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Natürliche Schmerzmittel ohne Nebenwirkungen

Chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Meist erhalten Betroffene Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antiepileptika. Diese Medikamente können unerwünschte Nebenwirkungen haben, manche können sogar abhängig machen. Wir stellen natürliche Schmerzmittel vor. Sie wirken entzündungshemmend und auf diese Weise schmerzlindernd – ohne negative Nebenwirkungen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 28 Februar 2025
Hinweis: Alle weiterführenden Artikel finden Sie unterhalb der Kommentare.

Natürliche Schmerzmittel statt herkömmlicher Schmerzmittel?

Natürliche Schmerzmittel sind gefragt. Denn sie haben keine schädlichen Nebenwirkungen - zumindest nicht in den üblichen Dosierungen. Herkömmliche Schmerzmittel gehen hingegen meist mit zahlreichen Nebenwirkungen einher (siehe weiter unten).

Häufig werden Schmerzen von chronischen oder systemischen Entzündungen ausgelöst. Schafft man es, die Entzündungen zu reduzieren, dann verschwindet oft auch der Schmerz. Natürliche Schmerzmittel können genau dies: Entzündungsprozesse hemmen und somit Schmerzen lindern – und zwar ohne dabei schädliche Nebenwirkungen zu haben.

Wir haben für Sie nachfolgend natürliche Schmerzmittel zusammengestellt, die Entzündungen hemmen und chronische Schmerzen auf sanfte Weise lindern können.

Denken Sie jedoch in jedem Falle auch an eine entzündungshemmende Ernährung, die zusätzlich praktiziert werden sollte und den zu erwartenden Erfolg noch weiter steigert. Besonders einfach gelingt eine entzündungshemmende Ernährung mit unserem * entzündungshemmenden Ernährungsplan.

Wechselwirkungen mit Blutgerinnungshemmern?

Viele Menschen mit Schmerzen nehmen auch Blutgerinnungshemmer (Blutverdünner) bzw. Medikamente zur Thromboseprophylaxe (z. B. nach Operationen oder Unfällen, wenn man sich nicht viel bewegen darf).

Nicht nur herkömmliche Schmerzmittel, auch natürliche Schmerzmittel können die Blutgerinnung beeinflussen und so - gemeinsam mit Blutverdünnern - das Risiko unerwünschter Blutungen erhöhen. Daher haben wir unten immer auch einen Hinweis eingefügt, welches natürliche Schmerzmittel gemeinsam mit Blutverdünnern eingenommen werden kann und welches eher nicht.

1. Teufelskralle als natürliches Schmerzmittel

Die Teufelskralle ist ein bekanntes natürliches Schmerzmittel. Sie stammt aus Südafrika, wird aber auch in Europa seit Jahrhunderten eingesetzt – vorwiegend zur Linderung von Schmerzen am Bewegungsapparat.

Wegen ihrer guten entzündungshemmenden Eigenschaften wird die Teufelskralle gern zur Behandlung von Arthritis und Arthrose, aber auch bei Rückenschmerzen empfohlen.

Die Teufelskralle enthält den Pflanzenstoff Harpagosid. Dieser ist mit für ihre entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung verantwortlich.

Harpagosid ist ein Bitterstoff, der die Produktion von entzündungsfördernden Gewebshormonen (Prostaglandinen) reduziert. Zusätzlich hemmt das Harpagosid bestimmte Enzyme (Kollagenasen), die sich mit Vorliebe der Knorpelzerstörung widmen.

Eine Analyse von zehn wissenschaftlichen Studien ergab im Jahr 2006, dass eine tägliche Dosis von 50 bis 100 mg Harpagoside zuverlässig gegen Schmerzen hilft ( 1 ) ( 3 ) ( 4 ) ( 5 ) ( 6 ).

Die Teufelskralle kann möglicherweise die Blutgerinnung beeinflussen, jedoch sind dafür Dosierungen ab 800 mg Extrakt (bzw. mehr als 100 mg Harpagoside) täglich erforderlich.

