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  • Glückliche Partner tanzen vor Freude
16 min

Das Geheimnis glücklicher Partnerschaften

Haben Sie das Problem, dass Ihre Beziehungen nach kurzer Zeit wieder in die Brüche gehen? Dass Sie nicht glücklich in Ihren Beziehungen sind? Oder vielleicht auch nicht recht wissen, woran Ihre Beziehungen scheitern? Wir gehen in diesem Artikel der Frage auf den Grund, was das Geheimnis langer, erfüllter und glücklicher Partnerschaften ist.

Aktualisiert: 14 September 2023

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Glückliche Partnerschaften erfordern Arbeit

Viele Menschen haben ihren Traumpartner vor Augen, der ihnen in ihrer Vorstellung irgendwann auf magische Weise begegnet. Sie stellen sich vor, dass mit diesem einen Menschen alles anders laufen wird. Sie reden sich ein, dass die bisherigen Partnerschaften nur deshalb nicht funktionierten, weil sie noch nicht den richtigen Partner gefunden hatten. Geht es Ihnen auch so?

Dann vergessen Sie dabei nur allzu leicht, dass eine Beziehung nicht von selbst perfekt laufen wird. Es gehört eine gute Portion Selbstreflexion dazu, um eine glückliche Partnerschaft zu führen, die nicht nach ein paar Monaten wieder zu Ende ist. Was ist wichtig in einer Beziehung? Und worauf sollte man achten, wenn man eine glückliche Partnerschaft führen möchte?

Falls Ihre Beziehung derzeit gar nicht glücklich ist, dann haben wir Ihnen auch im folgenden Link Tipps zusammengestellt, die dabei helfen können, Ihre Beziehung zu retten. Nachfolgend finden Sie weitere konkrete Hinweise, die Ihnen und Ihrem Partner helfen können, ein inniges Verhältnis aufzubauen und miteinander glücklich zu werden.

John Gottman erforscht glückliche Partnerschaften

Der amerikanische Psychologe, emeritierte Professor für Psychologie und Autor John Gottman ging der Frage nach dem Geheimnis erfüllter, glücklicher Partnerschaften einen erheblichen Teil seines Lebens mit großer Leidenschaft nach. Seine Begeisterung für dieses Thema rührte von der Tatsache, dass er selbst von einer desaströsen Beziehung in die andere stolperte.

Er schloss sich daher in den 70er Jahren mit dem damaligen Assistenzprofessor Robert Levenson zusammen. Die beiden begannen, die Partnerschaften unterschiedlicher Paare zu analysieren - und zwar in ihrem Beziehungslabor.

Während der Sitzungen ließen sie sie über verschiedene Themen sprechen. Dazu zählten unter anderem solche, die in ihrem Alltag mit Konflikten verbunden waren sowie Bereiche, die sie mit positiven Emotionen assoziierten. Die Forscher filmten die Paare dabei und maßen Herzschlag, Blutfluss und Schweißproduktion.

Indem sie die Teilnehmer drei Jahre später erneut befragten, fanden sie heraus, welche der Paare noch in einer glücklichen Partnerschaft lebten. Über die Jahre hinweg studierten Gottman und Levenson unzählige weitere Paare und konnten schließlich mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 94 % vorhersagen, ob sich diese scheiden lassen würden.

Love Lab – Das Beziehungslabor

Als John Gottman seine Frau Julie kennenlernte, die auch Psychologin war, gründete er mit ihr das sogenannte „Love Lab“ – ein Beziehungslabor, das eingerichtet war wie eine Wohnung. Es handelte sich dabei also um keine gewöhnliche Wohnung, sondern um Räumlichkeiten, die mit verspiegelten Glasscheiben und Kameras ausgestattet waren.

John Gottman und Julie luden Paare ein, die einige Stunden oder Tage dort verbringen und alltäglichen Dingen nachgehen sollten, die sie in ihrer freien Zeit taten. Das konnte etwa gemeinsam essen, fernsehen oder lesen sein. Dabei wurden ihre Körperfunktionen über Geräte überwacht, die sie an sich trugen. Außerdem wurden Stresshormone aus dem Urin untersucht sowie Gesichtsausdrücke und Emotionen analysiert.

Durch diese jahrelange Forschung mit den Daten tausender Paare fand John Gottman schließlich heraus, was gute Beziehungen ausmacht und welches Geheimnis hinter einer glücklichen Partnerschaft steckt (1).

