Was sind Ödeme?
Ödeme sind Wassereinlagerungen, die entstehen, wenn Wasser aus dem Blutgefäß- oder Lymphsystem austritt und sich im umliegenden Gewebe ansammelt. Am häufigsten tritt Wasser in den Beinen auf, was sie dick und schwer werden lässt. Oftmals schwellen zudem noch die Füße und Knöchel an. Auch die Hände oder das Gesicht können durch die Einlagerung von Wasser sichtbar aufgeschwemmt werden.
Wie man schnell selbst ein Ödem diagnostizieren kann
Ein Ödem kann man leicht selbst diagnostizieren: Drücken Sie mit dem Finger auf den geschwollenen Bereich. Ist es ein Ödem, dann bleibt eine sichtbare Delle bestehen, die sich nur langsam wieder zurückbildet.
Welche Ursachen können Ödeme haben?
Für Ödeme, wie z. B. Wasser in den Beinen, können ganz unterschiedliche Ursachen in Frage kommen:
Wärme und Bewegungsmangel
An heißen Sommertagen kann allein die Hitze in Kombination mit Bewegungsmangel dazu führen, dass die Beine schwer werden und die Füße anschwellen, man also Wasser in den Beinen hat. Diese Art von Wassereinlagerung kann meist mit Kühlung und Bewegung wieder behoben werden.
Langes Stehen oder Sitzen, viel Salz und Hormonveränderungen
Auch langes Stehen oder Sitzen auf ein und derselben Stelle kann zu Wassereinlagerungen führen, besonders zu Wasser in den Beinen, genauso ein hoher Salzkonsum.
Manche Frauen leiden im Rahmen eines prämenstruellen Syndroms in den Tagen vor den Tagen verstärkt an Wassereinlagerungen. Auch eine Schwangerschaft begünstigt Wassereinlagerungen.
Überprüfen Sie die Nebenwirkungen von Medikamenten
Falls Sie regelmäßig Medikamente nehmen, denken Sie daran, dass Ödeme zu den Nebenwirkungen etlicher Arzneimittel gehören können, z. B. von manchen Hormonpräparaten, Entzündungshemmern, Blutdrucksenkern und Diabetesmitteln. Überprüfen Sie daher die Beipackzettel Ihrer Medikamente oder fragen Sie Ihren Arzt, ob Ihre Ödeme mit Ihren Medikamenten in Zusammenhang stehen könnten.
Organschwäche
Können alle diese möglichen Ursachen ausgeschlossen werden und bleiben Wassereinlagerungen dennoch bestehen, dann könnte auch eine Organschwäche dahinterstecken. Daher ist bei hartnäckiger Ödembildung ein Arztbesuch wichtig, um die entsprechende Ursache zu finden. Allerdings sind diese Ursachen dem Patienten dann meist schon bekannt, da es sich um schwerwiegende Gesundheitsprobleme handelt, wie beispielsweise eine Herzschwäche.
Ödeme durch Herzschwäche
Bei einer Schwäche des Herzens sinkt dessen Pumpleistung. Es entsteht ein Rückstau des Blutes vor dem Herzen. Dadurch erhöht sich der Druck in den Venen, so dass das Blutplasma (Wasser) über die Blutbahn ins umliegende Bindegewebe gepresst wird.
Ist die rechte Herzhälfte von der Schwäche betroffen, bildet sich das Ödem vorwiegend in den Unterschenkeln, Knöcheln Füßen oder im Bauchraum. Bei einer Insuffizienz der linken Herzhälfte ist die Lunge betroffen, so dass sich ein lebensgefährliches Lungenödem entwickeln kann. Die Symptome eines Lungenödems sind jedoch sehr eindeutig (rasselnde Atemgeräusche, zunehmende Atemnot oder eine Blaufärbung der Lippen), so dass hier niemand zögern wird, den Notarzt zu rufen.
Ödeme durch Nierenschwäche
Auch eine schwache Nierenfunktion kann die Ursache für Wassereinlagerungen sein. Wenn die Nieren nicht genügend Urin produzieren können, sammelt sich das überschüssige Wasser im Körper und Ödeme können entstehen.
