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  • Blähungen nach dem Essen
7 min

Wie sich Blähungen nach den Mahlzeiten vermeiden lassen

Viele Menschen leiden unmittelbar nach dem Essen an Blähungen. Wir erklären, was Sie tun können, um Blähungen nach dem Essen zu vermeiden.

Aktualisiert: 25 Februar 2024

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Blähungen nach dem Essen vermeiden

Blähungen können unmittelbar nach dem Essen auftreten und einige Stunden lang anhalten. Begleitet werden sie oft von Völlegefühlen, Aufstossen und einem aufgeblähten Bauch. Meist sind sie ein Zeichen dafür, dass wichtige Regeln in der Lebens- und Ernährungweise missachtet werden. Berücksichtigt man diese ab sofort, lassen sich Blähungen nach den Mahlzeiten oft schon mit einfachen Massnahmen vermeiden oder beheben.

Wie Sie Blähungen nach dem Essen vorbeugen können

Mit den folgenden Tipps gelingt es Ihnen, Ihr Verdauungssystem zu besänftigen, so dass nach dem Essen gar nicht erst Blähungen entstehen. Die meisten Tipps sind kostenlos, erfordern aber vielleicht etwas Zeit oder eine gewisse Umgewöhnung, was sich jedoch eindeutig lohnt, da man seine Blähungen und sonstigen Verdauungsbeschwerden ohne Medikamente wieder los wird:

1. Weniger Blähungen, wenn Sie langsam essen

Oft genügt es schon, sehr langsam zu essen und gründlich zu kauen. Erst wenn ein Bissen zu Brei gekaut ist, schlucken Sie ihn. Auf diese Weise machen Sie Ihr Essen sehr leicht verdaulich und es kommt seltener zu Verdauungsbeschwerden.

Wie wichtig und wie wirksam dieser Punkt ist, zeigt die F.-X.-Mayr-Kur, auch Milch-Semmel-Kur genannt. Sie ist nach ihrem Erfinder, dem Kurarzt Franz Xaver Mayr (1875 - 1965) benannt, der mit seiner Kur nicht nur Verdauungsbeschwerden heilen konnte, sondern viele andere gesundheitlichen Probleme mehr - und das, obwohl die verwendeten Lebensmittel nicht gerade die gesündesten sind (Weissmehlbrötchen mit Milch).

Mayr hatte schon früh erkannt, dass ein kranker Darm zu Krankheiten aller Art führen kann. Er konzentrierte sich daher bei seinen Patienten auf eine Sanierung des Darms. Bei der Mayr-Kur gibt es lediglich zweimal am Tag ein altbackenes Weissmehlbrötchen mit einem Glas Milch. Das Brötchen wird dabei extrem langsam gegessen. Jeder Bissen wird 50-mal gekaut und erst dann gemeinsam mit einem Teelöffel Milch geschluckt. Abends gibt es nur Tee. Die Erfolge der Kur zeigen, wie heilsam erstens das Wenigessen ist, wie wichtig zweitens das gründliche Kauen ist und drittens wie wenig wichtig es unter diesen Umständen ist, WAS man isst.

Wenn Sie daher an Blähungen nach den Mahlzeiten leiden und zu den Schnellessern gehören, ändern Sie das! Es lohnt sich enorm!

2. Trinken Sie nichts zum Essen

Wenn Sie regelmässig zum Essen trinken, aber gleichzeitig häufig an Blähungen nach den Mahlzeiten leiden, probieren Sie es aus, nichts mehr zum Essen zu trinken. Zwar wird immer wieder behauptet, man könne problemlos zum Essen etwas trinken, da es die Verdauung nicht beeinträchtige, doch trifft dies erfahrungsgemäss nicht auf jeden Menschen zu.

Besonders wenn Sie eine wasserreiche Mahlzeit essen (Suppen, Salate, Gemüse), sollten Sie nichts dazu trinken. Trinken Sie besser eine halbe Stunde vor dem Essen ein grosses Glas Wasser. Auf diese Weise verfügt Ihr Körper über ausreichend Flüssigkeit zur Produktion von Verdauungssäften. Nach dem Essen warten Sie eine Stunde, bis Sie – in kleinen Schlückchen – wieder etwas trinken können.

