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Sonnenmilch: Ursache von Vitamin-D-Mangel

Die Sonne wird gerne als Risikofaktor für Hautkrebs genannt. Sonnenmilch ist daher fast schon Pflicht. Je höher der Lichtschutzfaktor, umso besser, könnte man meinen. Wer aber nur noch mit Sonnencreme das Haus verlässt, erhöht sein Risiko für einen Vitamin-D-Mangel beträchtlich, denn die Sonnencreme reduziert die Vitamin-D-Bildung in der Haut. Ein Vitamin-D-Mangel wiederum ist Mitursache vieler chronischer Erkrankungen und sollte tunlichst vermieden werden.

Aktualisiert: 14 November 2022

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Gesundheitsexperten raten zu regelmässigen Sonnenbädern ohne Sonnenschutzcreme

Im Dezember 2010 gaben sieben Gesundheitsorganisationen – darunter Cancer Research UK und die National Osteoporosis Society– eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie der Bevölkerung empfahlen, mehr in die Sonne zu gehen ( 2 ).

Jahrzehntelang wurde vor den möglichen Gefahren direkter Sonneneinstrahlung gewarnt. Mittlerweile jedoch widerlegen etliche Studien die Annahme, dass die Sonne rundweg gefährlich sei und zeigen stattdessen deren Lebenswichtigkeit für die menschliche Gesundheit.

Und so stimmten auch jene Gesundheitsexperten darin überein, dass der Mensch regelmässige Sonneneinstrahlung für eine angemessene Vitamin-D-Bildung und damit für seine Gesundheit dringend benötige – und zwar OHNE dass die Sonneneinstrahlung durch Sonnenmilch oder Sonnencreme abgeblockt werde.

Sonnencremes führen zu Vitamin-D-Mangel

Die ständigen Warnungen vor der Sonne haben Millionen Menschen dazu gebracht, sich von der Sonne fernzuhalten oder sich vor dem Gang an die frische Luft zumindest mit Sonnenblockern einzucremen. Die Verwendung von Sonnencremes und Sonnenblockern hat mindestens zwei Nachteile: Erstens wird der Organismus mit so manchen ungünstigen Inhaltsstoffen aus der Sonnencreme belastet und zweitens führt das Abblocken der Sonnenstrahlung dazu, dass im Körper kein oder nur wenig Vitamin D gebildet werden kann.

Es gilt dabei: Je höher der Lichtschutzfaktor, umso weniger Vitamin D wird gebildet. Ein Lichtschutzfaktor 50 blockt die UVB-Strahlung komplett ab. Doch auch Lichtschutzfaktoren um 10 können die UVB-Strahlung bis zu 90 Prozent abhalten.

Wer daher regelmässig hohe Lichtschutzfaktoren einsetzt, ist schliesslich vollständig oder zu einem grossen Teil von einer Vitamin-D-Versorgung über die Nahrung abhängig. Vitamin D jedoch ist einerseits in nur sehr geringen Dosen in Lebensmitteln enthalten und andererseits bevorzugt in solchen Lebensmitteln, die heutzutage kaum oder nur in kleinen Mengen gegessen werden (z. B. fetter Fisch und Leber).

Folglich kann die Vitamin-D-Versorgung allein über die Nahrung kaum gedeckt werden. Ein chronischer Vitamin-D-Mangel ist die Folge.

Vitamin-D-Mangel begünstigt die Entstehung von Zivilisationskrankheiten

In der März-Ausgabe 2010 der Zeitschrift Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism wurde eine Studie veröffentlicht, nach der ein grosser Teil der Bevölkerung in den Industrieländern, nämlich 59 Prozent an einem Vitamin-D-Mangel leiden sollen ( 1 ). Der Leiter der Studie, Dr. Richard Kremer vom Gesundheitszentrum der McGill Universityin Montreal/Canada sagte:

Ein anormaler Vitamin-D-Spiegel steht im Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Krankheiten. Dazu zählen Krebs, Osteoporose und Diabetes, aber auch kardiovaskuläre Krankheiten und Autoimmunerkrankungen (z. B. Diabetes Typ 1, Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis, Allergien etc.).

