Rotklee und seine Wirkungen
Rotklee, der auch unter der Bezeichnung Wiesenklee bekannt ist, zählt zu den Hülsenfrüchten und gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Er bevorzugt lehmige und mineralstoffhaltige Böden, aber auch auf Sand- und Torfböden gedeiht er gut. Einen sauren oder schlecht entwässernden Boden hingegen meidet die Pflanze.
Bodenverbesserer
Rotklee hat die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden und so den Boden mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff anzureichern. Dadurch erhöht der Klee die Bodenqualität und die Bodenfruchtbarkeit.
Beliebte Futterpflanze
Der Klee ist eine sehr beliebte eiweissreiche Futterpflanze für das Weidevieh, aber auch Hummeln und Schmetterlinge lieben ihn.
Die Blüten mit ihren langen, engen Blütenröhren werden in erster Linie von Hummel-Arten bestäubt, die aufgrund ihrer Rüssellänge den tiefliegenden Nektar erreichen können. Der Rüssel der Bienen ist zu kurz, daher können sie ausschliesslich die Pollen sammeln.
Doch kommen wir nun zu den Vorzügen der Pflanze in Bezug auf die menschliche Gesundheit.
Rotklee für die Gesundheit
Rotklee liefert natürlich die für grüne Blattgemüse typischen Vital- und Mineralstoffe, nämlich insbesondere Magnesium, Calcium, Kalium, Niacin (Vitamin B3), Thiamin (Vitamin B1) und Vitamin C.
Darüber hinaus enthält der Klee verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide), deren antioxidative, antimikrobielle sowie antivirale Wirkung das Immunsystem entlasten und somit sehr zur Gesunderhaltung des Körpers beitragen.
Die ebenfalls enthaltenen Cumarine verbessern den Blutfluss, Salicylate wirken entzündungshemmend, Glykoside unterstützen die Herztätigkeit und ätherische Öle wirken antibakteriell und antimykotisch.
Besonders bemerkenswert ist die Kombination vier verschiedener Isoflavone (Genistein, Daidzein, Formononetin und Biochanin A). Diese Isoflavone zählen zu den so genannten Phytoöstrogenen, die für zahlreiche Wirkungen des Rotklees verantwortlich sind (1).
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Die hormonelle Wirkung von Rotklee
Rotklee gilt insbesondere in den mitteleuropäischen Regionen als DER Phytoöstrogen-Lieferant schlechthin. Die Bezeichnung Phytoöstrogene ist eine Wortschöpfung, die pflanzliche Wirkstoffe beschreibt, welche dem menschlichen Östrogen vom chemischen Aufbau her verblüffend ähneln.
Die Phytöstrogene können daher auch regulierend in den Hormonhaushalt eingreifen, doch so stark wirksam wie die körpereigenen Hormone sind sie keineswegs. Daher ist der Klee auch für Frau UND Mann gleichermassen wertvoll.
Die regulierende Wirkung von Phytoöstrogenen
Die Wirkung der Phytoöstrogene hängt nun davon ab, wie viel eigenes Östrogen im Körper vorhanden ist.
Ist der Östrogenspiegel zu hoch, wie es bei manchen Frauen vor den Wechseljahren der Fall ist, zeigen sie eine anti-östrogene Wirkung. Das bedeutet, dass sich die Phytoöstrogene an die Östrogen-Rezeptoren heften und so verhindern, dass das wesentlich stärker wirkende körpereigene Östrogen daran andocken kann.
Bei einem zu niedrigen Östrogenspiegel, wie er bei Frauen in den Wechseljahren vorzufinden ist, stellt sich eine östrogenartige Wirkung der Phytoöstrogene ein, so dass der bestehende Östrogenmangel reduziert oder gar ausgeglichen werden kann.
Phytoöstrogene können also im Körper zu einem ausgeglichenen Hormonspiegel beitragen.
Die Wirkung von Östrogenen bei Mann und Frau
Östrogene beschränken sich in ihrer Wirkung nicht nur auf den Zyklus der Frau. Da sie auch an vielen weiteren Körperprozessen beteiligt sind, spielen Östrogene für die Gesundheit jedweden Menschen eine wesentliche Rolle – ob Mann oder Frau.
