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  • Bisphenol A lässt Zähne bröseln
3 min

Bisphenol A: Auswirkungen auf deinen Zahnschmelz

Studien beschreiben nun die Auswirkungen von Bisphenol-A auf die Zahngesundheit. Die Toxizität des Weichmachers BPA (Bisphenol-A) ist mittlerweile vielen Menschen hinlänglich bekannt. Da er in Plastikwasserflaschen ebenso enthalten ist wie in Schnullern, Tetrapacks, Konservendosen, Plastikfolien und -geschirr, Kunststoffbehältern sowie in unzähligen weiteren Alltagsgegenständen, können wir uns dieser hormonartig wirkenden Chemikalie heute fast nicht mehr entziehen und das, obwohl die gesundheitliche Gefahren, die vom Bisphenol A ausgehen, längst bekannt sind.

Aktualisiert: 05 Februar 2024

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Bisphenol A verursacht Krankheiten

So hemmt Bisphenol A beispielsweise Kleinkinder in ihrer Entwicklung und beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit erwachsener Menschen. Zudem wurde in Studien belegt, dass Bisphenol A auch die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislauf- und Lebererkrankungen fördert. Auch Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Hirnschäden werden mit Bisphenol A in Verbindung gebracht.

Bisphenol A - und die Zähne bröckeln einfach weg

Die übermässige Belastung mit dem berüchtigten Weichmachers Bisphenol A (BPA) scheint eine weitere, bislang nicht bekannte Nebenwirkung zu haben: den Zahnverfall aufgrund eines ungenügenden Zahnschmelzaufbaus in der Entwicklungsphase der Kinder.

Eine neue französische Studie, die im Fachmagazin American Journal of Pathology (AJP) veröffentlicht wurde, zeigt am Beispiel von Laborratten, dass bereits geringe Mengen Bisphenol A in den Entwicklungsjahren der Tiere zu einer Krankheit beitragen können, die unter der Bezeichnung Kreidezähne bekannt ist (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation MIH).

Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der ersten bleibenden Backenzähne und Schneidezähne, die durch einen nur unzureichend aufgebauten Zahnschmelz entsteht und inzwischen immer mehr Kinder betrifft. Die von MIH betroffenen Zähne weisen ein starkes Mineralstoffdefizit auf und sind daher extrem instabil und ebenso kariesanfällig, was die Zahngesundheit insgesamt gravierend schädigen kann.

Die genaue Ursache der Entwicklung von Kreidezähnen gilt aus Sicht der Schulmedizin als unbekannt, die Behandlungsmöglichkeiten gestalten sich entsprechend schwierig, da die betroffenen Zähne äusserst schmerzempfindlich reagieren und manchmal auch nicht betäubt werden können, also anästhesieresistent sind.

Bisphenol A hemmt den Zahnschmelzaufbau

Während der Studie untersuchten die Forscher des Institut National de la Sante et de la Recherche Medicale (INSERM) in Paris die Auswirkungen des Bisphenol A auf neugeborene Ratten zwischen 30 und 100 Tagen nach der Geburt ( 2 ).

Dabei konzentrierten sie sich insbesondere auf den Zustand des Mundraums und dokumentierten jegliche auffällige Veränderungen, die – verglichen mit Versuchstieren einer Kontrollgruppe - bei den Laborratten festzustellen waren.

Am 30. Tag konnte das Forscherteam bei den mit Bisphenol A in Kontakt gekommenen Ratten bereits erste Anzeichen von Kreidezähnen beobachten. Zu den eindeutigen Merkmalen zählte beispielsweise eine abnormale Ansammlung von Albumin (ein in der Leber gebildetes Protein) und anderem organischen Materialien.

Die Anhäufung dieser Substanzen hatte negative Auswirkungen auf die Zahnschmelzaufbau, was wiederum die Anfälligkeit der Ratten für Karies und Zahnverfall erhöhte. Es stellte sich heraus, dass zwei Schlüsselgene (Enamelin und Kallicrein 4) für die Zahnschmelzproduktion und die allgemeine Zahngesundheit aufgrund der BPA-Belastung in ihrer Funktion erheblich gehemmt waren.

MIH lässt Rückschlüsse auf Bisphenol A-Belastung zu

Sylvie Babajko, die Hauptverantwortliche dieser Studie erklärte:

Da Bisphenol A höchstwahrscheinlich bei Menschen die gleichen Mechanismen wie bei den Ratten auslöst, könnte diese Substanz die Hauptursache für das Auftreten von MIH sein. Aus diesem Grund sollte der Zustand unserer Zähne als Früherkennung für eine eventuell bestehende Belastung mit Weichmachern genutzt werden. Auf diese Weise könnte die Entwicklung einer schwerwiegenden Zahnerkrankung bereits weitaus früher erkannt und entsprechend therapiert werden.

Fazit: Achten Sie beim Einkauf Ihrer Haushaltswaren und Lebensmittel ganz genau auf die verwendeten Materialien und vermeiden Sie Kunststoffe, wo immer Sie können.

Bisphenol A-Derivate in Kunststofffüllungen

Ebenfalls besorgniserregend ist die Tatsache, dass mittlerweile der am häufigsten verwendete Ersatzstoff für Amalgam in Zähnen aus Kunstharzen hergestellt wird, die BPA enthalten. Tatsächlich konnte sogar gezeigt werden, dass die in diesen Füllungen enthaltenen Bisphenol A-Derivate (Bis-GMA, Bis-DMA) noch weitaus gefährlicher sind, als herkömmliches Bisphenol A. Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch unseren Artikel: Sind Komposit-Zahnfüllungen schädlich?

Kreidezähne: Weitere Ursachen neben Bisphenol A

Während die obigen Ausführungen den Stand von 2013 wiedergeben, zeigen Erfahrungsberichte inzwischen (2021), dass Kreidezähne eine weitere sehr wahrscheinliche Ursache haben (Nährstoffmangel). Zwar wird ein möglicher Nährstoffmangel bzw. eine ungesunde Ernährung von der Schulmedizin kaum berücksichtigt, weshalb Zahnärzte auch nicht entsprechend beraten, stellt man jedoch die Ernährung um, dann zeigt sich eine Stabilisierung der Kreidezähne, die zu einer enormen Besserung der Beschwerden führt und für die Kinder die Lebensqualität deutlich erhöht. In unserem Artikel über Kreidezähne erfahren Sie die Details dazu.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.