Mit L-Arginin steigt die Leistungsfähigkeit
L-Arginin ist eine nicht-essentielle Aminosäure. Das bedeutet, unser Körper kann L-Arginin zur Not auch selbst herstellen. Doch klappt das nicht immer in ausreichender Menge.
Besonders in Zeiten höchster Anspannung, bei körperlichem und psychischem Stress, nach Krankheit oder in Phasen ausgeprägten Trainings kann es passieren, dass L-Arginin plötzlich zur Mangelware wird und infolgedessen unsere Leistung - ganz egal, wo sie gefordert wird - rapide abnimmt. Wird jetzt L-Arginin ganz gezielt von aussen zugeführt, kann ein enormer Anstieg der Leistungsfähigkeit beobachtet werden ( 1 ).
L-Arginin für Muskelaufbau, Immunsystem und Fettverbrennung
In einer Studie der Universität Exeter (UE) fanden Wissenschaftler heraus, dass L-Arginin die sportliche Leistung um 20 Prozent erhöhen und Wettlaufzeiten um bis zu zwei Prozent verbessern kann.
Der Grund für diese erstaunliche Wirkung ist, dass L-Arginin die Freisetzung von Wachstumshormonen fördert, was zu Muskelaufbau, aber auch zu einer Aktivierung des Immunsystems und sogar zu einer verstärkten Fettverbrennung führt ( 2 ) ( 3 ).
L-Arginin, Maca und Cordyceps statt Viagra
Da in den Schwellkörpern des Mannes aus L-Arginin Stickstoffmonoxid (NO) gebildet wird, das wiederum für eine bessere Durchblutung sorgt, führt eine regelmäßige Aufnahme von L-Arginin zu einer gesteigerten Erektion.
Wenn Sie zusätzlich noch an die Powerknolle Maca und den Vitalpilz Cordyceps denken, die sich beide äusserst gezielt und sehr positiv auf Libido und gegen Potenzstörungen auswirken, dürfte an dieser Stelle kaum noch etwas schief gehen.
Der Heilpilz Cordyceps verbessert die Durchblutung im Penis, reguliert den Haushalt der Geschlechtshormone und verbessert überdies – gemeinsam mit Maca – die Samenqualität.
L-Arginin erhöht den Stickstoffmonoxid-Spiegel
Stickstoffmonoxid ist eine wichtige Substanz, die vom Körper aus L-Arginin produziert wird. Sie reguliert den Blutfluss, bekämpft schädliche Mikroorganismen und spielt außerdem eine wichtige Rolle in der Zellkommunikation ( 5 ).
Zusätzlich hilft Stickstoffmonoxid dabei, die Nährstoffe im Muskelgewebe zu verteilen, was mit ein Grund dafür ist, warum ein hoher NO-Spiegel bei Athleten zu einer höheren Leistung führt. Gleichzeitig ist L-Arginin auch eine Ausgangssubstanz für Kollagen, Bindegewebe, wichtige Enzyme und Hormone.
L-Arginin in der Forschung
L-Arginin wurde an einer Gruppe von gesunden Männern getestet. Man stellte nicht nur ein deutlich besseres Leistungsniveau fest, sondern entdeckte auch, dass L-Arginin offensichtlich den Blutdruck senken half und die Sauerstoffmenge reduzierte, die während der sportlichen Betätigung benötigt wurde.
Die Forschungen ergaben, dass bei der Anwendung von L-Arginin in Form eines Nahrungsergänzungsmittels ein enormer Anstieg der Leistung zu beobachten war, indem die Aufnahme von Sauerstoff während der sportlichen Betätigung verändert wurde,
erklärte Professor Andrew Jones von der School of Sport and Health Science (Schule für Sport- und Gesundheitswissenschaften) der Universität Exeter.
Das ist besonders für Ausdauersportler wichtig, da wir der Meinung sind, dass sich mit der Hilfe von L-Arginin auch die Wettlaufzeiten der Spitzensportler noch um weitere ein bis zwei Prozent verbessern lassen könnten. Zwar scheinen diese Zahlen nur minimal, doch stellen ein bis zwei Prozent in der Sportelite eine außergewöhnliche Leistungssteigerung dar, da hier zwischen Gewinnern und Verlierern ja oft nur noch ein Sekundenbruchteil liegt.
L-Arginin in Lebensmitteln
L-Arginin kommt natürlicherweise in proteinreichen Nahrungsmitteln wie Hülsenfrüchten, Nüssen, Ölsaaten und auch in Fleisch vor. Arginin-Spitzenreiter sind die Kürbiskerne (5.137 mg Arginin pro 100 g), was fast der vierfachen Menge des Arginingehalts in Fleisch entspricht (1.430 mg pro 100 g, z. B. in Steak mit mittlerem Fettgehalt) ( 4 ).
