Zentrum der Gesundheit
  • Hitzewallungen
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Hitzewallungen natürlich begegnen

Hitzewallungen zählen zu den häufigsten Symptomen, die während der Menopause auftreten können. Von den meisten Frauen werden sie als äusserst unangenehm empfunden, denn sie können sowohl eine intensive Hitze im Körper entwickeln als auch als Kältewelle durch den Körper fliessen. Im Wechsel auftretend, wenn also dem intensiven Schweissausbruch der Kälteschauer folgt, sind sie für die Betroffene ganz besonders belastend. An diesen Schwankungen ist vorwiegend das endokrine (hormonproduzierende) System beteiligt. Wir wollen Ihnen an dieser Stelle einige Massnahmen aufzeigen, die Ihnen das Erleben der Wechseljahre erleichtern.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 15 April 2024

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Hitzewallungen in der ersten Phase der Menopause

Die Menopause gliedert sich in drei Abschnitte. Mit der Vor-Menopause beginnt eine langsame Veränderung des Hormonhaushaltes. Sie zeigt sich durch unregelmässig auftretende und in ihrer Intensität sehr schwankende Blutungen, die zeitweilig auch ganz ausbleiben können und häufig von leichten Gefühlsschwankungen begleitet werden.

Die beginnende hormonelle Umstellung verändert bei einigen Frauen auch das emotionale Empfinden. So kommt es nicht selten vor, dass Frauen in dieser Phase ihr Leben neu überdenken und manchmal sogar komplett umkrempeln.

Der zweite Abschnitt ist der intensivste

In der zweiten Phase bleibt der Eisprung anhaltend aus, da zu diesem Zeitpunkt alle Eizellen in den Eierstöcken aufgebraucht sind. Gleichzeitig nimmt die Östrogen- und Progesteronproduktion rasant ab. Es findet insgesamt ein hormonelles Ungleichgewicht statt, das grossen Einfluss auf das physische und psychische Wohlbefinden nimmt.

Die Hormonschwankungen versetzen die Betroffenen im wahrsten Sinne des Wortes in ein Wechselbad der Gefühle. In dieser Phase treten vermehrt starke und teilweise langanhaltende Hitzewallungen, Schlafstörungen sowie intensive Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen auf.

Phase drei läutet das Ende der Menopause ein

Im dritten und letzten Abschnitt der Menopause hat sich der Körper an die veränderte Hormonsituation angepasst und die klimakterischen Beschwerden lassen allmählich nach.

Die Dauer der gesamten Menopause ist von verschiedenen Gegebenheiten abhängig und beträgt in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren.

Massnahmen zur Reduzierung von Hitzewallungen

Sicher können die unangenehmen Begleiterscheinungen, unter denen viele Frauen während der Wechseljahre leiden, nicht immer gänzlich abgestellt werden. Es ist jedoch durchaus möglich, die Länge sowie die Intensität der Beschwerden auf natürlichem Weg deutlich zu verringern, so dass Betroffene weitaus besser mit der veränderten Situation zurechtkommen.

Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Massnahmen vor, von deren Umsetzung Sie ganz sicher profitieren werden.

Wechseljahre sind keine Krankheit

Bei den Wechseljahren handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine hormonelle Umstellungsphase im Leben einer Frau, die mehr oder weniger intensiv erfahren werden kann. Eine bejahende, optimistische Einstellung zu dieser Zeit ist sehr von Vorteil, da sie sich automatisch auch positiv auf das Befinden auswirkt.

Mit der richtigen Einstellung lassen sich die körperlichen Veränderungen der Menopause deutlich spürbar harmonisieren. Begrüssen Sie daher diesen neuen Lebensabschnitt und nutzen Sie ihn, um sich selbst ganz neu zu entdecken.