Die übliche Dosierung zur Schmerzlinderung liegt zwischen 400 und 800 mg täglich. Diese Mengen gelten in der Regel als unbedenklich, auch für Personen, die Blutverdünner einnehmen. Dennoch sollte in diesem Fall eine ärztliche Rücksprache erfolgen.

* Die Teufelskralle finden Sie hier unter diesem Link.

2. Weidenrinde gegen Schmerzen

Die Weidenrinde ist bekannt als Mutter des Aspirins und daher ein wertvolles natürliches Schmerzmittel. In ihr steckt der Stoff Salicin, der nach der Einnahme im Körper des Menschen zur schmerzlindernden Salicylsäure umgewandelt wird.

Nach ihrem Vorbild stellt die Pharmaindustrie seit vielen Jahrzehnten die altbekannte Acetylsalicylsäure (ASS) her. Altbekannt sind jedoch auch ihre Nebenwirkungen. So kann sie zu inneren Blutungen führen, weil sie eine aggregationshemmende (blutverdünnende) Wirkung mit sich bringt.

Die Weidenrinde hingegen bzw. Extrakte daraus haben diese Nebenwirkung nicht. Dennoch wirkt die Rinde als natürliches Schmerzmittel – und zwar besonders bei langfristiger Anwendung.

So ergaben Studien mit Rheumapatienten, dass Weidenrindenextrakt schon nach zwei Wochen, spätestens aber nach sechs Wochen die typischen Arthrose-Schmerzen lindern konnte. Der Weidenrindenextrakt kann dabei sehr gut parallel zu den üblichen Entzündungshemmern genommen werden.

Erfahrungsberichte zeigen jedoch, dass Weidenrindenextraktkapseln offenbar auch bei akuten Kopfschmerzen den Schmerz schon nach einer Kapsel nehmen können.

Salicylsäure aus der Weidenrinde kann eine blutverdünnende Wirkung haben, ähnlich wie Acetylsalicylsäure (ASS). In normalen Dosierungen (120–240 mg Salicin täglich) ist das Risiko gering. Bei Dosierungen über 300 mg Salicin täglich kann es jedoch zu einer verstärkten Blutungsneigung kommen. Gemeinsam mit Blutverdünnern sollten Weidenrindenextrakte daher nicht langfristig eingenommen werden.

3. Curcumin gegen Schmerzen

Auch Curcumin, der Wirkstoff aus Kurkuma (Gelbwurzel) kann – mehreren Studien zufolge – diverse Entzündungswerte im Blut senken und ist damit als natürliches Schmerzmittel für die Behandlung entzündungsbedingter Schmerzen geeignet ( 12 ) ( 13 ) ( 14 ) ( 15 ).

Kurkuma kann als Gewürz verwendet werden. Als natürliches Schmerzmittel sollte jedoch das isolierte und konzentrierte Curcumin eingesetzt werden (in Kapselform, z. B. Curcuperin).

Allerdings heißt es gelegentlich, dass auch das Kurkumapulver (mindestens 400 bis 600 mg) dreimal täglich genügend Curcumin liefere, um Entzündungen und damit verbundene Schmerzen lindern zu können.

Die tägliche Menge kann bei Kurkuma auf bis zu 3 bis 5 Gramm gesteigert werden. Wie Sie das praktisch umsetzen können, lesen Sie in unserem * Ernährungsplan mit Kurkuma.

Curcumin kann die Blutgerinnung verlangsamen - bei Dosierungen über 1000 mg reines Curcumin oder bei mehr als 10 g Kurkumapulver pro Tag. Mengen unter 1000 mg täglich gelten in der Regel als unbedenklich, auch für Personen, die Blutverdünner einnehmen.

Am besten sollte eine ärztliche Rücksprache erfolgen, wenn bereits Medikamente genommen werden, denn die übliche Curcumindosierung zur Entzündungshemmung liegt zwischen 500 und 2000 mg täglich.

* Hier finden Sie Curcuperin.