Was ist wichtig für eine glückliche Partnerschaft?

Der Beziehungsforscher John Gottman stellte durch seine Analysen fest, dass sieben verschiedene Bereiche existieren, die für eine erfüllte und glückliche Partnerschaft essentiell sind (1). Wir stellen Ihnen diese Bereiche vor und geben Ihnen Tipps, wie Sie diese im Alltag am besten umsetzen können.

1. Sich aufrichtig für seinen Partner interessieren

Am Anfang einer Partnerschaft ist es meist noch leicht und selbstverständlich, sich für seinen Partner zu interessieren. Alles ist neu und aufregend und man möchte mit dem Blick durch die rosarote Brille jedes kleinste Detail über seinen Partner erfahren.

Doch im Laufe der Zeit kehrt der Alltag ein. Man glaubt, die Einstellungen, Werte, Wünsche und Ängste des Partners nun zu kennen, weil man schon einmal danach gefragt hat. Doch wird dabei häufig vergessen, dass jeder sich im Laufe der Zeit verändert – so auch der eigene Partner.

Vielleicht ist ihm im Laufe der Zeit ein gesunder Lebensstil wichtig geworden oder vielleicht hat Ehrlichkeit und Vertrauen für ihn einen anderen Stellenwert bekommen, weil er so oft hintergangen wurde.

Für eine glückliche Partnerschaft ist es daher essentiell, sich immer wieder über seine Gedanken, Meinungen und Ansichten auszutauschen. Einige Paare führen bestimmt intuitiv solche Gespräche, doch oftmals bleiben sie durch einen stressigen Alltag mit Kindern oder forderndem Job auf der Strecke.

Übung für den Alltag

Versuchen Sie, Rituale in den Alltag einzubauen − etwa indem Sie sich bewusst Zeit nehmen, um morgens mit Ihrem Partner über den kommenden Tag oder abends über den vergangenen Tag zu sprechen.

Achten Sie darauf, Gespräche zu führen, die über die Alltagsgespräche hinausgehen. Es sollte also nicht darüber diskutiert werden, wer den Abwasch erledigt, wer die Kinder von der Schule abholt oder wer mit dem Hund spazieren geht. Sprechen Sie mit Ihrem Partner etwa darüber, was ihn gerade beschäftigt, auf was er sich freut oder was ihm Sorgen bereitet.

Zwiegespräche nach Lukas Moeller in den Alltag einbauen

Michael Lukas Moeller, Psychotherapeut und Autor, entwickelte die Methode des „Zwiegesprächs“, bei der die Kommunikation in einer Beziehung bewusst herbeigeführt werden soll. Sie wurde vor allem für Paarbeziehungen und eine glückliche Lebenspartnerschaft entwickelt.

Doch auch in anderen Beziehungen, etwa zwischen Eltern und Kind, Geschwistern, Freunden oder Arbeitskollegen kann diese Methode angewandt werden (2). Im Folgenden erklären wir Ihnen die Vorgehensweise:

Verabreden Sie sich

Vereinbaren Sie mit Ihrem Partner einen regelmäßigen Termin in der Woche, an dem Sie sich für 60-90 Minuten zusammensetzen. Wählen Sie dafür einen gemütlichen Platz aus, an dem Sie sich wohlfühlen und einander in die Augen schauen können.

Achten Sie darauf, dass Sie in dieser Zeit nicht unterbrochen werden. Schalten Sie dafür am besten Ihre Handys auf lautlos oder führen Sie Gespräche, wenn Ihre Kinder bereits zu Bett gegangen sind.

Dem Partner zuhören

Im Zwiegespräch geht es darum, dass jeder nur über sich spricht. Darüber, was ihm wichtig ist, was ihn gerade bewegt, was er fürchtet oder was er sich wünscht. Jeder hat die Freiheit, das zu erzählen, was er möchte.

Wichtig ist, dass demjenigen, der gerade spricht, keine Fragen gestellt werden, keine Ratschläge erteilt werden und keine Vorwürfe gemacht werden. Die Aussagen des anderen sollten in keiner Weise kommentiert werden. Hören Sie Ihrem Partner lediglich zu.

