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BPA meiden und leichter abnehmen

Wenn Frauen Lebensmittel und Kosmetika meiden, die mit BPA-haltigen Kunststoffen verpackt sind, sinkt ihre BPA-Belastung schon nach drei Wochen deutlich. BPA ist eine Chemikalie, die in Kunststoffen enthalten ist und hormonähnliche Wirkung hat. Aus diesem Grund steht der Stoff schon seit Jahren im Zusammenhang mit Hormonstörungen und den entsprechenden Gesundheitsbeschwerden.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 24 Juli 2024

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BPA – Die Chemikalie in Kunststoffen verhindert das Abnehmen

Manchmal ist man verführt zu glauben, dass gewisse Stoffe aus der Umwelt nicht gar so schädlich sind, wie häufig gesagt wird. Nichts als Panikmache, denkt man, was da die Medien wieder betreiben.

Die Chemikalie BPA (Bisphenol A) ist so ein Stoff. Sie befindet sich in vielen Haushaltsgeräten (Wasserkochern, Kaffeemaschinen, Wasserfiltern u. a.), ganz besonders aber in vielen Kunststoffverpackungen und kommt folglich mit allem in Berührung, was in diesen Maschinen zubereitet oder mit diesen Kunststoffen verpackt ist – ob Wasser, Kaffee, Kosmetika, Körperpflegeprodukte oder Lebensmittel.

Naja, so denken viele, das werden winzige Mengen sein, die da in die Bodylotion, in den Saft, das Wasser oder in die Konservensuppe übergehen. Was könnten diese Minimengen schon bewirken? Leider genügen diese winzigen Mengen oft schon, um merkliche Gesundheitsbeschwerden zu verursachen.

Denn Bisphenol A ist ein endokriner Disruptor, also ein Stoff mit hormoneller Wirkung, genauer gesagt mit östrogenähnlicher Wirkung – und Hormone bzw. Östrogene zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie schon in geringer Menge wirken. So können sie beispielsweise das Abnehmen verhindern.

Gesundheitliche Schäden durch BPA

Die sog. Östrogendominanz (ein im Verhältnis zum Progesteron vorhandenes Übermass an Östrogenen) ist eine häufige Hormonstörung bei Frauen, die zu allerlei teilweise auch diffusen Symptomen führen kann. Das östrogenähnlich wirkende BPA nun kann dieses Hormonungleichgewicht verstärken oder es überhaupt erst auslösen.

Für Männer ist eine regelmässige Östrogenzufuhr von aussen natürlich auch nicht gerade vorteilhaft. Denn Östrogene zählen zu den typisch weiblichen Geschlechtshormonen. Kommen Männer daher tagtäglich über Lebensmittel und Körperpflegeprodukte in Kontakt mit BPA, dann kann das ihre Spermienqualität und damit ihre Zeugungsfähigkeit vermindern.

Bei Kindern führt ein Übermass an Geschlechtshormonen zu Entwicklungsstörungen – und zwar schon im Mutterleib, so dass es zu Geburtsfehlern kommen kann, wenn die Schwangere mit BPA belastet ist.

Wir haben über BPA ausführlich hier berichtet: BPA schadet der Gesundheit. Nachfolgend eine kleine Auswahl an möglichen Folgen einer chronischen BPA-Belastung:

  1. BPA kann zu Leberschäden, Diabetes und Herzkrankheiten beitragen.
  2. BPA kann bei Kindern zu Atemwegsbeschwerden führen: BPA macht krank
  3. BPA kann bei Erwachsenen und Kindern Übergewicht begünstigen bzw. das Abnehmen verhindern.
  4. BPA kann die monatliche Zykluslänge verändern, ja sogar ein zu frühes Einsetzen der Wechseljahre verursachen
  5. BPA schadet den Zähnen: BPA lässt Zähne bröseln
  6. BPA fördert die Entstehung von Nahrungsmittelintoleranzen
  7. Und vieles mehr.

BPA ist allgegenwärtig – Kaum jemand ist NICHT belastet

Die Belastung mit BPA ist heutzutage völlig normal, da BPA allgegenwärtig ist. Eine Analyse der Daten aus dem National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) – einem Studienprogramm zur Einschätzung des Gesundheits- und Ernährungsstatus der Bevölkerung – zeigte, dass mehr als 92 Prozent der US-Bevölkerung messbare BPA-Werte aufweisen.

Ebenfalls aus den NHANES-Daten weiss man, dass die Risiken für Typ-2-Diabetes, pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit), das metabolische Syndrom und Übergewicht mit wachsender BPA-Belastung steigen.

Studien nun, die beobachteten, ob sich die BPA-Belastung mit einer bewussten Ernährung und dem gezielten Einkauf BPA-freier Produkte reduzieren lassen kann, gab es bisher noch kaum, schon gar nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Auch liegen nur wenige Studien vor, die untersuchten, wie sich nach einer Reduzierung der BPA-Belastung die Gesundheit oder das Gewicht verbessern lässt.