Ein angemessener Östrogenanteil im Körper
- fördert die Durchblutung sämtlicher Körpergewebe (Organe, Nervensystem, Knochengewebe, Haut etc.).
- begünstigt die Weitstellung der Venen.
- reguliert den Cholesterinspiegel und schützt so vor Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.
- steuert die Calcium-Einlagerung in den Knochen.
- erhöht die Konzentrationsfähigkeit.
- unterstützt einen gesunden Schlaf.
- begünstigt eine positive, glückliche Stimmung.
- fördert die Fetteinlagerung unter der Haut, damit sie weich und geschmeidig bleibt.
- hält Wasser im Bindegewebe zurück - für eine glatte Haut.
Diese Beispiele zeigen anschaulich, welche gesundheitlichen Folgen sowohl ein Mangel an Östrogen als auch ein Östrogen-Überschuss haben kann. Dies gilt natürlich für Frauen UND Männer gleichermassen. (2)
* Keimsaat für Kleesprossen finden Sie hier unter diesem Link.
Rotklee-Extrakt senkt PSA-Werte
Eine Studie aus dem Jahr 2008 untersuchte die Auswirkungen des Rotklee-Extraktes auf die Prostata- und Leber-Gesundheit sowie auf die sexuellen Funktionen bei Männern mit erhöhten PSA-Werten, aber gleichzeitig negativen Prostata-Biopsie-Befunden.
PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen. Dabei handelt es sich um ein vom Prostatagewebe produziertes Enzym. Dieses Enzym verflüssigt den Samen und ermöglicht auf diese Weise eine erhöhte Beweglichkeit der Spermien im Ejakulat. Normalerweise gelangt nur sehr wenig PSA ins Blut. Krankes Prostatagewebe jedoch produziert so viel PSA, dass davon sehr viel mehr ins Blut gelangt und die PSA-Werte daraufhin steigen. Ein erhöhter PSA-Wert kann daher auf eine Prostataerkrankung hinweisen.
Die Probanden aus obiger Studie nun waren durchschnittlich 65 Jahre alt und erhielten über einen Zeitraum von einem Jahr täglich 60 mg Isoflavon-Extrakt aus Rotklee. Ihre jeweiligen Werte wurden alle 3 Monate gemessen. Nach Ablauf des Jahres konnte folgendes Ergebnis präsentiert werden:
"Der Extrakt wurde von allen Studien-Teilnehmern gut vertragen und verursachte keine Nebenwirkungen. Gleichzeitig konnte der Gesamt-PSA-Wert bei den Probanden um mehr als 30 Prozent reduziert werden (4)".
Bei Wechseljahresbeschwerden
2007 stellte Dr. Martin Imhof von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien eine randomisierte placebokontrollierte Studie mit Rotklee-Extrakt vor, an der 180 Patientinnen teilnahmen. Neben den menopausalen Beschwerden wurden auch der Einfluss auf die Stimmung, die Konzentration und das Schlafverhalten beobachtet.
Die Probanden erhielten über einen Zeitraum von 25 Wochen täglich 80 mg standardisierten Extrakt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:
"Der Extrakt hatte einen signifikant positiven Einfluss auf alle Symptomatiken der Probanden. Während Hitzewallungen und Schweissausbrüche zurückgingen, verbesserten sich gleichzeitig Konzentration, Stimmung und Schlafverhalten".
Eine Cross-Over-Studie aus dem Jahre 2010 kam, wie einige weitere Studien auch, zu ähnlich positiven Ergebnissen.
Schutz vor Tumorerkrankungen
Des Weiteren stellte Dr. Imhof Resultate einer Grundlagenforschung zum Einfluss von Rotklee-Extrakt auf das Tumorwachstum vor. Kultivierte MCF-7 Brusttumorzellen wurden dabei mit Phytoöstrogenen behandelt. Das sensationelle Ergebnis:
"Anstelle der angenommenen tumorfördernden Eigenschaft dieser Östrogene stellte sich das genaue Gegenteil heraus. Der Extrakt aktivierte sogar vermehrt DNA-Reparaturgene, so dass Dr. Imhof zu dem Ergebnis kam, dass der Extrakt vor einer Entstehung von Tumoren schützen könne".
