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Sulforaphan - Der Stoff zum Abnehmen

Sulforaphan ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in besonders großen Mengen in Brokkolisprossen und Brokkoli enthalten ist. Sulforaphan wirkt entgiftend und antioxidativ. Der Stoff gilt daher als natürliches Krebsschutzmittel. Untersuchungen an Mäusen weisen darauf hin, dass Sulforaphan außerdem beim Abnehmen helfen könnte.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 13 Januar 2025
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Sulforaphan - auch zum Abnehmen?

Sulforaphan ist ein wirksamer Pflanzenstoff, über den wir schon viel berichtet haben und der auch beim Abnehmen helfen könnte - so zumindest Studien mit Mäusen.

Sulforaphan kann im Allgemeinen immer dann nützlich sein, wenn der Organismus vor Krankheiten geschützt werden soll oder wenn bei bestehender Krankheit Heilprozesse aktiviert werden müssen. Denn der Stoff aus Brokkoli wirkt in erster Linie stark antioxidativ und entzündungshemmend.

Da nahezu jede chronische Krankheit mit Entzündungsprozessen und oxidativem Stress einhergeht, können die entündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Sulforaphan im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie bei den meisten chronischen Leiden genutzt werden.

Oxidativer Stress (reaktive Sauerstoffspezies) entstehen jedoch in übermäßigen Mengen nicht nur bei Krankheiten, sondern auch bei Übergewicht. Genauso finden chronische Entzündungsprozesse nicht nur bei Krankheiten statt, sondern auch permanent bei Übergewicht im sog. weißen Fettgewebe.

Weißes Fettgewebe gilt als Risikofaktor für z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, manche Krebsarten, Diabetes und für eine Fettleber. Braunes Fettgewebe hingegen gilt als das gesündere Fett, das auch weniger zu Übergewicht beiträgt.

Sulforaphan nun soll bei der Umwandlung von weißem Fett in braunes Fett helfen können und so das Abnehmen unterstützen.

Weißes und braunes Fett: der Unterschied

Während Säuglinge noch mehr vom braunen Fettgewebe besitzen, schwindet es mit zunehmendem Alter. Je mehr Übergewicht sich außerdem entwickelt, umso mehr wird das braune Fettgewebe reduziert und macht dem weißen Fettgewebe Platz.

Weiße Fettzellen bestehen bis zu 90 Prozent aus Fett. Sie speichern das Fett. Braune Fettzellen dagegen bestehen nur zu 50 Prozent aus Fett und verbrennen das Fett außerdem zu Energie, bevorzugt zu Wärmeenergie.

Braune Fettzellen sind deshalb braun, weil sie voller Mitochondrien sind. Dabei handelt es sich um kleine Kraftwerke, die Fett zu Energie umwandeln können.

Wer daher braunes Fettgewebe hat, kann nicht so leicht übergewichtig werden, da das Fett ständig für die Energiegewinnung genutzt wird - umso mehr natürlich, je mehr Energie benötigt wird, z. B. für Bewegung oder auch für die Wärmegewinnung (wenn man die Heizung mal nicht ganz so hoch dreht).

Weitere Informationen und Tipps zur Förderung der Bildung des braunen Fettgewebes lesen Sie in unserem Artikel Braunes Fettgewebe aktivieren.

Sulforaphan wandelt weißes Fett in braunes Fett um

Bislang glaubte man, dass Erwachsene eigentlich kaum noch braunes Fettgewebe haben. Inzwischen aber weiß man, dass beispielsweise Sportler, also körperlich aktive Menschen deutlich mehr braune Fettzellen besitzen als inaktive Menschen.

Auch hat sich gezeigt, dass sich weiße Fettzellen sogar in braune Fettzellen umwandeln lassen können – ein Mechanismus, den man jetzt zur Behandlung der Fettleibigkeit einzusetzen versucht. Man spricht von der sog. Bräunung weißer Fettzellen.

Sulforaphan nun soll genau bei dieser Bräunung behilflich sein können. Es aktiviert die Umwandlung weißer Fettzellen in braune Fettzellen. Zusätzlich reduziert Sulforaphan die sog. metabolische Endotoxinämie (körpereigene Vergiftung).

*Einen Sulforaphan Brokkoliextrakt erhalten Sie unter dem vorigen Link.

Sulforaphan lindert die körpereigene Vergiftung

Bei der metabolischen Endotoxinämie handelt es sich um eine Art innere Vergiftung, die ihren Ursprung im sog. Leaky Gut Syndrom hat, also in einer durchlässigen Darmschleimhaut, an der heutzutage viele Menschen leiden (meist ohne es zu wissen). Das Leaky Gut Syndrom steht im Verdacht, die Mitursache von Allergien, Autoimmunerkrankungen und vielen weiteren chronischen Beschwerden zu sein.

