Zentrum der Gesundheit
  • schmermittel
13 min

Natürliche Schmerzmittel

Chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit: Schätzungsweise eineinhalb Milliarden Menschen sind betroffen. Schulmediziner behandeln Schmerzen in der Regel mit starken Schmerzmitteln, Antidepressiva oder Antiepileptika. Diese Medikamente können jedoch schwere Nebenwirkungen haben und sogar abhängig machen. Doch gibt es auch natürliche Schmerzmittel. Sie wirken meist entzündungshemmend und können über diesen Weg Schmerzen lindern – und zwar völlig ohne negative Nebenwirkungen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 06 Mai 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Natürliche Schmerzmittel statt herkömmlicher Schmerzmittel?

Natürliche Schmerzmittel sind gefragt wie nie. Denn sie haben keine schädlichen Nebenwirkungen.

In der Regel verschreiben Schulmediziner ihren Schmerzpatienten jedoch ganz gewöhnliche und zudem oft sehr starke Schmerzmittel.

Diese können nicht nur akut massive Nebenwirkungen hervorrufen (Magen-Darm-Beschwerden aller Art, Hautausschläge u. a.), sondern vor allem auch langfristig Schäden verursachen, wie z. B. Leber-, Nieren- oder Muskelschäden.

Auch die im Folgenden erklärten Beschwerden können bei Schmerzmittel-Gebrauch durchaus auftreten:

  1. Impotent durch Schmerzmittel
  2. Autismus-Gefahr durch Paracetamol in der Schwangerschaft
  3. Kann Aspirin Krebs verursachen?

Doch sind Schmerzmittel – Nebenwirkungen hin oder her – einfach ein phänomenales Geschäft, denn die Zahl der Schmerzpatienten ist in etwas so hoch wie die der Herz-Kreislauf-Kranken, der Krebs-Kranken und der Diabetes-Kranken zusammen.

In Zahlen: 1,5 Milliarden Menschen leiden weltweit an chronischen Schmerzen.

Häufig werden Schmerzen von chronischen oder systemischen Entzündungen ausgelöst. Schafft man es, die Entzündungen zu reduzieren, dann verschwindet oft auch der Schmerz.

Natürliche Schmerzmittel können genau dies: Entzündungsprozesse hemmen und somit Schmerzen lindern – und zwar ohne dabei schädliche Nebenwirkungen zu haben.

Natürliche Schmerzmittel

Wir haben für Sie nachfolgend natürliche Schmerzmittel zusammengestellt, die Entzündungen hemmen und chronische Schmerzen auf sanfte Weise lindern können.

Denken Sie jedoch in jedem Falle auch an eine entzündungshemmende Ernährung, die zusätzlich praktiziert werden sollte und den zu erwartenden Erfolg noch weiter steigert.

1. Teufelskralle gegen Schmerzen

Die Teufelskralle stammt aus Südafrika. Doch auch in Europa wird sie seit Jahrhunderten eingesetzt – vorwiegend zur Linderung von Schmerzen am Bewegungsapparat.

Wegen ihrer guten entzündungshemmenden Eigenschaften wird die Teufelskralle gern zur Behandlung von Arthritis und Arthrose, aber auch bei Rückenschmerzen empfohlen.

Die Teufelskralle enthält den Pflanzenstoff Harpagosid. Dieser ist mit für ihre entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung verantwortlich.

Harpagosid ist ein Bitterstoff, der die Produktion von entzündungsfördernden Gewebshormonen (Prostaglandinen) reduziert. Zusätzlich hemmt das Harpagosid bestimmte Enzyme (Kollagenasen), die sich mit Vorliebe der Knorpelzerstörung widmen.

Eine Analyse von zehn wissenschaftlichen Studien ergab im Jahr 2006, dass eine tägliche Dosis von 50 bis 100 Milligramm Harpagosid zuverlässig gegen Schmerzen hilft.

* Die Teufelskralle finden Sie hier unter diesem Link.

2. Weidenrinde gegen Schmerzen

Die Weidenrinde ist bekannt als Mutter des Aspirins. In ihr steckt der Stoff Salicin, der nach der Einnahme im Körper des Menschen zur schmerzlindernden Salicylsäure umgewandelt wird. Nach ihrem Vorbild stellt die Pharmaindustrie seit vielen Jahrzehnten die altbekannte Acetylsalicylsäure (ASS) her. Altbekannt sind jedoch auch ihre Nebenwirkungen. So kann sie zu inneren Blutungen führen, weil sie eine aggregationshemmende (blutverdünnende) Wirkung mit sich bringt.

