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Erektionsstörungen: Natürliche Mittel

Erektionsstörungen betreffen viele Männer. Spezielle Nahrungsergänzungen wie die Kombination aus L-Arginin und Pinienrindenextrakt stellen eine nebenwirkungsarme Alternative zu den üblichen Medikamenten dar.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 11 Januar 2024

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Gibt es natürliche Mittel gegen Erektionsstörungen?

Erektionsstörungen sind im höheren Alter ein häufiges Problem. Ja, es heisst sogar, ab etwa vierzig Jahren gehörten Erektionsstörungen zu keinem besonderen Beschwerdebild mehr. Offiziell geht man zwar von 1 bis 2 Prozent Betroffenen in der Altersgruppe der Vierzigjährigen aus. In einer Studie von 2013 ergab sich jedoch anhand von 439 Patienten, die wegen Erektionsstörungen ihren Arzt aufsuchten, dass jeder Vierte noch nicht einmal 40 Jahre alt war, sondern jünger ( 2 ).

Medikamente wie Sildenafil (Viagra u. a.) sind langfristig keine Lösung, weshalb viele Männer auf der Suche nach verträglichen und naturheilkundlichen Alternativen sind. Inzwischen sind etliche Nahrungsergänzungen und auch Lebensmittel bekannt, die sich bei Erektionsstörungen positiv auswirken können, etwa Curcumin aus Kurkuma, Rote-Bete-Saft, der Cordyceps Pilz oder auch L-Arginin.

* Hier ist die 7-Tage-Kurkuma-Kur als PDF erhältlich.

Die Kombination aus L-Arginin und Pinienrindenextrakt

Über L-Arginin und die Auswirkungen dieser Aminosäure auf die Potenz haben wir bereits berichtet ( L-Arginin für Potenz und Muskelaufbau ). L-Arginin wird im Organismus für die Bildung von Stickstoffmonoxid genutzt, das wiederum die Blutgefässwände entspannt und so die Durchblutung auch in den Geschlechtsorganen fördern kann. Die Aminosäure unterstützt ausserdem die Fettverbrennung, verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit und beschleunigt den Muskelaufbau.

Nun heisst es jedoch, man müsse über Wochen hinweg täglich 3 bis 5 Gramm L-Arginin einnehmen, um eine Wirkung in Sachen verbesserter Erektion festzustellen. Die Kombination von L-Arginin mit Pinienrindenextrakt (Pycnogenol®) soll hier eine verstärkte Wirkung erzielen, so dass deutlich weniger L-Arginin erforderlich ist.

Während nun L-Arginin als Baustoff für Stickstoffmonoxid gilt, aktiviert Pycnogenol® die sog. endotheliale Stickstoffmonoxid-Synthase (eNOS), ein Enzym, das die Bildung von Stickstoffmonoxid aus L-Arginin überhaupt erst ermöglicht.

Was ist Pinienrindenextrakt?

Pinienrindenextrakt ist auch unter der Bezeichnung Kiefernrindenextrakt im Umlauf. Es handelt sich dabei um Rindenextrakte der Strandkiefer (auch französische Meeres- oder Seekiefer bzw. Pinus pinaster A. subsp. Atlantica genannt). Der Markennamen des enorm OPC-reichen Extrakts lautet Pycnogenol®. Eine bekanntere OPC-Quelle ist der Traubenkernextrakt.

Wirkung nach drei Monaten ohne Nebenwirkungen

Schon in einer Studie von 2003 ( 1 ) zeigte sich, dass eine tägliche Einnahme von 1,7 Gramm L-Arginin genügte, wenn bei Erektionsstörungen zusätzlich Pinienrindenextrakt eingenommen wurde. Konkret erhielten die 40 Teilnehmer (zw. 25 und 45 Jahre) in dieser Studie im ersten Monat täglich 1,7 Gramm L-Arginin, im zweiten Monat nahmen sie zusätzlich zweimal täglich jeweils 40 mg Pycnogenol® ein, und im dritten Monat erhöhten sie die Pycnogenol-Dosis auf dreimal täglich 40 mg.

Nach dem ersten Monat hatten sich die Beschwerden nur bei 2 Männern (5 Prozent) gebessert. Nach dem zweiten Monat aber hatten sich die Sexualfunktionen bei 80 Prozent der Männer wieder regeneriert. Nach dem dritten Monat waren es 92 Prozent der Männer. Es ergaben sich "signifikante Verbesserungen der Sexualfunktionen, ohne dass Nebenwirkungen beobachtet wurden", heisst es in der Schlussfolgerung der Studie.