Giftige Stoffe aus dem Darm, die eigentlich mit dem Stuhl ausgeschieden werden sollten, gelangen beim Leaky Gut Syndrom über die durchlässige Darmschleimhaut nun in den Blutkreislauf und sorgen dort für latente Entzündungsprozesse.

Diese Endotoxinämie wird nicht nur mit Diabetes, Arteriosklerose etc. in Verbindung gebracht, sondern auch mit einer schleichenden Schädigung der Leber, in deren Verlauf sich u. a. eine Fettleber bildet.

Details zum Leaky Gut Syndrom lesen Sie in unserem Artikel Leaky Gut Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung.

Sulforaphan sorgt für eine gesunde Darmflora

In einer japanischen Studie der Kanazawa University zeigten die beteiligten Forscher nicht nur, wie Sulforaphan weißes Fett in braunes Fett umwandeln half (1, 2), sondern auch wie der Stoff die metabolische Endotoxinämie dadurch minderte, dass er die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflusste (zumindest bei Mäusen). Denn es gilt:

  1. Je gesünder die Darmflora, umso besser kann die beschädigte Darmschleimhaut heilen.
  2. Je intakter die Darmschleimhaut, umso weniger Gifte gelangen in den Blutkreislauf, umso weniger Entzündungsprozesse finden statt und umso gesünder ist die Leber.
  3. Je gesünder die Darmflora, umso weniger wahrscheinlich ist überdies eine Fettleibigkeit, wie wir in unserem Artikel mit dem Titel So können Frauen leichter abnehmen erklären.

Sulforaphan stoppt Gewichtszunahme

In der japanischen Studie entdeckte man nun, dass die Einnahme von Sulforaphan bei fettreicher Ernährung der Tiere zu einer 15 Prozent niedrigeren Gewichtszunahme führte, als dies bei derselben Ernährungsweise aber ohne die Supplementierung von Sulforaphan der Fall war.

Der Bauchfettanteil sank um 20 Prozent und auch die Fettleber konnte zu einem Teil zurückgebildet werden.

Folgende Ergebnisse konnten beobachtet werden:

Sulforaphan beschleunigt Bräunung weißer Fettzellen

Sulforaphan beschleunigt die Bräunung von weißen Fettzellen, was zu einem verstärkten Energieverbrauch, einer erhöhten Fettverbrennung und somit dem Abbau von Übergewicht führt.

Sulforaphan reduziert Entzündungen

Derselbe Mechanismus reduzierte chronische Entzündungsprozesse, die vom weißen Fettgewebe ausgingen. Sulforaphan kann über die Entzündungshemmung folglich das Risiko chronischer Erkrankungen reduzieren (2).

Sulforaphan reguliert Darmflora

Sulforaphan reguliert die Darmflora und mindert den Anteil jener schädlichen Bakterien im Darm, die sich bei fettreicher Ernährung bilden, die Entstehung von Übergewicht beschleunigen und ganz besonders für die Bildung von Darmgiften verantwortlich sind, die wiederum zur metabolischen Endotoxinämie beitragen.

Sulforaphan hebt Leptinresistenz auf

In einer weiteren Mäusestudie zu diesem Thema (erschien 2022) zeigte sich ebenfalls, dass Sulforaphan bei Übergewicht hilfreich sein könnte (3).

Hier wurden noch weitere Mechanismen entdeckt: Sulforaphan kann die Leptinresistenz wieder aufheben (wenigstens zum Teil). Leptin ist ein Hormon, das dem Gehirn signalisiert, wann man satt ist. Bei Fettleibigkeit ist dieses System oft gestört (man spricht von Leptinresistenz).

Der Leptinspiegel ist in diesem Fall hoch, aber die Betroffenen empfinden dennoch kein Sättigungsgefühl. Sulforaphan nun sorgt dafür, dass der Körper wieder besser auf Leptin reagieren kann. Man fühlt sich früher satt und isst somit auch weniger.

Welche Dosis Sulforaphan ist nötig?

Die vorgestellten Studien wurden mit Mäusen durchgeführt, so dass eine konkrete Dosis für Menschen nicht bekannt ist, zumal die Tiere den Stoff auch noch injiziert bekamen (5 mg/kg Körpergewicht).

Wir würden die bei Sulforaphan empfohlene Dosis von 100 mg pro Tag in das ganzheitliche Abnehmprogramm integrieren, zumal der Stoff ja viele andere positive Wirkungen auf die Gesundheit hat - siehe unseren Artikel Sulforaphan - Wirkung und Anwendung.

Zusätzlich würden wir regelmäßig Brokkolisalat (also roh) und/oder Brokkolisprossen in die Ernährung integrieren - die beiden besten natürlichen Quellen für Sulforaphan.

* 100 mg Sulforaphan gilt als hochdosiert und ist in nur wenigen Präparaten enthalten, z. B. im Sulforaphan Brokkoliextrakt von effective nature (vegane Kapseln).

Update 16.4.2025

Wir haben Studie 3 hinzugefügt.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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