Aufgrund einer eingeschränkten Nierenfunktion können automatisch auch weniger harnpflichtige Giftstoffe über den Urin ausgeleitet werden. Diese verbleiben nun im Körper. Damit sie im Gewebe aber keinen Schaden anrichten, müssen sie in Lösung gehalten werden. Dazu sammelt der Körper Wasser an, was automatisch ebenfalls zu Wassereinlagerungen führt.
Eine Nierenschwäche zeigt sich vielfach durch stark geschwollene Augenlider oder durch eine Schwellung des ganzen Gesichts. Meist entwickeln sich diese Schwellungen über Nacht und sind vorwiegend morgens deutlich sichtbar. Im Verlaufe des Tages verlagern sie sich dann in die Beine, was als Wasser in den Beinen bezeichnet wird.
Um einer Nierenschwäche vorzubeugen, können Sie regelmäßige und einfache ganzheitliche Maßnahmen durchführen. Nähere Informationen dazu finden Sie hier: Die ganzheitliche Nierenreinigung.
Ödeme durch Venenschwäche
Eine Venenerkrankung kann ursächlich an der Entstehung von Ödemen im ganzen Körper beteiligt sein. Je nach dem, in welchem Körperbereich sich der Venenfluss staut, können sich Ödeme bilden.
Durch den Rückstau des Blutes in der Vene wird der Druck auf die Gefäßwände so groß, dass das Plasma in das umliegende Gewebe gepresst wird und sich dort sammelt. Dies geschieht besonders häufig, wenn die Venenwände nicht mehr ausreichend flexibel und stabil sind.
Ursache für eine Stauung können kleine Blutgerinnsel (Thromben) sein, die das Gefäß verengen oder gar verstopfen. Es entstehen Thrombosen, die sich bevorzugt in den tiefen Beinvenen oder Beckenvenen bilden und zu starken Wassereinlagerungen führen (Wasser in den Beinen).
Auch defekte Venenklappen führen zu Blutstauungen. Normalerweise sorgen die Klappen dafür, dass das Blut entgegen der Schwerkraft aus den Beinen nach oben in Richtung Herz fließt und nicht in den Beinen versackt.
Schließen die Klappen nicht mehr richtig, wird der Rückfluss verhindert und das Blut staut sich im Unterschenkel und im Fuß. Das Plasma wird in das umliegende Gewebe gepresst und sammelt sich dort. Ein Ödem entsteht.
Ödeme durch Leberschwäche
Besteht eine schwere Lebererkrankung, durch die ein Teil der Leberzellen zerstört wurde (z. B. eine Leberzirrhose), kann die Leber u. a. nicht mehr genügend Eiweiße bilden. Infolgedessen mangelt es auch an dem wichtigen Bluteiweiß Albumin, das den Wasseranteil innerhalb der Blutgefäße reguliert. Ändert sich die Albumin-Konzentration im Blut, gelangt zu viel Wasser ins Gewebe und führt dort zu Wasseransammlungen und Ödemen.
Was ist ein Lymphödem?
Ödeme, die aufgrund von Störungen im Lymphsystem entstehen, nennt man Lymphödeme. Sie entwickeln sich, wenn die gefilterte Gewebsflüssigkeit im Lymphsystem nicht richtig abfließen kann. Man unterscheidet zwei Arten von Lymphödemen: Eine angeborene Schädigung des Lymphsystems (primäres Lymphödem) und eine erworbene Schädigung (sekundäres Lymphödem).
Das primäre Lymphödem
Beim primären Lymphödem haben die Betroffenen entweder zu wenig Lymphgefäße oder sie sind zu eng oder aber geweitet. Die Erkrankung zeigt sich bei einigen Betroffenen bereits von Geburt an, bei anderen hingegen erst ab der Pubertät.
In den meisten Fällen beginnt es mit Wasser in den Beinen. Dazu sammelt sich das Wasser zunächst nur in einem Bein. Später kann das Ödem auch zusätzlich das andere Bein anschwellen lassen und sich schließlich auch auf andere Körperbereiche ausdehnen.
Das sekundäre Lymphödem
Das sekundäre Lymphödem ist das am häufigsten anzutreffende Lymphödem. Meist zeigt es sich nach Verletzungen oder Operationen, also dann wenn es zu einer Gewebezerstörung kam. In diesem Fall staut sich die Lymphflüssigkeit in den umliegenden Bereichen, so dass sich dort Ödeme bilden.