4. Arnika mit DMSO als natürliches Schmerzmittel

Bereits unsere Großmütter behandelten Sportverletzungen, Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden mit einer arnikahaltigen Salbe oder Tinktur. Oberflächlich aufgetragen beschleunigt Arnika den Heilungsprozess und lindert Schmerzen.

In Verbindung mit dem organischen Lösungsmittel Dimethylsulfoxid (DMSO) ist Arnika noch effektiver als natürliches Schmerzmittel, weil DMSO den Wirkstoff besonders gut durch die Haut zum betroffenen Gewebe schleusen kann ( 24 ).

DMSO bekommen Sie in der Apotheke. Testen Sie die Verträglichkeit sicherheitshalber an einer kleinen Hautstelle, etwa in der Armbeuge und lesen Sie vor der Anwendung unseren oben verlinkten DMSO-Artikel.

Wenn nach ein paar Stunden keine Probleme aufgetreten sind, können Sie die verletzte Stelle mit DMSO einreiben und dann darüber eine Salbe oder Tinktur mit Arnika auftragen.

DMSO kann die Durchblutung verbessern und hat möglicherweise eine leicht blutverdünnende Wirkung, insbesondere bei Dosierungen über 3 ml einer 70-prozentigen Lösung täglich.

Eine äußerliche Anwendung in normalen Mengen (z. B. Salben) birgt kaum Risiken. Zur äußerlichen Anwendung werden meist 10–50 mg pro Anwendung verwendet. In Kombination mit Blutverdünnern könnte eine hohe Dosis das Blutungsrisiko erhöhen.

Arnika ist äußerlich angewendet kein Problem in Sachen Blutverdünnung.

* Eine DMSO-Creme finden Sie hier unter diesem Link.

5. Proteolytische Enzyme gegen Schmerzen

Proteolytische Enzyme haben die Aufgabe, Eiweiße zu verarbeiten. Sie kommen naturgemäß auch im menschlichen Körper vor.

Es ist bekannt, dass proteolytische Enzyme im Rahmen einer Enzymtherapie Entzündungswerte im Blut senken und Narbengewebe abbauen können. Außerdem wirken sie gegen Schwellungen, Wassereinlagerungen und Schmerzen, können also als natürliches Schmerzmittel eingesetzt werden. Es handelt sich um Präparate aus z. B. Bromelain, Papain und Trypsin.

Die Analyse verschiedener wissenschaftlicher Studien zur Wirkung der Enzyme gegen Rheuma zeigte, dass die orale Therapie mit proteolytischen Enzymen pflanzlichen Ursprungs entsprechende Beschwerden lindern kann.

Achten Sie hier auf Enzympräparate in magensaftresistenten Kapseln, damit die Enzyme aktiv im Darm ankommen und von dort in die Blutbahn resorbiert werden können. Andernfalls könnte bereits ein Großteil der Enzyme im Magen inaktiviert werden (von der Magensäure plus den im Magen agierenden Verdauungssäften.

Diese Enzyme, insbesondere Bromelain und Papain, können in sehr hohen Dosen (über 1000 mg Bromelain täglich) die Blutgerinnung beeinflussen. Übliche Dosierungen zur Entzündungshemmung liegen bei 200–800 mg Bromelain täglich.

Wenn aber bereits regelmäßig blutverdünnende Medikamente eingenommen werden, könnte es durch die Enzyme zu einer Verstärkung dieser Wirkung kommen, was dann auch die Gefahr für Nebenwirkungen erhöht.

* Hier finden Sie ein entsprechendes Enzymprodukt.

6. Weihrauch als natürliches Schmerzmittel

Weihrauch (auch Boswellia genannt) bezeichnet das Harz der Weihrauchbäume. Meist werden Extrakte des Weihrauchs als natürliche Schmerzmittel zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Weihrauch hemmt diverse Prozesse im menschlichen Körper, die Entzündungen hervorrufen oder verschlimmern können, wie verschiedene Studien ergaben. Ihm wird sogar eine cortisonähnliche Wirkung zugeschrieben. Auf diese Weise verhindert der Weihrauch eine Überreaktion des Immunsystems, was gerade bei Arthritis das Problem darstellt, da diese Krankheit zu den Autoimmunerkrankungen zählt.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Behandlung mit Weihrauch die Beweglichkeit bei Arthritis verbessern kann.