Sprechen Sie immer im Wechsel

Die ersten 10-15 Minuten − je nachdem wie viel Zeit Sie sich für das Gespräch nehmen wollen − spricht der eine, dann der andere. Das machen sie solange, bis jeder dreimal 10-15 Minuten gesprochen hat.

Nutzen Sie einen Timer/Wecker

Stellen Sie sich einen Wecker/Timer, damit Sie die abwechselnden Gesprächszeiten genau einhalten.

Möchten Sie mehr über die Methode des Zwiegesprächs für eine glückliche Partnerschaft nach Michael Lukas Moeller erfahren, dann empfehlen wir Ihnen sein Buch Die Wahrheit beginnt zu zweit: Das Paar im Gespräch.

2. Die guten Seiten am Partner sehen

Am Anfang einer Beziehung sieht man hauptsächlich die guten Seiten am Partner. Natürlich kann es sein, dass einem auch am Anfang schon die problematischen Seiten am Partner auffallen, doch werden sie oftmals ignoriert oder als nicht so schlimm wahrgenommen.

Doch im Laufe der Zeit, nach einigen Monaten, vielleicht auch erst nach einem Jahr, bemerkt man oftmals immer mehr Macken am Partner oder man empfindet seine Eigenheiten plötzlich verstärkt störend.

Vielleicht wird Ihnen bewusst, dass Ihr Partner ein schrecklicher Chaot ist und seine Wohnung erst aufräumt, wenn sich schon überall Berge an Geschirr und Wäsche türmen. Oder es bringt Sie auf die Palme, dass Ihr Partner sich den Großteil des Tages mit seinem Smartphone beschäftigt und kaum noch für eine vernünftige Kommunikation zur Verfügung steht. Womöglich stört es Sie aber auch, dass Ihr Partner das Geld buchstäblich zum Fenster hinauswirft und am Ende des Monats jammert, dass er sich nichts mehr leisten kann.

Wird Ihr Verhältnis zueinander dadurch gestört, ist es für eine glückliche Partnerschaft natürlich wichtig, solche Probleme nicht unter den Teppich zu kehren und darüber zu sprechen. Am besten werden Probleme in Ich-Botschaften angesprochen. Wie Sie dabei genau vorgehen, erfahren Sie ihn unserem Artikel Wie Sie Konflikte effektiv lösen können.

Manchmal lässt es sich auch nicht vermeiden, die Notbremse zu ziehen und sich zu trennen, etwa wenn Ihr Partner gewalttätig, narzisstisch oder auch nicht bereit ist, sich – wie hier beschrieben – für eine glückliche Partnerschaft zu engagieren. Mehr über die Anzeichen eines narzisstischen Partners lesen Sie in unserem Artikel Wie Sie Narzissmus in der Beziehung erkennen.

In vielen Fällen hilft es jedoch, sich wieder die positiven Seiten des Partners bewusst zu machen. Überlegen Sie sich, welche Stärken Ihr Partner hat, wofür Sie ihn bewundern, womit er Sie inspiriert und warum Sie sich eigentlich in ihn verliebt haben.

Behalten Sie diese Erkenntnisse nicht für sich, sondern schenken Sie Ihrem Partner Anerkennung für die Dinge, die Sie an ihm lieben. Gottman betont, wie wichtig es ist, dass Wertschätzung und Respekt in einer Partnerschaft im Vordergrund stehen. Destruktive Kritik und Feindseligkeit hingegen haben darin nichts verloren.

Übung: Wie Sie die guten Seiten am Partner hervorheben

Bringen Sie zum Ausdruck, was Sie an Ihrem Partner schätzen und heben Sie die positiven Erlebnisse hervor. Ist es die Fürsorglichkeit, die er Ihnen gezeigt hat, als Sie das letzte Mal krank im Bett gelegen sind? Ist es seine liebevolle Art, die Sie beim Umgang mit Ihren Kindern oder Tieren bemerkt haben? Ist es sein Humor, mit dem er Sie in jeder Lebenslage zum Lachen bringen kann?

Teilen Sie ihm mit, was Sie an ihm schätzen, indem Sie ihm etwa persönlich ein paar liebe Worte sagen, ihm mit einer kleinen Notiz, die Sie ihm auf den Tisch legen, eine Freude bereiten oder ihm eine Nachricht senden.

