Thermopapier mit BPA-Beschichtung
Bisphenol A ist eine Chemikalie, die in zahlreichen Plastik-Produkten enthalten ist. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von Lebensmittelverpackungen und Wasserflaschen bis hin zu Babyspielzeug!
Auch Konservendosen sind innen mit einem BPA-haltigen Stoff ausgekleidet. Aber auch die Verpackungen von mundgerecht geschnittenem Obst oder Salaten aus dem Supermarkt sowie zahlreiche Produkte für Babys und Kleinkinder sind mit Bisphenol A verseucht ( 2 ).
Die möglichen Schäden für die Gesundheit könnten vielfältiger nicht sein. BPA wurde ursprünglich als künstlicher Ersatz für Östrogen entwickelt. Es handelt sich dabei also um einen hormonell wirksamen Stoff, der den empfindlichen Hormonhaushalt des Menschen empfindlich stören kann – was besonders bei Kindern ungünstig sein kann.
Bisphenol A schadet der Gesundheit
Aus der ganzen Welt gibt es zahlreiche Studien, die sich den von BPA ausgehenden Gefahren widmeten und diese konkret benennen.
So ist beispielsweise bekannt, dass BPA bereits bei Kindern Übergewicht fördern kann. Mehr dazu lesen Sie in unseren Artikeln Übergewicht bei Kindern – Was tun?
Hat die werdende Mutter einen erhöhten BPA-Spiegel, so steigt die Gefahr für das ungeborene Kind, im Kleinkindalter Atembeschwerden und sogar Asthma zu entwickeln.
Durch seine hormonelle Wirkung sorgt Bisphenol A dafür, dass Jugendliche immer früher in die Pubertät kommen. Das wiederum lässt die Risiken für zahlreiche Erkrankungen, unter anderem Krebs, rapide steigen: Frühe Pubertät durch Chemikalien
Auch die Zahngesundheit ist durch BPA gefährdet, wie Sie in unserem Artikel Bisphenol A lässt Zähne bröseln lesen können.
Kurz gesagt: Es gibt kaum eine Erkrankung, die BPA nicht verursacht. Krebs, Diabetes, Stoffwechselstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen bei Kindern und Immunschwäche sind nur einige Beispiele.
Finger weg vom Kassenbon!
Schlimm genug, dass unser Essen und Babyprodukte mit BPA verseucht sein können. Doch wer hätte gedacht, dass selbst das Anfassen von Kassenbons und Flugtickets der Gesundheit schaden kann?
Das nämlich genügt schon, um eine ordentliche BPA-Dosis abzubekommen, wie eine Studie von Forschern der US-amerikanischen University of Missouri ergab.
Prof. Frederick vom Saal und sein Team untersuchten, ob BPA aus Kassenzetteln in den Körper gelangen und dort Schäden anrichten kann. Die Antwort ist so einfach wie alarmierend: Es kann!
BPA gelangt recht einfach durch die Haut in den Körper. Es reicht also tatsächlich aus, ein BPA-belastetes Produkt einfach nur anzufassen ( 1 ).
Handcremes machen BPA den Weg frei
BPA gelangt übrigens umso einfacher und schneller durch die Haut, wenn Sie zuvor Ihre Hände mit Desinfektionsmittel oder Seife gewaschen haben oder wenn Sie Handcremes oder Sonnenschutzmittel verwenden.
Prof. vom Saals Testpersonen desinfizierten ihre Hände erst mit einem dafür vorgesehenen Produkt, ehe sie BPA-belastete Kassenzettel anfassten. Danach konnten die Wissenschaftler drastisch erhöhte Bisphenol-A-Gehalte in den Körpern der Teilnehmer feststellen.
Noch verheerender fielen die Ergebnisse aus, wenn die Testpersonen Pommes frites mit den Fingern assen, nachdem sie einen BPA-Kassenzettel in der Hand gehalten hatten. So nahmen sie das Bisphenol A nämlich nicht mehr „nur" über die Haut, sondern assen es gleich mit.
Prof. vom Saal warnt, dass nicht nur BPA schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Auch Chemikalien, die Bisphenol A ersetzen sollen, sind hochgradig gesundheitsschädlich.
Schutz vor BPA?
Leider ist es nicht möglich, sich umfassend vor BPA zu schützen. Solange die Behörden trotz der dramatischen Ergebnisse zahlreicher Studien BPA als ungefährlich einstufen, kann es nämlich weiterhin verwendet werden.
Um die BPA-Belastung zu reduzieren, können Verbraucher lediglich darauf achten, möglichst wenige Produkte aus Plastik zu kaufen. Gerade Dosennahrung und in Plastik verpackte Lebensmittel weisen eine hohe BPA-Belastung auf und sollten daher nicht im Einkaufskorb landen.
Kassenzettel, Flugtickets und andere Erzeugnisse aus Thermopapier sollte man so wenig wie möglich anfassen und nicht sofort danach etwas essen.
Wie Sie innerhalb von drei Tagen Ihre BPA-Belastung reduzieren
Stellt man die Ernährung jedoch auf frische Lebensmittel um, die nie verpackt waren und meidet man Plastik, wo immer es geht, kann man in kürzester Zeit, die persönliche BPA-Belastung des Organismus wieder reduzieren.
Plastik kann sich im Laufe der Zeit zersetzen und zu Mikroplastikpartikeln werden, die schwer abbaubar und potenziell schädlich für die Umwelt und die Gesundheit von Tieren und Menschen sein können.
So zeigte beispielsweise eine Studie des Breast Cancer Fund und des Silent Spring Institute, dass der BPA-Spiegel dramatisch sank, als die Studienteilnehmer bestimmten Richtlinien folgten ( 3 ).
Sie assen nur noch frisch zubereitete Lebensmittel, die nie mit BPA in Kontakt gekommen waren, die also weder in Plastik noch in Konservendosen verpackt waren.
Schon nach drei Tagen fielen die BPA-Werte der Probanden um durchschnittlich 60 Prozent, wobei manche Teilnehmer eine BPA-Reduzierung von 75 Prozent erlebten.
Wenn Sie die folgenden Tipps umsetzen, werden auch Sie Ihre BPA-Werte drastisch reduzieren können:
- Kaufen Sie möglichst unverpackte Lebensmittel frisch vom Markt und essen Sie nur noch frisch zubereitete Lebensmittel.
- Verwenden Sie keine Plastikbehälter zur Lebensmittellagerung, sondern Stahl- oder Glasbehälter.
- Überprüfen Sie, ob Ihre Kaffeemaschine Polycarbonate enthält (die mit BPA oder Phthalaten belastet sind) und besorgen Sie sich eine chemikalienfreie Kaffeemaschine oder brühen Sie Ihren Kaffee wie in alten Zeiten auf.
- Essen Sie nur in solchen Restaurants, die frische Lebensmittel verwenden.
- Essen Sie keine Konservennahrung und trinken Sie Wasser nur aus Glasflaschen.
- Waschen Sie Ihre Hände, nachdem Sie mit Geldscheinen, Kassenbons, Kreditkartenbelegen o. ä. hantiert haben.
- Führen Sie regelmässig eine Entgiftung durch, z. B. mit Hilfe einer Darmreinigung oder anderen entgiftenden Massnahmen.