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  • Schwermetallbelastung Probiotika
7 min

Probiotika entgiften Schwermetalle

Probiotika können zur Entgiftung von Schwermetallen eingesetzt werden. Eine bestimmte Art von Milchsäurebakterien zeigte in einer kanadischen Studie an Schwangeren und Kindern eine entgiftende Wirkung. Aber auch viele andere probiotische Bakterienstämme könnten zur Entgiftung eingesetzt werden, wie erste Laborstudien zeigen, u. a. im Zusammenhang mit der Entgiftung von Wasser.

Aktualisiert: 02 Juli 2023

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Schwermetalle sind allgegenwärtig

Schwermetalle können über die Umwelt oder die Ernährung in den Körper gelangen und sich dort ablagern. Das kann beispielsweise am Arbeitsplatz passieren, wenn Sie mit Schwermetallen zu tun haben. Auch Lebensmittel (Gemüse/Obst) können belastet sein, wenn sie aus entsprechend belasteten Böden stammen, genauso Fleisch, wenn die Tiere belastete Futtermittel erhielten.

Zahnfüllungen aus Amalgam können in manchen Fällen ebenfalls Quecksilber an den Körper abgeben. Genauso gilt ein hoher Fischkonsum als Gesundheitsrisiko, da Fisch häufig mit Schwermetallen belastet ist. Doch auch in der Luft und im Wasser finden sich regelmässig Schwermetalle und andere Giftstoffe, so dass es schwer ist, den Schadstoffen konsequent aus dem Weg zu gehen.

Schwermetallbelastung messen lassen

Eine Schwermetallvergiftung ist nur im akuten Fall mit einer Blutuntersuchung nachweisbar. Befindet sich das Schwermetall schon länger im Körper, ist das mit den gängigen Methoden nicht mehr feststellbar. Denn die Schwermetalle haben sich aus dem Blut in die Gewebe (Organe, Gehirn, Bindegewebe) verlagert und können dort langfristig zu Schäden führen.

Dazu gehören unter anderem Herzerkrankungen, Schilddrüsenprobleme, aber auch Depressionen, Konzentrationsstörungen, chronische Kopfschmerzen, Schwindel und weitere ganz unspezifischen Symptome, die meist so gut wie nie mit Schwermetallbelastungen in Zusammenhang gebracht werden.

Mit einer Haaranalyse oder auch einer Analyse der Fingernägel lassen sich Schwermetallbelastungen auf einfache Weise feststellen. Sie senden dazu lediglich eine Haarprobe oder ein paar Fingernägel ein und erhalten wenige Tage später Ihr Ergebnis per E-Mail. Gemessen werden Arsen, Aluminium, Cadmium, Quecksilber, Blei, Zirconium, Zinn und Titan. *Sie können hier den Schwermetall-Test bestellen.

Wenn Sie Ihren Hausstaub untersuchen lassen möchten, um zu erkennen, wie stark der Belastungsgrad in den eigenen vier Wänden ist, können Sie dies mit einem *Hausstaub-Test erledigen lassen. Damit wird Ihr Hausstaub (oder auch Autostaub) auf Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Quecksilber, Kupfer, Arsen, Zink, Zinn und Cobalt überprüft.

Wenn Sie Ihr eigenes Gemüse anbauen, möchten Sie vielleicht sichergehen, dass Ihr Boden nicht schwermetallbelastet ist. Lassen Sie in diesem Fall einfach eine Bodenprobe untersuchen. Diese wird auf Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Quecksilber, Kupfer, Arsen und Zink überprüft. *Sie können hier den entsprechenden Bodentest bestellen.