Stress verstärkt die Hitzewallungen

Stressige Situationen sollten Sie tunlichst vermeiden, denn sie können die Hitzewallungen deutlich verstärken. Dies ist im Alltag jedoch oft nicht möglich. Daher ist es umso wichtiger, auf andere Weise dem Stress entgegenzuwirken. Hier eignen sich in erster Linie Entspannungsmethoden wie beispielsweise autogenes Training, Meditation, Tai Chi, Yoga etc. Insbesondere das Hormon-Yoga ist eine spezielle Methode, die das endokrine Hormonsystem ausgleichen kann und somit unterschiedliche Wechseljahrsbeschwerden positiv beeinflusst.

Bereiten Sie sich auf nächtliche Hitzewallungen vor

Besonders nachts werden viele Frauen von intensiven Schweissausbrüchen heimgesucht. Solange sich diese noch nicht reguliert haben, sollten Sie folgende Empfehlungen beherzigen:

  1. Lüften Sie Ihr Schlafzimmer vor dem Zubettgehen gut durch.
  2. Die Raumtemperatur sollte zwischen 17°C und 18°C liegen.
  3. Schlafen Sie zwischen zwei Bettlaken, die Sie ggf. schnell wechseln können, wenn sie verschwitzt sind.
  4. Tragen Sie nachts T-Shirts aus Baumwolle und legen Sie sich 3 Wechsel-Shirts direkt ans Bett, damit Sie nicht aufstehen müssen, um sich umzuziehen.

Kommen Sie sportlich ins Schwitzen

Wenn Sie regelmässig Sport treiben und dabei so richtig ins Schwitzen geraten, stehen die Chancen äusserst gut, dass die lästigen Hitzewallungen stark nachlassen oder sogar ganz verschwinden. Wenn Sie sich bislang jedoch eher wenig sportlich gezeigt haben, sollten Sie die Sache unbedingt langsam angehen, damit Sie sich nicht gleich überfordern.

Auch von Saunagängen oder einem Dampfbad können Sie sehr profitieren. Und ganz nebenbei haben alle 3 Betätigungen (Sport, Sauna, Dampfbad) gleichzeitig auch sehr positive Auswirkungen auf Ihr Schlafverhalten.

Geniessen Sie Wechselduschen

Ihr Tag sollte mit einer Wechseldusche (warmes und kaltes Wasser im Wechsel) beginnen. Auch wechselnde Fussbäder am Abend können sehr hilfreich sein. Hierzu werden die Füsse abwechselt in einer Wanne mit warmem Wasser und in einer Wanne mit kaltem Wasser gebadet. Über den Tag verteilt können Sie zusätzlich immer mal wieder abwechselnd einen warmen und kalten Wasserstrahl über die Oberarme laufen lassen. Generell sollte das Wechseldusch-Verfahren mit der kalten Anwendung beendet werden.

Auslösende Faktoren von Hitzewallungen

Einige Lebensmittel und Lebensmittelzusätze können den Körper veranlassen, eine erhöhte Stressreaktion in Gang zu setzen. Dies ist insbesondere bei jenen Frauen der Fall, die anfällig für Hitzewallungen sind. Zu den häufigsten Auslösern zählen Alkohol, Nikotin, Koffein, scharf gewürzte Speisen, Erdnüsse, verarbeitete Nahrungsmittel, pasteurisierte Milchprodukte und Schokolade.

Wenn Sie nicht erkennen können, welche Faktoren bei Ihnen die Hitzewallungen auslösen, empfiehlt es sich, ein Tagebuch anzulegen. Schreiben Sie alles nieder, was Sie essen oder trinken und welcher Art Stress Sie an jedem Tag ausgesetzt waren. Später können Sie in der Nachschau herausfinden, welche potentiell auslösenden Faktoren Ihnen vor den Hitzewallungen begegneten und diese Einflüsse gezielt ausschalten.

