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Reinigen Sie Ihren Darm zu Hause

Wie oft Stuhlgang ist normal? In der Naturheilkunde gilt, dass nicht einmal Stuhlgang optimal ist, sondern sogar zwei- bis dreimal Stuhlgang pro Tag. Denn wenn der Darm regelmässig geleert wird, sinkt das Risiko für die Entstehung von Krankheiten. Wenn Ihre Stuhlfrequenz noch zu selten ist, können Sie Massnahmen ergreifen und Ihren Darm reinigen, ganz einfach von zu Hause aus.

Aktualisiert: 06 Februar 2024

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Ist zwei- bis dreimal täglich Stuhlgang normal?

Menschen sind zwar sehr verschieden, besitzen aber in der Regel ein recht ähnliches Verdauungssystem, so dass es keine vernünftige Erklärung dafür geben könnte, warum der eine Mensch, der so oft Stuhlgang wie eine Schildkröte im Winterschlaf hat, genau so gesund sein sollte, wie jener, der sich zwei- bis dreimal täglich seines Stuhls samt Schlacken und Toxine entledigen kann.

Doch haben es die Massenmedien tatsächlich geschafft, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie keinesfalls an Verstopfung leiden, auch wenn sie nur einmal täglich zur Toilette müssen – von geringeren Häufigkeiten ganz zu schweigen.

Da sich die meisten Menschen von reichlich Back- und Teigwaren, Fleisch- und Wurstprodukten sowie Käse und Süssigkeiten ernähren, wenig bewegen und häufig unter Stress stehen, ist der allgemein übliche seltene Toilettengang auch kein Wunder.

Wer sich jedoch gesund ernährt (Salate, Gemüse, Früchte, Vollkornprodukte), sich viel bewegt und ein gutes Stressmanagement praktiziert, kann sich problemlos zwei- bis dreimal täglich seiner Stoffwechselschlacken (Stuhl) entledigen und wird sich sodann auch viel leichter und gesünder fühlen.

Ein voller Darm vergiftet den Körper von innen

Anders gefragt: Wie oft essen Sie jeden Tag? Dreimal? Mit den Zwischenmahlzeiten sind es vielleicht fünfmal? Und wie oft gehen Sie zur Toilette? Einmal am Tag?

Das heisst, Ihr Stuhl liegt mindestens 24 Stunden in Ihrem Körper, bevor er ihn wieder verlassen kann. Bei manchen Leuten natürlich noch länger, wenn diese nur alle zwei oder drei oder vier Tage Stuhlgang haben.

In dieser Zeit ist der Kot mit den Darmschleimhäuten in Kontakt. Die Darmschleimhäute sind verständlicherweise durchlässig. Sonst könnten weder Wasser noch Nährstoffe aus dem Darm in den Organismus geleitet werden und der Mensch würde verhungern. Liegt der Stuhl viele Stunden oder Tage im Darm, dann wandern auch Fäulnisgifte und andere Toxine durch die Darmschleimhäute in den Körper.

Kot verklebt die Darmwände

Kot ist nichts anderes als Abfall. Abfall, der - je nach der persönlichen Ernährungsweise - aus einer Menge Fäulnisbakterien, Giften und Stoffwechselendprodukten besteht.

Je länger dieser Abfall also in Ihrem Darm liegt, umso länger haben diese Toxine Gelegenheit, durch die Schleimhäute in den Organismus zu drängen und Ihren Körper von innen heraus zu vergiften.

Der Kot wird überdies immer trockener und klebriger, und wird schliesslich - auch wenn es zur Ausscheidung kommt - gar nicht mehr vollständig ausgeschieden. Rückstände könnten im Körper verkleiben und die Darminnenwände verkleben. Das wiederum sorgt für eine schlechtere Nährstoffverwertung. Gleichzeitig siedeln sich in den Kotüberresten Pilze und schädliche Bakterien an. So wird schnell klar, dass ein Darm, der nur selten entleert wird, die Ursache vieler Krankheiten sein kann.

Heilt der Darm, heilen andere Krankheiten auch

Dr. John Harvey Kellogg vom Battle Creek Sanitarium, war gar der Meinung, dass 90 Prozent aller modernen Krankheiten das Ergebnis einer schlechten und unzureichenden Darmfunktion seien.

