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Arthrose-Therapien scheinbar wirkungslos

Die typischen schulmedizinischen Medikamente und Massnahmen bei Arthrose sind offenbar in vielen Fällen wirkungslos. Zusätzlich scheinen sie nicht einmal ausreichend erforscht und bergen daher auch zum Teil schwerwiegende Risiken in Form von unerwünschten Nebenwirkungen. Dennoch werden sie von vielen Schulmedizinern als Patentlösungen bei Arthrose angesehen und selbstverständlich auch beim Patienten angewandt. Dabei sind ganzheitliche und naturmedizinische Massnahmen nicht nur wesentlich effektiver, sondern auch frei von Nebenwirkungen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 26 Juli 2023

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Typische Arthrose-Medikamente: Nichts als Nebenwirkungen

Zu den gängigen schulmedizinischen Behandlungsmethoden bei Arthrose gehören neben den üblichen Medikamenten zur Schmerzminderung u. a. Cortisonspritzen oder Injektionen mit Hyaluronsäure.

Auch minimalinvasive Eingriffe im Rahmen einer Arthroskopie stehen gerne auf dem Tagesplan des Orthopäden.

Nur sind diese Methoden allesamt recht wirkungslos – von den ungünstigen Nebenwirkungen einmal abgesehen.

Wesentlich sinnvoller sind alternative Therapien und ganzheitliche Massnahmen. Das ergab eine Analyse der vorliegenden Fachliteratur durch Wissenschaftler des Harding Zentrums für Risikokompetenz am Berliner Max-Planck-Institut.

Prof. Gerd Gigerenzer und seine Mitarbeiter warnen, dass die herkömmlichen schulmedizinischen Behandlungsmethoden nicht nur wirkungslos seien, sondern deren Risiken überdies nicht einmal ausreichend erforscht seien.

Nur leider erfahren das die Patienten nicht.

Schmerzmittel bei Arthrose? Riskant und keine Heilung in Sicht

Bereits jeder dritte Mann und jede zweite Frau über sechzig leidet in den Industrienationen an Arthrose.

Schulmediziner verschreiben Arthrose-Patienten häufig einen Cocktail aus verschiedenen entzündungshemmenden Medikamenten zur Schmerzlinderung (Antirheumatika).

Vorübergehend nehmen sie den Schmerz – der Preis aber sind starke Nebenwirkungen.

Oft helfen die Medikamente zu allem Überfluss nicht einmal oder wenigstens nicht im ausreichenden Mass.

Die nicht immer einleuchtende "Lösung" von Seiten des Orthopäden heisst nun nicht selten: Stärkere Medikamente mit noch mehr Nebenwirkungen.

Selbstverständlich bergen Schmerzmittel auch keinerlei heilende Eigenschaften. Sie betäuben den Schmerz und – je nach Medikament – hemmen die Entzündung. Aber nur während der Einnahme. Da jedoch die Ursache nicht angegangen wird, kehren Schmerz und Entzündung nach dem Absetzen der Medikamente unverzüglich zurück.

Lassen sich die Arthrose-Symptome nun auch mit Medikamenten nicht mehr merklich eindämmen – was oft genug der Fall ist – greift der Arzt zur Spritze und verabreicht seinem Patienten eine Injektion mit Corticosteroiden ( Cortison) oder Hyaluronsäure.

Spritzen helfen nicht gegen Arthrose

Hyaluronsäure kommt natürlicherweise in der Gelenkflüssigkeit vor. Arthrosepatienten haben jedoch meist weniger Hyaluronsäure im Gelenk als Gesunde. Corticosteroide sind entzündungshemmende Substanzen.

Beide Behandlungen lindern die Arthrose-Beschwerden zwar kurzfristig. Aber nach wenigen Wochen ist alles wieder wie zuvor.

Kein Wunder müssen Hyaluron-Injektionen selbst bezahlt werden, denn die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten nicht – vermutlich ausnahmsweise einmal aus gutem Grund.

Eine Studie des US-amerikanischen Massachusetts General Hospital ergab: Ob Arthrose-Patienten ein Medikament oder ein Placebo gespritzt bekommen, macht einen bis drei Monate nach der Behandlung keinen Unterschied mehr.

Gerötete Haut, Schwellungen und Gelenkentzündungen sind überdies mögliche Nebenwirkungen der gespritzten Medikamente.

*Hier erhalten Sie den 7-tägigen Ernährungsplan bei Arthrose zum herunterladen.

Arthroskopie verspricht keinen Erfolg

Auch eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) verspricht keine langfristigen Behandlungserfolge.

Bei der Gelenkspiegelung wird durch einen kleinen Schnitt in der Haut eine Kamera ins betroffene Gelenk eingeführt. Wenn der Arzt dabei auf etwas stösst, das er behandlungswürdig findet, kann er zur Kamera gleich auch Skalpell, Fräse oder andere Werkzeuge ins Gelenk befördern und damit endoskopisch operieren.

Der Analyse von Prof. Gigerenzer und seinen Kollegen zufolge sind diese Eingriffe ebenso sinnlos wie Spritzen und Medikamente. Operierte Arthrose-Patienten können keine Verbesserung der Beschwerden erwarten – dafür aber wieder Nebenwirkungen.

Zu den Narkose-Risiken kommen unter anderem mögliche Infektionen des behandelten Gelenks, starke Blutungen, dauerhafte Gelenkergüsse sowie eine erhöhte Thrombosegefahr.