Sie können Ihre Dankbarkeit auch mit kleinen Aufmerksamkeiten zum Ausdruck bringen, indem Sie ihm Kleinigkeiten mitbringen, die er besonders liebt oder ihm Aufgaben abnehmen, die er nicht so gern tut oder für die seine Zeit im Augenblick knapp wäre. Bauen Sie und Ihr Partner diese Übung regelmäßig in Ihren Alltag ein, sind Sie auf dem besten Weg zu einer glücklichen Partnerschaft.

3. Dem Partner Zuwendung schenken

In der Hektik des Alltags kann es schon einmal passieren, dass man mit den Gedanken ganz wo anders ist. Vielleicht sind Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit noch bei Ihrem Job oder schon beim nächsten Termin? Vielleicht überlegen Sie, was Sie noch einkaufen müssen?

Auf Dauer kann sich diese Abwesenheit belastend auf eine Beziehung auswirken. John Gottman betont, wie wichtig es für eine glückliche Partnerschaft ist, seinem Partner Zuwendung zu schenken.

Versuchen Sie, ihm aktiv zuzuhören, wenn er Ihnen etwas erzählt, den Blickkontakt zu erwidern und auf seine Fragen zu antworten. Wenn Sie im Moment nicht dazu bereit sind, aktiv zuzuhören, teilen Sie Ihrem Partner mit, dass Sie sich gerne später mit ihm unterhalten möchten.

Fällt es Ihnen generell schwer, im Hier und Jetzt zu leben und Ihrem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit zu widmen, können Sie an sich arbeiten, z. B. mit einem regelmäßigen Achtsamkeitstraining oder mit Meditation. In unserem Artikel Achtsamkeit: Die heilende Kraft des Augenblicks finden Sie einige Übungen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.

4. Sich vom Partner beeinflussen lassen

John Gottman fand in seinen Forschungen heraus, wie wichtig es für eine glückliche Partnerschaft ist, dass man sich von seinem Partner beeinflussen lässt. Das bedeutet, dass man seine Macht teilt und keine Entscheidungen zu seinem eigenen Vorteil trifft, sondern auf die Wünsche und Bedürfnisse des Partners Rücksicht nimmt und Kompromisse findet.

Ein Beispiel dafür wäre, dass man sich keinen neuen Fernseher kauft, wenn der Partner oder die Familie vielleicht etwas anderes viel dringender bräuchte.

In einer Langzeitstudie frisch verheirateter Paare fand der Beziehungsforscher heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer scheiternden Ehe um 81 % steigt, wenn der Mann sich nicht von seiner Frau beeinflussen lässt. Doch warum wurde nur der Einfluss von Frauen auf Männer überprüft? Es scheint so, dass dieses Thema vor allem Männer betrifft. Frauen lassen sich generell eher von Ihren Partnern beeinflussen.

In einer glücklichen Partnerschaft geht es jedoch nicht nur um große Entscheidungen, sondern generell um ein respektvolles Miteinander, auch in alltäglichen Konfliktsituationen. Es geht darum, die Meinungen und Standpunkte des Partners anzuhören, wichtig zu nehmen, zu respektieren und in seine eigenen Überlegungen miteinfließen zu lassen.

Angenommen, Ihr Partner möchte gerne mit einem Campingbus verreisen, Sie möchten aber während Ihres Urlaubs in einem Hotel wohnen. Anstatt den Vorschlag sofort abzublocken, könnten Sie sich anhören, warum Ihr Partner diese Reiseart bevorzugt. Vielleicht möchte er der Natur näher sein und mehr neue Orte und Menschen kennenlernen.

Möglicherweise kommen Sie durch Ihren Partner zu dem Schluss, dass Sie die Idee gar nicht so schlecht finden, da auch Sie es lieben, abseits des Menschentrubels Urlaub zu machen, was mit einer Reise im Bus gut vereinbar wäre.

5. Lösbare Probleme lösen

Streitigkeiten gehören zu jeder Beziehung − es kommt jedoch darauf an, wie man sie austrägt. Angenommen, Sie sind furchtbar genervt, weil Ihr Partner häufig zu spät zu Terminen erscheint. Sie möchten ihn am liebsten auf den Mond schießen und lassen Ihre Wut an ihm aus. Sie werfen ihm aufgebracht vor, dass er nie rechtzeitig erscheint, Sie immer wegen ihm warten und sich bei Freunden oder Familie für sein Verhalten entschuldigen müssen. Natürlich lässt es sich nicht immer vermeiden, so zu reagieren.