Die Weidenrinde hingegen bzw. Extrakte daraus haben diese Nebenwirkung nicht. Dennoch wirkt sie schmerzlindernd – und zwar besonders bei langfristiger Anwendung. So ergaben Studien mit Rheumapatienten, dass Weidenrindenextrakt schon nach zwei Wochen, spätestens aber nach sechs Wochen die typischen Arthrose-Schmerzen lindern konnte. Der Weidenrindenextrakt kann dabei sehr gut parallel zu den üblichen Entzündungshemmern genommen werden.

Erfahrungsberichte zeigen jedoch, dass Weidenrindenextraktkapseln offenbar auch bei akuten Kopfschmerzen den Schmerz schon nach einer Kapsel nehmen können.

3. Curcumin gegen Schmerzen

Auch Curcumin, der Wirkstoff aus Kurkuma (Gelbwurzel) kann – mehreren Studien zufolge – diverse Entzündungswerte im Blut senken und ist damit für die Behandlung entzündungsbedingter Schmerzen geeignet.

Curcumin können Sie als Gewürz (Curcuma) verwenden, es gibt jedoch auch Kapseln, die die Einnahme von Curcumin erleichtern (Curcuperin).

Mindestens 400 bis 600 mg Gelbwurzelpulver dreimal täglich liefern genügend Curcumin, um Entzündungen und damit verbundene Schmerzen lindern zu können.

Die tägliche Menge kann bis zu 3 bis 5 Gramm gesteigert werden. Wie Sie das praktisch umsetzen können, lesen Sie hier: Curcuma – Die Anwendung

4. Arnika mit DMSO gegen Schmerzen

Bereits unsere Grossmütter behandelten Sportverletzungen, Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden mit einer arnikahaltigen Salbe oder Tinktur. Oberflächlich aufgetragen beschleunigt Arnika den Heilungsprozess und lindert Schmerzen.

In Verbindung mit dem organischen Lösungsmittel Dimethylsulfoxid ( DMSO ) ist Arnika noch effektiver, weil DMSO den Wirkstoff besonders gut durch die Haut zum betroffenen Gewebe schleusen kann.

DMSO bekommen Sie in der Apotheke. Testen Sie die Verträglichkeit sicherheitshalber an einer kleinen Hautstelle, etwa in der Armbeuge.

Wenn nach ein paar Stunden keine Probleme aufgetreten sind, können Sie die verletzte Stelle mit DMSO einreiben und dann darüber eine Salbe oder Tinktur mit Arnika auftragen.

* Arnika finden Sie hier unter diesem Link.

5. Proteolytische Enzyme gegen Schmerzen

Proteolytische Enzyme haben die Aufgabe, Eiweisse zu verarbeiten. Sie kommen natürlicherweise auch im menschlichen Körper vor.

Es ist bekannt, dass proteolytische Enzyme im Rahmen einer Enzymtherapie Entzündungswerte im Blut senken und Narbengewebe abbauen können. Ausserdem wirken sie gegen Schwellungen, Wasserablagerungen und Schmerzen.

Die Analyse verschiedener wissenschaftlicher Studien zur Wirkung proteolytischer Enzyme gegen Rheuma zeigte, dass die orale Therapie mit proteolytischen Enzymen pflanzlichen Ursprungs entsprechende Beschwerden lindern kann.

Achten Sie hier auf Enzympräparate in magensaftresistenten Kapseln, damit die Enzyme aktiv im Darm ankommen und von dort in die Blutbahn resorbiert werden können. Andernfalls könnte bereits ein Grossteil der Enzyme im Magen inaktiviert werden (von der Magensäure plus den im Magen agierenden Verdauungssäften.

6. Weihrauch gegen Schmerzen

Weihrauch (auch Boswellia genannt) bezeichnet das Harz der Weihrauchbäume. Aber auch Ölzubereitungen des Weihrauchs können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.

Weihrauch hemmt diverse Prozesse im menschlichen Körper, die Entzündungen hervorrufen oder verschlimmern können, wie verschiedene Studien ergaben. Auf diese Weise verhindert der Weihrauch eine Überreaktion des Immunsystems, was gerade bei Arthritis das Problem darstellt, da diese Krankheit zu den Autoimmunerkrankungen zählt.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Behandlung mit Weihrauch die Beweglichkeit bei Arthritis verbessern kann.