Nach Brustkrebs-Operationen mit Entfernung der Achsel-Lymphknoten entstehen häufig Lymphödeme. Zu Beginn ist die Wassereinlagerung auf den Oberarm beschränkt. In schweren Fällen sind der ganze Arm und die Hand davon betroffen.
Wurden bei einer Gebärmutterkrebs- oder Gebärmutterhalskrebs-Operation viele Lymphknoten entfernt, können ebenfalls Lymphödeme entstehen, die sich dann im Bereich der Beine zeigen (Wasser in den Beinen).
Eine Strahlentherapie, die häufig zusätzlich zur medikamentösen oder operativen Behandlung bei Krebserkrankungen angewandt wird, erhöht das Risiko für die Entstehung eines Lymphödems enorm. Hier werden oftmals Lymphgefäße geschädigt oder auch die Abflusswege der Lymphe mit bestrahlt, so dass sich die Lymphflüssigkeit staut, ins Gewebe übertritt und dort zu Ödemen führt.
Wie therapiert die Schulmedizin Ödeme?
Ödeme, denen eine ausgeprägte Herz- , Nieren- oder Leberschwäche zugrunde liegt, werden von der Schulmedizin in der Regel ausschließlich medikamentös behandelt. Die zu diesem Zweck verordneten Diuretika (Wassertabletten) sorgen dafür, dass die Nieren verstärkt Wasser aus dem Körper schleusen.
Bei Ödemen, die sich infolge einer Venenschwäche entwickeln, finden vordergründig Kompressionsstrümpfe oder Bandagen Anwendung. Diese dürfen jedoch nicht verwendet werden, wenn die Ödeme beispielsweise von einer Herzschwäche verursacht werden. Dann nämlich könnten die Strümpfe zu einer Verschlimmerung der übrigen Symptome (wie Atemnot o. ä.) führen.
Medikamente sind nicht zur Dauereinnahme geeignet
Prinzipiell ist eine medikamentöse Entwässerung in schweren Fällen unerlässlich. Doch sollte sie dennoch wenn möglich nur über einen begrenzten Zeitraum stattfinden, denn Diuretika können aufgrund ihres massiven Eingriffs in den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers viele Nebenwirkungen haben.
Symptome wie Herz-Rhythmusstörungen, Muskelkrämpfe, eingeschränktes Sehvermögen oder Verwirrtheitszustände sind nur einige der möglichen negativen Auswirkungen dieser Medikamente.
Beugen Sie bei der Einnahme von Diuretika einem Mineralstoffmangel vor
Der hohe Wasserverlust, der mit der Diuretika-Wirkung einhergeht, führt automatisch auch dazu, dass mit dem Wasser auch viele lebenswichtigen Mineralstoffe und Vitamine ausgeschieden werden. Dies kann zu einem Mineralstoffmangel führen, der wiederum Auslöser weiterer Erkrankungen sein kann bzw. die ursprüngliche Krankheit noch weiter verstärkt. Folglich bleibt auch die Ursache der Wassereinlagerungen bestehen und man kommt nie mehr von den Medikamenten los.
Daher ist es für Betroffene wichtig, einem solchen Mangel durch eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung in Verbindung mit individuell passenden Nahrungsergänzungen entgegenzuwirken. Denken Sie dabei an die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Calcium, Zink und Eisen und in der Vitaminrubrik insbesondere an die wasserlöslichen Vitamine (B-Vitamine und Vitamin C ).
Herzkranke Patienten sollten unbedingt auch ihren Vitamin-D-Spiegel messen und gegebenenfalls erhöhen. Mehr Informationen finden Sie hier: Die Wirkungen von Vitamin D. Außerdem bitten wir unbedingt, unseren Artikel über Vitamin D für die Herzgesundheit zu beachten.
Bei Lymphödemen sind Diuretika nicht angezeigt
Lymphödeme werden als einzige Ödem-Erkrankung nicht medikamentös therapiert und das aus gutem Grund, denn die Lymphflüssigkeit ist sehr eiweißreich.
Eiweiße haben einerseits die Eigenschaft, Wasser an sich zu binden und andererseits sind sie den Diuretika gegenüber resistent. Das bedeutet, dass sie durch die Verwendung entwässernder Medikamente nicht ausgeschieden werden können.