Milchsäurebakterien binden Schwermetalle

Eine Gegend, die besonders stark mit Schwermetallen belastet ist, befindet sich rund um den afrikanischen Victoriasee, wobei der See selbst natürlich ebenfalls belastet ist und mit ihm der Fisch darin, der einen wichtigen Teil der dortigen Ernährung darstellt. Infolgedessen fand auch dort eine Studie zu Entgiftungsmöglichkeiten mit Hilfe von Milchsäurebakterien statt. Das Forscherteam des Canadian Centre for Human Microbiome and Probiotics rund um Dr. Gregor Reid nutzte Essensausgabestellen in Tansania, um schwangeren Frauen und Kindern eine Nahrungsergänzung mit einem speziellen Milchsäurebakterium (Lactobacillus rhamnosus) anzubieten ( 1 ).

Aus Forschungen im Labor wussten die kanadischen Wissenschaftler bereits, dass dieser probiotische Bakterienstamm hervorragend giftige Schwermetalle, wie Cadmium und Blei, binden kann. Daraus schlossen sie, dass eine Nahrungsergänzung mit L. rhamnosus die Schwermetallaufnahme aus der Nahrung verhindern könnte. Denn wenn die Bakterien die Schwermetalle bereits im Darm binden, können die Giftstoffe nicht in den Blutkreislauf gelangen, sondern werden mit dem Stuhl ausgeschieden.

Probiotika gegen Schwermetalle

Dr. Reid und sein Team analysierten die Schwermetallbelastungen jener Frauen und Kinder, die die Nahrungsergänzung mit L. rhamnosus erhielten und verglichen sie mit den Werten einer Kontrollgruppe, die keine Supplementierung bekam. Dabei zeigte sich, dass die Milchsäurebakterien die Schwermetallbelastung der schwangeren Studienteilnehmerinnen drastisch reduzierten.

Der Victoriasee und seine Umgebung sind stark mit Pestiziden und Schwermetallen, unter anderem Arsen und Quecksilber, verseucht. Die Nahrungsergänzung mit den Milchsäurebakterien war hier also lebenswichtig – auch für die ungeborenen Kinder. Eine massive Schwermetallvergiftung kann andernfalls zu Geburtsfehlern führen ( 2 ). Auch bei den teilnehmenden Schulkindern liessen sich diese positiven Effekte feststellen.

Nun ist die Schwermetallbelastung in unseren Breiten nicht ganz so extrem wie am Victoriasee, doch besteht auch bei uns das Risiko, mit Schwermetallen über die eingangs erwähnten Quellen in Kontakt zu gelangen. Einfach umzusetzende Massnahmen zur Entgiftung, wie die Einnahme von Probiotika, können daher auch bei uns sinnvoll sein.

Probiotika haben neben ihrer (bei einzelnen Stämmen) entgiftenden Wirkung noch viele andere Vorteile für die Gesundheit, die wir hier beschreiben: Probiotika für die Gesundheit

Doch Achtung! Nicht jedes als probiotisch ausgelobte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel ist auch wirklich empfehlenswert, wie ein Blick auf die Zutatenliste von probiotischen Joghurts zeigt:

Probiotika in Joghurt?

In den Kühlregalen der Supermärkte findet sich ein breit gefächertes Angebot an so genannten "probiotischen Joghurts". Ob diese überhaupt ausreichend Probiotika enthalten, um eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen, ist fraglich. Zudem enthalten sie zwar Milchsäurebakterien, aber meist nur die üblichen Joghurtstämme, aber nicht den oben genannten schwermetallentgiftenden Bakterienstamm L. rhamnosus.

  1. Probiotische Joghurts enthalten im Allgemeinen L. acidophilus, Streptococcus thermophilus, L. delbrückii subsp. bulgaricus oder Bifidobacterium lactis. Bei herkömmlichen Naturjoghurts erfährt man aber nicht, welche Stämme enthalten sind, weil dies nicht deklariert werden muss. Lediglich die als probiotisch ausgewiesenen Joghurts geben die enthaltenen Stämme an:
  2. Danones Activia enthält einen bestimmten B. animalis subsp. lactis-Stamm (der von Danone als Bifidus ActiRegularis® bezeichnet wird).
  3. Actimel enthält L. bulgaricus, Streptococcus thermophilus und L. casei - und dazu noch Stabilisatoren, Molkenerzeugnis, Zucker oder (in der 0%-Zucker-Variante) die Süssstoffe Sucralose und Acesulfam K sowie natürliches Aroma.
  4. Yacult enthält nur einen bestimmten L. casei-Stamm - und dazu noch Glucose-Fructosesirup, Zucker, Maltodextrin und Aromen.