Wenn Sie Kürbiskerne nicht so gerne aus der Hand knabbern mögen, können Sie daraus auch äusserst köstliche Gerichte zubereiten, z. B. ein Hummus aus Kürbiskernen. Oder Sie backen unser Kürbiskernbrot, das auch Walnüsse enthält, die ebenfalls gute Arginin-Lieferanten sind (1.700 mg). Auch in die Rezepturen von gesunden Süssigkeiten, wie Nuss- und Fruchtriegeln können Sie ganz einfach Kürbiskerne dazu geben, wie z. B. bei unseren Amaranth-Riegeln ( 8 ).
Wenn Sie generell Ölsaaten, Nüsse und Hülsenfrüchte nicht so häufig essen, bietet sich eine argininreiche Nahrungsergänzung an, z. B. über rein pflanzliche Proteinpulver.
L-Arginin in natürlichen Pflanzenproteinen
Die rein pflanzlichen Proteinpulver - Erbsenprotein, Lupinenprotein, Hanfprotein und Reisprotein - sind reich an L-Arginin und eignen sich daher gut als Nahrungsergänzung für Leute, die ihre Arginin-Versorgung aufpeppen möchten. Pro Portion (diese steht in Klammern) liefern die Proteinpulver (jeweils von effective nature) die folgenden Argininmengen:
- Hanfprotein (15 g): 700 mg Arginin
- Lupinenprotein (20 g): 750 mg Arginin
- Erbsenprotein (20 g): mehr als 1.300 mg Arginin
- Reisprotein (20 g): 1.500 mg Arginin
Wenn Sie Ihr Proteinpulver von einem anderen Hersteller beziehen, können sich die Werte unterscheiden.
Zur Leistungssteigerung wird die tägliche Aufnahme von 1.000 bis 2.000 mg L-Arginin empfohlen. Studien zufolge können bereits diese 1.000 bis 2.000 mg L-Arginin in Verbindung mit beispielsweise Gewichtstraining nach nur fünf Wochen zu einer Reduzierung des Körperfettes führen.
L-Arginin bei Krebs
Bei Krebs ist L-Arginin ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es die Vorläufersubstanz von Stickstoffmonoxid, das Tumore nutzen, um ihr Überleben zu sichern. Krebszellen bilden sogar ihre eigene NO-Synthasen. Das sind Enzyme, die aus L-Arginin Stickstoffmonoxid herstellen ( 6 ).
Daher probierte man in der Krebsforschung schon aus, ob nicht die Hemmung der NO-Produktion ein Mittel zur Krebsbekämpfung darstellen könnte. Diese Vorgehensweise hatte aber zu viele Nebenwirkungen. Dann zeigte sich, dass Krebstumoren zwar NO für ihr Wachstum nutzen können, dass zu viel NO aber auch wieder nicht gut für sie ist ( 7 ).
In einer Studie vom November 2021 hiess es, dass L-Arginin aus genau diesem Grunde die Wirksamkeit von Strahlentherapien bei Patienten mit Gehirnmetastasen verstärken könnte. Von 63 Patienten hatte man 31 eine Lösung mit 10 g L-Arginin eine Stunde vor jeder Bestrahlung gegeben (20 Bestrahlungen insgesamt); 32 Patienten erhielten ein Placebopräparat ( 9 ).
In der Arginin-Gruppe kam es sodann im Verlauf der folgenden vier Jahre bei 78 Prozent zu einem vollständigen Verschwinden der Gehirntumoren (und auch der Ersttumoren) oder wenigstens zu einem deutlichen Schrumpfen derselben. In der Placebo-Gruppe waren es nur 22 Prozent ( 10 ). Deutliche Besserungen zeigten sich aber auch schon nach 6 Monaten.
L-Arginin wurde daraufhin als "Radiosensitizer" (Strahlensensibilisator) bezeichnet, da es den Tumor offenbar für die Strahlentherapie anfälliger machen kann. Bei zu viel NO ist der Tumor nicht mehr in der Lage die strahlenbedingten Schäden seiner Zellen zu reparieren.
Bei Gehirntumoren wurde L-Arginin auch deshalb eingesetzt, da es schnell vom Blut ins Gehirn gelangen kann. Es würde ausserdem den Tumor nicht nur direkt durch die NO-Überdosis schwächen, sondern den Krebs auch indirekt bekämpfen, weil L-Arginin bestimmte Anti-Tumor-Abwehrzellen aktiviert.
Die Einnahme von isoliertem L-Arginin in Form einer herkömmlichen Nahrungsergänzung, z. B. Kapseln mit 2.000 mg L-Arginin würden wir bei Krebs nicht empfehlen. Hilfreich scheinen lediglich sehr hohe Mengen von 10 g zu sein. Diese sind jedoch nicht so ohne weiteres verträglich und könnten Übelkeit etc. verursachen, so dass man L-Arginin nur in Absprache mit dem Therapeuten in eine Krebsbehandlung integrieren sollte.