Werden dennoch Diuretika eingesetzt, kommt die wasserbindende Eigenschaft der Eiweiße zum Tragen. Sie ziehen zum Ausgleich des Wasserverhältnisses immer wieder neues Wasser aus der extrazellulären Flüssigkeit an, was einen Therapieerfolg letztlich unmöglich macht.
Aus diesem Grund stehen bei Lymphödemen die manuelle Lymphdrainage, bei der die Eiweiße vermehrt ausgeschieden werden können, in Kombination mit einer Bewegungstherapie und einer Kompressionsbehandlung (Stützstrümpfe) im Vordergrund der therapeutischen Maßnahmen.
Bewegung beugt Ödemen vor
Nicht nur Organschwächen können zu Ödemen führen. Überwiegend langes Sitzen oder Stehen, bei gleichzeitigem Mangel an Bewegung, können zu Venenerkrankungen führen und so das Risiko einer Wassereinlagerung deutlich erhöhen.
Bringen Sie wieder Bewegung in Ihr Leben. Wandern Sie, gehen Sie zum Walken, machen Sie Übungen auf dem Zimmertrampolin, lernen Sie Yoga oder suchen Sie eine Pilates-Gruppe auf - und schon kann die Belastung der ermüdeten Venen reduziert werden. Gleichzeitig werden die Blutgefäße gestärkt - und Ihre Allgemeingesundheit natürlich ebenfalls.
Überprüfen Sie ihren Hormonspiegel
Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, bei dem das Östrogen in Verhältnis zum Progesteron deutlich erhöht ist (Östrogendominanz), kann ebenfalls zu Ödemen führen. Häufig sind Frauen kurz vor der Periode sowie in den Wechseljahren betroffen.
Die Wassereinlagerungen zeigen sich dann überwiegend im Bauchraum. Sie können aber auch Zehen, Füße und Hände anschwellen lassen und zu Wasser in den Beinen führen. Selbst im Gesicht können sich Ödeme bilden.
Lassen Sie bei Verdacht auf ein hormonelles Ungleichgewicht Ihren Hormonspiegel überprüfen. Schon ein simpler Speicheltest kann Aufschluss über Ihren Hormonstatus geben. Speicheltests können online bestellt werden. Das Ergebnis kann nach wenigen Tagen ebenfalls online abgerufen werden.
Hoher Eiweiß- und Salzkonsum fördert Ödeme
Salzreiche Kost fördert generell die Wassereinlagerung im Körper, denn Salz bindet viel Wasser. Das Gleiche gilt auch für eiweißreiche Mahlzeiten.
Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang der heute übliche hohe Konsum von Fleisch, Wurst und Käse, denn ohne eine ordentliche Portion Salz wären diese Nahrungsmittel in der Regel ungenießbar. Daher enthalten sämtliche Wurst- und Käsewaren eine Menge Salz und auch Fleisch schmeckt in der Regel nur dann, wenn es gut gewürzt auf den Teller kommt.
Die Kombination hoher Eiweiß- und Salzmengen zählt übrigens zu den häufigsten Ursachen von NICHT krankheitsbedingten Ödemen. In diesem Fall wäre der Griff zur Entwässerungstablette absolut unsinnig. Die Eiweiße würden ohnedies im Körper verbleiben und weiterhin Wasser an sich binden.
Verändern Sie in diesem Fall besser Ihre Ernährungsgewohnheiten. Entscheiden Sie sich vorübergehend für eine salzarme Kost und genießen Sie Rezepte ohne tierische Eiweiße. Diese Vorgehensweise ist übrigens bei jeder Form von Ödemen ratsam, da eine gesunde Ernährung den Organismus bei jedweder Erkrankung stärkt und im Heilprozess unterstützt.
Übersäuerung kann eine Mitursache von Ödemen sein
Auch eine Übersäuerung könnte aus naturheilkundlicher Sicht eine Mitursache von Ödemen und Wassereinlagerungen sein. Die These lautet in diesem Fall, dass nicht ausreichend basische Puffermineralien vorhanden sind, um einen krankhaft vorliegenden Säureüberschuss zu neutralisieren.
Säuren aber sind Substanzen, die dem Körper schaden können. Um den Körper vor den schädlichen Säuren zu schützen, werden sie in einer wässrigen Lösung gehalten - und schon kann es zu chronischer Ödembildung kommen.