In Verbindung mit Kurkuma (siehe Punkt 2) soll Weihrauch bei äußerlicher Anwendung sogar wirksamer als das Schmerzmittel Diclofenac sein.

Wissenschaftler des Anugraha Medical Centre in Kerala/Indien untersuchten im Jahr 2012 die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer Ölmischung aus den ätherischen Ölen von Weihrauch (Boswellia serrata) und von Kurkuma (Curcuma longa) bei Patienten mit Muskelschmerzen (drei Mal tägliche Anwendung).

Die Ölkombination wurde 7 Tage lang auf die Haut aufgetragen. Eine andere Patientengruppe erhielt – ebenfalls drei Mal täglich – ein Spray mit Diclofenac.

Nach Ablauf der Behandlungswoche überprüfte man den Schmerzzustand der Patienten und stellte fest, dass Diclofenac die Schmerzen um durchschnittlich 72 Prozent senkte. Die Gruppe, die die Kombination aus Weihrauch und Kurkuma als natürliches Schmerzmittel einsetzte, erlebte eine Schmerzreduktion von 92 Prozent (27).

Weihrauch hat - auch innerlich eingenommen - keine nachgewiesene blutverdünnende Wirkung. Die Einnahme in normalen Mengen (300–1000 mg täglich) ist diesbezüglich unbedenklich. Bei hochdosierten Extrakten über 2000 mg täglich ist - wenn Blutverdünner eingenommen werden - eine Rücksprache mit einem versierten Arzt oder Apotheker sinnvoll.

* Hier finden Sie Kapseln mit einer Kombination aus Weihrauch, Kurkuma und Ingwer.

7. Ingwer gegen Schmerzen

Auch Ingwer ist ein natürliches Schmerzmittel, wie Sie in unserem Artikel Ingwer – Wirkung und Nebenwirkungen lesen - siehe ganz unten.

Vorwiegend wird der Ingwer gegen Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Er kann aber auch Migräne und Übelkeit lindern.

In sehr hohen Mengen (über 4 Gramm frischer Ingwer, über 2 Gramm Ingwerpulver oder über 1000 mg hochkonzentrierter Ingwerextrakt pro Tag) kann Ingwer eine gerinnungshemmende Wirkung entfalten. Zur Schmerzlinderung genügen meist bereits geringere Mengen.

Zur Schmerzlinderung werden üblicherweise 1 bis 2 g Ingwerpulver oder 500–1000 mg hochkonzentrierter Ingwerextrakt täglich eingenommen. Bei diesen Mengen ist das Risiko einer Wechselwirkung gering.

8. Omega-3-Fettsäuren gegen Schmerzen

Omega-3-Fettsäuren kann der menschliche Organismus nicht selbst herstellen, benötigt sie aber für die verschiedensten Prozesse und Funktionen. Daher müssen wir sie mit der Nahrung oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen.

Omega-3-Fettsäuren wirken einerseits stark antioxidativ, andererseits wirken sie konkret entzündungshemmend, indem sie die Bildung entzündungsfördernder Gewebehormone blockieren.

Beides reduziert Entzündungen, die wiederum Schmerzen verursachen können, wie zahlreiche Studien belegen. Besonders bei der Arthrose-Behandlung haben sich Omega-3-Fettsäuren bewährt. Details dazu lesen Sie unserem Artikel Omega-3-Fettsäuren reduzieren Arthrose-Schmerzen.

In einer Studie des University of Pittsburgh Medical Center zeigte sich etwa, dass eine Nahrungsergänzung über 1.200 mg Omega-3-Fettsäuren als natürliches Schmerzmittel täglich gegen chronische Nacken- und Rückenschmerzen helfen konnte (26).

