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Kleinkind wird mit Sonnenmilch eingecremt
© gettyimages.de/Robertobinetti70

Gefährliche Baby-Pflegeprodukte

Autor: Carina Rehberg

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel

Aktualisiert: 04 November 2019

Für unsere Kinder nur das Beste! Nach dieser Devise legen viele Eltern grossen Wert auf eine gesunde Ernährung ihrer Familie. Im Hinblick auf Pflegeprodukte für Babys und Kinder herrscht jedoch zum grossen Teil erschreckende Unwissenheit.

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Schädliche Inhaltsstoffe in Babycreme

Die Körperpflege unserer Kinder liegt uns am Herzen. Für den besonderen Schutz ihrer sensiblen Haut benutzen wir tagtäglich spezielle Shampoos, Lotionen, Badezusätze, Salben, Wischtücher, Sonnencremes usw. In den meisten kommerziellen Produkten finden sich jedoch nicht nur wohlklingende Pflegestoffe wie Aloe Vera, Kamille und Sheabutter, sondern auch bedenkliche Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel, Emulgatoren, Duftstoffe und Farbstoffe sowie künstliche Vitamine.

    Bei diesen Chemikalien handeltes sich oft um Karzinogene (krebserregende Stoffe), Hautreizmittel, Wachstumsgifte, endokrine Disruptoren (Substanzen, die den Hormonhaushalt stören), Mutagene (Stoffe, die Veränderungen in der DNA herbeiführen können), Neurotoxine (Nervengifte) und Allergie auslösende Sensibilisatoren. Auf die Haut aufgetragen, gelangen die Giftstoffe direkt in den menschlichen Organismus.

    Giftstoffe in Babypflege: Über die Haut ins Bindegewebe

    Als grösstes Organ und unmittelbare Kontaktfläche zur Aussenwelt saugt die Haut sämtliche Umwelteinflüsse wie ein Schwamm über die Poren auf. Auch chemische Substanzen aus Kosmetika gelangen so mühelos in unseren Organismus und lagern sich als saure Stoffwechselschlacken in unserem Bindegewebe ein.

    Wie eine natürliche Filteranlage bemüht sich das Bindegewebe um den Abtransport von Giftstoffen aus unseren Zellen. Ist es überlastet, kommt es zur Übersäuerung unseres Organismus. Schlacken verstopfen nicht nur unsere Zellen, sie verkleben das Bindegewebe und die sogen. Faszien. Sie belasten zudem unsere Organe und legen somit den Grundstein für ernsthafte Krankheiten.

    Umso wichtiger ist es zu verstehen, dass Chemikalien aus Kosmetika mindestens genauso drastische Folgen für unsere Gesundheit haben können wie Lebensmittelzusätze, die wir über die Nahrung aufnehmen. Für Babys und Kinder, die sich im Wachstum befinden, kann die Einlagerung solcher Giftstoffe im Körper ernsthafte Auswirkungen haben. Prüfen Sie deshalb die Zusammensetzungvon Pflegeprodukten. Auf vier bedenkliche Inhaltsstoffe möchten wir Sie besonders hinweisen.

    Gefährliche Duftstoffe in Babypflege

    Duftstoffe zählen zu den üblichen Hilfsstoffen in Kosmetika. Sie sollen den unangenehmen Eigengeruch vieler Pflegerezepturen ausgleichen. Da natürliche Parfümöle (ätherische Öle) aufwendig aus pflanzlichen Quellen gewonnen werden müssen, greift die Kosmetikindustrie gern auf die preisgünstigere Herstellung von synthetischen Duftstoffen zurück. Häufig werden dabei verschiedene Duftstoffe kombiniert. Obwohl der Europäischen Kosmetikdirektive mindestens 26 Duftstoffe als Allergene bekannt sind, dürfen diese bei entsprechender Inhaltsstoffangabe verwendet werden.

