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  • Walnüsse und Blaubeeren
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Antioxidantien schützen vor Diabetes

Wal- und Pecannüsse sowie Blau- und Brombeeren zeichnet eines aus: Sie sind hervorragende Lieferanten von Antioxidantien und verringern damit das Diabetesrisiko.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 09 Januar 2023

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Antioxidantien senken Diabetesrisiko

Längst weiss man, dass eine Ernährung, die viele Antioxidantien aus Früchten und Gemüse enthält, vor bestimmten Krebsformen (z. B. Magenkrebs) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann ( 13 ). Eine Forschergruppe des Inserm konnte nun zeigen, dass man bei einer solchen Ernährung auch mit einem deutlich reduzierten Diabetesrisiko belohnt wird. Inserm steht für Institut national de la santé et de la recherche médicale, eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung unter der Verantwortung des französischen Gesundheitsministeriums.

Veröffentlicht wurde die Untersuchung im November 2017 im Fachmagazin Diabetologia, einem Journal der European Association for the Study of Diabetes (EASD, Europäische Vereinigung zur Erforschung des Diabetes) ( 1 ) ( 2 ).

Ursache für Diabetes: Freie Radikale und oxidativer Stress

Das Kennzeichen eines Typ-2-Diabetes ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel infolge einer Insulinresistenz. Letzteres bedeutet, dass die Zellen nicht mehr so gut auf das Insulin reagieren, jenes Hormon, das den Blutzucker in die Zellen hinein transportieren möchte. Der Zucker bleibt somit im Blut, was den erhöhten Blutzuckerspiegel erklärt ( 3 ).

Zu den wichtigsten Ursachen eines Diabetes Typ 2 gehören bekanntlich Bewegungsmangel, Übergewicht und eine zu üppige, sprich kalorienreiche Ernährung. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass auch eine antioxidantienarme Ernährung zu den Hauptursachen eines Typ-2-Diabetes gehört ( 5 ) ( 6 ) ( 7 ).

Überdurchschnittlich hohe Mengen freier Radikale und der gleichzeitige Rückgang des Antioxidantienspiegels lassen den oxidativen Stress im Körper steigen. Es kommt zu Schäden an Zellorganellen und Enzymen, verstärkter Lipidperoxidation und der Entwicklung einer Insulinresistenz.

Niedriger Antioxidantienstatus: Hinweis für nahende Krankheit

In Studien konnte man bereits nachweisen, dass es nur bei Diabetikern (bzw. chronisch Kranken) zu dieser signifikanten Abnahme des Antioxidantienstatus und zu einem gleichzeitigen Anstieg der Marker für oxidativen Stress kommt, bei gesunden Menschen hingegen nicht ( 7 ). Man bezeichnet diese Werte daher sogar als frühe Hinweise auf einen nahenden Diabetes sowie – bei einem bereits bestehenden Diabetes – als Warnzeichen für die Wahrscheinlichkeit der typischen Diabetesfolgeerkrankungen (Nerven,- Gefäss-, Nieren- und Augenprobleme u. a.) ( 10 ).

Verstärkter Verzehr von Antioxidantien bessert Blutzuckerwerte und Insulinsensitivität

Ebenfalls haben frühere Studien schon gezeigt, dass die verstärkte Einnahme von Antioxidantien mit der Nahrung das Diabetesrisiko reduziert, nämlich die Insulinsensitivität der Zellen wieder erhöht, den Nüchternblutzuckerspiegel und auch den postprandialen Blutzuckerspiegel senkt sowie den Langzeitblutzuckerwert HbA1c verbessert ( 16 ).

Es handelte sich hier insbesondere um die Vitamine E und C, um das Lycopin (Pflanzenstoff aus z. B. Tomaten) und um Flavonoide (z. B. Epigallocatechingallat EGCG (im Grüntee), Apigenin (im Sellerie), Quercetin (in Zwiebeln), Anthocyane (in blauen Früchten und blauem Gemüse) usw.) ( 18 ) ( 19 ).

Allerdings hatte man bei diesen Untersuchungen stets die isolierten Vitalstoffe berücksichtigt und nicht die antioxidative Kapazität der Gesamternährung, was in der vorliegenden Studie nun nachgeholt werden sollte.

Nüsse, Beeren und dunkle Schokolade

Die französischen Forscher analysierten die Daten von über 64.000 Frauen aus den Jahren 1993 bis 2008. Die Frauen waren zwischen 40 und 65 Jahre alt und hatten zum Zeitpunkt des Studienbeginns weder Diabetes noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Verlauf der Studie jedoch entwickelte sich bei 1.751 Frauen ein Typ-2-Diabetes ( 4 ).

Es zeigte sich nun, dass sich das Diabetes-Risiko umso mehr reduzierte, je mehr Antioxidantien die Ernährung enthielt. Das Risiko sank linear zur steigenden Antioxidantienaufnahme. Ab einem Antioxidantiengehalt von 15 mmol pro Tag sank das Risiko nicht mehr weiter, eine Art Plateau wurde erreicht. (Eine Tabelle mit dem Antioxidantiengehalt von Lebensmitteln in mmol finden Sie unten.) Auch wenn man also mehr Antioxidantien einnahm als die genannten 15 mmol, konnte sich keine weitere Risikoreduzierung erkennen lassen ( 14 ) ( 15 ).

Um den täglichen Antioxidantienverzehr über die Nahrung zu erhöhen, empfehlen die Forscher den Verzehr von dunkler Schokolade, grünem Tee, Walnüssen, Pflaumen, Heidelbeeren, Erdbeeren oder auch Haselnüssen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen ( 12 ).

Der Zusammenhang zwischen Diabetesrisiko und Antioxidantienverzehr blieb auch dann bestehen, wenn man andere Risikofaktoren berücksichtigte, wie das Rauchen, Übergewicht, Bildungsniveau, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, familiäre Veranlagung etc. – so Studienautorin Francesca Romana Mancini ( 17 ).

Lebensmittel mit Antioxidantien – Die Tabelle

Die genannten 15 mmol Antioxidantien sind allein mit der Ernährung und ohne zusätzliche Nahrungsergänzung (Vitamin C, Anthocyane o. ä.) gar nicht so leicht zu erreichen, wie die durchschnittlichen Antioxidantienwerte einiger auserwählter Lebensmittel in nachfolgender Tabelle zeigen ( 8 ) ( 9 ) ( 11 ). (Die Werte entstammen dieser Tabelle.)

Die entsprechende Tabelle mit den Antioxidantienwerten zum Ausdrucken finden Sie hier unter diesem Link.

Antioxidantien bei Diabetes

Wie obige Tabelle zeigt, sind auch grüne Blattgemüse sehr gute Antioxidantienlieferanten. Wir haben schon hier darüber berichtet, wie gut sich grüne Blattgemüse zur Vorbeugung und Therapie eines Diabetes eignen: Grüne Blattgemüse und Diabetes. Gerade grüne Blattgemüse und auch viele andere der oben genannten antioxidantienreichen Lebensmittel lassen sich wunderbar in Smoothie-Form geniessen. Smoothies sind daher für Diabetiker eine sehr gesunde Mahlzeit: Smoothies bei

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.