Studie: Häufiger Krebs bei Kindern in der Nähe von Atomkraftwerken
Seit Dezember 2007 liegt eine Studie vor, in der sich zeigte, dass Kleinkinder unter fünf Jahren, die in der Nähe eines Kernkraftwerkes leben, signifikant häufiger an Leukämie und anderen Krebsarten erkranken als Gleichaltrige in anderen Regionen (1).
Es handelt sich um die sog. KiKK-Studie, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde. KiKK steht für Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken.
Trotz des eindeutigen Ergebnisses, wonach zunehmende Nähe zu einem Kernkraftwerk das Erkrankungsrisiko der Kinder drastisch erhöht und bei einer Entfernung von fünf bis zehn Kilometern zum Atommeiler sogar verdoppelt, zog der damalige Bundesumweltminister Gabriel erst einmal keine Konsequenzen aus den Ergebnissen.
Bewertung der Strahlenschutzkommission wird nicht veröffentlicht
Stattdessen beauftragte er die Strahlenschutzkommission SKK mit einer Neubewertung der KiKK-Studie, wozu er neun Monate Zeit einräumte. Die SKK legte sodann eine Bewertung der Studie auf 140 Seiten vor. Jedoch machten auch dann (September 2008) weder die SKK noch das Bundesumweltministerium Anstalten, die Öffentlichkeit über den Inhalt des Papiers zu informieren.
Ebenso sei es an der Zeit, dass aus den mehr als brisanten Ergebnissen der Studie endlich Konsequenzen gezogen werden (2), so der Sprecher der Ulmer Ärzteinitiative, Reinhold Thiel. Er kritisiert die mangelhafte Informationspolitik und vermutet, dass die Ergebnisse der Untersuchung noch brisanter waren als gedacht und somit nicht die Erwartungen des Auftraggebers erfüllten.
Weitere Erkrankungen müssen verhindert werden
Thiel forderte die beteiligten Organisationen auf, endlich ihr Schweigen zu brechen, da die Verhinderung weiterer Erkrankungen wesentlich wichtiger sei, als jedes politische Kalkül. Insbesondere dürfe eine Verdoppelung der Leukämierate bei Kleinkindern, die nahe an Atomkraftwerken leben, nicht weiter hingenommen werden.
Wenn das Leben in der Nähe von Atomkraftwerken für Kinder derart grosse Gefahren darstellt, müsse alles getan werden, um diese zu verringern. Wenn Verbesserungen der Kraftwerktechnik nicht ausreichen, und das lange Schweigen deutet darauf hin, dann sei zumindest die Forderung nach finanzieller Hilfe bei erforderlichen Umzügen unverzüglich zu stellen.
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