Wenn es sich nun aber bei der Zurückhaltung des Wassers um eine lebenswichtige Notlösung des Körpers zum Schutz seiner Organe handelt, dann ist es nicht sehr intelligent, jetzt mit Medikamenten zu versuchen, dieses Wasser wieder auszuleiten.
Überprüfen Sie besser, ob Sie von einer Übersäuerung betroffen sind. Dies kann mit Hilfe von pH-Messstreifen festgestellt werden oder noch besser mit der hier beschriebenen Methode. Bestätigt sich eine Übersäuerung, dann ist es ratsam, kurzzeitig eine rein basische und im Anschluss daran eine basenüberschüssige Ernährungsweise zu praktizieren.
Eine parallel zur Ernährungsumstellung durchgeführte Entsäuerungskur beschleunigt die Wiederherstellung Ihres Säure-Basen Gleichgewichtes. Eine solche Kur trägt nicht nur zur Ausscheidung der schädlichen Säuren bei, sondern führt darüber hinaus auch basische Mineralien zu. Diese können die in der wässrigen Lösung gebundenen Säuren neutralisieren, so dass sie schließlich samt dem überschüssigen Wasser über die Nieren ausgeschieden werden können.
Gleichzeitig können Maßnahmen zur Reinigung des Lymphsystems äußerst hilfreich sein:
Mit der Lymphreinigung Ödeme auflösen
Die Lymphreinigung ist explizit dafür entwickelt, das Lymphsystem zu reinigen, was bei Lymphödemen sehr hilfreich sein kann. Wie Sie die Lymphe reinigen können, haben wir detailliert hier beschrieben: Die Lymphe reinigen. Des Weiteren könnte eine Lymphdrainage sehr hilfreich sein.
Eine Kurzkur zur Lymphreinigung finden Sie hier: Die Drei-Tages-Lymphreinigung
Heilpflanzen gegen Ödeme
Bei beiden Kuren können begleitend sehr gut bestimmte Heilpflanzen zum Einsatz kommen. Denn Pflanzen, die sich positiv auf das Lymphsystem auswirken, aktivieren den Lymphfluss, fördern die Nierentätigkeit, erhöhen die Urinmenge und beugen so Wassereinlagerungen vor. Man fasst diese Pflanzen unter dem Begriff Aquaretika zusammen.
Der wesentliche Vorteil entwässernder Pflanzen gegenüber herkömmlicher Diuretika besteht darin, dass sie nicht nur das im Übermass vorhandene Körperwasser ausschwemmen, sondern die Mineralien, die zusammen mit dem Wasser ausgeschieden werden, als einen wesentlichen Bestandteil ihrer vielfältigen Inhaltsstoffe teilweise mitliefern und so einem Mineralstoffmangel entgegenwirken. Aus diesem Grund besteht bei einer pflanzlichen Entwässerung des Körpers – im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung – keine so große Gefahr einer Entmineralisierung.
Ein weiterer großer Vorteil der Pflanzen ist ihr breites Wirkspektrum. So können sie beispielsweise neben ihrer entwässernden Eigenschaft gleichzeitig auch eine lymphaktivierende, entzündungshemmende, immunstärkende und blutflussfördernde Wirkung zeigen oder auf andere Weise den Körper positiv beeinflussen – und zwar ohne dabei gleichzeitig negative Nebenwirkungen mit sich zu bringen, die ja bei herkömmlichen Medikamenten an der Tagesordnung sind.
Nachstehend wollen wir Ihnen einige Pflanzen vorstellen, die sich bei Wasseransammlungen im Körper, wie z. B. Wasser in den Beinen, besonders bewährt haben.
Birkentee
Die weiße Birke (Betula pendula) ist jene Birkensorte, deren Eigenschaften bei der Behandlung von Wassereinlagerungen am häufigsten genutzt werden.
Das Trinken von Birkenblätter-Tee erhöht die Harnmenge um das 5 bis 6-fache. Aufgrund ihrer entwässernden und entzündungshemmenden Wirkung findet die Birke in der Phytotherapie bei Ödemen, aber auch zur Durchspülung der Harnwege seit jeher Anwendung.