Entsäuern Sie Ihren Körper

Über die Blutung während der Periode kann sich der Körper einer Frau regelmässig von vorhandenen Säuren befreien. Da ihm diese Möglichkeit von Beginn der Menopause an fehlt, versucht der Körper die Säuren über die Haut in Form von Hitzewallungen und Schweissausbrüchen auszuscheiden.

Daher ist es in dieser Lebensphase besonders wichtig, sich möglichst säurearm bzw. basenüberschüssig zu ernähren. Darüber hinaus ist eine intensive Entsäuerungskur sehr zu empfehlen. Sie werden schnell feststellen, dass die Reduzierung der Säuren im Körper eine gleichzeitige Abschwächung der Wechseljahrsbeschwerden mit sich bringt.

Weitere natürliche Hilfen bei Hitzewallungen

Nachstehend führen wir einige natürliche Hilfen auf, die Ihnen bei Hitzewallungen eine grosse Hilfe sein können.

Salbeitee lindert Hitzewallungen

Salbeitee während der Wechseljahre getrunken spendet Seelenfrieden, stärkt die Nerven und wirkt schweisshemmend ( 1 ). Um in den vollen Genuss der schweisshemmenden Wirkung zu kommen, sollten täglich 2 Tassen über den Tag verteilt schluckweise getrunken werden. Alternativ zum Tee kann auch ein Extrakt in Kapselform oder als flüssige Tinktur eingenommen werden.

* Salbeitee in Bio-Qualität finden Sie hier unter diesem Link.

Rotklee lindert Hitzewallungen

Isoflavone sind sekundäre Pflanzenstoffe, die aufgrund ihres chemischen Aufbaus den Östrogenen sehr ähneln. Auch die Wirkung dieser Substanzen ist mit der des Östrogens vergleichbar. Eine besonders wirkungsvolle Zusammensetzung vier verschiedener Isoflavone scheint der Rotklee zu enthalten, weshalb er offenbar den im Umbruch befindlichen Hormonhaushalt der Frauen regulieren kann. Daher wird Rotklee oft als Nahrungsergänzung bei Hitzewallungen und anderen Wechseljahrsbeschwerden empfohlen.

Die Wissenschaft ist sich zwar nicht ganz einig darüber, ob Rotklee nun wirklich gegen Wechseljahrsbeschwerden hilft, doch einige Studien sowie verschiedene Berichte von Frauen bestätigen seine positiven Effekte gegen Hitzewallungen ( 2 ).

* Rotklee finden Sie hier unter diesem Link.

Granatapfel lindert Wechseljahresbeschwerden

Die Kerne des Granatapfels enthalten ebenfalls so genannte Phytoöstrogene, die in Form von Granatapfelkernöl vielen Frauen dabei helfen können, ihre Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Während in wissenschaftlichen Studien der Effekt von Granatapfelkernöl gegen Hitzewallungen eher gering ausfiel, konnte eine deutliche Besserung des Schlafs durch Granatapfelkernöl festgestellt werden ( 3 ). Das Granatapfelkernöl ist auch als Nahrungsergänzung in Kapselform im Handel erhältlich.

* Granatapfelkernöl finden Sie hier unter diesem Link.

Wild Yam lindert Hitzewallungen

Mit Wild Yam ist die Yamswurzel gemeint. Diese Wurzel wirkt bei Wechseljahresbeschwerden harmonisierend und ausgleichend. Daher ist häufig schon nach kurzer Einnahmezeit ein deutlicher Rückgang der Hitzewallungen spürbar. Auch im psychischen Bereich zeigt sie ihre auffallend angenehme, ausgleichende Wirkung ( 4 ). Die Stoffe aus der Yamswurzel können ausserdem dabei helfen, die Knochendichte zu erhöhen ( 5 ).

Sie sehen, dass es zahlreiche Möglichkeiten und natürliche Mittel gibt, um Wechseljahresbeschwerden ganzheitlich zu lindern, so dass bei vielen Frauen herkömmliche Hormonpräparate - wie sie oft verschrieben werden - gar nicht nötig sind.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.