Von 125 Teilnehmern, die einen Monat nach Beginn der Behandlung die Fragen der Wissenschaftler beantworteten, berichteten sechzig Prozent von erheblichen Verbesserungen ihrer Schmerzzustände.

Omega-3-Fettsäuren können die Blutgerinnung erst bei sehr hohen Dosierungen (über 3 Gramm täglich EPA/DHA) verlangsamen. Übliche therapeutische Dosierungen liegen bei 1000–2000 mg EPA/DHA täglich. Personen, die Blutverdünner nehmen, sollten ihre Omega-3-Aufnahme mit dem Arzt abstimmen.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Omega-3-Produkten.

9. Astaxanthin als natürliches Schmerzmittel

Astaxanthin ist eines der stärksten Antioxidantien unserer Zeit. Es handelt sich um ein Carotinoid, also um einen natürlichen Stoff mit u. a. färbenden Eigenschaften. Er ist lachsrot und kommt auch tatsächlich u. a. in Lachs vor (weil dieser rötliche astaxanthinbildende Algen frisst).

Bereits seine Zugehörigkeit zur Gruppe der Super-Antioxidantien weist darauf hin, dass Astaxanthin entzündungshemmend wirkt und daher auch als natürliches Schmerzmittel eingesetzt werden kann.

Denn einerseits werden Entzündungen durch freie Radikale geschürt, andererseits entstehen im Verlauf von Entzündungsprozessen massenhaft freie Radikale. Antioxidantien jedoch neutralisieren freie Radikale und dämmen so Entzündungen ein.

Astaxanthin unterdrückt überdies etliche Entzündungsbotenstoffe, wie z. B. Tumornekrosefaktor alpha, Prostaglandine, Interleukin, Stickstoffmonoxid (NO) sowie Cyclooxigenasen (Cox-1 und Cox-2).

Herkömmliche Entzündungshemmer hingegen haben meist nur ein Zielmolekül im Visier wie z. B. die sog. Cox-2-Hemmer.

Astaxanthin wurde daher in klinischen Studien bei den folgenden vier Beschwerdebildern eingesetzt:

Tennisarm

In einer Studie vom Health Research and Studies Center erhielten Leute mit Tennisarm acht Wochen lang Astaxanthin. Im Vergleich zur Kontrollgruppe erlebte die Astaxanthin-Gruppe eine Verbesserung der Beschwerden um 93 Prozent ( 28 ).

Karpaltunnelsyndrom

Dieselbe Forschergruppe untersuchte, wie Betroffene mit Karpaltunnelsyndrom auf Astaxanthin ansprachen. Auch hier zeigte sich nach acht Wochen eine merkliche Schmerzlinderung durch das natürliche Schmerzmittel ( 29 ).

Arthritis

Bei Arthritis-Patienten konnte nach ebenfalls acht Wochen Astaxanthineinnahme eine Schmerzreduktion um 35 Prozent beobachtet werden sowie eine Besserung ihrer Beweglichkeit um 40 Prozent, wie im Journal of the American College of Nutrition schon im Jahr 2002 berichtet wurde - siehe Natural Astaxanthin - The World's Best Kept Health Secret) (31). ( 30 )

Gelenkschmerzen

Im Jahr 2023 erhielten in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie 140 Erwachsene mit nicht-arthritischen Kniegelenkschmerzen 8 Wochen lang einmal täglich entweder FlexPro MD® (eine Kombination aus Krillöl, Astaxanthin und Hyaluronsäure), Glucosaminhydrochlorid/Chondroitinsulfat (GC) oder ein Placebo.

Das Astaxanthin-Präparat wirkte am besten (30).

Die durchschnittliche prozentuale Schmerzreduktion im WOMAC-Schmerzindex betrug in Woche 2 35 % (FP-MD), 21 % (GC) und 20 % (Placebo) sowie in Woche 8 55 % (FP-MD), 35 % (GC) und 30 % (Placebo).