Der britische Arzt Sir Arbuthnut Lane stimmte ihm darin zu, nachdem er mehrere hundert Darmresektionen durchgeführt hatte, bei denen abgestorbene Teile dieses Organs entfernt wurden. Er bemerkte, dass nach einer solchen Operation bei vielen Patienten plötzlich Krankheiten verschwanden, die bereits vor der Operation vorhanden waren, aber scheinbar nichts mit dem Darm zu tun hatten.

Er schlussfolgerte, dass ein kranker Darm eine Vielzahl an Krankheiten auslösen konnte und dass gleichzeitig ein genesener Darm dazu führe, dass diese Krankheiten wieder heilen können.

Stuhlgang im 6-Stunden-Rhythmus wäre gesund

Sir Lane stellte im Laufe seiner Beobachtungen fest, dass ein grosser Teil aller Krankheiten aus der Unfähigkeit des Körpers herrührten, regelmässig und in einer gesunden Frequenz seine Abfall- und Abbauprodukte auszuscheiden.

Der Brite berechnete, dass ein gesunder Darm alle sechs Stunden entleert werden müsste. Inzwischen aber sind die Menschen schon überglücklich, wenn sie einmal alle 24 Stunden zur Toilette gehen können.

Gesundheit hängt von der Stuhlgangfrequenz ab

Es existieren darüber hinaus auch aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen dem Zustand des Darmes und dem allgemeinen Gesundheitszustand beleuchten.

Britische und südafrikanische Wissenschaftler haben in diesem Forschungsbereich bereits ausführliche Experimente durchgeführt. Dabei wurde bei freiwilligen Testteilnehmern die Frequenz des Stuhlgangs gemessen und deren Stuhlmasse gewogen.

So konnte gezeigt werden, dass zu selten stattfindende Darmentleerungen sowie eine zu geringe Masse des Stuhls mit einer Vielzahl von Störungen zusammenhängen.

Zu diesen Störungen gehören u. a. Herz- und Gallenblasenerkrankungen, Divertikulitis (= Ausstülpungen in der Darmschleimhaut, die sich entzünden), Krampfadern, Hiatushernie (= Zwerchfellbruch, dabei verlagert sich der Magen ganz oder teilweise in den Brustkorb, was u. a. zu Sodbrennen führen kann) und Dickdarmkrebs.

Entartete Brustzellen bei Frauen mit Verstopfung

Zudem liegt eine Studie vor, die an 1000 Frauen durchgeführt wurde, welche in ihrer Krankengeschichte unter anderem Verstopfung aufwiesen. In dieser Untersuchung wurde den Teilnehmerinnen Flüssigkeit aus der Brust entnommen.

Diese Flüssigkeit enthielt abnormale Zellen. Dieselben Zellen lassen sich auch bei Frauen mit Brustkrebs feststellen. Die Abnormalitäten in der Zellstruktur traten demnach fünfmal häufiger bei Frauen auf, die weniger als dreimal in der Woche Stuhlgang hatten, als bei Frauen, die mehrmals täglich die Toilette aufsuchten.

Indigene Völker haben nach jeder Mahlzeit Stuhlgang

Interessant ist, dass die meisten Tiere mehrmals täglich, meist nach einer Mahlzeit, ihren Darm entleeren. Nun könnte man sagen, dass die Frequenz der Darmentleerung eben ein weiterer Unterschied zwischen Mensch und Tier sei. Das aber ist nicht der Fall.

Beobachtungen mancher indigener Völker, die sich natürlich ernähren und relativ entspannt leben können, zeigten, dass diese Menschen ebenfalls öfter am Tag die Toilette bzw. die für diesen Zweck vorgesehene Örtlichkeit aufsuchen. Der Mensch in den industrialisierten Ländern scheint hier also ein Ausnahmewesen zu sein.