In Verbindung mit Curcuma (siehe Punkt 2) soll Weihrauch bei äusserlicher Anwendung sogar wirksamer als das Schmerzmittel Diclofenac sein.

Wissenschaftler des Anugraha Medical Centre in Kerala/Indien untersuchten im Jahr 2012 die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer Ölmischung aus den ätherischen Ölen von Weihrauch (Boswellia serrata) und von Curcuma (Curcuma longa) bei Patienten mit Muskelschmerzen (drei Mal tägliche Anwendung).

Die Ölkombination wurde 7 Tage lang auf die Haut aufgetragen. Eine andere Patientengruppe erhielt – ebenfalls drei Mal täglich – ein Spray mit Diclofenac.

Nach Ablauf der Behandlungswoche überprüfte man den Schmerzzustand der Patienten und stellte fest, dass Diclofenac die Schmerzen um durchschnittlich 72 Prozent senkte.

Die Weihrauch-Curcuma-Gruppe jedoch erlebte eine Schmerzreduktion von 92 Prozent.

7. Ingwer gegen Schmerzen

Auch Ingwer ist ein natürliches Schmerzmittel, wie Sie hier nachlesen können: Ingwer – Wirkung gegen Schmerzen

Vorwiegend wird der Ingwer gegen Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Er kann aber auch Migräne und Übelkeit lindern.

8. Omega-3-Fettsäuren gegen Schmerzen

Omega-3-Fettsäuren kann der menschliche Organismus nicht selbst herstellen, benötigt sie aber für die verschiedensten Prozesse und Funktionen. Daher müssen wir sie mit der Nahrung oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen.

Omega-3-Fettsäuren wirken einerseits stark antioxidativ, andererseits wirken sie konkret entzündungshemmend, indem sie die Bildung entzündungsfördernder Gewebehormone blockieren.

Beide Wege reduzieren Entzündungen, die Schmerzen verursachen können, wie zahlreiche Studien belegen. Besonders bei der Arthrose-Behandlung haben sich Omega-3-Fettsäuren bewährt: Omega-3 gegen Arthrose

In einer Studie des University of Pittsburgh Medical Center zeigte sich etwa, dass eine Nahrungsergänzung über 1.200 mg Omega-3-Fettsäuren täglich gegen chronische Nacken- und Rückenschmerzen helfen konnte.

Von 125 Teilnehmern, die einen Monat nach Beginn der Behandlung die Fragen der Wissenschaftler beantworteten, berichteten sechzig Prozent von erheblichen Verbesserungen ihrer Schmerzzustände.

9. Astaxanthin gegen Schmerzen

Astaxanthin ist eines der stärksten Antioxidantien unserer Zeit. Es handelt sich um ein Carotinoid, also um einen natürlichen Stoff mit u. a. färbenden Eigenschaften. Er ist lachsrot und kommt auch tatsächlich u. a. in Lachs vor.

Astaxanthin ist jedoch auch in bestimmten Algen sowie einigen Pilzen und Bakterien und manchen Meeresfrüchten enthalten.

Bereits seine Zugehörigkeit zur Gruppe der Super-Antioxidantien weist darauf hin, dass Astaxanthin entzündungshemmend wirkt.

Denn einerseits werden Entzündungen durch freie Radikale geschürt, andererseits entstehen im Verlauf von Entzündungsprozessen massenhaft freie Radikale. Antioxidantien jedoch neutralisieren freie Radikale und dämmen so Entzündungen ein.

Astaxanthin unterdrückt überdies etliche Entzündungsbotenstoffe, wie z. B. Tumornekrosefaktor alpha, Prostaglandine, Interleukin, Stickstoffmonoxid (NO) sowie Cyclooxigenasen (Cox-1 und Cox-2).

Herkömmliche Entzündungshemmer hingegen haben meist nur ein Zielmolekül im Visier wie z. B. die sog. Cox-2-Hemmer.

Astaxanthin wurde daher in klinischen Studien bei den folgenden vier Beschwerdebildern eingesetzt:

Tennisarm

In einer Studie vom Health Research and Studies Center erhielten Leute mit Tennisarm acht Wochen lang Astaxanthin. Im Vergleich zur Kontrollgruppe erlebte die Astaxanthin-Gruppe eine Verbesserung der Beschwerden um 93 Prozent.