Der WOMAC-Schmerzindex ist ein standardisiertes Bewertungssystem, das häufig in Studien zu Gelenkerkrankungen verwendet wird, um Symptome objektiv messbar zu machen – besonders Schmerzen, Morgensteifigheit und funktionelle Einschränkungen (z. B. beim Anziehen, Heben, Treppensteigen).

Muskelkater

Und im Jahr 2001 studierte Dr. Andrew Fry von der Universität in Memphis die Wirkung von Astaxanthin auf gesunde Menschen, die nach ihrem Krafttraining regelmäßig an Muskelkater litten.

Drei Wochen lang erhielten die männlichen Probanden Astaxanthin, während sie in dieser Zeit besonders hart trainierten.

Die Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten hatte, litt in dieser Zeit häufig an Muskelkater, der jeweils bis zu 48 Stunden nach dem Training anhielt.

Die Astaxanthin-Gruppe hingegen erlitt so gut wie gar keinen Muskelkater nach dem Training (33).

Astaxanthin kann daher sowohl bei ernsthaften chronisch entzündlichen Erkrankungen die damit im Zusammenhang stehenden Schmerzen lindern, als auch beim Muskelkaterschmerz von an sich gesunden Wochenendsportlern hilfreich sein.

Dosieren Sie Astaxanthin so, wie auf dem jeweiligen Produkt angegeben und lesen Sie unseren Artikel über Astaxanthin: Astaxanthin - Das Super-Antioxidans.

Wenn Blutverdünner eingenommen werden, gilt: Astaxanthin hat in normalen Dosierungen (bis 8 mg täglich) keine blutverdünnende Wirkung. Erst bei höheren Mengen (über 12 mg täglich) könnte es möglicherweise die Thrombozytenaggregation beeinflussen.

Die empfohlene Dosierung zur Entzündungshemmung liegt bei 4–8 mg täglich.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Astaxanthin-Produkten.

10. Probiotika gegen Schmerzen

Probiotika bezeichnen eine Kombination nützlicher Darmbakterien wie z. B. Lactobacillen (Milchsäurebakterien) und Bifidobakterien.

Auf den ersten Blick ist es nur schwer nachvollziehbar, wie eine Bakterienmischung, die vielleicht die Darmflora aufbauen kann, als natürliches Schmerzmittel fungieren können soll.

Der Zustand der Darmflora jedoch hat weitreichenden Einfluss. Ist die Darmflora gestört, kann sie ihre Schutzfunktion für die Darmschleimhaut nicht mehr erfüllen.

Eine ungeschützte Darmschleimhaut ist nun wiederum empfänglich für das sog. Leaky Gut Syndrom. Dieser Begriff bezeichnet eine durchlässige Darmschleimhaut, durch die plötzlich Bakterien und unverdaute Partikel in die Blutbahn gelangen können – was nun der Auslöser für systemische Entzündungsprozesse sein kann. Alles zum Leaky Gut Syndrom lesen Sie in unserem Artikel Leaky Gut Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung.

Bei chronischen Schmerzen gehört daher die Sanierung der Darmflora über mindestens drei Monate hinweg zu den ersten Schritten, die eine langfristige Schmerzfreiheit zum Ziel haben (20).

In einer Studie beispielsweise erfuhren achtzig Prozent der teilnehmenden Schmerzpatienten eine Linderung ihrer Beschwerden, nachdem sie über zwölf Wochen hinweg eine Nahrungsergänzung mit einem hochwertigen Probiotikum erhalten hatten.

Wie Sie Ihre Darmflora sanieren/aufbauen können, lesen Sie in unserem Artikel Darmflora aufbauen - Anleitung und Tipps.

Bitte beachten Sie, dass so genannte probiotische Fertigprodukte wie z. B. probiotische Joghurts mit Vorsicht zu genießen sind. Die enthaltene Menge probiotischer Bakterien ist darin meist zu gering für eine Wirkung.

Bei Probiotika sind keine Wechselwirkungen mit Blutverdünnern dokumentiert. Die Einnahme ist in üblichen Mengen unbedenklich.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Probiotika.