Teezubereitung aus Birkenblättern
Eine Handvoll frischer, kleingehackter Birkenblätter (oder 2 g getrocknete Blätter) in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser übergießen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
Jede Tasse dieses Tees sollte möglichst frisch aufgebrüht werden. Insgesamt ist das Trinken von etwa 4 Tassen Birkenblättertee über den Tag verteilt zu empfehlen.
Wichtig: Bei Ödemen infolge einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit ist der Tee nicht geeignet.
* Birkenblätter-Tee finden Sie hier unter diesem Link.
Ackerschachtelhalm (Zinnkraut) regt die Nierentätigkeit an
Der Zinnkrauttee regt die Nierentätigkeit an, so dass die Urinproduktion und damit automatisch die Entwässerung des Körpers deutlich erhöht wird.
Der Ackerschachtelhalm enthält zudem eine außergewöhnlich hohe Menge an Silizium. Davon profitiert natürlich der ganze Körper, doch im Zusammenhang mit den Ödemen stärkt es vor allem die Gefäßwände und erhöht deren Flexibilität.
Teezubereitung aus Ackerschachtelhalm
2 TL getrocknetes Ackerschachtelhalmkraut in 250 ml Wasser kochendes Wasser geben und zugedeckt 10 Minuten kochen lassen. Dann die Hitze reduzieren und noch weitere 10 Minuten leicht köcheln lassen. Anschließend abseihen.
Alternativ dazu können Sie das Kraut auch mit kochendem Wasser übergießen und 1/2 Stunde abgedeckt ziehen lassen. Um die Nieren optimal durchzuspülen, empfiehlt es sich, über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen täglich 2 Liter über den Tag verteilt zu trinken.
Zinnkraut ist auch eine sehr gute Siliziumquelle. Silicium stärkt die Blutgefäße und kann so ebenfalls einer Ödembildung entgegenwirken. Will man jedoch in den Genuss des Siliziums gelangen, dann bereitet man den Tee auf andere Weise zu, nämlich wie hier beschrieben im Text Silizium.
Auch bei Entzündungen der Nieren, Harnleiter und der Blase ist das Trinken dieses Tees angezeigt.
Wichtig: Bei Ödemen infolge einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit ist der Tee nicht geeignet.
* Zinnkraut finden Sie hier unter diesem Link.
Katzenbart (Orthosiphon) gilt als ausgezeichnetes Entwässerungsmittel
Ursprünglich stammt der Katzenbart (Orthosiphon) aus Asien. Die Form seiner Blüten hat dem Katzenbart seinen Namen verliehen.
Neben vielen anderen gesundheitlichen Vorzügen dieser Pflanze gilt der Katzenbart auch als ausgezeichnetes Entwässerungsmittel. Durch seine harntreibende, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaft eignet er sich optimal zur Durchspülung der ableitenden Harnwege.
Im Handel werden die getrockneten Blätter als Orthosiphonblätter angeboten. Als fertige Teezubereitung ist der Katzenbart unter den Bezeichnungen "Indischer Blasen- und Nierentee" sowie "Javatee" bekannt.
Teezubereitung aus Katzenbartblättern
Geben Sie 2 TL getrocknete, fein geschnittene Blätter in eine Tasse und übergießen Sie diese mit kochendem Wasser. Seihen Sie den Sud nach 15 Minuten ab. Über den Tag verteilt können Sie 4 bis 5 Tassen dieses Tees genießen.
Wichtig: Bei Ödemen infolge einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit ist der Tee nicht geeignet.
* Orthosiphonblätter finden Sie hier unter diesem Link.
Löwenzahn wirkt harntreibend und blutreinigend
Eine Löwenzahnkur gilt als hervorragendes Verjüngungsmittel für den gesamten Körper, insbesondere jedoch für das Bindegewebe, die Leber und die Nieren. Der Löwenzahn ist bekannt für seine harntreibende und blutreinigende Wirkung, die hauptsächlich auf seinen hohen Kaliumgehalt zurückzuführen ist.
Da Löwenzahn die Aktivität von Leber und Nieren erhöht und gleichzeitig eine intensive Ausleitung problematischer Stoffe einleitet, ist eine Löwenzahnkur, die über einen Zeitraum von mehreren Wochen durchgeführt werden kann, ideal.