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Gut fürs Herz-Kreislauf-System
In einer anderen Studie aus dem Jahr 2007 wurde die Wirkung von Rotklee auf die Entwicklung von Arteriosklerose („Verkalkung“ der Blutgefässe) bei männlichen Kaninchen mit hohen Blutfettwerten untersucht.
Das Ergebnis: Durch die Gabe eines entsprechenden Extrakts konnten die Triglyceride ebenso wie das LDL-Cholesterin deutlich gesenkt werden, während der HDL-Cholesterinwert bedeutsam anstieg. Die Fettstreifenbildung in der Aorta war ebenso deutlich reduziert wie jene in den Herzkranzgefässen.
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Höhere Knochendichte
Das Ziel einer Studie aus dem Jahr 2006 war, die vorbeugende Wirkung von Rotklee-Isoflavonen auf das Fortschreiten des Knochenverlustes durch Östrogenmangel in den Wechseljahren zu beurteilen.
Gleichzeitig sank der Wert der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase im Blut (ein erhöhter Wert weist auf ein Knochenproblem hin). Auch die Anzahl der Osteoklasten (knochenabbauende Zellen) in den Oberschenkeln ging zurück (8).
Bei Hautproblemen
Nicht zu unterschätzen ist auch die Wirkung des Rotklee-Extraktes auf die Haut.
Die enthaltenen Antioxidantien schützen die Haut vor zellschädigenden freien Radikalen, so dass sie vor lichtbedingter Alterung durch UV-Strahlen bewahrt werden kann. Zudem erhöht die Pflanze die Dichte und die Spannkraft der Haut, weshalb dem Extrakt auch ein Anti-Aging-Effekt zugeschrieben wird.
Auch Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme oder Psoriasis sprechen sehr gut auf eine Behandlung mit diesem Extrakt an. Daher wird die Pflanze von naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten bei vielen Hauterkrankungen mit grossem Erfolg eingesetzt.
Rotklee anwenden und einnehmen
Wie kann man nun die wertvollen Inhaltsstoffe des Klees in ausreichender Menge zu sich nehmen?
Blüten und Sprossen für Salat und Suppe
Der Verzehr von Blüten oder Sprossen im Salat, in der Suppe oder auf dem Gemüse ist sicher eine gesunde, schmackhafte und empfehlenswerte Massnahme.
Allerdings reichen die auf diese Weise aufgenommen Mengen an Isoflavonen und all den anderen wertvollen Substanzen nicht in jedem Falle aus, um einen positiven Gesundheitseffekt zu erzielen.
Hat man also ein bestimmtes über Isolflavone erreichbares Ziel im Auge, dann werden besser Extrakte eingenommen. Auch ein Tee kann kurweise getrunken werden - wobei Extrakte sehr viel höher konzentriert sind als ein Tee.
Tee zubereiten
Für die Zubereitung eines Tees benötigen Sie 4 Teelöffel frische Rotkleeblüten oder einen gehäuften Teelöffel getrocknete Blüten. Übergiessen Sie diese mit kochendem Wasser, lassen Sie sie 10 Minuten abgedeckt ziehen.
Danach seihen Sie den Tee ab. Bis zu 4 Tassen können Sie täglich trinken, am besten kurweise, wobei Sie nach 4 Wochen immer wieder eine Pause einlegen von z. B. 1 bis 2 Wochen.
Pflanzensud für Sitzbäder und Kompressen
Zusätzlich zur inneren Einnahme können Sie den Pflanzensud auch für Sitzbäder bei vaginalem Juckreiz, Weissfluss oder Erkrankungen der Vaginalschleimhaut verwenden.
Als Kompresse aufgetragen kann der Tee auch rheumatische Beschwerden lindern. Bei Hauterkrankungen hat sich ein konzentrierter Blütenauszug, der auf Sirupdicke eingekocht wurde, bestens bewährt.
* Hier finden Sie einen Kleeblüten-Tee und hier eine Sitzbadewanne, mit der sich sehr leicht Sitzbäder durchführen lassen.
Extrakte nehmen - Kapseln oder Flüssigpräparate
Auch flüssige Extrakte stellen eine mögliche Nahrungsergänzung dar. Gegenüber den herkömmlich angebotenen Kapseln verfügen flüssige Präparate über eine besonders leichte Verdaulichkeit sowie eine hohe Bioverfügbarkeit.