11. Organischer Schwefel - MSM gegen Schmerzen

Die Meta-Analyse von sechs wissenschaftlichen Studien über die Wirkung von MSM ( = Methylsulfonylmethan bzw. organischer Schwefel) auf chronische Schmerzen ergab, dass Schwefel sehr gut dazu geeignet ist, als natürliches Schmerzmittel bei orthopädisch bedingten Schmerzen eingesetzt zu werden.

Ein Großteil der insgesamt fast 700 Studienteilnehmer berichtete von erheblichen Besserungen ihrer Beschwerden - heißt es im Buch * The Miracle of MSM (23).

MSM erweicht Narbengewebe, verbessert die Blutversorgung verletzter Gewebe und wirkt gegen Muskelverkrampfungen und Entzündungen. MSM fördert überdies die Beweglichkeit von Gelenken. Zudem regt MSM die Regeneration und Neubildung von Knorpelgewebe an.

Damit eignet es sich hervorragend zur Behandlung von Arthrose. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel MSM: Wirkung und Nebenwirkungen.

Weiterhin schützt MSM vor Verletzungen und lindert Muskelkater. Freizeit- und Profisportler können von diesen positiven Eigenschaften gut profitieren, wie Sie in unserem Artikel MSM macht Sportler fit lesen können.

MSM hat keine bekannte direkte Wechselwirkung mit Blutverdünnern. In üblichen Mengen (1000–3000 mg täglich) ist es unproblematisch. Erst wenn Sie höhere Dosen zeitgleich zu blutverdünnenden Medikamenten einnehmen wollten, sollten Sie eine ärztliche Beratung in Erwägung ziehen.

* Hier finden Sie eine Auswahl an MSM-Produkten.

12. Magnesium gegen Schmerzen

Durchblutungsstörungen, Muskelverkrampfungen, verminderte Auslieferung von Nährstoffen an die Körperzellen. Das alles kann Schmerzen verursachen – und die Folge eines Magnesiummangels sein.

Der Mineralstoff entspannt den Körper und infolgedessen auch den Geist. Beides ist wichtig für die Schmerzreduktion, so dass auch Magnesium als natürliches Schmerzmittel eingesetzt werden kann.

Darüber hinaus wirkt Magnesium entzündungshemmend, was schmerzlindernd wirkt. Details lesen Sie in unserem Artikel Magnesium lindert Entzündungen.

Wer sichergehen will, dass er genug Magnesium aufnimmt, sollte auf ein Nahrungsergänzungsmittel wie z. B. die Sango Meeres Koralle, pflanzliches Magnesium aus dem Meersalat, Magnesiumchelat, Magnesiumcitrat o. ä. zurückgreifen.

Wie Sie mit der Nahrung Ihren Magnesiumbedarf auf gesunde Weise decken können, lesen Sie in unserem Artikel Magnesiummangel mit der richtigen Ernährung beheben.

Magnesium hat keine blutverdünnende Wirkung und kann im Allgemeinen mit Blutgerinnungshemmern eingenommen werden. Vielleicht nicht gerade zeitgleich, aber in einem Abstand von mehreren Stunden.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Magnesium-Produkten.

13. Methylierungsmittel gegen Schmerzen

Unter Methylierung versteht man die Abgabe einer Methylgruppe von einem Molekül an ein anderes im Rahmen einer chemischen Reaktion.

Diese Prozesse finden millionenfach im menschlichen Organismus statt. Wenn sie gestört sind, führt dies zwangsläufig zu u. a. schmerzhaften Beschwerden und Erkrankungen.

Da B-Vitamine den Methylierungsprozess fördern und unterstützen, kann ein Nahrungsergänzungsmittel mit dem Vitamin-B-Komplex als Methylierungsmittel fungieren und auf diese Weise als sanftes natürliches Schmerzmittel zur Schmerzlinderung beitragen (21).

B-Vitamine haben keine bekannte Wechselwirkung mit Blutverdünnern und sind in der Regel sicher in der Anwendung.

