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E-Zigaretten: Mit 48 Schlaganfall

E-Zigaretten werden häufig als die gesündere Alternative zu normalen Zigaretten gepriesen. Das aber trifft nicht immer zu. In einer Studie zeigte sich, dass Dampfer, die einen Schlaganfall erlitten, durchschnittlich erst 48 Jahre alt waren.

Aktualisiert: 04 September 2023

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E-Zigaretten und das Risiko für Schlaganfall

Wer herkömmliche Zigarette raucht, hat ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko. Beim Dampfen aber ist das Risiko, schon in jüngeren Jahren einen Schlaganfall zu erleiden, um 15 Prozent höher als bei den RaucherInnen. Die entsprechende Studie wurde bei den American Heart Association's Scientific Sessions 2021 (13. - 15. November) vorgestellt ( 1 ).

Das Rauchen herkömmlicher Zigaretten ist ein bekannter und schwerwiegender Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt. 480.000 vorzeitige Todesfälle gehen allein in den USA alljährlich auf das Konto der Tabakindustrie ( 2 ). Mit E-Zigaretten hoffen viele ehemalige Raucher den gesundheitlichen Schäden des Tabaks zu entkommen, so dass E-Zigaretten immer beliebter werden.

Rauchentwöhnung mit E-Zigaretten: Rückfallrisiko steigt

Nach wie vor weiss man über die Auswirkungen und Gesundheitsrisiken der E-Zigaretten recht wenig. Auch ist umstritten, ob sie tatsächlich so gut – wie stets behauptet wird – bei der Rauchentwöhnung helfen können. Eine Studie vom Oktober 2021 stellte beispielsweise fest, dass E-Zigaretten das Rückfallrisiko nicht mindern können und DampferInnen sogar häufiger wieder rückfällig werden (also zu normalen Zigaretten greifen) als RaucherInnen, die komplett ausgestiegen waren (weder rauchten noch dampften und auch keine anderen Tabakprodukte nutzten).

Dank E-Zigaretten: Schlaganfall mit 48 Jahren

Um mehr über den Einfluss von E-Zigaretten auf die Blutgefässe im Gehirn zu erfahren, nutzten Wissenschaftler für die eingangs erwähnte Studie die Daten von knapp 80.000 Teilnehmern des National Health and Nutrition Examination Survey. Sie alle hatten in der Vergangenheit bereits einen Schlaganfall erlitten und waren überdies entweder Raucher (48,6 Prozent) oder Dampfer (7,7 Prozent). Fast 40 Prozent nutzten beides. 

Zwar stellten die Forscher fest, dass es in der Gruppe der Raucher im Verhältnis mehr Schlaganfälle gab. Bei den E-Zigaretten-Nutzern aber war das Risiko, einen Schlaganfall in jüngeren Jahren zu erleiden, um 15 Prozent höher als bei den Rauchern. Bei ihrem ersten Schlaganfall waren die DampferInnen durchschnittlich 48 Jahre jung, die RaucherInnen hingegen schon 59 Jahre. In der Gruppe, die rauchte und dampfte, war das Durchschnittsalter beim ersten Schlaganfall 50 Jahre.

Als man die Gruppe der Frauen untersuchte, zeigte sich, dass von jenen, die einen Schlaganfall hatten, 36,4 Prozent dampften und 33,9 Prozent rauchten.

Sicherheit von E-Zigaretten nicht belegt

„Die Öffentlichkeit muss erfahren, dass die Sicherheit von E-Zigaretten noch nicht belegt ist und dass E-Zigaretten nicht als gesündere Alternative für normale Zigaretten betrachtet werden – besonders nicht von Leuten mit Risikofaktoren (Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte oder einen überstandenen Herzinfarkt,“ sagt Studienautor Dr. Urvish K. Patel von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York City (Klinik und Hochschule mit Schwerpunkt Humanmedizin).

Dampfen schädigt Blutgefässe im Gehirn

„Oft denken die Leute, nur Nikotin sei ein Problem und wählen nikotinfreie Liquids zum Dampfen. Doch bestehen Liquids aus zahlreichen Chemikalien, die direkt die Blutgefässwände so stark schädigen können, dass sich entweder eine Arteriosklerose entwickelt oder das Gefäss so geschwächt wird, dass sich dort Blutgerinnsel bilden können. Auf diese Weise besteht für DampferInnen das Risiko sowohl für einen ischämischen als auch für einen hämorrhagischen Schlaganfall“, erklärt Dr. Karen L. Furie von der Brown University's Warren Alpert Medical School in Providence, Rhode Island.

Bei einem ischämischen Schlaganfall verstopft ein Blutgerinnsel ein Gefäss im Gehirn, bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kommt es zu Blutungen im Gehirn, weil ein Gefäss platzte.

„Es ist gut möglich, dass das Dampfen in jungen Jahren irreversible Schäden an den Blutgefässen im gesamten Körper, insbesondere aber im Gehirn verursacht. Dampfen ist keine sichere Alternative zum Rauchen. Sinnvoll ist hingegen, weder zu rauchen noch zu dampfen.“

Wenn Sie unsere Meldungen zu den negativen Auswirkungen des Dampfens lesen, werden Sie erkennen, wie sinnvoll Dr. Furies Tipp ist: E-Zigaretten und ihre Folgen für die Gesundheit

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.