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Je mehr Kreuzblütlergemüse, umso seltener Prostatakrebs

Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler sind sehr empfehlenswert. Je mehr Sie als Mann von dieser Gemüsegruppe essen, umso weiter sinkt Ihr Risiko für Prostatakrebs. Dies zeigte eine umfassende Studie.

Aktualisiert: 22 April 2024

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Kreuzblütlergemüse gegen Prostatakrebs

Schon 2017 haben wir von einer Studie berichtet, der zufolge Blumenkohl mit Kurkuma ein ideales Gericht für Männer zur Therapie und Prävention von Prostatakrebs darstellt. Seinerzeit wurde unser Tipp belächelt – und der Zusammenhang zwischen Kreuzblütlergemüsearten (Blumenkohl gehört dazu) und Prostatakrebs blieb lange ungeklärt.

Eine Analyse von insgesamt 16 Studien, die bis spätestens September 2022 erschienen waren, bestätigte jedoch nun unseren damaligen Tipp. In 7 Fall-Kontroll-Studien ergab sich anhand von weit über 1 Million Teilnehmern das folgende Ergebnis ( 1 ):

Je höher der Verzehr von Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse, desto geringer das Prostatakrebs-Risiko.

Die Gruppe, die am meisten Kreuzblütlergemüse verzehrte, hatte im Vergleich zur Gruppe, die am wenigsten dieser Gemüse aß, ein um 13 Prozent geringeres Risiko, einen Prostatakrebs zu entwickeln. Pro 15 g Kreuzblütlergemüse sank das Risiko um knapp 5 Prozent.

Essen Sie täglich 125 g Kreuzblütlergemüse!

Als Geringverzehrer galten Teilnehmer, die weniger als 10 – 25 g Kreuzblütlergemüse pro Tag zu sich nahmen. Vielverzehrer waren Teilnehmer, die täglich mehr als 125 g aßen.

125 g ist dabei noch relativ wenig. Denn der essbare Teil eines durchschnittlichen Blumenkohls wiegt ca. 500 g, was bedeutet, dass Sie gerade einmal einen Viertel Blumenkohl essen müssten, um zu den Vielverzehrern zu gehören.

Da es noch viele andere Kreuzblütengewächse gibt (siehe nächster Abschnitt), können Sie überdies täglich abwechseln. Wichtig dabei wäre, dass Sie einen Teil davon als Rohkost essen.

In manchen der untersuchten Studien schaute man auch nur, wie oft pro Woche das Gemüse gegessen wurde. Hierbei galten als Geringverzehrer jene Männer, die weniger als 1-mal Gemüse aus der Familie der Kreuzblütlengewächse pro Woche verspeisten, gut galt hingegen eine Häufigkeit von mehr als 2,5-mal pro Woche.

Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Teilnehmern aus Europa und Asien.

Welche Gemüse gehören zu den Kreuzblütengewächsen?

Zu den Gemüsearten aus der Familie der Kreuzblütengewächse gehören z. B.

  1. Blumenkohl
  2. Rotkohl
  3. Weißkohl
  4. Rosenkohl
  5. Grünkohl
  6. Brokkoli
  7. Kresse
  8. Rettich
  9. Radieschen
  10. Kohlrabi
  11. Rucola
  12. Senf
  13. sowie die jeweiligen Sprossen daraus

Kohl und Co. schützt auch vor anderen Krebsarten

Zahlreiche epidemiologische Studien zeigten in der Vergangenheit auch einen Schutzeffekt durch diese Gemüse bei anderen Krebsarten, etwa bei Gebärmutterkrebs, Lungenkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs.

Kreuzblütlergemüse schützt unabhängig vom übrigen Lebensstil

Generell sinkt das Risiko für Prostatakrebs mit einem gesunden Lebensstil. Dazu gehört eine fettarme Ernährung, wenig oder kein Alkohol, ein gesundes Gewicht und kein Tabak.

Nun könnte man sagen, dass Männer, die fettarm essen, Alkohol meiden sowie normalgewichtig und Nichtraucher sind, sowieso schon ein geringes Prostatakrebsrisiko haben und der Verzehr von Kreuzblütlergemüse – das im Rahmen eines gesunden Lebensstils sicher automatisch häufiger gegessen wird – daher gar nicht entscheidend ist.

In vorliegender Analyse wurden jedoch genau diese anderen Faktoren berücksichtigt – und es zeigte sich, dass Kohl und Co auch unabhängig vom übrigen Lebensstil das Risiko für Prostatakrebs zu senken scheint.

Wie genau wirken Kreuzblütengewächse gegen Krebs?

Kreuzblütengewächse sind seit der Antike für ihren medizinischen Wert bekannt. Noch ist der genaue Wirkmechanismus, über den das Gemüse Krebs hemmen kann, nicht vollständig geklärt.

Die Hauptwirkstoffe sind jedoch die Glucosinolate. Aus diesen sekundären Pflanzenstoffen entstehen durch das ebenfalls in den Pflanzen enthaltene Enzym Myrosinase zwei bioaktive Substanzen (beim Zerkleinern, z. B. Zerschneiden, Pürieren oder Kauen): Sulforaphan und Indol-3-Carbinol.

Sulforaphan kann über verschiedene Wege den Zyklus der Krebszelle zum Stillstand bringen, den programmierten Tod der Krebszelle einleiten (Apoptose) und das sog. Nrf2 aktivieren.

Nrf2 ist ein körpereigener Stoff, der die Bildung körpereigener Antioxidantien fördert. Für einen hohen Nrf2-Spiegel sind nicht nur Kreuzblütlergemüse wichtig, sondern auch eine gute Omega-3-Versorgung. Selbst Bewegung und Intervallfasten können den Nrf2-Spiegel positiv beeinflussen.

Indol-3-Carbinol kann die beiden Proteine p21 und p27 so regulieren (sog. Zellzyklusinhibitoren), dass diese das Krebswachstum hemmen.

Ein Kreuzblütler-Tag gegen Prostatakrebs

Wie ein Speiseplan an einem Tag mit Kreuzblütlergemüse aussehen könnte, haben wir in unserem Artikel erklärt, den wir ganz oben verlinkt haben (Blumenkohl mit Kurkuma).

Dort finden Sie einen beispielhaften Ernährungsplan zum Schutz vor Prostatakrebs. Dieser enthält nicht nur Kreuzblütengewächse, sondern noch viele andere Lebensmittel, die sich als krebshemmend erwiesen haben.

Wie schon oben erklärt, sollten Sie einen Teil der Gemüse immer auch roh essen, damit die Myrosinase aktiv bleiben kann und sich auch möglichst viele krebshemmenden Wirkstoffe bilden. Das geht sehr gut mit Meerrettich, Rucola, Kresse, Weißkohlsalat etc.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.