L. acidophilus entgiftet Wasser

Allerdings scheinen auch andere probiotische Bakterienstämme entgiftende Eigenschaften zu besitzen. Ob und wie genau diese beim Menschen entgiftend wirken könnten, wurde unseres Wissens nach aber noch nicht untersucht. Meist finden entsprechende Studien im Zusammenhang mit der Entgiftung von Abwässern statt.

In einer Untersuchung von 2010 beispielsweise zeigte sich ( 3 ), dass L. acidophilus Arsen binden und so aus Wasser entfernen kann binden. Gab man L. acidophilus (als Pulver, also getrocknet) in einer Menge von 1 mg pro ml ins Wasser, so konnten die Bakterien bei einem pH-Wert von 7 (neutral) innerhalb von 3 Stunden teilweise mehr als die Hälfte des im Wasser befindlichen Arsens unschädlich machen. Bei einer Konzentration von z. B. 50 ppb Arsen konnten die Bakterien 30 ppb Arsen entfernen und bei einer Konzentration von 500 ppb konnten sie 300 ppb entfernen. Stieg die Arsenkonzentration (z. B. auf 2000 ppb), dann konnten nur noch 600 ppb Arsen entfernt werden.

Die genannten Arsenmengen sind sehr hoch. Trinkwasser hat laut WHO einen Grenzwert von 10 ppb (10 µg/l) Arsen, so dass bei diesen geringeren Konzentrationen Milchsäurebakterien bei der Wasserentgiftung deutliche Effekte erzielen können müssten.

In einem Review zur entgiftenden Wirkung von probiotischen Bakterien schrieben Dr. Reid und Kollegen daher auch schon im Jahr 2012, dass es absolut denkbar sei, dass auch Joghurt, der Milchsäurebakterien enthält, Arsen entgiften könnte ( 4 ). Nur muss der Joghurt natürlich auch die richtigen Bakterienkulturen in ausreichend hoher Menge aufweisen.

Besser hochwertige Probiotika

Zwar setzten Dr. Reid und Kollegen in der ganz oben vorgestellten kanadischen Studie tatsächlich einen Joghurt ein, um die Teilnehmer mit L. rhamnosus zu versorgen. Diesen Bakterienstamm mussten sie dem Joghurt jedoch zunächst künstlich beifügen. In Joghurt ist also - wie im vorigen Abschnitt erklärt - naturgemäss kein L. rhamnosus enthalten. Auch die anderen möglicherweise entgiftend wirkenden Bakterienstämme sind in herkömmlichen Joghurts vermutlich nicht in ausreichenden Mengen enthalten.

Wählen Sie daher ein hochwertiges Probiotikum, das L. rhamnosus und die anderen probiotischen Bakterienstämme in relevanten Mengen enthält, z. B. Combi Flora Symbio von effective nature. Dieses können Sie entweder in Kapselform schlucken oder die Kapseln öffnen und das Pulver in einen Joghurt rühren, wenn Sie das möchten. Combi Flora Symbio enthält ausschliesslich probiotische Bakterienstämmen und präbiotisches Bio-Inulin. Es sind keine weiteren Zusätze enthalten. Die Kapseln sind rein pflanzlich.

Wenn Sie sich ein anderes Präparat kaufen möchten, z. B. in der Apotheke, dann werfen Sie vor dem Kauf immer auch einen Blick auf die Inhaltsstoffliste. Denn sehr oft enthalten Apothekenpräparate unnötige Zusatzstoffe, wie Zucker (Saccharose), Süssstoffe, Aromen, Magnesiumstearat, Titandioxid, Palmfett und Vitaminbeigaben. Auch bestehen die Kapseln oft aus Gelatine.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.