    Diethylphthalat (DEP) in Babypflege-Produkten

    Mit einem erfrischenden Duft aus der Natur hat Diethylphthalat (DEP) wenig bis gar nichts gemeinsam. Tief eingeatmet kann er die Schleimhäute reizen und das Immunsystem angreifen. Eine Studie mit Laborratten lässt die Langzeitschäden dieses chemischen Duftstoffes für uns Menschen erahnen. Nach zweijährigem täglichen Hautkontakt mit DEP entwickelten die Ratten Lebertumore.

    Schädliche Konservierungsmittel in Babypflege

    Für eine längere Haltbarkeit von Pflegeprodukten werden ähnlich wie bei Lebensmitteln Konservierungsstoffe eingesetzt. Zugunsten der sogenannten Produktsicherheit erlaubt die europäische Kosmetikverordnung (KVO) selbst Allergie auslösende Konservierungsmittel. Ausschlaggebend für die Sicherheit der jeweiligen Stoffe ist die Häufigkeit auftretender Beschwerden. Trotz ihrer Einstufung als "sicher" bergen solche Substanzen also immer auch ein gewisses "Rest"risiko.

    DMDM Hydantoin in Baby-Pflegeprodukten

    Der Konservierungsstoff DMDM Hydantoin taucht wie ein Chamäleon unter mindestens 15 weiteren Bezeichnungen in Kosmetika auf (z.B. Bronidox, Bronopol, Dimetylol, Diazolidinyl-Harnstoff, Diazolidinyl-Urea, Imidazolidinyl-Harnstoff, Hydroxymethyl, Imidazolidinyl-Urea, 2-Bromo-2-Nitropropane-1,3-Diol, 5-Bromo-5-Nitro1,3-Dioxane). Es ist ein und derselbe aggressive Reizstoff (Allergen), der die Schleimhäute angreift und kurioserweise die Haut schneller altern lassen soll. DMDM Hydantoin gefährdet nach Aussagen der Environmental Working Group das Immunsystem. Darüber hinaus setzt es im menschlichen Organismus das Gas Formaldehyd frei, ein Karzinogen, das schon unsere Kleinen für Krebs empfänglich macht.

      Methylparaben in Baby-Pflegeprodukten

      Methylparaben hat sowohl in Pflegeprodukten als auch in Nahrungsmitteln eine konservierende Funktion. Als Zusatzstoff über die Nahrung aufgenommen, soll Methylparaben im Körper ähnlich wie Östrogen wirken und dementsprechend die Geschlechtsdrüsen manipulieren. Eine Ausgabe der Reproductive Toxicology von 2009 macht den Stoff für niedrige Spermienzahlen verantwortlich. Untersuchungen aus dem Jahr 2006 führten auch das Absterben von Hautzellen auf Methylparaben zurück. Die direkte Sonneneinstrahlung nach dem Auftragen von Hautpflegeprodukten, die diese Substanz enthalten, verstärke den Prozess.

      Künstliche Vitamine in Babypflege

      Um die Schutzfunktion der Haut zu erhalten, muss sie regelmässig mit Vitaminen versorgt werden. Aus diesem Grund promoten Hersteller ihre Kosmetikartikel gern mit der Anreicherung von Vitaminen. Unserem Ernährungswissen vertrauend, bringen wir Vitamine meist automatisch mit gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung. Im Fall von synthetisch zugesetzten Vitaminen ist die Rechnung jedoch nicht so einfach. Bei regelmässiger Anwendung von Kosmetikartikeln dieser Art kann es zu einer Überdosierung bestimmter Vitamine und damit zu gesundheitlichen Schäden kommen.