Darmreinigung hilft

Allerdings ist es durchaus möglich, seine Verdauungsorgane wieder in den gesunden Urzustand zu versetzen, eine höhere Stuhlfrequenz zu erreichen und den Darm von Kotresten und Giften zu befreien. Mit einer effektiven Darmreinigung in Kombination mit einer natürlichen basenüberschüssigen Ernährungsweise kann dieses Ziel - abhängig vom individuellen Zustand des Darmes und auch abhängig von der bisherigen Ernährungsweise - innerhalb weniger Monate erreicht werden. Im Gegensatz zur Colon-Hydro-Therapie, einer Darmspülung, die beim Therapeuten (Arzt/Heilpraktiker) durchgeführt wird, handelt es sich bei den folgenden Tipps um Selbsthilfemassnahmen:

1. Gestalten Sie Ihre Ernährung ballaststoffreich

Bevor der Darm mit Einläufen oder anderen Methoden gereinigt wird, beginnt man langsam, indem man die Ernährung zunächst ballaststoffreicher gestaltet. Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile mit - je nach Ballaststoffart - äusserst nützlichen Wirkungen: So können Ballaststoffe den Darminhalt aufweichen, die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien fördern, Giftstoffe binden und die Darmwände von Kotresten befreien.

Ballaststoffe binden Giftstoffe

Die entgiftenden Eigenschaften von Ballaststoffen konnten durch eine Untersuchung nachgewiesen werden, bei der man Laborratten in zwei Gruppen aufteilte.

Beide Gruppen erhielten Gift zu fressen. Gruppe A erhielt anschliessend eine ballaststoffreiche Mahlzeit, Gruppe B erhielt eine ballaststoffarme Mahlzeit.

Die Ratten aus Gruppe A überlebten den Versuch ohne bleibende Schäden, während Gruppe B ausnahmslos erkrankte und schliesslich verstarb.*

2. Wählen Sie das für Sie passende Darmreinigungsprogramm aus

Wie eine Darmreinigung praktisch funktioniert, wie man sich währenddessen ernährt und welche unterstützenden Begleitmassnahmen man durchführen kann. Hier lesen Sie, wie eine Darmreinigung funktioniert.

3. Testen Sie Darmspülungen

Eine besonders hilfreiche Begleitmassnahme bei einer Darmreinigung ist ein Darmeinlauf. Die von der Darmwand gelösten Stoffwechselabfallprodukte und Kotreste können mit einer Darmspülung besonders schnell und effektiv entfernt und ausgeleitet werden.

Gleichzeitig wird der Darm innerlich durch das Wasser massiert. Darüber hinaus werden alle Organe über die Reflexzonen im Dickdarm positiv beeinflusst.

Darmspülung im Ayurveda

Im Ayurveda gibt es verschiedene körperliche Reinigungstechniken (Kriyas), die sich unter anderem auch der Reinigung des Verdauungssystems widmen. Diese speziellen Übungen regen zweifellos die Ausscheidungsorgane an, sollen jedoch auch spirituelle Auswirkungen haben.

Mit Basti beispielsweise wird eine aussergewöhnliche Methode der Darmspülung bezeichnet. Dabei hockt man sich in ein fliessendes Gewässer und saugt allein durch spezielle Muskelbewegungen Wasser in den Darm. Im Anschluss daran führt man Nauli durch, um den Darm zu spülen und das Wasser wieder auszuscheiden. Nauli umfasst Übungen, die grosse Ausdauer erfordern.

Sie werden im Stehen mit leicht nach vorn geneigtem Oberkörper durchgeführt. Man atmet vollständig aus, zieht dann die gesamte Bauchdecke nach innen, schiebt jetzt nur die mittlere Bauchmuskulatur wieder nach vorn und bewegt sie kreisförmig. Das auf diese Weise durch den Verdauungstrakt schiessende Wasser spült nun - wenn vorhanden - die alte und verkrustete Kotmasse aus.

Darmspülung mit einem Darm-Einlauf

Deutlich einfacher durchzuführen sind Darm-Einläufe mit Hilfe eines sog. Irrigators. Dabei handelt es sich um ein Gefäss, das mit Wasser oder einer anderen Einlaufflüssigkeit gefüllt ist. An dieses Gefäss ist ein Schlauch mit einem Aufsatz (dem sog. Darmröhrchen) angeschlossen.

Am Darmröhrchen befindet sich ein winziger Hahn zum Auf- oder Abdrehen des Wassers. Das Gefäss wird an einen erhöhten Ort gehängt (Türklinke, Handtuchhaken o. ä.).