Karpaltunnelsyndrom

Dieselbe Forschergruppe untersuchte, wie Betroffene mit Karpaltunnelsyndrom auf Astaxanthin ansprachen. Auch hier zeigte sich nach acht Wochen merkliche Schmerzlinderung.

Arthritis

Bei Arthritis-Patienten konnte nach ebenfalls acht Wochen Astaxanthineinnahme eine Schmerzreduktion um 35 Prozent beobachtet werden sowie eine Besserung ihrer Beweglichkeit um 40 Prozent, wie im Journal of the American College of Nutrition schon im Jahr 2002 berichtet wurde.

Muskelkater

Und im Jahr 2001 studierte Dr. Andrew Fry von der Universität in Memphis die Wirkung von Astaxanthin auf gesunde Menschen, die nach ihrem Krafttraining regelmässig an Muskelkater litten.

Drei Wochen lang erhielten die männlichen Probanden Astaxanthin, während sie in dieser Zeit besonders hart trainierten.

Die Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten hatte, litt in dieser Zeit häufig an Muskelkater, der jeweils bis zu 48 Stunden nach dem Training anhielt.

Die Astaxanthin-Gruppe hingegen erlitt so gut wie gar keinen Muskelkater nach dem Training.

Astaxanthin kann daher sowohl bei ernsthaften chronisch entzündlichen Erkrankungen die damit im Zusammenhang stehenden Schmerzen lindern, als auch beim Muskelkaterschmerz von an sich gesunden Wochenendsportlern hilfreich sein.

Die für Sie passende Astaxanthin-Dosis erfahren Sie bei Ihrem Astaxanthin-Händler.

10. Probiotika gegen Schmerzen

Probiotika bezeichnen eine Kombination nützlicher Darmbakterien wie z. B. Lactobacillen ( Milchsäurebakterien) und Bifidobakterien.

Auf den ersten Blick ist es nur schwer nachvollziehbar, wie eine Bakterienmischung, die vielleicht die Darmflora aufbauen kann, Schmerzen lindern können soll.

Der Zustand der Darmflora jedoch hat weitreichenden Einfluss. Ist die Darmflora gestört, kann sie ihre Schutzfunktion für die Darmschleimhaut nicht mehr erfüllen.

Eine ungeschützte Darmschleimhaut ist nun wiederum empfänglich für das sog. Leaky-Gut-Syndrom. Dieser Begriff bezeichnet eine durchlässige Darmschleimhaut, durch die plötzlich Bakterien und unverdaute Partikel in die Blutbahn gelangen können – was nun der Auslöser für systemische Entzündungsprozesse sein kann.

Bei chronischen Schmerzen gehört daher die Sanierung der Darmflora über mindestens drei Monate hinweg zu den ersten Schritten, die eine langfristige Schmerzfreiheit zum Ziel haben.

In einer Studie beispielsweise erfuhren achtzig Prozent der teilnehmenden Schmerzpatienten eine Linderung ihrer Beschwerden, nachdem sie über zwölf Wochen hinweg eine Nahrungsergänzung mit einem hochwertigen Probiotikum erhalten hatten.

Wie Sie Ihre Darmflora sanieren/aufbauen können, lesen Sie hier: So können Sie die Darmflora aufbauen

Bitte beachten Sie, dass so genannte probiotische Lebensmittel wie z. B. probiotische Joghurts mit Vorsicht zu geniessen sind.

11. Organischer Schwefel - MSM gegen Schmerzen

Die Meta-Analyse von sechs wissenschaftlichen Studien über die Wirkung von MSM ( = Methylsulfonylmethan bzw. organischer Schwefel) auf chronische Schmerzen ergab, dass Schwefel sehr gut dazu geeignet ist, orthopädisch bedingte Schmerzen zu behandeln.

Ein Grossteil der insgesamt fast 700 Studienteilnehmer berichtete von erheblichen Besserungen ihrer Beschwerden.

MSM erweicht Narbengewebe, verbessert die Blutversorgung verletzter Gewebe und wirkt gegen Muskelverkrampfungen und Entzündungen.

MSM fördert überdies die Beweglichkeit von Gelenken. Zudem regt MSM die Regeneration und Neubildung von Knorpelgewebe an.

Damit eignet es sich hervorragend zur Behandlung von Arthrose. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel MSM – Der Stoff gegen Arthrose

Weiterhin schützt MSM vor Verletzungen und lindert Muskelkater. Freizeit- und Profisportler können von diesen positiven Eigenschaften hervorragend profitieren, denn MSM macht Sportler fit.