      Vitamin A-Retinol in Baby-Pflegeprodukten

      Vitamin A-Retinol wird auch als Retinylpalmitat bzw. Palmitinsäure bezeichnet. Während das natürlich Vorkommen von Vitamin A in unserer Nahrung die Hautzellen schützt und für die Zellerneuerung sorgt, kann eine künstliche Überdosierung seiner Reinform (Retinol) zu Leberschäden führen. Bei direktem Kontakt zwischen unserer Haut und UV-Strahlen beeinträchtigt eine zu grosse Menge Vitamin A-Retinol im Körper sogar das menschliche Erbgut (DNS bzw. DNA). Durch die Sonneneinstrahlung zerfällt das Vitamin und belastet unseren Organismus mit freien Radikalen, die wiederum Krebs verursachen können. Das krebserregende Potential von Vitamin A-Retinol wurde von mindestens 25 Studien des National Toxicology Program nachgewiesen. Vor allem Hautkrebs sei häufig auf diesen Stoff zurückzuführen. Umso absurder scheint der Zusatz gerade dieses Vitamins in den meisten handelsüblichen Sonnenmilchprodukten!

      Wie viel Hautpflege ist überhaupt nötig?

      Gerade bei der Hautpflege gilt: Weniger ist oft mehr, denn unsere Haut hat normalerweise einen natürlichen Selbstregulationsmechanismus. Babyhaut ist jedoch noch nicht so widerstandsfähig wie die Haut von Erwachsenen und wird besonders am Babypo sehr stark beansprucht. In der Windel stauen sich Feuchtigkeit und Wärme, die die Haut aufweichen. Der Schweiss, der Urin und der Stuhl reizen den empfindlichen Po zusätzlich. Gerade das macht die Babyhaut besonders anfällig für gefährliche Duftstoffe, Konservierungsstoffe und Co aus den besagten Pflegeprodukten.

      Hautpflege ist Gesundheitspflege

      Kosmetikhersteller beteuern zwar die Sicherheit ihrer Produkte, indem sie sämtliche Inhaltsstoffe wissenschaftlichen Studien unterziehen und gesundheitliche Risiken weitgehend ausschliessen, doch gerade in dem Begriff "weitgehend" steckt die Gefahr. Nicht ohne Grund verweisen dutzende Studien auf ernsthafte Krankheitsfälle nach dem Gebrauch von Kosmetikartikeln mit chemischen Zusatzstoffen.

      Als Verbraucher und insbesondere als Eltern sollten wir die Inhaltsangaben von Kosmetikprodukten ebenso gründlich lesen wie die von Lebensmitteln, bevor wir die Haut unserer Kinder möglicherweise mit krebserregenden und allergenen Stoffen füttern. Dabei spielt der Preis der Produkte für gewöhnlich keine Rolle. Sowohl namhafte Marken als auch Discounter-Artikel bedienen sich derselben Palette von synthetischen Hilfsstoffen.

      Der Hinweis "ohne allergieverdächtige Duftstoffe" kann Ihre Wahl erleichtern, doch noch besser sind Sie mit zertifizierter Naturkosmetik beraten. Diese Produkte dürfen laut Gesetz ausschliesslich natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Diese speziell auf Babys und Kinder abgestimmten hochwertigen Pflegestoffe regen den Hautstoffwechsel an und lassen die Haut wirklich frei atmen.

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      Quellen

      • "Tox FAQs for Diethyl Phthalate" ATSDR 2011 (Gift-FAQs für DiethylPhthalate)
      • "Diethyl phthalate" Environment Writer 2006
      • "DMDM HYDANTOIN" Environmental Working Group 2012
      • "RETINYL PALMITATE (VITAMIN A PALMITATE)" Environmental Working Group 2012
      • "Parabens in male infertility — Is there a mitochondrial connection?" Science Direct 2008
      • Hähner J und Klein S, Duftstoffe und Kosmetik, Science Forum an der Universität Siegen
      • Handa O et al., "Methylparaben potentiates UV-induced damage of skin keratinocytes" NCBI 2006 (Methylparaben erhöht Risiko für UV-Schäden an Keratinozyten der Haut)
      • "Vitamine in Kosmetik und ihre Zusammenhänge" Kosmetikanalyse 2008

      Hinweis zu Gesundheitsthemen

      Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschliesslich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker

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