Dann begibt man sich am besten in den Vierfüsserstand, schiebt das Röhrchen in den Darmausgang und dreht den kleinen Hahn auf. Man lässt so viel Wasser einlaufen, wie es sich gerade noch angenehm anfühlt. Wichtig dabei ist, den Bauchraum zu entspannen und gleichmässig zu atmen. Denn in einen verspannten Darm läuft nur wenig Wasser.

Man entfernt das Darmrohr und lässt das Wasser einwirken, massiert währenddessen den Bauch im Uhrzeigersinn oder macht aerobische Übungen. Anfänger legen sich einfach hin, da der Stuhldrang bei Ungeübten sonst oft zu stark wird. Nach etwa einer halben Stunde wird das Wasser samt dem gelösten Darminhalt auf der Toilette wieder ausgeschieden. Dies kann mehrere Toilettengänge erfordern. Ein wichtiger Termin nach dem Einlauf ist daher ungünstig.

Einlauf mit Tee oder Kaffee?

Zur Verstärkung der Wirkung kann das Einlaufwasser beispielsweise mit Bentonit versehen werden (1 EL pro 500 ml Wasser), was die Absorption und Ausscheidung von Giften steigert.

Auch Kamillen- oder Leinsamentee kann verwendet werden. Kamillentee beruhigt und Leinsamentee lindert Entzündungen im Darm. Leinsamentee ist übrigens kein echter "Tee", sondern bezeichnet die Einweichflüssigkeit von Leinsamen.

Dazu weicht man 3 Esslöffel ganze Leinsamen in reichlich Wasser ein, nach einer Stunde füllt man mit so viel Wasser auf, damit man die gewünschte Einlaufflüssigkeitsmenge erreicht und giesst die Leinsamen ab. Man verwendet also nur die Flüssigkeit und NICHT die eigentlichen Samen.

Kaffeeeinläufe hingegen sollen besonders die Leber stimulieren und die Entgiftungsfähigkeit dieses Organs verstärken. Sie können jedoch auch Schmerzen verschiedenster Art lindern.

Kaffeeeinläufe sollten am besten in Abstimmung mit einem Therapeuten ausgeführt werden, da sie enorm starke - auch negative - Auswirkungen haben können. Sie sollten ausserdem nur mit Kaffee aus biologischem Anbau praktiziert werden, z. B. mit grünem Kaffee.

Einläufe als Begleitmassnahme

Einläufe oder Darmspülungen sind zwar sehr wirksam bei der Säuberung der unteren Darmbereiche, haben aber den Nachteil, dass sie keinesfalls den gesamten Dickdarm reinigen, vom Dünndarm ganz zu schweigen.

Aus diesem Grunde eignen sie sich nicht als alleinige Massnahme zur Darmreinigung, als Begleitmassnahme zu einem Darmreinigungsprogramm wie in Punkt 2 beschrieben sind sie jedoch hervorragend geeignet.

Denken Sie in jedem Fall daran, dass eine Darmreinigung erst nach einiger Zeit erfolgreich sein kann. Ein ganzes Leben voller schlechter Ernährungsgewohnheiten konnte Ihren Darm verstopfen und verunreinigen.

Folglich kann es in manchen Fällen sogar einige Jahre dauern, bis das Verdauungssystem von all dem angesammelten Unrat befreit ist.

Normalerweise können jedoch bereits nach wenigen Wochen erste Erfolge verbucht werden. Seien Sie in jedem Fall mit Ihrem Körper geduldig und unterstützen Sie ihn, wo immer es Ihnen möglich ist.

Hinweis: Die Erwähnung von Tierversuchen bedeutet nicht, dass WIR diese befürworten. Im Gegenteil. Wir lehnen Tierversuche ab, insbesondere deshalb, weil sie oft gerade für die Austestung von Methoden zur Bekämpfung jener Krankheiten durchgeführt werden, die sehr gut mit Hilfe einer gesunden Ernährungs- und Lebensweise aus der Welt geschafft werden könnten.

Wir erwähnen Tierversuche und deren Ergebnisse letztendlich nur deshalb, weil immer wieder Leser auf wissenschaftliche Belege bestehen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.