John Gottman fand jedoch heraus, dass Paare, die in einer glücklichen Partnerschaft leben, nicht mit Kritik oder Vorwürfen ins Haus fallen. Sie sprechen mit sanftem Ton anstatt den anderen anzuschreien. Sie versuchen, zu deeskalieren, das heißt, die Diskussion zu beruhigen, anstatt sich gegenseitig zu beleidigen und zu verletzen. Sie nehmen auch die Versuche ihres Gegenübers an, die Diskussion zu deeskalieren.

So könnten Sie das Problem der Unpünktlichkeit etwa in Form einer Ich-Botschaft ansprechen, um dem anderen mitzuteilen, dass das nicht in Ordnung für Sie ist. Wie Ihnen das am besten gelingt und wie Sie Lösungen für Ihr Problem finden können, lesen Sie in unserem Artikel Wie Sie Konflikte effektiv lösen können. Paare, die in einer glücklichen Partnerschaft leben, bemühen sich außerdem, Kompromisse zu finden und die Fehler des anderen zu tolerieren, anstatt darauf herumzureiten.

Im Falle der Unpünktlichkeit könnten Sie etwa für sich Möglichkeiten finden, damit umzugehen:

Beginnt das Kino oder eine Veranstaltung um 19 Uhr und Sie wissen, dass Ihr Partner meist 15 Minuten zu spät kommt, vereinbaren Sie, dass Sie sich um 18.30 treffen, damit sie auch pünktlich erscheinen. Oder sie nutzen die Zeit, in der sie warten, indem Sie E-Mails oder Nachrichten beantworten oder ein Telefongespräch führen.

6. Sich unlösbaren Problemen widmen

Neben den lösbaren Problemen in Partnerschaften gibt es auch immer solche, die nicht gelöst werden können – bei denen die Beteiligten nicht auf einen grünen Zweig kommen. Das kann etwa der Fall sein, wenn der eine gerne Kinder möchte, der andere nicht. Wenn der eine von einem eigenen Haustier träumt, der andere an einer Tierhaarallergie leidet. Oder wenn der eine unordentlich ist und der andere Wert auf Sauberkeit legt.

Doch auch in diesen Fällen ist es wichtig, die Themen nicht unter den Tisch fallen zu lassen, sondern darüber zu sprechen. Für eine glückliche Partnerschaft ist es nach John Gottman unumgänglich, das Problem genauer unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, was dahintersteckt – welcher Traum oder Wunsch damit verbunden ist.

Vielleicht wird durch ein Gespräch klar, dass der Kinderwunsch das Bedürfnis nach tiefer Verbundenheit und den Wunsch, etwas auf der Welt zu hinterlassen, stillen soll. Möglicherweise hat Ihr Partner ähnliche Bedürfnisse, möchte diese jedoch auf andere Art und Weise und ohne Kinder ausleben.

Wenn beide sich über ihre Bedürfnisse und Träume austauschen und den anderen so respektieren, wie er ist, kann das Entspannung in das angespannte Thema bringen. Denn es macht einen Unterschied, ob man den Partner als jemanden sieht, der etwas anderes möchte, was man selbst nicht nachvollziehen kann oder ob man bemerkt, dass man sich vielleicht gar nicht so unähnlich ist.

Durch ein Gespräch können außerdem Möglichkeiten für Kompromisse oder Ideen eröffnet werden, wie man selbst seinen Traum leben kann oder seinen Partner bei seinem großen Traum unterstützen kann. Denn je besser sich jeder Partner verwirklichen kann, umso glücklicher ist er und umso glücklicher ist die Partnerschaft.

7. Gemeinsamen Sinn schaffen

Sinn bedeutet für jeden etwas anderes. Wie das Wort schon sagt, sollte der gemeinsame Sinn etwas sein, das ein Paar als sinnvoll empfindet − in dem es aufgeht und das ihm Freude bereitet.

Das können etwa gemeinsame Ziele sein, die man verfolgt, wie etwa eine Familie zu gründen, auf ein Haus im Grünen hinzuarbeiten oder beruflichen Erfolg zu erlangen. Sinn kann auch bedeuten, gemeinsamen Projekten nachzugehen, indem man sich etwa um Tiere kümmert, die ein zu Hause brauchen oder einen Garten anlegt, um irgendwann in der Zukunft autark leben zu können.