Erektionsstörungen und Spermienqualität bessern sich 

Im September 2015 erschien im Fachjournal Archivo Italiano di Urologia e Andrologia ebenfalls eine Studie ( 4 ), die sich der Wirkung von L-Arginin bei Erektionsstörungen widmete. 47 Männer, die ausserdem an reduzierter Spermienqualität ( OAT-Syndrom) litten, nahmen eine Kombination aus 690 mg L-Arginin (Edicare®) und 60 mg Pycnogenol® ein.

Nach zwei bis vier Monaten hatte sich die Spermienkonzentration erhöht und auch die Erektionsfähigkeit hatte sich ganz signifikant verbessert. Die Wissenschaftler erklärten somit, dass die genannte Nahrungsergänzung äusserst hilfreich zur Verbesserung der Spermienqualität und Erektionsfähigkeit sei.

Nach 1 Monat normalisiert sich die Erektionsfähigkeit

Ebenfalls im Jahr 2015 erschien eine randomisierte placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie der Universität Münster ( 5 ). Für diese Untersuchung nahmen 50 Männer mit Erektionsstörungen eine Nahrungsergänzung aus Pycnogenol®, Roburin, L-Arginin und L-Citrullin oder ein Placebo-Präparat. Im Verlauf eines Monats soll sich in dieser Studie die Erektionsfähigkeit wieder vollkommen normalisiert haben, ohne dass sich Nebenwirkungen ergeben hätten.

Auch Prostatabeschwerden bessern sich

In einer japanischen Untersuchung vom Januar 2017 ( 3 ) untersuchte man die Wirkung von zwei Nahrungsergänzungsmitteln auf Symptomatiken der unteren Harnwege (z. B. infolge einer gutartigen Prostatavergrösserung) und auch auf sexuelle Funktionsstörungen.

Eines der Nahrungsergänzungsmittel enthielt 160 mg Sägepalmextrakt pro Tablette, das andere eine Mischung aus 10 mg Pycnogenol®, 115 mg L-Arginin und 92 mg Aspartat (Asparaginsäure) pro Tablette.

19 Teilnehmer erhielten nun täglich zwei Tabletten mit Sägepalmextrakt, 20 Teilnehmer nahmen täglich vier Tabletten der anderen Nahrungsergänzung. In beiden Gruppen zeigten sich signifikante Verbesserungen in Bezug auf die Prostatabeschwerden und die damit in Verbindung stehende Lebensqualität. Die Erektionsfähigkeit sowie die Symptome einer Reizblase besserten sich ausschliesslich in der Pycnogenol-Arginin-Gruppe.

Letztendlich schlossen die beteiligten Forscher, dass das zweite Nahrungsergänzungsmittel eine wirksame therapeutische Alternative insbesondere für ältere Patienten mit Beschwerden der unteren Harnwege und Erektionsstörungen darstellt.

Bei Erektionsstörungen an Testosteronspiegel denken

Da auch ein zu niedriger Testosteronspiegel zu Erektionsstörungen beitragen kann, finden Sie hier ganzheitliche Möglichkeiten, wie Sie Ihren Testosteronspiegel erhöhen können.

Pycnogenol senkt Blutdruck und hilft in den Wechseljahren

Praktischerweise kann Pycnogenol® auch einen Bluthochdruck positiv beeinflussen, wie eine Studie vom Juni 2018 zeigte ( 7 ). Besonders verwunderlich ist dies nicht, da Stickstoffmonoxid als Mittel zur Erweiterung der Blutgefässe natürlich auch den Blutdruck senken kann. Wie der Pinienrindenextrakt (= Kiefernrindenextrakt) den Blutdruck senkt und ausserdem eine Psoriasis bessern kann, haben wir bereits hier erklärt: Kiefernrinde gegen Bluthochdruck und Psoriasis

Auch Frauen mit Wechseljahresbeschwerden kann der Kiefernrindenextrakt helfen, wie eine Untersuchung im März 2013 ( 6 ) ergeben hatte. In der doppelblinden placebo-kontrollierten Studie erhielten 170 Frauen in den Wechseljahren drei Monate lang entweder zweimal täglich jeweils 30 mg Pycnogenol® oder ein Placebopräparat. Pycnogenol® konnte im Vergleich zum Placebopräparat fast alle Wechseljahresbeschwerden inkl. Schlafstörungen, Hitzewallungen und Nachtschweiss signifikant verbessern.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.