Rudel et al. zeigten beispielsweise, dass es schon ausreicht, sich drei Tage lang ausschliesslich von frischen Lebensmitteln zu ernähren, um die persönliche BPA-Belastung merklich (um 66 Prozent) zu senken.

Sathyanarayana et al. hingegen führten eine entsprechende Studie umgekehrt durch. Sie versorgten 10 Familien mit Fertigfood. Schon nach 5 Tagen waren deren BPA-Spiegel merklich gestiegen.

Führt eine Reduzierung des BPA-Levels aber auch zu einer merklichen Verbesserung der Gesundheit? Und kann man womöglich leichter abnehmen, wenn man darauf achtet, möglichst wenig BPA aufzunehmen?

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BPA-Belastung reduzieren und leichter abnehmen

Gerade gegen Übergewicht kämpfen heute bekanntlich sehr viele Menschen. Nur wenige wissen, dass bereits eine Reduzierung der persönlichen BPA-Belastung dabei helfen kann, leichter abzunehmen. Das zumindest zeigten Forscher rund um Dr. Todd Hagobian von der California Polytechnic State University mit einer hochinteressanten Studie im Oktober 2016 ( 1 ).

An der dreiwöchigen Untersuchung nahmen 24 Frauen teil – Frauen deshalb, weil diese im Allgemeinen stärker mit BPA belastet sind als Männer. Ein Teil (Gruppe 1) führte die Vorgaben der Wissenschaftler zur Minderung der BPA-Belastung durch, der andere Teil (Gruppe 2) fungierte als Kontrollgruppe.

So reduzieren Sie Ihre persönliche BPA-Belastung

  1. Man verwendet nur Kosmetik- und Körperpflegeprodukte, die in BPA-freiem Material verpackt sind – bitte die jeweiligen Hersteller anschreiben! (Sogar die Hülsen von Lippenstift können BPA enthalten).
  2. Auch Lebensmittel werden unter diesem Aspekt ausgewählt. Man kauft also Wasser und andere Getränke in Glasflaschen statt in Kunststoffflaschen, meidet Konserven und greift – wo immer möglich – zu unverpackten Lebensmitteln oder Lebensmitteln, die in Glasbehältern abgefüllt sind.
  3. Auch im eigenen Haushalt werden Lebensmittel nicht in Kunststoffbehälter umgefüllt, sondern in Glasbehälter oder in BPA-freie Kunststoffbehälter – ebenfalls die Hersteller kontaktieren!
  4. Selbst bei Hygieneprodukten – wie Tampons, Binden oder Slipeinlagen – sollte man die Hersteller nach den BPA-Gehalten befragen.
  5. In vorliegender Studie legten die Wissenschaftler überdies besonderen Wert darauf, dass sich die Frauen von Bio-Lebensmitteln ernährten.

Nach drei Wochen war die BPA-Konzentration der Frauen aus Gruppe 1 stark gesunken – sowohl im Vergleich zum Beginn der Studie als auch im Vergleich zu den Werten der Gruppe 2. Die BPA-Werte von Gruppe 2 nahmen in den drei Wochen nicht ab, man konnte sogar eine Zunahme beobachten.

Gleichzeitig konnten die Frauen aus Gruppe 1 in den drei Studienwochen ohne weitere Massnahmen etwas Gewicht verlieren, während Gruppe 2 in diesem Zeitraum noch zunahm – ein Zeichen dafür, dass der Abbau einer BPA-Belastung beim Abnehmen helfen kann.

BPA-Belastung senken – gesünder leben

Es lohnt sich also in jedem Fall, bewusst einzukaufen und Kunststoffverpackungen möglichst zu meiden bzw. bei den einzelnen Herstellern kurz per Mail oder Telefon anzufragen, ob BPA oder andere Schadstoffe in den Verpackungen enthalten sind. Denn BPA ist beileibe nicht der einzige Schadstoff, der in Verpackungen vorkommen kann, wie wir hier erklärt haben: Schadstoffe in Verpackungen

Wer auf BPA-Freiheit achtet, gewinnt natürlich mehrfach. Denn unverpackte Lebensmittel sind natürlich nicht nur BPA-frei, sondern viel frischer und vitalstoffreicher als Konserven. Und Naturkosmetik-Hersteller, die auf eine BPA-freie Verpackung achten, legen oft auch in anderen Bereichen Wert auf die Qualität ihrer Produkte, so dass man mit den Massnahmen, um seinen BPA-Spiegel zu senken, insgesamt sehr viel gesünder leben kann ( 2 ).

Wie Sie der Verzehr von Sojaprodukten vor einer schädlichen Wirkung des BPAs schützen kann, haben wir hier erklärt: Soja schützt vor BPA

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.