Nebenwirkungen von Finasterid
Seit Jahren verordnen Ärzte Finasterid, ein Wirkstoff, der zu den so genannten 5-alpha-Reduktase-Hemmern gehört und starke Nebenwirkungen haben kann. Zum Einsatz kommen sie bei der Benignen Prostatahyperplasie ( BPH, gutartigen Prostatavergrösserung ) und beim erblich bedingten Haarausfall.
Die gutartige Prostatavergrösserung beschreibt die Tatsache, dass sich die Prostata im Alter bei vielen Männern vergrössert und zu den entsprechenden Symptomen führt, wie z. B. Probleme beim Wasserlassen, geschwächter Harnstrahl, nächtlicher Harndrang und Restharngefühl.
Wie der Name aber schon besagt (benigne = gutartig) ist dieser Zustand gutartig, was wiederum bedeutet, dass es sich hierbei nicht um eine lebensgefährliche Erkrankung handelt. Dennoch werden häufig sehr schnell verschreibungspflichtige und nebenwirkungsreiche Medikamente verordnet, wie etwa Finasterid.
Das ist schade, da sich die gutartige Prostatavergrösserung häufig auch mit ganzheitlichen Massnahmen sehr gut in den Griff bekommen lässt. Zusätzlich zeigen Statistiken, dass weniger als die Hälfte der Betroffenen an so schweren Symptomen leidet, dass eine nebenwirkungsreiche Therapie überhaupt gerechtfertigt wäre.
Ähnlich verhält es sich beim erblich bedingten Haarausfall. Auch hier handelt es sich nicht um eine lebensbedrohliche Erkrankung. Betroffene sollten bei dieser Problematik dringend Prioritäten setzen: Lieber weniger Haare, dafür gesund sein oder dauerhaft Finasterid einnehmen und an den entsprechenden Nebenwirkungen leiden.
Nebenwirkung von Finasterid: Impotenz und Libidoverlust
Ursprünglich war Finasterid jedoch nur für die gutartige Prostatavergrösserung entwickelt worden. Dann zeigte sich während der Behandlung, dass Männer, die Finasterid einnahmen und zuvor lichtes Haar hatten, plötzlich wieder einen verstärkten Haarwuchs beobachten konnten. Das war für die Pharmaindustrie natürlich ganz wunderbar, da auf diese Weise eine ganz neue Zielgruppe entstand und der Absatz von Finasterid dank der Haarausfallkunden prima angekurbelt werden konnte.
An erblich bedingtem Haarausfall leiden aber nicht nur ältere Männer ab 60 oder 70, sondern auch bereits Männer in den Zwanzigern oder Dreissigern. Wenn diese nun Finasterid einnehmen, dann kann der Preis für etwas mehr Haarfülle sehr hoch sein.
Forscher des medizinischen Instituts der Universität von Boston (BUSM) dokumentierten in Zusammenarbeit mit Kollegen der Lahey Clinic aus Dänemark und Deutschland, dass Finasterid bei einigen Männern signifikante Nebenwirkungen zeigte. Dazu zählen der Verlust der Libido, Impotenz, Ejakulationsstörungen, das Wachstum von "Männerbrüsten" ( 7 ) (Gynäkomastie) und Depressionen.
Während nun aber der Haarausfall sofort nach Absetzen von Finasterid wieder einsetzt (oft noch stärker als je zuvor), können die genannten Nebenwirkungen, wie z. B. die Impotenz, häufig auch nach Absetzen des Medikamentes bestehen bleiben. Daher empfehlen die Wissenschaftler den Ärzten, extrem umsichtig vorzugehen, bevor sie ihren Patienten Finasterid oder andere 5-alpha-Reduktasehemmer verordnen, um deren Haarwachstum zu stimulieren oder die BPH zu behandeln.
Finasterid: Die Nebenwirkungen können auch nach Absetzen des Medikaments bestehen bleiben
Für ihre Studie – die im Fachmagazin The Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde – überprüften die Forscher Datenmaterial zahlreicher klinischer Studien über die Nebenwirkungen von zwei 5-alpha-Reduktasehemmer: Finasterid und Dutasterid. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer die mit diesen Medikamenten behandelt wurden, unter lang anhaltenden Nebenwirkungen bezüglich ihrer Sexualfunktionen zu leiden hatten ( 1 ) ( 3 ).
Zusätzlich bemerkten die Wissenschaftler, dass die Nebenwirkungen von Finasterid und Co. natürlich auch emotional sehr belastend sind und die Lebensqualität der Patienten merklich sinken lässt.
Eine ehrliche und offene Diskussion mit den Patienten über mögliche Folgen einer solchen Medikamenteneinnahme ist vor der Anwendung einer solchen Therapie unbedingt erforderlich, da es bei einigen Patienten zu langanhaltenden, und die Lebensqualität stark beeinträchtigenden Nebenwirkungen kommen kann",
erklärte der Forschungsleiter Abdulmaged M. Traish, MBA, PhD, ein Professor für Biochemie und Urologie an der Boston University School of Medicine BUSM, in einer Presseerklärung.
Weitere Nebenwirkungen von Finasterid
Finasterid kann noch weitere Nebenwirkungen haben ( 8 ) ( 9 ) ( 10 ). Dazu gehören die folgenden:
- Schüttelfrost/kalte Schweissausbrüche
- Verwirrung, Schwäche, Schwindel (z. B. beim Aufstehen aus einer liegenden oder sitzenden Position)
- Schwellungen im Gesicht, den Lippen, an den Armen, Beinen oder Füssen
- Juckreiz der Haut, Rötung der Haut und Hautausschläge (Nesselsucht)
- Plötzliche Gewichtszunahme
- Fliessschnupfen, verstopfte Nase
- Schläfrigkeit
- Depressionen ( 2 ) ( 6 )
- Hodenschmerzen
- Brustkrebs bei Männern ( 5 )
- Unfruchtbarkeit bzw. schlechte Spermienqualität
Sollten Sie diese oder ganz andere Beschwerden während einer Finasterideinnahme bei sich beobachten, melden Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt.
Natürliche Alternativen zu Finasterid: Ohne Nebenwirkungen
Bevor bei einer gutartigen Prostatavergrösserung zu Finasterid und ähnlichen Medikamenten gegriffen wird, könnten die hier beschriebenen naturheilkundlichen Massnahmen ausprobiert werden:
Hier wird erklärt, dass bereits der Verzehr von zweimal täglich jeweils 5 g Kürbiskerne die Symptome einer gutartigen Prostatavergrösserung lindern kann: Kürbiskerne – der heilsame Snack
Zweimal täglich eine Kapsel mit je 120 mg Brennnesselwurzelextrakt und 160 mg Sägepalmextrakt zeigte sich bei der gutartigen Prostatavergrösserung ebenfalls als hilfreich, wie wir hier beschrieben hatten: Brennnesselwurzel für die Prostata
Informationen zur Sägepalme und ihrer Wirkung bei der gutartigen Prostatavergrösserung finden Sie hier: Sägepalme gegen Prostatabeschwerden
Auch bei erblich bedingtem Haarausfall können Kürbiskerne bzw. das Kürbiskernöl, die Sägepalme und ein weiteres natürliches Mittel helfen.