Yoga für besseren Sex
Die moderne Wissenschaft ist noch in ihren Anfängen, wenn es darum geht, all die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile des Yoga zu erforschen - der indischen Philosophie, die u. a. aus körperlichen Übungen, Meditation und Atemübungen besteht. Bei Depressionen soll Yoga nachweislich helfen, auch bei Stress, Angstzuständen, Schilddrüsenproblemen ( 8 ) und sogar beim metabolischen Syndrom. Letzteres umfasst Übergewicht, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Blutzuckerunregelmäßigkeiten.
Schon allein diese Aspekte weisen darauf hin, dass yogische Übungen sich auch sehr vorteilhaft auf das Sexleben auswirken können. Denn wer nicht mehr depressiv ist, weniger Stress und auch weniger chronische Beschwerden hat, ist automatisch entspannter, ausgeglichener und damit auch eher ein/e leidenschaftliche/r Liebhaber/in.
Yoga stärkt Körper, Geist und Gehirn
Erste Studien zeigen, dass Yoga beispielsweise die Entzündungswerte des Körpers reduziert, Menschen weniger stressanfällig macht, die Cortisolspiegel senkt und die Spiegel eines ganz bestimmten Proteins namens BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) erhöht. BDNF gilt als Anti-Aging-Stoff, der die Nervenzellen stimuliert und die Konzentrations- und Lernfähigkeit verbessert, kurz für ein leistungsfähiges Gehirn sorgt.
Während yogischer Übungen kann es zum sog. Coregasm kommen. Dies ist ein englischer Begriff, der sich aus Core (Körpermitte) und Orgasm (Orgasmus) zusammensetzt und ein Gefühl beschreibt, das an einen Orgasmus erinnert, aber ganz ohne Sex zustande kommt, stattdessen allein durch das Training bestimmter Muskelgruppen (insbesondere Bauch und Beckenboden) erzielt werden kann.
Wie sieht nun der wissenschaftliche Stand der Dinge aus? Kann das indische Konzept das Liebesleben verbessern?
Nach 12 Wochen: Besseres Sexleben dank Yoga
In einer häufig zitierten Studie, die im The Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass yogische Übungen tatsächlich die Sexualfunktionen verbessern können – insbesondere bei Frauen über 45 Jahren, z. B. mit Hilfe der sog. Dreieckstellung, der Kobra (Bhujangasana) und des Drehsitzes.
Teilnehmerinnen der Studie waren 40 Frauen, die 12 Wochen lang wissenschaftlich begleitet wurden und dabei regelmäßig zum Yoga gingen. Sie praktizierten dabei u. a. 22 Übungen (Asanas), die insbesondere die Bauchmuskulatur trainierten, die Verdauung verbesserten, den Beckenboden stärkten und (erfahrungsgemäß) die Laune hoben. Die Gesamtliste der Übungen sind in der Studie aufgeführt. Bei Interesse melden Sie sich bitte per E-Mail bei uns.
Nach Ablauf der Studie hatte sich bei 75 Prozent der Frauen nahezu jeder Parameter ihres Liebeslebens verbessert. Die Frauen hatten mehr Lust, litten seltener unter Scheidentrockenheit, hatten häufiger einen Orgasmus und erlebten somit ihr Sexleben als deutlich befriedigender als zuvor ( 5 ).
Yogische Übungen - besseres Liebesleben auch für Männer!
Auch Männer profitieren enorm von regelmäßigen yogischen Übungen, was sich in einer der Frauenstudie ähnlichen Untersuchung zeigte. Sie wurde von Dr. Vikas Dhikav, Neurologe am Dr. Ram Manohar Lohia Hospital in New Delhi, Indien, durchgeführt und umfasste ebenfalls ein 12-Wochen-Yogi-Programm.
Zum Ende der Studie berichteten die Teilnehmer von einer signifikanten Verbesserung ihrer Sexualfunktionen. Auch sie hatten mehr Lust und verfügten über eine bessere Erektionsqualität, konnten ferner ihre Ejakulation besser kontrollieren und waren insgesamt leistungsfähiger ( 4 ).
Hilfe bei vorzeitigen Samenergüssen
In einer Vergleichsstudie (vom selben Forscherteam) zeigte sich sogar, dass yogische Übungen eine mögliche und natürliche Alternative für Fluoxetin sein könnte. Das Mittel ist als Antidepressivum bekannt, wird jedoch auch zur Therapie vorzeitiger Samenergüsse eingesetzt ( 6 ).
Die Teilnehmer praktizierten in dieser Untersuchung regelmäßig 15 Yoga-Übungen – einfache Übungen bis hin zu schwierigeren Stellungen wie z. B. die Bogen- oder Arkadenstellung (Dhanurasana).
Bei Unzufriedenheit mit dem eigenen Liebesleben, insbesondere wenn diese Unzufriedenheit auf gestörten Sexualfunktionen, also körperlichen Problemen beruht oder auch auf Stress, lohnt es sich, regelmäßig yogische Übungen zu praktizieren – zumal die Übungen noch viele andere Vorteile mit sich bringen, etwa Rückenschmerzen lindern oder das Gemüt aufheitern.
Yoga-Videos für Zuhause
Rahel zeigt Ihnen in unseren Videos auf YouTube, wie Sie im Alltag einen Ausgleich finden, indem Sie sich gesund und abwechslungsreich bewegen. Sie ist zertifizierte „Ashtanga Yoga Innovation Inspired“-Lehrerin und unterrichtet angelehnt an die AYI Methode von Dr. Ronald Steiner.