3. Keine salzigen oder sehr trockenen Gerichte

Wenn Sie beim Essen plötzlich sehr durstig werden, können Sie natürlich auch zu den Mahlzeiten etwas trinken. Dies ist aber meist nur der Fall, wenn das Essen zu salzig, zu würzig oder zu trocken ist. Vermeiden Sie Mahlzeiten mit diesen Eigenschaften. Wenn Sie dennoch eine ungewöhnlich trockene Mahlzeit zu sich nehmen (Brot, Cracker, Gebäck), essen Sie diese ganz besonders langsam (siehe 1.).

4. Keine kohlensäurehaltigen Getränke

In jedem Fall sollten Sie, wenn Sie zu Blähungen neigen, kohlensäurehaltige Getränke meiden. Mit diesen schlucken Sie eine Menge Luft, die im besten Fall per Aufstossen wieder herausbefördert wird, aber auch zu Blähungen führen kann. Auch zuckerhaltige Getränke, Alkohol (Bier, Wein etc.) oder Säfte sollten Sie meiden. Trinken Sie am besten nur kohlensäurefreies Wasser oder einen Kräutertee (gerne einen Magen-Darm-Tee). Gerade wenn Sie es gewöhnt sind, zum Essen zu trinken, sollten Sie nur die beiden letztgenannten Getränke wählen oder auch ein Ingwerwasser bzw. Ingwertee:

5. Ingwerwasser löst Blähungen

Ingwer ist ein sehr wirkungsvolles Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. Es löst Blähungen und reduziert Gasansammlungen im Darm. Die schnellste Zubereitungsform ist die folgende: Ein Stück Ingwer in einen Mixer mit heissem Wasser zu geben. Nach zwei Minuten Mixen können Sie schlückchenweise das warme Ingwerwasser geniessen. Wenn Sie die Ingwerfasern nicht mögen, können Sie das Ingwerwasser natürlich noch durch ein feines Sieb giessen.

6. Zuckeraustauschstoffe führen zu starken Blähungen

Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Maltit führen bei vielen Menschen zu starken Blähungen. Achten Sie darauf, dass Ihre Mahlzeiten keinen dieser Stoffe enthalten, wenn Sie zu Blähungen neigen.

7. Keine Kaugummis

Zuckeraustauschstoffe können auch in Kaugummis stecken. Wer empfindlich auf diese Stoffe reagiert, aber nach jeder Mahlzeit entsprechend gesüsste Kaugummis kaut, kann Blähungen bekommen. Beim Kaugummikauen wird oft auch zusätzlich Luft geschluckt, so dass schon allein dies zu Blähungen beitragen kann.

8. Bitterstoffe vor dem Essen helfen gegen Blähungen

Besonders wenn Sie Blähungen nach fetthaltigen Mahlzeiten beobachten, können Bitterstoffe helfen, diese Blähungen zu vermeiden. Nehmen Sie die Bitterstoffe wenige Minuten (5 – 15 Minuten) vor einer Mahlzeit zu sich. Dadurch wird der Gallenfluss und die Bildung von Verdauungssäften angeregt, was zu einer verbesserten Verdauung führt und Blähungen vorbeugt. Ungesunde extrem fettreiche Mahlzeiten sollten Sie natürlich besser ganz meiden, z. B. sehr fettes Fleisch, sahnereiche Desserts, Torten o. ä.

Bitterstoffe gibt es in Form von alkoholfreiem Kräuterbitter (z. B. Herbaria) oder Bitter-Basenpulver (z. B. von Sonnentor). Auch Gerstengraspulver und Löwenzahnblätterpulver eignen sich sehr gut als Bitterstoffquellen.

9. Auf Unverträglichkeiten achten

Wenn Sie trotz aller Bemühungen nach dem Essen an starken Blähungen leiden, lassen Sie sich auf Nahrungsmittelintoleranzen und Nahrungsmittelallergien untersuchen oder meiden Sie die verdächtigen Lebensmittel probeweise einige Tage lang. Bei einer Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) würde es Ihnen schnell besser gehen, wenn Sie Milchprodukte meiden. 

Bei einer Fructoseintoleranz lassen die Blähungen nach, wenn fructosereiche Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen werden. Weitere Intoleranzen sind eine Sorbitintoleranz, eine Histaminintoleranz und auch eine Glutenintoleranz. Ist letzteres der Fall, testen Sie einige Tage oder Wochen eine glutenfreie Ernährung.