Dies ergab sich jedoch nicht nur aus Prof. Gigerenzers Untersuchung. Schon in den 2013 neu aktualisierten Leitlinien der American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS) zum Thema Kniegelenksarthrose war ganz Ähnliches zu lesen.

Man riet hier aufgrund eindeutiger Studienlage nicht nur von der Arthroskopie ab (Arthroskopie gemeinsam mit Physiotherapie hatte keinerlei Vorteile für die Patienten im Vergleich zur alleinigen Physiotherapie), von den Cortisonspritzen und den Hyaluronsäureinjektionen, sondern musste zähneknirschend zugeben, dass auch keine Hinweise auf eine besondere Wirkung von Einlagen oder einer reinen Manualtherapie ersichtlich seien.

Professor Josef Zacher vom Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie am Helios Klinikum Berlin-Buch meinte in der Ärztezeitung vom 16. Mai 2014, es gäbe auch nach fünf Jahren keinen Unterschied zwischen operierten und nicht operierten Patienten (wie eine Studie zeigte, die im Frühjahr 2013 veröffentlich worden war).

Erst wenn die konservative Therapie keinen Erfolg bringe, könne man ja immer noch operieren, so Zacher.

Weshalb aber, wo doch Operationen sowieso sinnlos sind, verrät der Professor leider nicht.

Schmerzmittel bei Arthrose – Die Lieblinge der Schulmedizin

Spannend ist, dass lediglich den sog. nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) – den anfangs erwähnten entzündungshemmenden und nebenwirkungsreichen Schmerzmitteln – eine exzellente Wirksamkeit bescheinigt wird.

Dass die nun im besten Falle schmerzfreien NSAR-Patienten jetzt aber an den Nebenwirkungen wie chronischen Magen-Darm-Schäden, Leberschäden, an Übelkeit, Dauerkopfschmerz und Schwindel leiden, interessiert deren Orthopäden nicht übermässig.

In letzter Zeit werden bei Arthrose überdies immer häufiger Opioide – Schmerzmittel aus dem Schlafmohn – verordnet. Ursprünglich kamen sie zum Einsatz, um Tumorschmerzen bei Krebspatienten zu betäuben. Jetzt hat man einen neuen Absatzmarkt entdeckt: Die Arthrosepatienten.

Opioide betäuben nicht nur den Schmerz, sondern gleich auch noch den Kreislauf samt Verdauungsapparat, was sich in eindeutiger Verstopfung, Schwindel, niedrigem Blutdruck, Dauermüdigkeit und Übelkeit bemerkbar macht.

Zu allem Überfluss hat sich in Studien gezeigt, dass Arthrosepatienten unter der Einwirkung von Opioiden an erhöhter Sturzgefahr inklusive nachfolgender Knochenbrüche leiden – aufgrund des Schwindels und der medikamentös verminderten Koordinationsfähigkeit. Der Orthopäde kommt also so oder so wieder zum Zug.

Arthrose-Behandlung ohne Medikamente und ohne Nebenwirkungen

Gibt es für Arthrose-Patienten also gar keine Chance mehr auf eine Besserung ihrer Beschwerden – und zwar ohne Medikamente und ohne Nebenwirkungen?

Eckhard Volbracht von der Bertelsmann Stiftung – Auftraggeberin der Studie – erklärt, dass es zahlreiche alternative Behandlungsmöglichkeiten gegen Arthrose gibt. Sie alle bieten vielversprechende Erfolgsaussichten – ohne die Einnahme fragwürdiger Medikamente.

Frei von schädlichen Nebenwirkungen und Risiken ist der ganzheitliche Weg natürlich ebenfalls.

"Dazu zählen Gewichtsreduktion, gelenkschonende Aktivitäten, Physio-, Ergo- und physikalische Therapie"

, so Volbracht.

"Richtig eingesetzt, helfen sie oft nachhaltig."

Da Arthrose zumeist die Folge einer jahrzehntelangen ungesunden Ernährungs- und Lebensweise ist, führen überdies Änderungen in diesem Bereich unausweichlich zu einer Besserung, wenn nicht gar Heilung der Arthrose.

Worauf Sie bei einer Ernährungsumstellung hin zu einem gelenkfreundlichen Speiseplan achten müssen, lesen Sie hier: Ernährung bei einer Arthrose.

Meist startet man aus ganzheitlicher Sicht überdies mit einer entgiftenden und ausleitenden Entsäuerung, die wir hier beschrieben haben: Entsäuerung bei Arthrose

Parallel zur Ernährungsumstellung können gezielt spezielle Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, die bei der Regeneration des Knorpels und der Knochen helfen. Sie wirken insbesondere Entzündungen entgegen und verbessern auf diese Weise die Beweglichkeit. Wir haben Nahrungsergänzungsmittel, die bei Arthrose wirksam und empfehlenswert sind, hier vorgestellt: Nahrungsergänzungen bei Arthrose

Ausserdem haben wir für Sie Natürliche Alternativen zu schmerzstillenden Medikamenten zusammengestellt, die sich – ohne Nebenwirkungen mit sich zu bringen – besonders vorteilhaft auf Gelenkschmerzen auswirken.

Auch hier finden Sie wertvolle Tipps zur vorübergehenden Schmerzlinderung ohne Medikamente, bis Ihre ganzheitlichen Massnahmen Wirkung zeigen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.