Yogisches Atmen bei Depressionen: Wenn Antidepressiva nicht wirken
Im November 2016 veröffentlichten Forscher der Perelman School of Medicine an der University of Pennsylvania eine Studie, die zeigte: Selbst eine schwere Depression, die auf die herkömmlichen Medikamente nicht mehr reagierte, kann mit Hilfe der Atemmeditation (yogisches Atmen) aus dem Sudarshan Kriya Yoga gelindert werden ( 1 ) ( 2 ).
Die Untersuchung wurde im Journal of Clinical Psychiatry veröffentlicht und bestätigt die Erfahrungen jener, die seit Jahren das yogische Atmen praktizieren und damit ihre Depressionen in den Griff bekamen.
Yogisches Atmen wirkt besser als Antidepressiva
Die randomisierte, kontrollierte Pilotstudie wurde von Dr. Anup Sharma, Neuropsychiater an der psychiatrischen Fakultät der Universität in Pennsylvania geleitet und zeigte eine signifikante Besserung der Symptome bei Patienten mit Depressionen und Angstzuständen.
Die 25 Patienten waren trotz einer achtwöchigen Einnahme von Antidepressiva nach wie vor stark depressiv. Man teilte sie in zwei Gruppen auf: Eine Gruppe praktizierte zusätzlich yogische Atemtechniken, die andere – die Kontrollgruppe – nahm lediglich weiterhin die herkömmlichen Medikamente ein.
In der ersten Woche erlernten die Patienten der ersten Gruppe in sechs Sitzungen das Sudarshan Kriya Yoga, bestimmte Yogapositionen, Meditation, yogisches Atmen und Stressmanagement. In den Wochen zwei bis acht, nahmen die Patienten einmal wöchentlich an einem Gruppen-Yogakurs teil und praktizierten die Technik an den anderen Tagen zu Hause.
Während zu Beginn der Studie der Wert auf der Hamilton-Skala bei 22 lag (und eine schwere Depression bedeutete), verbesserte die Atemmeditation (das yogische Atmen) nach zwei Monaten den Wert im Vergleich zur reinen Medikamentengruppe um durchschnittlich 10 Punkte. In der reinen Medikamentengruppe konnte keine Verbesserung beobachtet werden. Auch vorhandene Angstzustände besserten sich in der Yogagruppe, bei der anderen Gruppe jedoch nicht.
Die Hamilton Skala ist eines der am meisten verbreiteten Diagnosewerkzeuge zur Ermittlung der Schwere von depressiven Störungen. Damit kann die Ausprägung von Stimmung, Interesse an Aktivitäten, Energie, Selbstmordgedanken, Schuldgefühle etc. beurteilt und bewertet werden.
Bei der Hälfte aller Depressiven bleiben Antidepressiva ohne Wirkung
Bei mehr als der Hälfte aller Menschen, die Antidepressiva einnehmen, wirken die Medikamente nicht wie erwünscht. Also werden oft zusätzliche Medikamente verschrieben, um die Wirkung der Antidepressiva zu verstärken. Doch auch diese Vorgehensweise bringt selten wirkliche Erfolge, von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen. Diese umfassen sogar Rückfälle in die Depression und eine Verlängerung der depressiven Phasen.
Atemmeditation bei Depressionen: Kostengünstig, wirksam und ohne Nebenwirkungen
Neuropsychiater Dr. Sharma erklärt:
"Bei so vielen Menschen, die auf Antidepressiva nicht mehr reagieren, ist es ausserordentlich wichtig, dass wir neue Wege finden, um jedem Betroffenen auch wirklich helfen zu können. Mit dem yogischen Atmen (der Atemmeditation) steht uns eine vielversprechende, wirksame und kostengünstige Therapie zur Verfügung, die ohne Medikamente und somit auch ohne Nebenwirkungen auskommt."
Das yogische Atmen wird sowohl in der Gruppe als auch zu Hause praktiziert und umschliesst eine Abfolge von bestimmten rhythmischen Atemübungen, die Menschen in einen tiefen und entspannten meditativen Zustand versetzen: Langsame und ruhige Atemzüge wechseln dabei mit schnellen Atemzügen ab.
"Das Sudarshan Kriya Yoga gibt Menschen eine aktive Methode an die Hand, um einen entspannten meditativen Zustand zu erreichen. Die Methode ist leicht zu erlernen und kann in unterschiedlichen Situationen eingesetzt werden", sagt Sharma.
Yogisches Atmen lässt Stresshormonspiegel sinken
Die Praxis zeigte in der Vergangenheit schon längst die positiven Auswirkungen des yogischen Atmens (der Atemmeditation) bei Patienten sowohl mit milden Formen der Depression als auch bei Depressionen infolge von Alkoholabhängigkeit und auch bei Patienten mit schweren Depressionen.
Klinische Studien aber, die den Erfolg der Atemmeditation belegen könnten, wenn die Patienten die Methode bei sich zu Hause anwandten, fehlten bislang – und das, wo Millionen Menschen Jahr für Jahr Yogakurse besuchen. Es lagen lediglich Studien dazu vor, dass Yoga, das yogische Atmen und andere kontrollierte Atemtechniken das Nervensystem so regulieren können, dass der Stresshormonpegel sinkt.
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Vergessen Sie bei Depressionen überdies Ihre Darmgesundheit nicht. Denn der Zusammenhang zwischen dem Zustand des Verdauungssystems und seelischer Gesundheit ist längst bekannt, weshalb wir immer wieder einen Darmflora-Aufbau empfehlen.