Die Mehrzahl der Diabetiker leidet an Magnesiummangel
Magnesiummangel ist weit verbreitet – ganz besonders unter Diabetikern. Die Universität Stuttgart-Hohenheim führte eine Studie an 5.500 Diabetikern durch. Dabei stellte sich heraus, dass 89 Prozent der insulinpflichtigen und 85 Prozent der nicht insulinpflichtigen Patienten an einem Mangel an Magnesium litten.
Ein Magnesiumdefizit begünstigt einerseits die Entstehung von Diabetes (Zuckerkrankheit) und kann bei bestehendem Diabetes nicht nur zu schlechteren Zuckerwerten und den gefürchteten Folgeschäden an Herz und Blutgefässen führen, sondern kann sogar die im Grunde durchaus mögliche Heilung der Krankheit verhindern.
Magnesiummangel begünstigt Diabetes-Folgeschäden
Zwei der grössten epidemiologischen Studien (Nurses Health Study und Professionals Health Study) mit insgesamt etwa 130.000 Teilnehmern kamen zu dem Ergebnis, dass Menschen, die sich magnesiumarm ernähren, deutlich öfter an einer Zuckerkrankheit erkranken.
Anders herum bedeutet das: Je höher die Magnesiumkonzentration im Blut, desto geringer ist das Risiko, eine Zuckerkrankheit zu entwickeln. Auch unterliegen Diabetiker mit zu niedrigen Magnesiumwerten einem sehr viel grösseren Risiko, Opfer von Nierenschäden und Netzhauterkrankungen zu werden.
Laut einer Metaanalyse (veröffentlicht in der Zeitschrift „Diabetes und Stoffwechsel“) verfügten Diabetiker mit Augenschäden über noch geringere Magnesiumvorräte als Diabetes-Patienten ohne diese Komplikation.
Magnesiumdefizit fördert Gefässkrankheiten
Wissenschaftler aus Mexiko hatten ausserdem nachgewiesen, dass bei Diabetes-Patienten mit einem Magnesiumdefizit auch die Konzentration des Entzündungs-Proteins CRP steigt. Erhöhte CRP-Werte gelten als Risikofaktor für Gefässerkrankungen wie Thrombosen und infolgedessen für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Im Jahr 2005 bestätigte ein Forscherteam der Medizinischen Universität in Charleston, South Carolina, dass Patienten mit hohem CRP-Spiegel ausserdem zu wenig Magnesium mit der Nahrung aufnahmen.
Warum leiden Diabetiker an Magnesiummangel?
Der Hauptgrund des Magnesiumdefizits bei Diabetikern ist häufig die heute übliche magnesiumarme Ernährung (siehe unseren Artikel über Magnesiummangel). Lebensmittel, die einen hohen Magnesiumgehalt aufweisen, werden von vielen Menschen gemieden, wie z. B. grünes Blattgemüse, frische Erbsen, Meeresspargel, Amaranth, Quinoa, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Mandeln.
Gleichzeitig werden vorwiegend Lebensmittel verspeist, die magnesiumarm sind (z. B. Back- und Teigwaren aus Auszugsmehl, Süßigkeiten, Quarkspeisen u. a.).
Hat sich erst einmal ein Diabetes entwickelt, schwinden die Magnesiumvorräte des Körpers immer schneller, da bei Diabetikern mehr Mineralien als gewöhnlich und so auch mehr Magnesium über die Nieren ausgeschwemmt werden.
Wie Magnesiummangel Diabetes begünstigt
Nur ein gesunder Magnesiumspiegel im Blut ermöglicht es der Bauchspeicheldrüse, genügend Insulin auszuschütten. Ohne Magnesium kann die Bauchspeicheldrüse also nur eingeschränkt arbeiten. Ausserdem sorgt Magnesium dafür, dass das Insulin Glucose aus dem Blut entfernen und in die Zellen hinein transportieren kann.
Fehlt Magnesium jedoch, dann machen die Zellen dicht und lassen die Glucose nicht oder nur noch selten eintreten (beginnende Insulinresistenz). Gleichzeitig signalisieren die Zellen aber ihren Glucosehunger, der ja nach wie vor ungestillt ist. Also produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin, was schliesslich zu einer Erschöpfung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse führt und Menschen zur Insulinspritze greifen lässt (insulinpflichtiger Diabetes).
Übergewicht, Bluthochdruck und hoher Cholesterinspiegel
Bevor jedoch die Bauchspeicheldrüse aufgibt, führt die beginnende Insulinresistenz der Zellen dazu, dass der Blutzuckerspiegel steigt. Die überschüssige Glucose wird in Form von Fett gespeichert und führt zu Übergewicht.
Da sich in dieser Situation kaum ein Diabetiker um die lebenswichtige Versorgung mit ausreichend Magnesium kümmert, führt der anhaltende Magnesiummangel zu weiteren Problemen. Bluthochdruck entsteht und der Cholesterinspiegel steigt. Damit wären alle Risikofaktoren für ernsthafte Herz-Kreislauf-Erkrankungen beisammen:
- hoher Blutzuckerspiegel,
- Übergewicht,
- Bluthochdruck und
- ungünstige Cholesterinwerte.
Diese vier Symptome, die unter dem Begriff "Metabolisches Syndrom" zusammengefasst werden, sind die Folge einer Insulinresistenz, deren Ursache lange nicht bekannt war. Inzwischen weiss man mehr.
Die Ursache von Insulinresistenz ist ein ausgeprägter Magnesiummangel aufgrund einer magnesiumarmen und ausserdem säurebildenden Ernährungsweise auf der Basis stark verarbeiteter Lebensmittel.
Magnesium verbessert die Wirksamkeit von Insulin
Und so waren die Ergebnisse von entsprechenden Studien aus Italien, Brasilien und Mexiko nicht verwunderlich. Sie ergaben, dass durch Magnesium-Gaben an Diabetiker die Wirksamkeit des Insulins verbessert und der Nüchtern-Blutzuckerwert gesenkt werden konnte. Je höher also der Magnesiumspiegel im Körper ist, um so besser reagieren die Zellen auf Insulin und um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, wieder gesund zu werden.
Fazit: Ein Magnesiumdefizit fördert die Entwicklung von Diabetes und erhöht das Risiko von Diabetes-Folgeschäden wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Netzhautschäden, Nerven- und Nierenschäden beträchtlich, während andererseits die ausreichende Versorgung mit Magnesium sowohl der Zuckerkrankheit vorbeugen als auch bei bestehender Zuckerkrankheit ihren Verlauf abmildern und Folgeschäden verhindern kann.
Wie Sie Magnesiummangel beheben
Magnesiummangel kann in drei Schritten behoben werden.
- Integrieren Sie die im Abschnitt „Warum leiden Diabetiker an Magnesiummangel?“ aufgezählten magnesiumreichen Lebensmittel in Ihre Ernährung.
- Reduzieren Sie gleichzeitig die im selben Abschnitt erwähnten magnesiumarmen Lebensmittel. Ideal ist zu diesem Zweck eine basenüberschüssige, vollwertige Ernährung
- Wählen Sie ein für Sie passendes Magnesium-Präparat oder - wenn Sie auch wenig Calcium zu sich nehmen - ein Calcium-Magnesium-Kombipräparat (mit einem guten Calcium-Magnesium-Verhältnis von 2 : 1). Dieses Verhältnis liegt in natürlicher Weise z. B. in der Sango Meeres Koralle vor.