10. Kohlgemüse und Hülsenfrüchte

Viele Menschen wissen bereits, dass Sie nach diesen oder jenen Lebensmitteln besonders starke Blähungen entwickeln, z. B. nach Kohlgemüse oder Hülsenfrüchten. Dies kann einerseits darauf hinweisen, dass Sie generell zu schnell essen, denn gerade schwer verdauliche Lebensmittel müssen sorgfältig gekaut werden und wären dann auch gut verträglich. Andererseits kann es sein, dass Sie diese Lebensmittel zu selten essen, so dass sich Ihr Verdauungssystem nicht daran gewöhnen kann.

11. Blähungen durch eine falsche Zubereitung

Bei Hülsenfrüchten kann auch eine falsche Zubereitung der Grund für eine Unverträglichkeit dieser Lebensmittelgruppe sein. Hülsenfrüchte müssen immer über Nacht eingeweicht werden. Am nächsten Tag giesst man das Einweichwasser ab und kocht sie in frischem Wasser wie gewohnt. Auf diese Weise wird ein grosser Teil der blähungsfördernden Inhaltsstoffe entfernt.

12. Beim Essen nicht sprechen

Dieser Tipp erinnert so manchen an die Kindheit. Dann hiess es oft: Mit vollem Mund spricht man nicht. Abgesehen vom ästhetischen Aspekt könnte diese Erziehungsmassnahme auch einen gesundheitlichen Hintergrund haben. Denn wer beim Essen viel spricht, schluckt auch viel Luft, die dann wieder – bei jenem, der dazu neigt – zu Blähungen beitragen kann. Essen Sie daher in aller Ruhe und geniessen Sie bewusst jeden Bissen Ihres köstlichen Mahls.

13. Sodbrennen behandeln

Sollten Sie auch an Sodbrennen leiden, unternehmen Sie alles, um dieses einzudämmen. Denn wer Sodbrennen hat, ist oft auch anfällig für Blähungen. Wird das Sodbrennen erfolgreich behandelt, dann verschwinden meist auch die Blähungen.

Praktischerweise überschneiden sich die jeweiligen Massnahmen häufig. Denn wer langsam isst und gründlich kaut, wer nichts zum Essen trinkt, wer Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke meidet und bewusst seine Mahlzeiten zusammenstellt, wird nicht nur weniger Blähungen haben, sondern auch seltener an Sodbrennen leiden.

14. Ballaststoffe separat einnehmen

Wenn Sie Ihren Ballaststoffverzehr erhöhen möchten oder gerade eine Darmsanierung durchführen und dazu z. B. Flohsamenschalen, Leinsamen, Kokosmehl o. ä. einnehmen, dann achten Sie darauf, die Ballaststoffe 1 Stunde vor den Mahlzeiten oder 2 Stunden nach einer leichten Mahlzeit einzunehmen – und zwar mit sehr viel Wasser. Nehmen Sie die Ballaststoffe also nicht zum Essen ein. Dies könnte zu Blähungen führen.

15. Bewegung nach dem Essen

Nach dem Essen sollst du ruhn oder 1000 Schritte tun, lautet ein Sprichwort. Ersteres bedeutet nicht, dass Sie sich erst einmal ein Stündchen hinlegen sollten, sondern vielmehr, dass Sie nach dem Essen (wenn möglich) nicht sofort wieder im Stress des Alltags untertauchen. Auch wenn Sie also nach dem Essen 1000 Schritte tun möchten, dann tun Sie dies mit Besonnenheit, atmen Sie dabei ruhig und bewusst und entspannen Sie sich gezielt. Bewegung ist einer der Grundpfeiler für Ihre Gesundheit.

Blähungen nach dem Essen lassen sich vermeiden

Wenn Sie die oben genannten Hinweise bei sich ausprobieren, werden Sie schnell merken, dass sich Blähungen nach dem Essen immer seltener einstellen und Sie sich überdies auch insgesamt viel wohler und fitter fühlen.

Sollten Ihre Blähungen mit Bauchschmerzen, Übelkeit, chronischer Verstopfung oder Durchfall oder gar unerklärlichem Gewichtsverlust einhergehen, lassen Sie sich von Ihrem Arzt durchchecken.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.