Mail:

"Liebes Zentrum-der-Gesundheit-Team, auf Nachfrage in Praxen erhielten wir die Info, dass statt des linearen Gadoliniums, das zu Ablagerungen führen konnte, Gadovist verabreicht werde. Dieses Kontrastmittel verursache keine Ablagerungen. Haben Sie dazu entsprechende Erfahrungen/Informationen?"

Antwort Zentrum der Gesundheit:

Es verhält sich stets so, dass bestimmte Mittel bei der Zulassung als sicher betrachtet werden. Erst viele Jahre später zeigt sich, ob sie tatsächlich sicher sind. Bei den gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln war es ebenfalls so. Erst 18 Jahre nach der Zulassung war klar, dass die Mittel bei Menschen mit schlechten Nierenfunktionen Probleme bereiten können (zur sog. NSF führen, Nephrogene Systemische Fibrose).

Man stellte fest, dass es die linearen gadoliniumhaltigen Kontrastmittel (GBCA) waren, die hier ein Risiko darstellten, da sich aus ihnen reichlich freies Gadolinium lösen kann (im Vergleich zu den makrozyklischen Kontrastmitteln, wozu Gadovist gehört).

Daher sollen Nierenkranke letztere erhalten, da diese stabiler seien, aber auch nur, wenn es sich nicht ganz vermeiden lässt. Bei nierengesunden Menschen gab es keine Einschränkungen.

Wieder vergingen 8 Jahre, bis man 2014 herausfand, dass sich das Gadolinium im Gehirn einlagerte - und zwar auch bei Menschen mit völlig gesunder Nierenfunktion. Doch es hiess, dass dies noch lange nicht bedeute, dass dies ungesund sein müsse und sich daraus auch Krankheiten entwickeln. Zwei Jahre später kannte man gleich eine ganze Krankheitengruppe, die sich infolge von Gadolinium im Gehirn entwickeln kann.

In dieser Studie ( 3 ) vom Januar 2019 wird erklärt, dass es auch bei makrozyklischen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln zu Ablagerungen im Gehirn kommen kann, allerdings in geringerem Ausmass als bei den linearen Kontrastmitteln. Gleichzeitig wird in genannter Studie erklärt, dass man im MRT die Ablagerungen im Gehirn beim lebenden Menschen noch gar nicht umfassend überprüfen könne. Anders in Autopsien, in denen Ablagerungen festgestellt wurden, ganz gleich welche gadoliniumhaltige Kontrastmittelgruppe nun zum Einsatz kam - ob linear oder makrozyklisch.

Die Behauptung, dass es bei diesen Mitteln zu keiner Ablagerung komme, ist somit eindeutig falsch. Denn man ist weit davon entfernt, genau zu wissen, unter welchen Umständen sich wie viel Gadolinium im Gehirn ablagern kann und welche Folgen dies mit sich bringen kann.

Kontrastmittel ausleiten

Wenn nun eine Kontrastmittelgabe unumgänglich ist oder sogar schon hinter einem liegt, was könnte man tun, um den Körper bestmöglich zu schützen? Natürlich kommt es zunächst auf die Art des Kontrastmittels an und auch auf die individuelle Entgiftungsfähigkeit des Körpers.

Im Falle gadoliniumhaltiger Kontrastmittel können gesunde Nieren das Metall im Laufe der Tage normalerweise wieder ausleiten. Daher sind nierenunterstützende Massnahmen ideal. Liegt die Untersuchung schon weiter zurück, soll eine Chelattherapie (mit EDTA, jedoch intravenös, also nicht oral) hilfreich sein können. Kontaktieren Sie dazu bitte am besten Ihren Heilpraktiker, ganzheitlichen Arzt oder Umweltmediziner.

Gleichzeitig helfen zahlreiche Massnahmen, die die Entgiftungsfähigkeiten des Organismus unterstützen, wie wir hier beschrieben haben: Die ganzheitliche Entgiftungkur. Diese sind natürlich bei jedem Kontrastmittel empfehlenswert.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.