Vitamin D unterstützt Gewichtsabnahme

In Dr. Kremers Studie zeigte sich ausserdem ganz deutlich der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und der Anlagerung von Körperfett. Mit anderen Worten: Sonnenschein unterstützt die Reduktion von Körperfett und damit die Gewichtsabnahme bei Übergewicht.

Vitamin D aktiviert das Immunsystem

Weitere Forschungen beweisen den Einfluss des Vitamin D auf das menschliche Immunsystem. Professor Carsten Geisler von der Fakultät für Internationale Gesundheit, Immunologie und Mikrobiologie an der Universität Kopenhagen konnte in aktuellen Studien zeigen, dass die T-Zellen des Immunsystems ohne Vitamin D inaktiv bleiben und daher wenig oder keinen Schutz gegen Krankheitserreger wie z. B. Viren bieten.

T-Zellen gehören zur spezifischen Immunabwehr des Körpers, das heisst, sie werden gezielt zur Entschärfung ganz bestimmter Krankheitserreger bzw. fremdartiger Zellen gebildet. Doch aktiv werden können sie nur, wenn sich Vitamin D in der Blutbahn befindet. Erst dann beginnen die T-Zellen, die Eindringlinge aufzuspüren und sorgen für deren Zerstörung.

Mehrmals pro Woche Sonne tanken

Professor Rona MacKie von der britischen Vereinigung der Dermatologen sagte in den BBC Nachrichten, dass man in der Vergangenheit viel zu negativ über die Sonnenstrahlung berichtet habe.

Es lohnt sich also gleich mehrfach, wieder öfter und vor allem regelmässig die Sonne zu geniessen. Natürlich lässt man die Sonnencreme nicht vollständig weg.

Rona MacKie schlägt vor, mehrere Male pro Woche für jeweils 10 bis 15 Minuten ohne Sonnenschutzmittel und leicht bekleidet an die Sonne zu gehen. Mit diesen gemässigten Sonnenbädern könne man die Vitamin-D-Bildung sicherstellen und gehe gleichzeitig keine Hautkrebsrisiken ein. Will man länger an der Sonne bleiben, trägt man erst jetzt – nach den ersten 10 bis 15 Minuten – ein Sonnenschutzmittel auf ( 5 ).

Und wenn die Sonne nicht scheint?

Leider lässt sich Professors MacKies Rat in nördlichen Gefilden nur im Sommer umsetzen – wenn man die Zeit dafür hat. Auch gilt ihre Zeitangabe (10 bis 15 Minuten) nur für sehr hellhäutige Menschen. Menschen mit dunklerem Hauttyp oder vorgebräunte Menschen benötigen sehr viel längere Aufenthalte in der Sonne, um die für die Vitamin-D-Bildung erforderliche UVB-Strahlung in ausreichenden Mengen über die Haut aufnehmen zu können.

Abgesehen davon kann die Haut mit zunehmendem Alter immer weniger Vitamin D bilden, so dass der Bedarf älterer Menschen immer schwieriger gedeckt werden kann.

Im Winter ist es in Mitteleuropa zudem so gut wie unmöglich, Vitamin D in der Sonne zu tanken. Falls sie überhaupt scheint, so steht die Sonne zu tief, so dass es die dringend benötigte UVB-Strahlung nicht bis auf die Erde schafft. Daher muss der Körper im Winter von seinen Vitamin-D-Vorräten zehren, die er im Sommer angelegt hat – sofern er überhaupt welche angelegt hat ( 4 ).

* Vitamin D3 + K2 finden Sie hier unter diesem Link.

Vitamin D richtig einnehmen

Diese Vorräte reichen meist nicht über den gesamten Winter. Möglicherweise ist das ein wichtiger Grund dafür, dass ab Januar das Immunsystem vieler Menschen Schwächen zu zeigen beginnt und die Grippewellen durchs Land rollen.

Sicherheitshalber kann man in den Wintermonaten auf Vitamin-D-Nahrungsergänzungen zurückgreifen. Die Dosis wird je nach Bedarf festgelegt. Wie Sie die für Sie passende Dosis feststellen können ( 3 ), haben wir hier erklärt: Vitamin D – Die richtige Einnahme

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.