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  • Gesunde Zitrusfrüchte
5 min

Zitrusfrüchte: gesund und erfrischend

Orangen und andere Zitrusfrüchte enthalten bekanntlich viele Vitamine. Aber nicht nur. Auch bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe mit hoher antioxidativer Wirkung sind in den leckeren Früchten enthalten. Sie heißen Flavonoide und helfen dem Menschen, gesund zu bleiben. In einer Studie zeigte sich, dass Zitrusfrüchte sogar die gesundheitlichen Nachteile von Übergewicht kompensieren und vor Herzkrankheiten, Leberschwäche und Diabetes schützen können.

Aktualisiert: 16 Januar 2024

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Zitrusfrüchte – noch gesünder als gedacht

Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C und gelten deshalb als sehr gesund. Viel mehr wissen die meisten Menschen nicht über Orangen, Zitronen und ihre Verwandten. Aus dem Jahr 2016 stammt eine Studie, in der ein brasilianisches Forscherteam herausfinden wollte, warum Zitrusfrüchte eigentlich so gesund sind.

Die Wissenschaftler der Universidade Estadual Paulista (UNESP) präsentierten die Ergebnisse ihrer Untersuchung beim einstigen Meeting der American Chemical Society (ACS) ( 1 ).

Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir die sog. Flavanone – antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe aus Zitrusfrüchten – künftig dazu nutzen können, jene chronischen Krankheiten zu verhindern oder wenigstens zu verzögern, die sich meist infolge von Übergewicht entwickeln", erklärte Paula S. Ferreira, Mitglied des Forscherteams von São Paulo.

Bei Übergewicht Zitrusfrüchte essen!

Mehr als ein Drittel aller Erwachsenen in Europa und den USA sind übergewichtig und gehören damit zur Risikogruppe für Herzkrankheiten, Leberprobleme und Diabetes. Diese Gesundheitsbeschwerden entwickeln sich aufgrund von chronischen Entzündungsprozessen, die folgendermaßen entstehen:

Wer sich fett- und/oder kohlenhydratreich ernährt, sorgt für Fettansammlungen im Körper. Fettzellen aber produzieren übermäßig viele reaktive Sauerstoffradikale, die nun wiederum zu Zellschäden führen können – ein Zustand, den man mit dem Begriff "oxidativer Stress" beschreibt und der letztendlich in den kritischen chronischen Entzündungen resultiert.

Der Körper kann normalerweise die schädlichen Radikale mit körpereigenen Antioxidantien oder Antioxidantien aus der Nahrung bekämpfen. Übergewichtige Patienten aber verfügen über derart stark vergrößerte Fettzellen, dass die entstehenden Massen an reaktiven Sauerstoffradikalen die Kompensationsfähigkeiten des Körpers überfordern.

Zitrusfrüchte - als Frucht oder frisch gepresster Saft - können hier den dringend benötigten Nachschub an Antioxidantien liefern – und zwar in Form von Flavanonen, einer Untergruppe der Flavonoide.

Je mehr Zitrusfrüchte – umso gesünder

Schon aus früheren Studien weiß man, dass Flavanone sehr gut darin sind, oxidativen Stress zu mindern. Jetzt wollte man zum ersten Mal zeigen, wie konkret sich die Zitrusfrucht-Flavanone bei einer fettreichen Ernährung verhalten.

Man untersuchte dabei insbesondere die Flavanone namens Hesperidin, Eriocitrin und Eriodictyol. Drei Teilnehmergruppen wurden gebildet.

  1. Eine aß eine normale Kost,
  2. die zweite nahm eine fettreiche Kost ohne zusätzliche Antioxidantien zu sich,
  3. die dritte eine fettreiche Kost mit Hesperidin,
  4. die vierte eine fettreiche Kost mit Eriocitrin und
  5. die fünfte eine fettreiche Kost mit Eriodictyol.

Wer sich fettreich, aber antioxidantienarm ernährte (Gruppe 2), erlebte bald darauf massiv erhöhte Spiegel jener Marker, die für starken oxidativen Stress sprechen (TBARS = Thiobarbitursäure-reaktive Substanzen). Die TBARS-Konzentration im Serum stieg in dieser Gruppe um 80 Prozent, in der Leber stieg die TBARS-Konzentration um fast 60 Prozent im Vergleich zu jenen Probanden, die eine normale Kost zu sich nahmen.