12. Magnesium gegen Schmerzen

Durchblutungsstörungen, Muskelverkrampfungen, verminderte Auslieferung von Nährstoffen an die Körperzellen. Das alles kann Schmerzen verursachen – und die Folge eines Magnesiummangels sein.

Der Mineralstoff entspannt den Körper und infolgedessen auch den Geist. Beides ist wichtig für die Schmerzreduktion, so dass auch Magnesium als natürliches Schmerzmittel eingesetzt werden kann.

Darüber hinaus wirkt Magnesium entzündungshemmend, was – wie Sie inzwischen wissen – schmerzlindernd wirkt: Magnesium lindert Entzündungen

Wer sichergehen will, dass er genug Magnesium aufnimmt, sollte auf ein Nahrungsergänzungsmittel wie z. B. die Sango Meeres Koralle, pflanzliches Magnesium aus dem Meersalat, Magnesiumchelat, Magnesiumcitrat o. ä. zurückgreifen.

Wie Sie mit der Nahrung Ihren Magnesiumbedarf auf gesunde Weise decken können, lesen Sie hier: Magnesiumbedarf decken

13. Methylierungsmittel gegen Schmerzen

Unter Methylierung versteht man die Abgabe einer Methylgruppe von einem Molekül an ein anderes im Rahmen einer chemischen Reaktion.

Diese Prozesse finden millionenfach im menschlichen Organismus statt. Wenn sie gestört sind, führt dies zwangsläufig zu u. a. schmerzhaften Beschwerden und Erkrankungen.

Da B-Vitamine den Methylierungsprozess fördern und unterstützen, kann ein Nahrungsergänzungsmittel mit dem Vitamin-B-Komplex als Methylierungsmittel fungieren und auf diese Weise zur Schmerzlinderung beitragen.

14. Cannabis gegen Schmerzen

Cannabis kommt seit Jahrtausenden als Schmerzmittel zum Einsatz. Die bereits nachgewiesene schmerzlindernde Wirkung von Cannabis ist auf das Zusammenspiel von zahlreichen Inhaltsstoffen zurückzuführen. Die bekanntesten heissen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), wobei Ersteres vordergründig für den psychoaktiven Effekt verantwortlich ist.

Immer mehr Forscher sind der Überzeugung, dass Cannabis u. a. bei Schmerzen ein probates Arzneimittel ist. So hat eine Studie (36) an der Northwestern University im Jahr 2017 gezeigt, dass Cannabis aufgrund der Hemmung der Signalübertragung des Schmerzwegs und der entzündungshemmenden Wirkung schmerzlindernde Eigenschaften hat. Auch Forscher von der Wake Forest University School of Medicine kamen im Jahr 2018 zum Schluss, dass sich Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen sehr gut eignet (37).

Doch hat die Anwendung von Cannabis als Arzneimittel seit dem Jahr 1925 einen Haken. Denn damals wurde diese Heilpflanze aufgrund der berauschenden Wirkung durch die Zweite internationale Opiumkonferenz des Völkerbunds in Genf weltweit verboten. Auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse findet jedoch nach und nach ein Umdenken statt.

In den USA ist die Verschreibung von Cannabis – z. B. bei Schmerzen – inzwischen in 33 Bundestaaten legal und in 11 Bundesstaaten sowie in Kanada wurde es für Personen ab einem bestimmten Alter grundsätzlich legalisiert. In Europa hinkt diese Entwicklung zwar noch nach, aber in 20 Ländern wurde der medizinische Gebrauch von Cannabis immerhin bereits liberalisiert.

Warum die meisten Schmerzpatienten Cannabis illegal anwenden (müssen)

Im EU-Raum müssen vom Patienten in der Regel sehr strenge Auflagen erfüllt werden, um ein Cannabis-Rezept ausgestellt zu bekommen. Leider folgen nur wenige Menschen diesem Weg, da er als viel zu kompliziert und restriktiv empfunden wird. (39)