14. Cannabis als natürliches Schmerzmittel

Cannabis kommt seit Jahrtausenden als natürliches Schmerzmittel zum Einsatz. Die bereits nachgewiesene schmerzlindernde Wirkung von Cannabis ist auf das Zusammenspiel von zahlreichen Inhaltsstoffen zurückzuführen.

Die bekanntesten heißen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), wobei Ersteres vordergründig für den psychoaktiven und schmerzstillenden Effekt verantwortlich ist. Immer mehr Forscher sind der Überzeugung, dass Cannabis u. a. bei Schmerzen ein probates Arzneimittel ist (7).

So hat eine Studie an der Northwestern University im Jahr 2017 gezeigt, dass Cannabis aufgrund der Hemmung der Signalübertragung des Schmerzwegs und der entzündungshemmenden Wirkung schmerzlindernde Eigenschaften hat (36).

Auch Forscher von der Wake Forest University School of Medicine kamen im Jahr 2018 zum Schluss, dass sich Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen sehr gut eignet (37).

Wo und wie Sie Cannabis als natürliches Schmerzmittel erhalten, lesen Sie in unserem Cannabis-Hauptartikel mit dem Titel Cannabis - Vorteile und Nachteile.

In Sachen Blutverdünnung kann CBD erst in hohen Dosierungen (über 150 mg täglich) die Wirkung von Blutverdünnern verstärken. Die übliche Dosierung zur Schmerzlinderung liegt bei 10–50 mg CBD täglich und stellt daher selten ein Risiko dar. Besprechen Sie die kombinierte Einnahme dennoch mit Ihrem Arzt.

Hilft auch CBD gegen Schmerzen?

CBD-Öle sind in den meisten EU-Ländern als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft. Denn diese verfügen über einen sehr geringen THC-Gehalt – in der Schweiz maximal 1 Prozent und in der EU nur maximal 0,2 Prozent – und unterliegen somit nicht dem Betäubungsmittelgesetz.

Studien ( 38 ) zufolge hat CBD ebenfalls schmerzlindernde Eigenschaften, ist aber ein deutlich weniger starkes natürliches Schmerzmittel als Produkte mit THC. CBD hat allerdings den Vorteil, dass es keine (oder keine wahrnehmbare) psychoaktive Wirkung hat.

Wir empfehlen Schmerzpatienten deshalb, sich an einen fachkundigen Arzt zu wenden, der sich des Potenzials der Heilpflanze bewusst ist, um mehr über die Therapiemöglichkeiten von medizinischem Cannabis zu erfahren.

CBD wird zumeist nicht von den Krankenkassen erstattet.

Herkömmliche Schmerzmittel: Mehr Nebenwirkungen als natürliche Schmerzmittel

Im Vergleich zu natürlichen Schmerzmitteln können herkömmliche Schmerzmittel zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen haben. Akute Nebenwirkungen sind meist z. B. Magen-Darm-Beschwerden oder Hautausschläge.

Die Mittel können aber auch langfristig Schäden verursachen, wie z. B. Leber-, Nieren- oder Muskelschäden. Auch die im Folgenden erklärten Beschwerden können bei Schmerzmittel-Gebrauch durchaus auftreten:

  1. Impotent durch Schmerzmittel
  2. Autismus-Gefahr durch Paracetamol in der Schwangerschaft
  3. Kann Aspirin Krebs verursachen?
  4. Paracetamol dämpft die Gefühle

Doch sind Schmerzmittel – Nebenwirkungen hin oder her – einfach ein sehr gutes Geschäft, denn die Zahl der Schmerzpatienten ist in etwas so hoch wie die der Herz-Kreislauf-Kranken, der Krebs-Kranken und der Diabetes-Kranken zusammen. In Zahlen: 1,5 Milliarden Menschen leiden weltweit an chronischen Schmerzen.

Update 17.9.2024

Wir haben den Abschnitt über Cannabis aufgrund der Legalisierung in Deutschland aktualisiert.

Update 24.3.2025

Wir haben in den einzelnen Abschnitten Hinweise zu möglichen Wechselwirkungen mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten eingefügt.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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