Zur Teezubereitung eignen sich besonders die Wurzeln des Löwenzahns, da die Konzentration der Wirkstoffe darin höher ist als in den Blättern.
Wichtig: Bei Ödemen infolge einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit ist der Tee nicht geeignet.
Teezubereitung aus Löwenzahnwurzeln
Weichen Sie 2 TL der getrockneten Wurzel pro Tasse über Nacht in kaltem Wasser ein. Am folgenden Tag wird der Tee kurz aufgekocht, bevor Sie ihn abseihen und über den Tag verteilt 1 bis 1,5 Liter von dem Tee trinken.
Alternativ hierzu können Sie auch 2 TL geschnittene Blätter pro Tasse verwenden, die Sie mit kaltem Wasser übergießen, dann erhitzen und 1 Minute lang kochen lassen. Anschließend vom Herd nehmen und nach 10 Minuten abseihen.
* Hier finden Sie einen Löwenzahnwurzeltee
Brennnessel erhöht die Harnmenge und beschleunigt die Ausscheidung
Die Brennnessel ist eine Pflanze, die ebenso wie der Löwenzahn viele gesundheitliche Vorteile vereint. In Bezug auf Ödeme erhöht sie die Harnmenge und beschleunigt dessen Ausscheidung. Ihre harntreibende und entzündungshemmende Wirkung verhindert die Bildung von Ödemen oder fördert deren Abbau.
Teezubereitung aus Brennnesselblättern und Brennnesselwurzeln
Sie können sowohl die Brennnesselblätter als auch die (gehaltvolleren) Brennnesselwuzeln für die Zubereitung eines Tees verwenden.
Für einen Liter Tee benötigen Sie 8 TL frisch geschnittene oder getrocknete Blätter, die mit kochendem Wasser überbrüht werden. Nach 10 Minuten abseihen und trinken. Trinken Sie den Tee über den Tag verteilt.
Zur Herstellung des Wurzeltees geben Sie 6 g Brennnesselwurzel zusammen mit einem Liter Wasser in einen abgedeckten Topf und erhitzen Sie ihn. Wenn der Tee 1 Minute gekocht hat, schalten Sie den Herd ab und lassen den Tee 10 Minuten ziehen. Dann können Sie ihn abseihen und über den Tag verteilt trinken.
Wichtig: Bei Ödemen infolge einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit ist der Tee nicht geeignet.
Echter Steinklee erhöht die Widerstandskraft sämtlicher Gefäße
Die Wirkung des echten Steinklees erstreckt sich hauptsächlich auf den Bereich der Venen. So erhöht der Steinklee die Widerstandskraft sämtlicher Gefäße und wirkt zudem einer erhöhten Kapillardurchlässigkeit entgegen, die das Austreten von Wasser aus den Gefäßen verhindert.
Die Pflanze findet Anwendung bei schweren und geschwollenen Beinen (Wasser in den Beinen), Krampfadern, Hämorrhoiden, Venenentzündungen, dem Lipödem und Lymphstau.
Steinklee enthält große Mengen an Cumarin, das in Verbindung mit den vielen sekundären Pflanzenstoffen sowohl die Erweiterung der Blutgefäße als auch die verminderte Gefäßdurchlässigkeit bewirkt. Diese Eigenschaften sorgen für eine deutlich bessere Durchblutung des ganzen Körpers und verhindern die Entstehung von Ödemen.
Teezubereitung aus echtem Steinklees
8 TL der kleingeschnittenen frischen oder getrockneten Pflanze werden mit 1 Liter kochendem Wasser überbrüht. Nach ca. 10 Minuten können Sie den Tee abseihen und über den Tag verteilt trinken.
Wichtig: Steinklee kann unter bestimmten Voraussetzungen blutverdünnend wirken, weshalb er besser nicht von Menschen eingenommen wird, die bereits blutverdünnende Medikamente (Marcumar, Aspirin etc.) einnehmen.
Da ferner Cumarin bei unsachgemäßer Verwendung (Überdosen) die Leber schädigen kann, sollte man sich genau an die Anwendungsempfehlungen des Herstellers halten und ab und zu die Leberwerte kontrollieren lassen.