  1. In Deutschland können seit 2017 chronisch Schwerkranke Cannabis auf Rezept bekommen. Bei rund 70 Prozent ist Schmerz die mit Abstand häufigste Diagnose. Die Kosten werden unter Umständen von den Krankenkassen übernommen. Um die Heilpflanze selbst anbauen zu können, bedarf es einer Ausnahmeerlaubnis. Die bekommt man aber nur dann erteilt, wenn keine gleich wirksame Therapie zur Verfügung steht.
  2. In der Schweiz sieht das neue Betäubungsmittelgesetz aus dem Jahre 2011 eine kontrollierte Verwendung von Hanf für medizinische Zwecke vor. Es ist dafür jedoch eine Ausnahmebewilligung vom Bundesamt für Gesundheit nötig. Kostenübernahmen der Kassen erfolgen nur in Ausnahmefällen, der Eigenanbau ist strafbar.
  3. In Österreich bekommt man – anders als in Deutschland und in der Schweiz – nur Medikamente wie Dronabinol auf Rezept, also nicht die Pflanze bzw. die heilsamen Blüten. Die Kosten werden von den Krankenkassen nicht immer getragen. Der Eigenanbau ist nicht erlaubt. Laut Studien und Erfahrungsberichten bergen Medikamente den Nachteil, dass mit einzelnen extrahierten oder synthetisch hergestellten Wirkstoffen nicht dieselbe positive Wirkung erzielt werden kann wie mit dem Wirkstoffverbund in natürlichem Cannabis. (34, 35)

Die sogenannten CBD-Produkte sind in den meisten EU-Ländern als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft. Denn diese verfügen über einen sehr geringen THC-Gehalt – in der Schweiz maximal 1 Prozent und in der EU nur maximal 0,2 Prozent – und unterliegen somit nicht dem Betäubungsmittelgesetz.

Studien (38) zufolge hat CBD ebenfalls schmerzlindernde Eigenschaften, ist dem THC diesbezüglich aber unterlegen bzw. ist auch hier der beste Effekt durch das Zusammenspiel verschiedenster Cannabinoide zu erzielen. CBD hat allerdings den Vorteil, dass es keine (oder keine wahrnehmbare) psychoaktive Wirkung hat. Wir empfehlen Schmerzpatienten deshalb, sich an einen fachkundigen Arzt zu wenden, der sich des Potenzials der Heilpflanze bewusst ist, um mehr über die Therapiemöglichkeiten und auch über die Verschreibung von medizinischem Cannabis zu erfahren.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Liebe Leserinnen und Leser,
Hier haben Sie die Möglichkeit, bei unseren Artikeln einen Kommentar zu hinterlassen.
Wir freuen uns über Lob, aber auch über konstruktive Kritik. Wenn Sie Kritik anbringen, geben Sie bitte auch die Quelle/Studie an, auf die Sie sich beziehen.
Kommentare, die Werbung enthalten, werden nicht veröffentlicht.
Kommentare, bei denen User ihre E-Mail-Adresse als Username angeben, um zum Zwecke des Produktverkaufs oder für Dienstleistungen kontaktiert werden zu können, werden ebenfalls nicht veröffentlicht.
Lieben Dank, Ihre Redaktion vom Zentrum der Gesundheit