Die Antioxidantien aus Zitrusfrüchten jedoch – Hesperidin, Eriocitrin und Eriodictyol – reduzierten die TBARS-Spiegel sogar. Hesperidin senkte den TBARS-Spiegel in der Leber um 50 Prozent, Eriocitrin tat dies um 57 Prozent und Eriodictyol um 64 Prozent. Eriocitrin und Eriodictyol reduzierten überdies die TBARS-Spiegel im Serum um jeweils knapp 50 Prozent. Bei jenen Personen, die Hesperidin bzw. Eriodictyol zu sich nahmen, konnte man außerdem eine geringere Fettansammlung und nicht so starke Leberschäden beobachten wie in Gruppe 2.

Hier finden Sie unsere Übersicht der besten Entsafter.

Zitrusfrüchte: Trotz Übergewicht gesünder

Eine Gewichtsabnahme konnte mit den Flavonoiden zwar nicht erreicht werden, erklärte Studienleiter Dr. Thais B. Cesar. Doch obwohl die Probanden kein Gewicht verloren hatten, verbesserte sich ihr Gesundheitszustand mit Hilfe der Flavanone dramatisch. Sie litten unter weniger oxidativem Stress, weniger Leberschäden, niedrigeren Blutfettwerten und geringeren Blutzuckerspiegeln. Zitrusfrüchte sind somit ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung und sollten regelmäßig verzehrt werden.

Richtiger Zitrusfrucht-Verzehr

Viele Menschen glauben, keine Zitrusfrüchte zu vertragen. Sie bekommen Bauchweh oder Sodbrennen. Meist liegt dies nicht an den Früchten, sondern am falschen Verzehr.

Zitrusfrüchte (und ihre Säfte) sollten – wie generell alle Früchte – idealerweise immer auf leeren Magen und allein für sich gegessen werden. Sobald Zitrusfrüchte mit anderen Lebensmitteln zusammen oder womöglich als Dessert verzehrt werden, können sie ohne weiteres zu den genannten Beschwerden führen. Dies liegt daran, dass Früchte normalerweise sehr schnell verdaut werden, also sehr schnell das Verdauungssystem passieren.

Isst man die Grapefruit nun zum Croissant, trinkt man den Orangensaft zum Wurstbrot oder verspeist man einen Fruchtsalat als Nachtisch, dann verhindern die anderen Lebensmittel die schnelle Passage der Früchte durchs Verdauungssystem. Die Früchte und ihre Verdauung werden regelrecht ausgebremst. Aus Brot, Wurst, Kartoffeln, Fleisch, Hülsenfrüchte etc. und den Früchten ergibt sich nun eine gärende Maische im Magen und Darm. Es kommt zu Unwohlsein und Blähungen oder auch zu Krämpfen.

Essen Sie Früchte und somit auch Zitrusfrüchte und ihre Säfte daher besser für sich allein und möglichst auf leeren Magen, z. B. als Vorspeise oder Zwischenmahlzeit – besonders dann, wenn Sie ein empfindliches Verdauungssystem haben.

Die einzige Lebensmittelgruppe, die im Allgemeinen problemlos mit frischen Früchten kombiniert werden kann, ist das grüne Blattgemüse, so dass Sie Orangensaft oder auch Zitronensaft hervorragend als Zutat für Ihre Dressings und grüne Smoothies verwenden können.

Säfte aus Zitrusfrüchten immer frisch pressen

Wenn Sie zu Zitrussäften greifen möchten, dann trinken Sie diese immer nur frisch gepresst. Gekaufte Säfte kommen weder geschmacklich noch inhaltlich an einen frisch hergestellten und sofort getrunkenen Saft heran.

*Ein preiswerter und dennoch hochwertiger Entsafter ist der Panasonic Slow Juicer

Frisch gepresste Zitrussäfte eignen sich auch für entschlackende Kuren, wie z. B. die sog. Zitronensaft-Kur Master Cleanse. Details dazu finden Sie hier: Die Zitronensaft-Kur.

Muss es doch einmal ein gekaufter Saft sein, dann sollte dieser nicht aus Konzentraten rückverdünnt sein. Es sollte sich um einen ungesüßten Direktsaft ohne weitere Zusätze handeln, der idealerweise aus Bio-Zitrusfrüchten hergestellt wurde.

Mögliche Nebenwirkungen von Zitrusfrüchten

Manche Zitrusfrüchte - insbesondere Grapefruits - sollten nicht gemeinsam mit manchen Medikamenten eingenommen werden, da sie deren Wirkung verstärken oder abschwächen können. Details lesen Sie im vorigen Link.

Auch bei wunden Mundschleimhäuten, z. B. bei Aphthen ist der Verzehr von Zitrusfrüchten nicht geeignet, weil sehr unangenehm. Dasselbe gilt für Mandelentzündungen, bei denen die Fruchtsäure dieser Früchte dann häufig brennt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.