Auch gemeinsame Werte können sinnbringend sein. So könnte man etwa gemeinsam sportlichen Aktivitäten nachgehen, gemeinsam gesund kochen oder gemeinsam reisen. Sinn ist etwas ganz Individuelles – was ein Paar als sinnvoll erlebt, kann für ein anderes Paar vollkommen sinnlos sein.

Für eine glückliche Partnerschaft ist es daher wichtig, herauszufinden, was beide als sinnvoll empfinden und diese Ziele oder Projekte in den Alltag zu integrieren.

Glückliche Partnerschaft: Gleich und Gleich gesellt sich gern

Oben beschrieben wir bereits, was eine glückliche, erfüllte Partnerschaft ausmacht und wie man daran arbeiten kann, um lange und glücklich mit seinem Partner zusammen zu sein. Einer deutschen Studie aus dem Jahr 2008 zufolge gibt es jedoch auch andere Faktoren, die beeinflussen, wie lange eine Partnerschaft oder Beziehung hält.

So fanden die Forscher Beatrice Rammstedt und Jürgen Schupp heraus, dass bestimmte Eigenschaften gut zusammenpassen, andere wiederum die Harmonie einer Beziehung stören können. Bei einer Befragung von fast 7000 Paaren wurde deutlich, dass sich diese vor allem in drei Eigenschaften ähnlich waren:

in der Gewissenhaftigkeit, der Offenheit für Neues und der Verträglichkeit

Je länger die Paare schon zusammen waren, desto stärker ähnelten sie sich auch in diesen Eigenschaften.

Gewissenhaftigkeit

Gewissenhaftigkeit bedeutet, dass jemand verantwortungsbewusst und zuverlässig ist sowie Aufgaben genau und gründlich erledigt. Ein Beispiel dafür wäre, dass beide Partner etwa gleich gründlich putzen oder aufräumen. Dass also nicht einer der beiden die Aufgaben im Haushalt sehr ernst nimmt, der andere jedoch am vereinbarten Putztag lieber mit Freunden ausgeht oder lediglich jene Bereiche putzt, die leicht zu erreichen sind.

Offenheit für Neues

Ist jemand offen für Neues, bedeutet das, dass er gerne neue Kulturen und Orte, neue Menschen, neue Sportarten oder andere Aktivitäten kennenlernt. Möchte der eine etwa gerne jedes Jahr den Urlaub am selben Ort und mit denselben Menschen verbringen, der andere möchte lieber neue Länder kennenlernen, kann es der Studie zufolge auf Dauer zu Schwierigkeiten in der Partnerschaft kommen.

Verträglichkeit

Auch jemand, der verträglich, also warmherzig, hilfsbereit, freundlich oder mitfühlend ist, wird auf Dauer nicht mit jemandem glücklich, der dazu neigt, nur an sich zu denken, sich nicht in andere hineinversetzt oder der ständig einen Streit vom Zaun bricht.

Doch auch Übereinstimmungen in anderen Lebensbereichen scheinen eine Rolle für die Dauer der Beziehung und folglich auch für eine glückliche Partnerschaft zu spielen. So scheinen etwa Paare, die ähnlich attraktiv und intelligent sind, die ähnlich viel verdienen und einer ähnlichen Gesellschaftsschicht und Religion angehören, länger zusammenzubleiben ( 3 ).

So können auch Sie eine glückliche Partnerschaft führen

Glückliche Partnerschaften bedeuten Arbeit. Sie fallen nicht einfach vom Himmel, sondern erfordern Selbstreflexion. Interessieren Sie sich aufrichtig für Ihren Partner? Wertschätzen Sie seine guten Seiten? Schenken Sie Ihrem Partner Zuwendung? Nehmen Sie auf seine Bedürfnisse und Wünsche Rücksicht? Sind Sie in der Lage, Konflikte effektiv zu lösen?

Überlegen Sie, ob Sie alle sieben oben beschriebenen Bereiche in Ihrer momentanen Partnerschaft umsetzen bzw. in vergangenen Beziehungen umgesetzt haben und welchen Sie sich noch widmen sollten. Ist auch Ihr momentaner oder zukünftiger Partner bereit, an sich zu arbeiten, sind Sie auf dem besten Weg zu einer langanhaltenden, glücklichen Partnerschaft.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.