Quellen
  1. Chrubasik S., "Devil`s claw extract as an example of the effectiveness of herbal analgesics", Der Orthopde, Juli 2004, ("Teufelskrallenextrakt als Beispiel für die Effektivität pflanzlicher Analgetika)
  2. Joel J. Gagnier et al., "Herbal medicine for low back pain.", Cochrane Database Systematic Review, April 2006, ("Pflanzliche Medizin gegen Schmerzen im unteren Rücken")
  3. Valeriya Gyurkovska et al., "Anti-inflammatory activity of Devils claw in vitro systems and their active constituents, Food Chemistry, Mrz 2011, ("Antiinflammatorische Aktivität von Teufelskralle und ihre aktiven Inhaltsstoffe)
  4. Gerard McGregor et al., "Devils Claw (Harpagophytum procumbens): An Anti-Inflammatory Herb with Therapeutic Potential, Phytochemistry Reviews, 2005, ("Teufelskralle (Harpagophytum procumbens): ein antiinflammatorisches Kraut mit therapeutischem Potential)
  5. B. Baghdikian et al., "An Analytical Study and Anti-Inflammatory and Analgesic Effects of Harpagophytum procumbens and Harpagophytum zeyheri, Planta Medica, 1997, ("Eine analytische Studie und antiinflammatorische und analgesische Effekte von Harpagophytum procumbens und Harpagophytum zeyheri") ()
  6. Sarah Brien et al., "Devil`s Claw (Harpagophytum procumbens) as a Treatment for Osteoarthritis: A Review of Efficacy and Safety, The Journal of Alternative and Complementary Medicine, Dezember 2006, ("Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) in der Behandlung von Osteoarthritis: eine Analyse von Wirksamkeit und Sicherheit)
  7. M. Smith et al., "Pain relief with oral cannabinoids in familial Mediterranean fever, Anaesthesia, Mai 1997, ("Schmerzlinderung durch orale Aufnahme von Cannabinoiden bei familiären Mittelmeerfieber)
  8. Leslie Iversen et al., "Cannabinoids: a real prospect for pain relief, Current Opinion in Pharmacology, Februar 2002, ("Cannabinoide: eine echte Aussicht auf Schmerzlinderung)
  9. Fiona A. Campbell et al., "Are cannabinoids an effective and safe treatment option in the management of pain? A qualitative systematic review, British Medical Journal, Juli 2001, ("Sind Cannabinoide eine effective und sichere Behandlungsoption beim Schmerzmanagement? Eine qualitative systematische Analyse)
  10. R. D. Hosking et al., "Therapeutic potential of cannabis in pain medicine, British Journal of Anaesthesia, Mai 2008, ("Therapeutisches Potential von Cannabis in der Schmerzmedizin)
  11. Dinesh Khanna et al., "Natural products as a gold mine for arthritis treatment, Current Oprinion in Pharmacology, Juni 2007, ("Natürliche Produkte als Goldmine für die Arthritisbehandlung)
  12. Funk JL et al., "Turmeric extracts containing curcuminoids prevent experimental rheumatoid arthritis., Journal of Natural Products, März 2006, ("Gelbwurzelextrakt mit Curcuminoiden beugt experimenteller rheumatoider Arthritis vor)
  13. Prof. TP Chaturvedi, "Uses of turmeric in dentistry: An update, Indian Journal of Dental Research, 2009, ("Verwendung von Gelbwurzel in der Zahnheilkunde: ein Update)
  14. Deodhar SD et al., "Preliminary studies on antirheumatic activity of curcumin (diferuloyl methane)., Indian Journal of Medical Research, 1980, ("Vorläufige Studien zur antirheumatischen Aktivität von Curcumin (Diferuloylmethan))
  15. Krishna Adit Agarwal et al., "Efficacy of turmeric (curcumin) in pain and postoperative fatigue after laparoscopic cholecystectomy: a double-blind, randomized placebo-controlled study, Surgical Endoscopy, Dezember 2011, ("Effizienz von Gelbwurzel (Curcumin) bei Schmerzen und postoperativer Müdigkeit nach laparoskopischer Cholecystektomie: eine randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie)
  16. Joseph C. Maroon et al., "Natural anti-inflammatory agents for pain relief, Surgical Neurology International, Dezember 2010, ("Natürliche inflammatorische Mittel zur Schmerzlinderung)
  17. Shannon Lynn Farrell, "Mixture of and method of making a trancutaneous pain relief composition, April 2006, ("Mixtur und Herstellungsmethode für Mittel zur transkutanen Schmerzlinderung)
  18. Jrg Leipner et al., "Therapy with Proteolytic Enzymes in Rheumatic Disorders, BioDrugs, Dezember 2001, ("Therapie mit proteolytischen Enzymen bei rheumatischen Erkrankungen)
  19. CA. B. Antony et al., "Clinical Evaluation of an Herbal Formulation in the Management of Knee Osteoarthritis.", Osteoarthritis Research Symposium Internationale (OARSI) Annual World Congress on Osteoarthritis, September 2011, ("Klinische Evaluation von Kräuterrezepturen bei der Behandlung von Knie-Osteoarthritis)