* Hier finden Sie Steinkleekraut für die Teezubereitung
Rosskastanie verbessert die Durchblutung der Gefäße
Die Rosskastanie findet ebenfalls hauptsächlich bei Venenproblemen Anwendung. Die Pflanze verbessert die Durchblutung der Gefäße, reduziert die Neigung zu Krampfadern und Venenentzündungen. Zudem dichtet sie die Wände der Blutgefäße ab, so dass keine Flüssigkeit mehr ins Gewebe übertreten kann.
Die Rosskastanie reguliert den Druck in den Gefäßen, Ödeme werden beseitigt, die Venen werden gestärkt und der venöse Blutkreislauf angeregt.
Teezubereitung aus Rosskastanienblüten
1/2 Teelöffel getrockneter Blüten pro Tasse mit heißem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Sie können 3 Tassen von dem Tee über den Tag verteilt trinken. Besonders häufig wird die Rosskastanie äußerlich als Tinktur, Salbe oder Gel angewandt.
* Rosskastanienblüten für die Teezubereitung finden Sie hier unter diesem Link.
Mäusedorn hilft bei Venenproblemen
Der Mäusedorn zeigt sich ebenfalls sehr hilfreich bei allen Arten von Venenproblemen. Seine Wirkstoffe stimulieren die Muskelzellen in den venösen Gefäßwänden und erhöhen so deren Spannkraft. Auch die Gefäßdurchlässigkeit wird von der Pflanze gemindert, so dass weniger Wasser aus den Gefäßen austreten kann.
Zudem verbessert Mäusedorn die Aktivität der Lymphgefäße, so dass eingelagertes Wasser schneller abtransportiert werden kann. Für Menschen, die empfindlich auf Rosskastanie reagieren ist der Mäusedorn eine ausgezeichnete Alternative.
Teezubereitung aus dem Mäusedorn
1 TL der Wurzel in 250 ml kaltes Wasser geben, aufkochen und zugedeckt neben dem Herd 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Auf zwei Dosen pro Tag verteilen.
* Mäusedornwurzel für die Teezubereitung finden Sie hier unter diesem Link.
Trinken Sie während der Entwässerung viel Wasser
Bitte bedenken Sie, dass Ihr Körper durch jede Art von Entwässerung sehr viel Körperwasser ausscheidet. Um diesen Wasserverlust auszugleichen ist es unbedingt erforderlich, ausreichend Wasser zu trinken - je nach Wetterlage und Salzgehalt der Ernährung etwa 1,5 bis 2,5 Liter.
Natürlich sollte das Wasser hoher Qualität sein. Viele Menschen haben daher eine Osmoseanlage. Ob das so eine gute Idee ist, besprechen wir in unserem Artikel über Osmosewasser.
Fertigpräparate gegen Ödeme im Handel
Im Handel sind zahlreiche Mischungen verschiedener Pflanzen mit entwässernder und gefäßstärkender Wirkung als Fertigpräparate verfügbar.
Sie sind als Tee, Frischpflanzensaft und Tinktur, als Kapseln zur Nahrungsergänzung oder zur äußeren Anwendung als Salbe oder Gel erhältlich.
In Apotheken finden Sie rezeptfreie Medikamente mit ausschließlich pflanzlichen Inhaltsstoffen, die bei Ödemen empfohlen werden können. Lassen Sie sich dort eingehend beraten.
Was Sie bei Ödemen sonst noch tun können
Nachfolgend einige Ratschläge, die zusätzlich zur Kräftigung der Gefäße und des Bindegewebes beitragen:
- Beine hochlagern (so oft wie möglich) - besonders natürlich bei Wasser in den Beinen
- Barfuß über Tauwiesen und im Schnee laufen (wann immer sich die Gelegenheit bietet)
- tägliche Wechselduschen
- täglich spezielle Übungen zur Stärkung der Venen durchführen (abwechselndes Gehen auf Zehenspitzen und Fersen, in Rückenlage Rad fahren etc.)
- täglich die Beine von unten nach oben ausstreichen
- warme (38° C) Basenbäder zur Entsäuerung
- Basenstrümpfe über Nacht tragen
- bei entzündungsbedingten Ödemen kalte Umschläge oder Kompressen
Hinweis: Sie können selbst einiges dazu beitragen, dass Ihre Venen gestärkt, der Lymphfluss aktiviert und so Ödeme abgebaut werden können. Einer Selbstbehandlung sollte jedoch immer ein Arztbesuch vorausgehen.