  20. Dr. George Aragon et al., "Probiotic Therapy for Irritable Bowel Syndrome, Gastroenterology & Hepatology, Januar 2010, ("Probiotische Therapie bei Reizdarmsyndrom)
  21. Ch. Levaux et al., "Effect of intra-operative magnesium sulphate on pain relief and patient comfort after major lumbar orthopaedic surgery, Anaesthesia, September 2008, ("Wirkung von intra-operativem Magnesiumsulfat auf Schmerzlinderung und Wohlbefinden des Patienten nach schwerwiegender Lendenoperation")
  22. Maral Tajerian et al., "DNA methylation of SPARC and chronic low back pain, Molecular Pain, 2011, ("DNA-Methylation von SPARC und chronische Schmerzen im unteren Rücken)
  23. Stanley W. Jacob, "The miracle of MSM: the natural solution for pain.", Penguin, 1999
  24. Priv. Doz. S. Brien et al., "Systematic review of the nutritional supplements dimethyl sulfoxide (DMSO) and methylsulfonylmethane (MSM) in the treatment of osteoarthritis, Osteoarthritis and Cartilage, November 2008, ("Systematische Analyse der Nahrungsergänzungsmittel Dimethylsulfoxid (DMSO) und Methylsulfonylmethan (MSM) in der Behandlung von Osteoarthritis)
  25. David Finkelstein, "Acetaminophen formulation for joint pain relief, Oktober 2007, ("Acetaminophenrezeptur zur Linderung von Gelenkschmerzen) )
  26. Joseph C. Maroon et al., "Omega-3 fatty acids (fish oil) as an anti-inflammatory: an alternative to nonsteroidal anti-inflammatory drugs for discogenic pain.", Surgical Neurology, April 2006, ("Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) gegen Entzündungen: eine Alternative zu nichtsterodoidalen Antirheumatika gegen diskogene Schmerzen")
  27. Kizhakkedath R, "EFFICACY AND TOLERABILITY OF AN ESSENTIAL OIL FORMULATION CONTAINING OIL OF BOSWELLIA SERRATA AND CURCUMA LONGA IN PATIENTS WITH ACUTE SOFT TISSUE INJURIES: A RANDOMIZED, OPEN LABEL, PILOT STUDY, November 2012, International Journal of Pharmacy and Pharmaceutical Sciences, ISSN- 0975-1491 Vol 5, Issue 1, 2013 (Wirksamkeit und Verträglichkeit einer ätherisch-Öl-Formula aus Weihrauchöl und Curcuma bei Patienten mit akuten Weichteilverletzungen: Eine randomisierte Open-Label Pilotstudie)
  28. Spiller, G., et al. "Effect of daily use of natural astaxanthin on symptoms associated with Tennis Elbow (lateral humeral epicondylitis). On file at Cyanotech Corporation." (2006). (Wirkung der täglichen Anwendung von natürlichem Astaxanthin bei Symptomen, die beim Tennisarm (Epicondylitis lateralis humeri) auftreten)
  29. Nir, Y., and G. Spiller. "BioAstin, a natural astaxanthin from microalgae, helps relieve pain and improves performance in patients with carpel tunnel syndrome (CTS)."Journal of the American College of Nutrition 21.5 (2002). (BioAstin, ein natürliches Astaxanthin aus Mikroalgen, hilft bei der Schmerzlinderung und verbessert die Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Karpaltunnelsyndrom)
  30. Nir, Y., G. Spiller, and C. Multz. "Effect of an astaxanthin containing product on carpal tunnel syndrome." J Am Coll Nutr 21 (2002): 489. (Wirkung von Astaxanthin auf das Karpaltunnelsyndrom)
  31. Effect of Kona Algae (BioAstin) on Rheumatoid Arthritis American College of Nutrition, vol.21, no.5, October 2002, (Wirkung eines Astaxanthinproduktes (BioAstin) bei rheumatoider Arthritis).
  32. Nir, Y., G. Spiller, and C. Multz. "Effect of an astaxanthin containing product on rheumatoid arthritis." Journal of the American College of Nutrition 21.5 (2002): 490. (Wirkung eines Astaxanthinproduktes bei rheumatoider Arthritis)
  33. Fry, A. "Astaxanthin Clinical Trial for Delayed Onset Muscular Soreness." Human Performance Laboratories. The University of Memphis. Report 1 (2001). (Klinische Studie mit Astaxanthin im Hinblick auf Muskelkater)
  34. Ethan B Russo, Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects Br J Pharmacol, August 2011 
  35. Dr. Sanjay Gupta, Medical marijuana and 'the entourage effect, CNN, März 2014
  36. Miller RJ et al, Is cannabis an effective treatment for joint pain, Clin Exp Rheumatol, September-Oktober 2017 
  37. Romero-Sandoval EA et al, Cannabis for Chronic Pain: Challenges and Considerations, Pharmacotherapy, Juni 2018
  38. J Manzanares et al, Role of the Cannabinoid System in Pain Control and Therapeutic Implications for the Management of Acute and Chronic Pain Episodes, Curr Neuropharmacol, Juli 2006
  39. Luigi Jorio, In drei Jahren wird Cannabis in Schweizer Apotheken verkauft, SWI, Februar 2019